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F�rs Auge und f�r mehr Freizeit

Ein Pixelbender-Filter sorgt für atemberaubende Objekte, in denen sich der Blick verliert. Andere Scripts sparen beträchtlich Arbeitszeit beim perfekten Aufbereiten von Kontaktabzügen oder beim Auseinanderdröseln kniffliger Grep-Suchausdrücke.
Photoshop (6 KB)

Bizarre Kugelbäume

(msc) Ein «Mandelbulb» ist eine dreidimensionale Darstellung einer Mandelbrot-Menge – eines fraktalen Gebildes, das auf mathematischen Formeln beruht und auch in der zweidimensionalen Darstellung mehr als beeindruckend wirkt. Der bekannteste Vertreter einer Mandelbrot-Menge ist das «Apfelmännchen».

Die 3D-Variante, zu Deutsch salopp auch «Mandelknolle» genannt, geht auf Daniel White und Paul Nylander zurück. Es handelt sich um seltsame Objekte, die wie knorrige Albtraum-Pflanzen wirken. Sie lassen sich in Photoshop mit dem Pixel-Bender-Filter berechnen und über viele Parameter steuern und verändern. Nötig ist allerdings eine leistungsfähige Grafikkarte. Zur Installation von Pixel-Bender siehe http://bit.ly/PixelBender.

Mandelbulb für Windows und Mac

Photoshop (708 KB)

Mit Rastern arbeiten

(msc) Eine sehr nützliche Erweiterung für das Arbeiten mit Gestaltungsrastern ist GuideGuide. Diese Erweiterung für Photoshop CS4 und CS5 stammt von Cameron McEfee. Sie platziert nach Vorgaben Hilfslinien-Raster im Dokument. Die Erweiterung ist gratis und wurde uns von Gabriel Käsmayr aus Augsburg empfohlen – ein Tipp, den wir gerne weitergeben.

Die Erweiterung wird als MXP-Paket ausgeliefert, das über den Adobe Extension Manager installiert wird. Für die Installation beachten Sie unter Windows ggf. den Beitrag «Fehler bei Extension-Installation» aus Publisher 3-11 (Seite 45). Zur Installation unter Mac OS X «Lion» beachten Sie bitte die Hinweise auf www.guideguide.me.

Nach der Installation der Erweiterung steht sie unter Fenster > Erweiterungen > GuideGuide zur Verfügung. Nach dem Start erscheint ein Dialog, in dem Sie in zehn Feldchen den oberen, unteren, linken und rechten Rand angeben, dann die Anzahl Spalten und Zeilen und zum Schluss die Spaltenbreite, Zeilenhöhe und den vertikalen und horizontalen Zwischenraum.

Falls Sie keine Masseinheit verwenden, interpretiert GuideGuide die Angaben als Pixel. Sie können aber auch die in Photoshop gebräuchlichen Masseinheiten verwenden, zum Beispiel Zentimeter, indem Sie der Angabe die entsprechende Einheit nachstellen.

Es kommt vor, dass sich die vorhandenen Pixel nicht ohne Rest auf die vorgegebene Zahl von Spalten und Zwischenräumen verteilen lassen. Was dann zu passieren hat, geben Sie in der Rubrik Settings vor. Sie können dort einstellen, ob die überzähligen Pixel in der Spalte/Zeile rechts, mittig oder links dazugeschlagen werden.

Sie können Raster aus Hilfslinien als so genannte «Sets» speichern und jederzeit wieder abrufen. Sie verwalten die Sets über die Rubrik Sets.

Vorhandene Hilfslinien löschen Sie über die Taste Clear Guides (das ist die zweite Taste von rechts), und über Horizontal midpoint bzw. Vertical midpiont ziehen Sie auf die Schnelle eine horizontale oder vertikale Hilfslinie durch den Bildmittelpunkt.

GuideGuide für CS4 (Windows und Mac)

GuideGuide für CS5 (Windows und Mac)

Photoshop (1,4 MB)

Kontaktabzüge mit allem drum und dran

(msc) Adobe liefert mit Photo­shop ein Script, das einen Kontaktabzug erstellt: Die Bilder in einem Ordner werden als Vorschauen in Zeilen und Spalten arrangiert und mit Informationen wie Dateiname und -grösse versehen: Das resultierende Dokument dient als druck- und versendbare Übersicht eines Bilderordners bzw. einer Sammlung von Fotos.

Das Script von Adobe ist brauchbar, lässt aber die eine oder andere Funktion vermissen. Sehr viel umfangreicher ist Contact Sheet X von xbytor. Es übernimmt auch die Unterordner in den Kontaktabzug und sortiert die Fotos auf Wunsch über alle Ordner oder aber nach Unterordner. Es ist alternativ auch erlaubt, die in Photoshop geöffneten Dateien für den Kontaktabzug zu verwenden. Das Script platziert eine Kopf- und Fusszeile mit benutzerdefinierten Informationen und verwendet auf Wunsch ein Hintergrundbild. Wenn man im Abschnitt Caption die Option Filename abwählt, kann man anstelle des Dateinamens erweiterte Informationen zum Bild anzeigen lassen: Beispielsweise den in den XMP- oder IPTC-Metadaten erfassten Bildnamen oder das Creation Date (Aufnahmedatum).

Den Kontaktabzügen kann auch eine Vorlage zugrunde gelegt werden, beispielsweise für ein Portfolio oder für ein Bilderraster. In der resultierenden Datei liegen jede Bildunterschrift und jedes Foto auf einer eigenen Ebene, sodass das Dokument sehr leicht weiterbearbeitet werden kann.

