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Vom Digital-Farbdruckbogen zum verkaufsfertigen Produkt

Ob ein Dienstleistungsbetrieb industriell, gewerblich oder unternehmensintern ausgerichtet ist, die Weiterverarbeitung von im Digitaldruck hergestellten Farbdruckbogen ist ein vielf�ltiges Metier. Eine Orientierungshilfe zum Megaevent drupa 2008 und mehr.

HANS JOACHIM LAUE Auf über 11000 Quadratmetern konzentriert sich der Angebotsbereich der drupa 2008 für die Buchbinderei/Weiterverarbeitung und belegt damit nach dem Drucksektor und noch vor der Druck- und Mediavorstufe den zweiten Rang. Digitale Lösungen würden, wie die Messe Düsseldorf kundtut, durch das verstärkte Engagement der Anbieter gegenüber der drupa 2004 deutlich stärker ins Auge fallen. Gemeint sind damit in erster Linie Firmen mit grossen Namen wie Canon, HP, Kodak, Ricoh, Xerox etc., die Digitaldrucksysteme anbieten. Doch Digitaldruck bedeutet nicht nur die Unterscheidung zwischen Toner und Tinten und ihren Technologievariationen. Es bedeutet auch die Differenzierung in Endlos- (Rollenpapier) und Einzelblattsysteme (Bogenpapier) – mit entsprechenden Auswirkungen auf das Finishing.

Einflüsse von allen Seiten

Die ganze Macht der Schwarzen Kunst, ob Bogen- oder Rollenoffset, Digital-, Sieb-, Flexo- oder Tiefdruck, wird sich an dieser Weltmesse der grafischen Branche mehr oder weniger in Aktion befinden. Technikverliebte Unternehmer werden getrieben sein, wieder in Neuheiten zu investieren, die einen Marktvorsprung versprechen. Aber hat die Mitarbeiterschaft die Errungenschaften der vorangegangenen Megamesse schon restlos verinnerlicht? Nicht nur von der humanen Seite, sondern auch aus allen anderen Ecken werden Einflüsse wahrgenommen. Im Digitaldruck findet ein Geschwindigkeitswettbewerb mit verfahrenstechnisch unterschiedlichen Inkjetdruckköpfen statt, die in den Endlossystemen zum Einsatz gelangen. Hingegen operieren die meisten Blatt- und Bogensysteme mit Flüssig- und Trockentonern und streiten sich um die bessere Qualitätsverbesserung.

Die schmalbahnige (Endlos-)Rollenoffsetdruckmaschine Concepta von Müller Martini integriert Tintenstrahldruckköpfe von Kodak Versamerk. Diese Hybridlösung vereinigt die Vorteile traditioneller Offsetdrucktechnik mit variabler Digitaldrucktechnik, sodass personalisierte Dokumente in Hochgeschwindigkeit unterhalb der Kosten heute üblicher Tonerverfahren liegen. Zudem beherrschen die schmalbahnigen Endlosmaschinen in einem Arbeitsgang nebst dem Druck auch das Inline-Finishing, das sich im Lochen, Stanzen, Perforieren, Querschneiden, Falzen und Stapeln zeigt. Bei den Endlosmaschinen des «reinen» Digitaldrucks übernehmen beispielsweise modulare Systeme von Hunkeler von der Bereitstellung des Papiers über die Weiterverarbeitung bis hin zum Endprodukt dieses Inline-Finishing. Unter anderem gibt es Hunkeler-Finishingsysteme für den zurzeit hoch gehandelten Transpromo-Druck, dem Xerox im individualisierten Marketing ein rasantes Wachstum prophezeit.

