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Fine Art Printing mit Marktwachstum

War Fine Art Printing vor wenigen Jahren nur etwas für Insider und ein kleines Nischengeschäft im grossen Inkjetmarkt, so findet es dank neuen Techniken und Produkten immer mehr qualitätsbewusste Anhänger.

roberto casavecchia Die Zeiten sind endgültig vorbei, als der Foto-Inkjetdruck gerümpfte Nasen und ein müdes Lächeln erntete. Analogfotografen und überzeugte Labor-­Gurus müssen heute eingestehen, dass hochwertiges Fine Art Printing auch beste analoge Prints konkurrenzieren und zum Teil übertreffen kann.

Einen grossen Anteil dazu tragen neue, ausgereifte Drucktechniken und immer bessere Produkte bei, welche durch die steigende Nachfrage kostengünstiger werden und damit in unterschiedlichen Anwendungsbereichen Platz finden.

Gutes Fine Art Printing ist Teamsache

Es genügt bei Weitem nicht, einfach einen guten Drucker zu haben, um echtes Fine Art Printing zu betreiben.

Einmal abgesehen vom Know-how, das fundamental für wirklich gute Ergebnisse ist, muss das ganze Ensemble auf höchstem Niveau zusammenspielen. Wahrscheinlich ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, wo die ganze Bearbeitungskette keine Schwachpunkte mehr aufweist. Die benötigte Software, die Monitore, Drucker und Papiere sind so weit ausgereift, dass sie im hart umkämpften Profimarkt bestehen können.

Der Monitor – zentrales Element im ganzen Workflow

Eines der wichtigsten, wenn nicht das wichtigste Glied in der ganzen Bearbeitungskette ist der Monitor. Mit der Anzeigequalität des verwendeten Bildschirms steht und fällt das Endergebnis. Nur ein hochwertiger, kalibrier- und profilierbarer Monitor in Kombination mit einem Normlichtbetrachter ermöglicht eine verlässliche Beurteilung des Prints. Der Monitor stellt sozusagen die Referenz im ganzen Ablauf dar. Was zeichnet einen guten Monitor aus? Zunächst sollte er einen möglichst grossen Farbraum darstellen können, am besten 100 Prozent des Adobe-RGB-Farbraums. Eine Lichtschutzhaube sollte ebenso vorhanden sein wie ein dazu passendes Profiliertool. Eizo, Quato und NEC sind die wohl bekanntesten Namen, wenn es um hochwertige Monitore für Fotografie und Bildbearbeitung geht.

Während die grossformatigen 27- und 30-Zoll-Monitore immer noch recht teuer sind, bekommt man einen sehr guten 22-Zoll-Monitor wie den Eizo CG223W bereits für knapp 1300 Franken. Wer es noch etwas günstiger haben möchte, kann den 24 Zoll grossen LaCie 324 für unter 1000 Franken in Betracht ziehen. In der Oberklasse bietet NEC den 26 Zoll grossen SpectraView Reference 2690 für knapp 2500 Franken an. Auch Quato bietet einen sehr guten 26-Zoll-Monitor an. Der Quato Intelli Proof 262 excellence hat ein hochwertiges S-IPS-Panel, stellt 102 Prozent des Adobe-RGB- und des eci-RGB-Farbraums dar und ist somit für die Druckvorstufe wie auch für fotografische Arbeiten bestens geeignet.

Ein absolutes Top-High-End-Modell ist der Eizo CG303W. Das 30 Zoll grosse S-IPS-Panel mit einer Auflösung von 2560 × 1600 Pixeln besticht durch eine erstklassige Bildqualität. Die mitgelieferte ColorNavigator-Software ist schnell und einfach zu bedienen und garantiert höchste Farbverbindlichkeit, allerdings müssen dafür knapp 4000 Franken auf den Tisch gelegt werden.

Diese Monitore garantieren eine hohe Farbverbindlichkeit und werden von den Herstellern mit der entsprechenden Software und zum Teil auch Hardware für die Kalibrierung und Profilierung versehen. Sie weisen eine 3- bis 5-jährige Garantie auf.