MBO, ein führender Falzmaschinenspezialist, beruft sich auf die Pira-Studie «The Future of Global Markets for Digital Printing to 2015». Die Studie prognostiziert, dass das Umsatzvolumen digitaler Printprodukte im gesamten europäischen Raum in zehn Jahren etwa um über 60 Prozent, in Asien um rund 370 Prozent und in den USA vermutlich um mehr als 450 Prozent steigen dürfte. Das schwäbische Unternehmen liefert, unabhängig von der bevorzugten digitalen Druckmaschine, komplette Systemlösungen zur Produktion von Buchblocks, Mailings oder Broschüren mit Rückstichheftung. Die spezielle Lösungskompetenz der MBO-Gruppe kommt unter anderem auch durch die Übernahme der badischen Ehret Control zustande, die komplexe Webfinishing-Module für die Inline- und die Offline-Weiterverarbeitung entwickelt.

Die besonderen Belange der Weiterverarbeitung

Der globale Digitaldruckmarkt verheisst letztlich milliardenschwere Wachstumsaussichten, wobei erwartet wird, dass Large Format Printing und Endlosdigitaldruck die grösseren Tortenstückchen abschneiden können. Die drupa compass sessions bieten zu dieser Thematik Referate, wobei sich Müller Martini und Océ der digitalen (endlosen) Buchproduktion annehmen und sich Horizon als einziger Hersteller explizit dem Thema Weiterverarbeitung im Blatt- bzw. Bogenformat-Digitaldruck stellt. Vom Farbdruckbogen bis hin zum verkaufsfertigen Produkt ergeben sich durch den Einsatz des Digitaldrucks zwei besondere Belange der Weiterverarbeitung: einerseits kurzfristige Fertigung und andererseits kleinste Auflagen.

Was die Kurzfristigkeit anbelangt, so steht die Koppelung von Weiterverarbeitungsmodulen, zum Beispiel für das Heften, Kleben und Schneiden, an das Drucksystem im Vordergrund. Das ist bei der Produktion ab Papierrolle der Fall, also eine Inline-Fertigung des Druckens und Bindens. Der automatische Workflow mit sämtlichen Voreinstellungen macht hier Sinn. Selbstverständlich kann Kurzfristigkeit auch durch eine Offline-Verarbeitung gewährleistet werden. Einfach zu bedienende, vom Format abhängige Kleingeräte, beispielsweise für A4-Einzelblatt-Plastikbindung, oder formatunabhängige Geräte, die sich leicht und schnell umrüsten lassen, sind hierfür gefragt. Kurzfristigkeit kann jedoch nicht eingehalten werden, sobald Klebstoffe verwendet werden. Kleben braucht Zeit zum Trocknen, wobei standardisierte, formatabhängige Buchdeckel oder Umschläge vorgefertigt und gelagert werden können.

Für kleine Auflagen und einzelne Exemplare ist der Digitaldruck hervorragend geeignet. Für die Weiterverarbeitung zu Broschüren und Büchern bedeutet dies für den Dienstleister jedoch, dass meistens aus Kostengründen die Anfertigung eines Probeexemplars nicht tragbar ist. Insofern müssen alle zur Verfügung stehenden Geräte ohne grossen Zeitverlust simpel einstell- und umrüstbar sein. Um im Markt kostengünstig agieren zu können, wird sich der Allrounderbetrieb, um Makulatur zu vermeiden, auf wenige umrüstfreie oder programmierbare Standardformate beschränken müssen. Ebenso ist die Beschränkung auf nur einige Papier- und Kartonsorten und -grammaturen angebracht. Solche überschaubaren Geschäftsmodelle sind längst erfolgreich und über das Internet zu finden. Aber was macht der lokale, kantonale oder sprachregionale Anbieter, dessen Kundenstamm auch bei Kleinstauflagen Sonderformate und Spezialausführungen schätzt?

Durch Optimierung ein paar Schritte weiter

So oder so, nicht nur Bild- und Textinhalte, auch nicht nur Grafikdesign in der Druckvorstufe, sondern die Weiterverarbeitung macht den Druck erst zum Produkt. Dies wurde auch bei der Digitaldrucksystemreihe Kodak Nexpress erkannt. Zur drupa werden wohl Varianten mit (Umschlag-)Anleger-, Heft-, Stanz- und Trimmermodulen vorgestellt. Eine andere Erkenntnis gibt die Firma Hiflex, die auf dem Gebiet der JDF-Vernetzung (einschliesslich Digitaldruckproduktion) als Technologieführer gilt, zum Besten: «Was nützt die schönste Vernetzung – wie hochautomatisiert auch immer –, wenn die Basis, die Kalkulation, die Materialwirtschaft, die Disposition und andere Bereiche nicht oder nur unpräzise arbeiten?»

Abgesehen davon, Workflow und Vernetzung werden in der Praxis von Prepress über Press bis hin zu Postpress und innerhalb dieser Prozessstufen individuell, das heisst an Nachfrage und Angebot orientiert, interpretiert. Es hat den Anschein, dass die drupa 2008 nach 2004 zumindest für die Weiterverarbeitung nicht die zweite Workflowmesse ist, sondern sie wird eher als Optimierungsmesse apostrophiert. In diesem Sinne ist das Augenmerk eher auf die Optimierung der Weiterverarbeitung zu richten, wobei die Fertigungsprozesse vom Prinzip her ähnlich bis gleich wie beim Bogenoffsetdruck sind. Hier ist anzumerken, dass die Wirtschaftlichkeit der Bogenoffsetmaschinen für Kleinauflagen bedeutend zugenommen hat, wohl auch aufgrund des Wettbewerbantreibers Digitaldruck.

Von einigen Ausnahmen abgesehen, hüllen sich die meisten Aussteller wenige Wochen vor Messebeginn noch in Schweigen. Mit Überraschungen in technologischer Art muss zwar immer gerechnet werden, sie sind aber zur drupa 2008 nicht sehr wahrscheinlich. Da das perfekte Finishing von Digitaldrucken häufig durch elektrostatische Aufladung und wellige Papierstapel infrage gestellt ist, sind hier ein paar Entwicklungen zu erhoffen. Vielleicht taucht an den Ständen wieder der Begriff «nearline» auf, der schon bei früheren Messebesuchen für Verwirrung sorgte. Nearline-Geräte befinden sich immer in der Offline-Position und stehen mit ihren Auslagen und Anlegern so dicht zwischen den Vor- und Folgemaschinen, dass sich ein Zwischentransport erübrigt. That’s all!

Was die Hersteller bieten

Wie auch immer, selbst kleinste technische Optimierungen und Modernisierungen machen sich im einfacheren Handling, in kürzeren Rüstzeiten, höherer Qualität, in Energie- und Ergonomievorteilen, grosso modo in verbesserter Wirtschaftlichkeit und folglich in sinkenden und somit wettbewerbsfähigeren Stückkosten bemerkbar. Ob man jedoch nur kostendeckend oder gar gewinnbringend produzieren kann, hängt nicht selten von der Selbstbeschränkung beziehungsweise der Spezialisierung ab. Einige Beispiele der ausstellenden Firmen deuten dies in Ansätzen an.

AB Gloss, Cham (CH)

Zur Veredelung kleiner Digitaldruckauflagen ab Stückzahl 1 eignen sich GlossStar-Maschinen zum Lackieren, Laminieren, Prägen sowie zum Aufbringen von Hologrammen und Magnetstreifen.

www.abgloss.ch

www.amdigital.ch

Bindomatic, Stockholm (S)

Unter Verwendung von Softcover-, Hardcover- und Print-on-demand-Bindemappen in verschiedenen Farben, Formaten und Rückenbreiten lassen sich mit den Bindegeräten Dokumente klebebinden, die einen professionellen Eindruck hinterlassen. Nebst Tisch- und Standgeräten werden Inline-Module zu Digitaldruckstrassen zum Beispiel von Canon und Nexpress sowie OEM-Produkte unter den Handelsmarken Océ und Xerox gebaut.

www.bindomatic.com/de

Buhrs, Zaandam (NL)

Speziell zum Falzen von Mailings mit Einfach-, Wickel- oder Zickzackfalz, passend für C5- bzw. DL-Kuverts, und anschliessenden Kuvertieren wurde ein so genannter Cut Sheet Channel entwickelt.

www.buhrs.com

Duplo, Kanagawa (J)