Normlichtbetrachter für akkurate Bildbeurteilung

Im Zusammenhang mit einem kalib­rierten und profilierten Monitor braucht es eine genormte Lichtquelle, um den Print mit der Monitordarstellung vergleichen zu können. Ob es sich dabei um einen Normlicht­betrachter oder nur um eine Lampe mit genormtem Licht handelt, hängt von der Grösse der zu beurteilenden Prints und der zur Verfügung stehenden Stellfläche ab. Normlichtbetrachter sind eher sperrige und unhandliche Gegenstände. Eine schwenkbare Lampe mit einem genormten Licht ist da flexibler und kann überall platziert werden. Als Normlicht werden Lampen mit ca. 5000 Kelvin verwendet, was in etwa der Farbtemperatur von Tageslicht entspricht. Just Normlicht bietet eine grosse Auswahl an Normlichtbetrachtern in jeder Preisklasse und für unterschiedliche Ansprüche und Anforderungen an: vom einfachen Desktop-Normlichtbetrachter bis zur professionellen Grossformat-Proofstation für Prepress- und Druckbetriebe.

Profot bietet eine günstige Lampe mit Normlicht für 260 Franken an. Dieser «Soluxbetrachter» ist mit einem Gelenkarm versehen und kann beliebig gedreht, geschwenkt und in der Höhe verstellt werden.

Platz sparend und praktisch ist der Color Master 1 CMA-1/VH. Mit etwa 750 Franken ist er gleichzeitig einer der günstigsten Normlichtbetrachter, mit dem man einen Print von 35 × 50 cm betrachten kann. Er lässt sich auch zusammenklappen und einfach transportieren.

Für Prints oder Proofs bis zum Format 50 × 70 cm ist der Proof Top Multi 3CPT/SR0B für knapp 1900 Franken eine komfortable Lösung, die als Aufsatz für bestehende Tische oder auch als Wandmontage verwendet werden kann.

Hightech für High-End-Output der feinen Art

Digitale Kamerasysteme sind heute in der Lage – ein angepasstes Fine Art Imaging vorausgesetzt – feinste Nuancen und wunderbar weiche Tonwertverläufe kombiniert mit dichten und durchzeichneten Schattenbereichen wiederzugeben. Dies ist für einen Drucker, der von Haus aus einen reduzierteren Farbraum zur Verfügung hat, eine grosse Herausforderung.

Um eine wirkliche fotografische Qualität reproduzieren zu können, müssen sehr hohe Auflösungen gemeistert werden. Dementsprechend hoch sind die Anforderungen an Präzision und Steuerung der Druckköpfe. Damit dies auch in einem wirtschaftlichen Rahmen geschieht, sollte die Druckgeschwindigkeit entsprechend angepasst sein. Dadurch sind Papiertransport, Planlage und Abstand des Druckkopfs zum Druckmedium von entscheidender Bedeutung. Die Koordination all dieser Faktoren sowie die exakte und medienabhängige Steuerung des Tintenpunkts sind entscheidend für einen hochwertigen Fine Art Print.

Wir erleben beim schrittweisen Ausstoss des bedruckten Papiers ähnliche Gefühle wie in der Dunkelkammer, wo sich das Bild schrittweise ausentwickelt hat, und können bewundernd anerkennen, wie ein seitwärts gleitender Druckkopf mit feinsten, magischen Tintenspritzern ein wunderschönes Bild auf das Papier zaubert. Diese Drucktechnik ist soweit verfeinert und perfektioniert worden, dass auch kritische und anspruchsvolle Verfechter des analogen Prints den Hut ziehen müssen.

Epson – Vorreiter im Fine Art Printing

Mit dem Stylus Photo 2100 hat Epson vor bald 10 Jahren den ersten Fine-Art-tauglichen Drucker präsentiert und gleichzeitig die ersten UltraChrome-Pigmenttinten eingeführt. Der Drucker war mit damals bahnbrechenden 7 Tin-tenslots ausgestattet und es wurde zum ersten Mal eine zusätzliche Grautinte (LightBlack) für eine bessere Graudarstellung und verfeinerte Tonwertabstufungen eingeführt.

Heute ist Epson immer noch der Marktleader im Bereich Fine Art, und die aktuellen Grossformatdrucker mit 9 oder gar 11 Tinten werden von zahlreichen Fine-Art-Printing-Dienstleistern für hochqualitative Prints auf unterschiedlichen Medien verwendet.

Von A2 bis 64 Zoll

Die Stylus-Pro-Modellpalette von Epson reicht vom Format A2 (17 × 22 Zoll) bis zu einer Rollenbreite von 64 Zoll, was einer Papierbreite von etwas mehr als 160 cm entspricht.

Der kleinste aktuelle Drucker ist der Stylus Pro 3880 für knapp 2300 Franken. 9 Tinten (inklusive Matte- und Photoblack), dazu das neue Vivid-­Magenta für einen leicht erweiterten Farbraum, zeichnen das Einsteigergerät von Epson aus. Damit können Prints im Format A2 oder 17 × 22 Zoll gedruckt werden.

Der Nachfolger des beliebten Stylus Pro 4880 ist an der Photokina vorgestellt worden. Der neue Stylus Pro 4900 verfügt nun über Matte- und Photoblack und ist mit der gleichen Tintenbestückung wie der Stylus Pro 7900 ausgestattet.

Wer lieber ein grösseres Format bis zu 24 Zoll und mit Rollenpapier drucken möchte, findet im Stylus Pro 7900 das ideale Gerät. Für etwas mehr als 6500 Franken stehen 11 Tinten zur Verfügung, wobei zur klassischen Bestückung Grün und Orange dazukommen, was den Prints zu einem merklich erweiterten Farbraum verhilft.

Noch eine Nummer grösser ist der Stylus Pro 9900. Er verfügt über den gleichen Druckkopf wie de Stylus Pro 7900, kann aber bis zu 44 Zoll breite Medien bedrucken. Dieses High-End-Gerät wechselt den Besitzer für etwas mehr als 11 500 Franken und ist ideal geeignet für produktive Dienstleister, die keine Formateinschränkungen wollen.

Die Alternativen von Canon …

Im Bereich A2 bietet Canon mit dem iPF5100 eine interessante Alternative zum Epson Stylus Pro 3880. Der iPF5100 ist mit 12 LUCIA-EX-Pigmenttinten bestückt. Er verfügt zudem über ein eingebautes Farbkalibrierungs­system. Die Druckgeschwindigkeit und ein 3-Wege-Medieneinzug sind weitere Stärke dieses innovativen Druckers. Das imagePROGRAF-Plug-in für Adobe Photoshop ermöglicht den Export von RGB-Bildern mit 16 Bit. Canon verlangt für den iPF5100 knapp 3000 Franken.

Bis zu einer Druckbreite von 61 cm kann der Canon iPF6300 printen. Er verfügt über die gleichen Eckdaten wie der iPF5100 und verwendet ebenfalls die neuen LUCIA-EX-Pigmenttinten für die Reproduktion eines vergrösserten Farbraums. Auch hier kommt ein integ­riertes Farbkalibrierungssystem zur Anwendung. Mit einem Preis von etwa 4400 Franken ist dieser Canon-Printer eine interessante Alternative zum Stylus Pro 7900 von Epson.

… und das HP-Angebot

Leider bietet Hewlett Packard zurzeit keinen A2-Drucker mit Fine-Art-Qualität an. Der Einstieg liegt beim HP Designjet Z2100 für etwa 3000 Franken mit einer Druckbreite von 610 mm (24 Zoll). Dieser mit 8 Tinten bestückte Drucker ist hauptsächlich für den Farbdruck bestimmt, da er neben der Schwarztinte nur eine Grautinte anzubieten hat und daher für wirklich hochwertige Schwarzweiss-Prints eher weniger infrage kommt. Die Ausführung Z2100GP verfügt zusätzlich über ein integriertes Farbkalibrierungssystem.

Die High-End-Modelle von HP findet man unter der Bezeichnung HP Design­jet Z3200, die es in den Ausführungen für 610 und 1120 mm Druckbreite gibt. Diese Drucker sind jeweils mit 12 Tinten bestückt, bieten zwei Grautinten und gleichzeitigen Zugriff auf Matte- und Photoblack. Ausserdem wird ein Gloss-­Optimizer für den gleichmässigen Glanz beim Bedrucken von Semigloss- und Gloss­papieren verwendet. Die 24-Zoll-Variante wird für etwa 6300 Franken und die grössere 44-Zoll-Ausführung für knapp 8400 Franken gehandelt. Beide Drucker verfügen über ein eingebautes Farbkalibrierungssystem und drucken mit den bekannten HP-Vivera-Pigmenttinten, die eine sehr hohe Haltbarkeit versprechen. Beide Geräte sind auch als Postscript-Version verfügbar und damit auch für den Prepressbereich bestens geeignet.

HP Designjet Z3200 für Negative

HP bietet für die hochwertige künstlerische Fotografie ein einfaches Verfahren, um Digitaldateien mittels Druck auf entsprechend geeigneten Medien in ein grossformatiges Negativ umzuwandeln. Von diesen Vorlagen können hochwertige Kunstdrucke mit klassischen fotografischen Prozessen hergestellt werden, beispielsweise Cyanotypie, Photogravüre, Platindruck, Dye-Transfer-Prozess, Gummibichromatprints etc.