Mit den individuell steigenden Anforderungen der Anwender können die Broschürenfertigungsstrassen mitwachsen. Auch an Geräte für das Randbeschneiden, das Mehrfachnutzen-Ausschneiden sowie an das Rillen und Perforieren in einem Durchlauf ist gedacht. Dafür wurden die Typen TrimScor entwickelt, die für die üblichen Digitaldruckformate infrage kommen und bei dem alle Arbeitsgänge von einem Jobspeicher abgerufen werden.

www.duplo.com

www.schneidercoag.ch

GBC Films Group Europe, Kerkrade (NL)

Der Anbieter von Maschinen und Materialien, der seit 2005 zum US-Konzern Acco gehört, bietet auch für den kleinformatigen Digitaldruck Systeme für die Thermokaschierung von Bücher- und Bookletumschlägen, von Foldern und Flyern und Ähnlichem mehr. Der Kleber der geeigneten Folien haftet auch auf Tonerdrucken und gewährleistet einen guten Verbund.

www.gbcfilm.com

Heidelberger Druckmaschinen, Heidelberg (D)

Wenn auch bei diesem Hersteller Maschinen und Lösungen des Bogenoffsetdrucks im Mittelpunkt stehen, so bringt doch das eine und andere Postpresssystem sowohl für Kleinauflagen als auch für Digitaldrucke bis zum Format A3 viel Produktivität ins Spiel. Systeme fürs Falzen gehören ebenso dazu wie solche fürs Klebebinden von Einzel- und Falzbogen.

www.heidelberg.com

www.heidelberg.ch

Horizon, Biwako (J)

Das Unternehmen schuf für kleine und mittlere Auflagen mit dem Typ SPF/FC-200A eine Alternative zum Sammelhefter. Ein separater Falzvorgang ist nicht nötig, hier werden die Broschüren aus Einzelbogen gefertigt und flach liegend mittig geheftet, in einer Schwertfalzstation mittig gefalzt, nachgepresst und anschliessend auf der Frontseite auf Format geschnitten. Das Unternehmen will zur drupa unter anderem die Fähigkeiten der Bindestrasse CABS 5000 präsentieren und noch mit Produktneuheiten überraschen; auch wird die i2i-Vernetzung ein Thema sein.

www.horizon.de

www.gietz.ch

Hunkeler, Wikon (CH)

Rund um den Digitaldruck werden kundenspezifische, modulare Lösungen erarbeitet, insbesondere für Rechenzentren und Lettershops sowie für Print- und Finishing-on-demand. Genauso befinden sich Offline-Schneidlinien mit Taschenfalzwerk zum Produzieren von Falzbogen oder Mailings sowie Rollenzuführungen an Einzelbattdrucker, beispielsweise von Kodak Nexpress, Océ und Xerox, im Programm. Da die Digitaldruckzukunft farbig ist, baut das Unternehmen die Marktpräsenz mit dem neuen, pfiffigen, englisch auszusprechenden Innovations- und Qualitätssiegel «huncolor» aus.

www.hunkeler.ch

Krug & Priester, Balingen (D)

Präzises Schneiden ist für Digitaldruckereien ebenso wichtig wie für andere. Daher wird der Markt mit den wirtschaftlichen Lösungen der Ideal- und EBA-Stapelschneider für kleine Formate bedient. Alle manuellen, elektrischen und automatischen Modelle für verschiedene Schnittlängen und Einsatzhöhen sind mit dem Sicherheitspaket (Safety Cutting System) ausgestattet.

www3.ideal.de

www.haas-ag.ch

www.hermannkuhn.ch

www.schneidercoag.ch

MB Bäuerle, St. Georgen (D)

Bedienbarkeit ohne buchbinderisches Fachwissen, einfaches Handling, kurze Rüstzeiten und minimale Makulatur sind Anforderungen, die an Falzmaschinen für den Digitaldruckbereich gestellt werden. Die Firma, Pionier von computergesteuerten Falzsystemen, bietet solche Maschinen für Offline- und Online-Betrieb, die eine kostengünstige Produktion niedriger Auflagen erlauben. Seit 2004 ist man auch mit leistungsfähigen Kuvertierstrassen auf dem Markt.