Mit den Fotodruckern der HP-De­sign­jet-Z3200-Reihe, dem richtigen Druckmedium und der kostenlosen Software von HP können Fotonegative erzeugt werden. Das Ganze wurde anlässlich der diesjährigen Photokina vorgestellt.

Fine-Art-Papiere – ein immer grösseres Angebot

War noch vor wenigen Jahren Hahnemühle mit dem Photo-Rag-Papier einsamer Vorreiter für hochwertige Fine-Art-Papiere, so ist jetzt selbst für den eingeweihten Profi die Auswahl an Papieren mit unterschiedlichsten Oberflächen und Strukturen, Papierstärken und Beschichtungen sowie Zusammensetzungen kaum noch überschaubar. Nebst Hahnemühle und Museo sind im Laufe der Zeit Canson, ein traditionsreicher Papierhersteller, der vor allem für seine hochwertigen Zeichen- und Aquarellpapiere bekannt ist, Permajet, Innova, Tecco, Ilford und viele weitere dazugekommen. Dies hat den Papiermarkt belebt, für den Konsumenten ist aber die Entscheidung, welche Papiere er nun verwenden soll, erschwert worden.

Grundsätzlich kann gesagt werden, dass mittlerweile viele gute Fine-Art-Papiere angeboten werden, die auch die unterschiedlichen Geschmacksrichtungen abdecken können. Was die Zusammensetzung und die Haltbarkeit der Papiere angeht, wird aber nach wie vor nicht immer alles korrekt oder vollständig deklariert.

Sehr gute und vor allem alterungs­beständige Fine-Art-Papiere sollten einen Baumwollstoff-träger aufweisen sowie säurefrei und frei von Holzzellstoff und optischen Aufhellern sein. Diese Bedingungen erfüllen wiederum nicht viele Papiere und hier muss man dem amerikanischen Papierhersteller Intelicoat (vormals Crane) mit seinen Museo-­Papieren ein Kränzchen winden.

Papiere von Museo

Alle Museo-Papiere werden ausnahmslos ohne optische Aufheller produziert, sind für eine absolute Planlage beid­seitig beschichtet und entsprechen auch sonst allen strengen Vorgaben die richtige Fine-Art-Papiere erfüllen sollten.

Das Museo Portfolio Rag ist vermutlich eines der besten und edelsten matten Papiere, die zurzeit angeboten werden. Haptik und Beschichtung dieses 300 Gramm schweren Papiers sind vom Feinsten und können selbst höchste Ansprüche von Kunstschaffenden erfüllen. Wer lieber eine etwas strukturiertere Oberfläche mag, der ist mit dem Museo MAX bestens bedient. Dieses Papier eignet sich vor allem für grossformatige Prints und ist auch als 365 Gramm schwere Ausführung erhältlich.

Die Museo-Papiere sind als Blattware in den Formaten A4 bis 35 × 47 Zoll sowie als Rollenware in den Breiten 17 bis 50 Zoll erhältlich.

Canson mit Tradition

Auf der Suche nach einem barytähnlichen Papier findet man bei Canson mit dem neuen Platine Fibre Rag ein 310 Gramm schweres Papier mit einer Bariumsulfatbeschichtung wie bei klassischen Fotopapieren. Es weist keine optischen Aufheller auf und bietet daher eine hohe Alterungsbeständigkeit. Noch mehr Glanz bietet das Photo High Gloss Premium RC. Dieses 315 Gramm schwere, extraglatte Papier ist säurefrei und mit einer Polyethylenbeschichtung und mehreren mikroporösen Tintenempfangsschichten ausgestattet. Es bietet wahrscheinlich den höchsten auf dem Markt erhältlichen Glanz, weist aber optische Aufheller auf und kann daher in puncto Haltbarkeit nicht mit rich­tigen Fine- Art-Papieren konkurrenzieren. Die Papiere von Canson sind als Blattware, A4 bis A2, und als Rollenware, 17 bis 44 Zoll, verfügbar.

Fine-Art-Papiere ohne optische Aufheller

Auch der Marktleader unter den Fine-Art-Druckern hat erkannt, dass der Bedarf an hochwertigen Fine-Art-Papieren stark am Steigen ist. Das neue Cold Press Natural von Epson erfüllt höchste Ansprüche. Das leicht strukturierte und matte Papier besteht aus einem Träger aus 100 Prozent Baumwollfasern, ist säurefrei und weist keine optischen Aufheller auf. Wie das Cold Press ist auch das Hot Press Natural frei von optischen Aufhellern, weist aber eine samtartige Oberfläche auf. Die Cold- und Hot-Press-Papiere sind in den üblichen Blatt- und Rollenformaten erhältlich.