www.mb-bauerle.de

www.haas-ag.ch

MBO Binder, Oppenweiler (D)

Nebst Lösungen für den transaktionalen Digitaldruck bietet die Firma mit dem Digi-Finisher, einer Kombination aus MBO-Falzmaschine und Hohner-Sammelhefter, eine Fertigungsstrasse, die in einem Arbeitsgang Druckbogen zu mehrseitigen, rückstichgehefteten Broschüren fertigt. Taschen- und Pflugfalz sind möglich, ebenso die Zuführung von Beilagen und deren Einheftung in der Mitte der Broschüre. Gerüchte besagen, dass mit einem neuen MBO-Produktdesign zu rechnen ist und wohl auch eine neue Falzmaschine (Bogenformat 50×70 cm) vorgestellt wird.

www.mbo-folder.de

www.hohner-gmbh.de

www.gramag.ch

Müller Martini, Zofingen (CH)

Das Kundenspektrum dieses Herstellers beginnt, wenn Broschüren nicht aus Einzelblättern, sondern aus Falzbogen zusammengestellt werden. Im unteren Leistungsbereich sind das die Sammelhefter Valore und Presto, die Klebebinder AmigoPlus und Pantera. Auch für die Buchproduktion mit Hardcover in Kleinauflagen ist das der richtige Ansprechpartner, desgleichen für Book-on-demand-Lösungen ab Rolle. Das Unternehmen wird, so die allgemeine Vermutungen, zur drupa mit neuen Produkten und Mehrwertlösungen auftreten.

www.mullermartini.com/ch/ger

Multigraf, Muri (CH)

Die Firma setzt auf das Motto «We Create New Solutions» und kann aus eigener Entwicklung das modulare Eurofold-Falzmaschinenprogramm bieten, im Weiteren Rill- und Mikroperforiermaschinen, die sich für den Digitaldruck und auch für Kartongrammaturen eignen. Gewerbliche Digitaldruckunternehmen können mit dem DocuCutter DC-645 hochwertige Farbdruckbogen vierseitig, also längs und quer, beschneiden, vorab profes­sio­nell rillen, damit das Aufbrechen der Farbdruckoberflächen beim Falzen verhindert wird, und im selben Durchlauf auch perforieren.

www.multigraf.ch

www.schneidercoag.ch

Ernst Nagel, Stuttgart (D)

Da Störfaktoren in der Digitaldruckverarbeitung häufig durch elektrostatische Aufladungen, gewellte und zusammenhaftende Papierstapel mangels richtiger Luftfeuchtigkeit, Temperatur oder Handhabung entstehen, entwickelte die Firma für den Digitaldruckmarkt den Spezialanleger Robo-Feeder. Er lässt sich mit den Broschürenfertigungssystemen Foldnak 100 und Foldnak 80 koppeln.

Der Robo-Feeder ist serienmässig unter anderem mit Sensor und Stützwinkel und optional mit einem Antistatik-Kit ausgestattet. Selbst Heftklammersorten sind speziell für das Finishing im Digitaldruckbereich entwickelt worden. Mit dem Gerät SP Plus online bzw. SP Plus offline können die Rücken gehefteter Broschüren quadratisch abgepresst werden. So entsteht eine Form ähnlich der höherwertigen Klebebindung, die sich zudem noch Platz sparend stapeln, verpacken und lagern lässt.

www.ernstnagel.de

www.haas-ag.ch

www.gop.ch

Planatol, Rohrdorf (D)

Planax Perfect-Kaltleimbindegeräte zeichnen sich unter anderem dadurch aus, dass unliebsame Eigenheiten digitaler Druckerzeugnisse, zum Beispiel falsche Laufrichtung der Papierfaser, starke Aufheizung durch den Trocknungsprozess, enorme Wellung des Papiers, Verwendung von heiklen Tonern und Silikonen, nach Herstellerangabe keinerlei Probleme darstellen. Danach können auch schwierige Papiere verarbeitet werden. Speziell dafür entwickelte Klebstoffe sind weitere Garanten.