Druckertreiber oder RIP?

Die beste Hardware (Monitor, Drucker und Papier) wird redimensioniert, wenn die Bildausgabe nicht optimal erfolgen kann. Hier stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung: entweder über den Druckertreiber oder über einen speziellen RIP (Raster Image Processor).

Erstere Variante kostet nichts und wird mit dem Drucker mitgeliefert. Ein RIP kostet je nach Druckergrösse zwischen 800 und 3500 Franken. Das sind Beträge, bei denen sich der Anwender zunächst fragt, welche Unterschiede und Zusatzleistungen den Kauf eines solchen RIP rechtfertigen. Im Vordergrund steht zunächst einmal ein eigenes Colormanagement, welches mit dedizierten Farb- und Graustufenprofilen für eine Vielzahl von unterschiedlichen Papieren arbeiten kann. Dies geht so weit, dass auch Profile für unterschiedliche Lichtsituationen, wie sie bei Ausstellungen oft der Fall sind, vorhanden sind. Andere Pluspunkte sind eine bessere Darstellung der heiklen Schatten- und Lichterbereiche durch optimierte Drucker- und Papierprofile und eine sauber abgestimmte Tintenpunktsteuerung. Druckertreiber sind gewöhnlich auf die hersteller­eigenen Papiere optimiert und weniger polyvalent als ein RIP.

Die bekanntesten Fine-Art-RIPs sind ImagePrint von Colorbyte Software und StudioPrint von Ergosoft. Beide erzielen Druckergebnisse, die in die­ser Form von einem Druckertreiber nicht erreicht werden können. Mit ImagePrint sind vor allem Schwarzweiss-Prints von unerreichter Qualität möglich. StudioPrint bietet eine spezielle Ansteuerung für das edle Schwarzweiss-Druckverfahren mit Kohlenstoff-Pigmenttinten.

Schärfen für die Bildausgabe

Ein sehr heikles und oft rudimentär behandeltes Thema ist das Schärfen für die Bildausgabe. Es handelt sich hier aber nicht um ein eigentliches Schärfen, wie man es vom USM-Filter in Photoshop kennt, sondern um ein Kompensieren der Druckpunktverbreiterung. Jedes Druckmedium erzeugt je nach Oberfläche und Beschichtung eine mehr oder minder starke Druckpunktverbreiterung. Diese unterschiedlichen Abbildungseigenschaften gilt es bei der Bildausgabe zu berücksichtigen. Nik Software bietet mit dem Nik Output Sharpener 3 ein Tool, das es ermöglicht, die Bildausgabe optimal anzupassen. Berücksichtigt werden dabei das Medium, der Drucker/das Druckverfahren, die Tinte, die Bildauflösung und der Betrachtungsabstand. Damit schliesst sich die Fine-Art-Printing-Kette, die gleichbleibende, hochwertige und einmalige Druck­ergebnisse garantiert.

Infos und Produzenten

Monitore

Eizo-CG-Monitore
www.eizo.ch
www.profot.ch

Quato-Monitore
www.quato.de

NEC-Monitore
www.nec-display-solutions.com

LaCie-Monitore
www.lacie.ch

 

Drucker

Epson Stylus Pro
www.epson.ch

Canon imagePROGRAF
www.canon.ch

HP Designjet Z2100 + 3200
www.hp.com/country/ch

 

Normlichtbetrachter

Just Normlicht
www.profot.ch

 

Software

ImagePrint V8, RIP-Software
www.fineartpix.ch

StudioPrint, RIP-Software
www.ergosoft.ch

Nik Output Sharpener 3
www.fineartpix.ch

 

Papiere

Museo Fine Art
www.museofineart.com
www.profot.ch

Canson
http://www.canson-infinity.com
www.profot.ch

Der Autor

Roberto Casavecchia ist Fotograf und Grafik-Designer mit Schwerpunkt in der ana­-logen und digitalen Bildbearbeitung. Er kann auf zahlreiche Foto-ausstellungen und Publika­tionen zurückblicken.

Als Fachjournalist für die Bereiche Fotografie und Digital Imaging arbeitet er für diverse Fachmagazine im In- und ­Ausland und ist Dozent für Fine-Art-Printing-Workshops.

www.robertocasavecchia.com

gdrobi@tin.it