www.planatol.de

www.schneidercoag.ch

Polar, Hofheim (D)

Als eine der wenigen Zulieferfirmen der Druckweiterverarbeitung hob das Unternehmen bereits Ende letzten Jahres den Vorhang zu den drupa-Neuheuten. Im Bereich der kleineren Formate ist die Schneidmaschine Polar 66 in einem neuen Design zu sehen. Wie bei den grösseren Maschinen ist auch dieser Typ mit einem Schneidleistenauswerfer zum schnellen und einfachen Wechsel der Schneidleiste ausgestattet. Das reduziert den Messerwechsel um eine gute Minute.

www.polar-mohr.com

www.heidelberg.ch

Rena, Oberhaching (D)

Deutschlands einziger Entwickler und Hersteller digitaler Inkjetdrucker wird unterschiedliche Lösungen, die zum Teil einzigartig sein sollen, aus dem Management- und Verarbeitungsbereich variabler Daten für Direct Mailings vorstellen, inklusive fürs Codieren und Personalisieren.

www.rena-print.net

www.haas-ag.ch

Stago, Albershausen (D)

Für die Erstellung von Informationsmaterial bis zum Format A3 baut die Firma Heft-, Papierbohr- und Ecken­stanzmaschinen (für Winkelschnitte und Eckenrundungen) sowie Papierrüttler, nebst Stand- auch zahlreiche Tischmodelle.

www.stagogmbh.de

www.schneidercoag.ch

Tech-ni-Fold, Lutterworth (UK)

Alle marktgängigen Falzmaschinen können im Handumdrehen mit dem Rillwerkzeug Tri-Creaser Easy Fit nachgerüstet werden. Mit diesem Werkzeug kann man mit und gegen die Faserlaufrichtung und unabhängig von der Farbdeckung rillen. Tri-Creaser wurde vor allem im Hinblick auf wenig erfahrenes Personal entwickelt. Bei allen zu falzenden Digitaldruckerzeugnissen (aber nicht nur) werden eine bessere Qualität und eine höhere Kundenzufriedenheit erreicht.

www.tech-ni-fold.com/de

www.schneidercoag.ch

Das sind Wechselwirkungen

Zwischen Papier, Karton, Leim, Tinten bzw. Tonern bestehen nach wie vor Wechselwirkungen, die Workflow und Vernetzung nicht als der Weisheit einzigen Schluss zulassen. Allen Standardisierungsbestrebungen zum Trotz werden Designer und Marketingexperten mithilfe des zur Individualität prädestinierten Digitaldrucks sich bemühen, Druckprodukte zu schaffen, die aus der Masse herausragen und Mehrwert signalisieren. Deren Realisierung ist manchmal nur mit einfacheren, universell oder manchmal mit speziell einsetzbaren Maschinen und Geräten möglich. Oftmals braucht es Leistung, die nicht durch allzu viel Inline-Verarbeitungsextras gebremst wird. Wie heisst es so schön: Jedem das Seine – vom Digital-Farbdruckbogen zum verkaufsfertigen Produkt!

 

JDF, i2i, UP3i oder etwas anderes?

Workflowlösungen ermöglichen schnellere Auftragsvorbereitung, eindeutige Auftragsverfolgung und eine verbesserte Kostentransparenz, wie der Offsetdruckmaschinenhersteller Heidelberg darlegt. Obwohl sich die Zulieferindustrie auf die von der CIP4-Organisation erarbeiteten JDF/JMF-Standards beruft, sind unzählige Unternehmen bemüht, ihre Lösungen und die ihrer engeren Partner mit eigenen Parametern, unter eigenem geschütztem Label und mit spezifischen, von den Firmen hervorgehobenen Vorteilen zu vermarkten.
So ist es, um nur einige Beispiele zu nennen, bei der Heidelberger Druckmaschinen AG der Prinect Workflow; Polar-Schneidsysteme werden bis zur drupa in diesen Workflow eingebunden sein. Kodak ergreift zur Messe eine Workflow-Initiative für sich und die OEM-Partner der PODS-Group (Print On-Demand Solutions). Jahre früher entwickelten Duplo, Hunkeler, IBM, Océ, Strålfors und Xerox zusammen die Befehlssprache UP3i (auf der Basis von JDF-Daten) für den Informationsaustausch zwischen den Printer- und Finishing-Modulen digitaler Produktions­linien. Und Horizon stellte an der letzten drupa die Software i2i vor, die JDF-Daten aus der Druckvorstufe an die Weiterverarbeitung weitergibt, d.h. an alle mit der Touch&Work-Technologie ausgestatteten und vernetzbaren Horizon-Maschinen.
Alle Lösungen mögen ihre Vorzüge haben, aber unter «Standard» verstehen «alte Normierungshasen» etwas anderes. Babylon lässt grüssen.

 

Highlights-Touren drupa 2008

Den Messebesuchern der drupa 2008 werden geführte Touren zu sechs bis acht ausgewählten Ständen der internationalen Technologieführer angeboten. Dort stehen kompetente Gesprächspartner zur Verfügung. Damit die Teilnehmer in kürzester Zeit an viele nützliche Informationen kommen und ihren drupa-Besuch optimieren können, ist die Gruppengrösse auf maximal 10 beschränkt.
Als Veranstalter treten der Verlag Deutscher Drucker, der Fachverband für Führungskräfte in der Druck­industrie und Informationsverarbeitung und der Studiengang Druck- und Medientechnologie der Universität Wuppertal auf. In deutscher Sprache finden unter anderem folgende, thematisch gebündelte Highlights-Touren täglich statt:

Nr. 1
Beginn 10.30 Uhr
Vernetzte Printproduktion: Wie viel Workflow brauchen Druckereien?

Nr. 2
Beginn 10.30 Uhr
Web to Print: Grundzüge der automati- sierten Printproduktion

Nr. 5
Beginn 10.45 Uhr
Digitaldruck: aktuelle Drucksysteme – innovative Printprodukte

Nr. 10
Beginn 11.15 Uhr
Druckweiterverarbeitung: innovative Inline-Produktion

Die Highlights-Touren kann man unter www.highlightstouren.de buchen.

 

Noch ein paar Tipps

Die hochwertige PUR-Klebebindung zog auch in den unteren Auflagenbereich ein. So kann beispielsweise mit dem kompakten Klebebinder BQ-470 von Horizon ein einziges Exemplar ohne Makulatur in PUR gebunden werden. Wichtig ist bei dieser Leimung, dass das Fräswerk den Binderücken in richtiger Faserlaufrichtung bearbeiten kann. Ansonsten brechen nach der Leimung Seiten aus oder das Aufschlagverhalten ist beeinträchtigt.
Sofern der Buchblock bzw. die Broschüre nicht geöffnet wird, flach liegt und nicht zu dick ist, kann bereits nach 5–10 Minuten Wartezeit geschnitten werden. Sehr starke Buchblocks erfordern eine längere Trocknungszeit.
Falls im Anleger des Klebebinders das maximale oder minimale Mass des Umschlaganlegers erreicht ist, fehlt Spiel zur Ausrichtung des Rückentitels, der in der Mitte des Umschlags steht. Da hilft zum Beispiel im Klebebinder die Eingabe des Masses zwischen der hinteren Buch- oder Broschürenkante und dem Aussenkantenschnitt als Orientierungshilfe. Danach müssen dann die Umschlagdruckbogen mit diesem Fixmass zurechtgeschnitten werden.
Damit der Tonerauftrag, laminierte oder andere empfindliche Umschlagoberflächen nicht unter dem Anpressdruck von Schneidaggregaten in Mitleidenschaft geraten, sind Schutzkartons im unbeschnittenen Format unter und über den zu beschneidenen Stapel zu legen. Die Umschlagoberflächen werden auf diese Weise geschont. Allerdings müssen beim Einrichten der Menge im Stapel die Kartons mitgerechnet werden, um den notwendigen Arbeitsdruck zu erreichen.