Das Script wird über Datei > Skripten > Durchsuchen gestartet und hält zwei Oberflächen bereit: In der Ansicht Standard sind alle Optionen auf einer Seite zu finden. Die Advanced-Ansicht bietet sechs Rubriken und zusätzliche Möglichkeiten. Die Einstellungen können unter Settings als Konfigurationsdatei gespeichert und über den Befehl Load reaktiviert werden.

Die fertigen Kontaktbögen werden in dem unter Output angegebenen Ordner gespeichert.

Zum Script gibt es als PDF-Datei eine ausführliche Dokumentation. Darin ist auch beschrieben, wie das Script fix im Menü Datei > Skripten installiert werden kann. Entsprechend eingerichtet, kann das Script auch über die Bridge ausgeführt werden.

Sollte Photoshop bei der Erstellung des Kontaktabzugs nach Profilen fragen oder Profilfehler melden, können Sie über Bearbeiten > Farbeinstellungen bei Profilabweichung bzw. Fehlende Profile die Optionen Beim Öffnen wählen abschalten. Sinnvollerweise schalten Sie diese Option nach dem Arbeiten mit dem Script wieder ein.

Contact Sheet X für Windows und Mac

Photoshop (2 KB)

Verdrehte Muster

(msc) Der Pixel-Bender Effekt Cassini Pattern erzeugt aus dem Ausschnitt eines Fotos eine Art Fototeppich, wobei der Ausschnitt verdreht und gespiegelt horizontal und vertikal ausgelegt wird. Das ergibt ein auf den ersten Blick ab­straktes, repetitives Muster, in dem bei näherem Hinsehen gegenständliche Dinge sichtbar werden – im Beispielbild etwa ein Gesicht. Der Name des Effekts rührt daher, dass die Berechnung anhand der Formel für die Cassinische Kurve oder für Cassinoide erfolgt. Zur Installation von Pixel-Bender siehe http://bit.ly/PixelBender.

Cassini Pattern für Windows und Mac

InDesign (3 KB)

Ziffern automatisch gruppieren

(msc) Das Script Accounting numbers formatting von Boris Kas versieht in InDesign Zahlen mit Tausender-Trennzeichen. Setzen Sie den Cursor in einen Textrahmen und starten Sie das Script. Unter White Space geben Sie an, welches Zeichen zur Zifferngruppierung verwendet werden soll. Zur Auswahl stehen das Leerzeichen, das geschützte Leerzeichen, das geschützte Leerzeichen fester Breite, ein dünnes Leerzeichen, Drittel-, Viertel und Sechstelgeviert. Sie können die Tausender-Trennzeichen für den Textrahmen oder für das ganze Dokument einfügen lassen und bei Values 1000 – 9999 angeben, ob bei den vierstelligen Zahlen ein Tausendertrennzeichen genutzt wird oder nicht (in Deutschland gebräuchlich, in der Schweiz nicht). Vorhandene Tausender-Trennzeichen werden nicht tangiert. Falls beispielsweise bereits Apostrophe vorhanden sein sollten, löschen Sie diese am einfachsten über eine Grep-Suche. Verwenden Sie unter Suchen nach folgenden Suchterm: [’|'|‘](\d\d\d)

Unter Ändern in geben Sie $1 an.

Accounting numbers formatting für Windows und Mac

InDesign (3 KB)

Was zum Grep?!

(msc) Das Script What the Grep? hilft beim Aufdröseln von Grep-Suchbegriffen. Es zerlegt sie in die einzelnen Bestandteile und liefert zu jedem Bestandteil eine kleine Erklärung.

Das schafft nicht in jedem Fall den völligen Durchblick – aber es ist bei den oft kryptischen Grep-Termen hilfreich.

What the Grep? für Windows und Mac

InDesign (40 KB)

Tortendiagramme direkt in InDesign

(msc) Das Script Pie Charts Wizard ist ein Werkzeug, mit dem sich direkt in InDesign Kuchendiagramme erstellen lassen – ähnlich, wie das Excel tut, aber mit dem grossen Vorteil, dass ein Diagramm aus nativen InDesign-Vektorobjekten gebaut wird.

Der Umgang mit dem Wizard ist allerdings nicht ganz so einfach, wie man sich das in Excel gewohnt ist. Als erstes zieht man einen Kreis oder eine Ellipse auf, in die das Diagramm eingefügt wird. Dann erfasst man im Dialog den Namen und den Wert für jedes Segment, wobei über die Plus-Taste weitere «Tortenstücke» hinzugefügt werden können.

Darunter lässt sich für jedes Segment die Farbe vorgeben – man kann die Farbzuweisung in InDesign aber auch nachträglich jederzeit ändern und die Segmente verschieben, mit Kontur oder einem Ebeneneffekt versehen.

Im rechten Bereich des Dialogs wählt man die Schriftart für die Legende, die unterhalb des Kuchendiagramms eingefügt wird und als bearbeitbare Tabelle vorliegt. Hat man die Daten erfasst, klickt man zur Erstellung des Diagramms auf Process.

Der Entwickler Dmitriy Lapayev stellt auf seiner Website auch das Script Line Charts Wizard zur Verfügung, das Liniendiagramme erstellt. Es hat in unserem Test aber leider nicht zuverlässig funktioniert.

Pie Charts Wizard

InDesign (5 KB)

Eine Ladung Bilder an Photoshop senden

(msc) In InDesign platzierte Bilder öffnet man über die Verknüpfungs­palette im Standard-Bildbearbeigungsprogramm. Dort steht der Bearbeiten mit-Befehl aber nur zur Verfügung, wenn genau ein Bild ausgewählt ist. Mehrere Bilder aufs Mal zu wählen und an das Bildbearbeitungsprogramm zu schicken, ist nicht möglich.

Diese Limite beseitigt das Script Open Images Selection von Dmitriy Lapayev. Es öffnet alle ausgewählten Bilder im Bildbearbeitungsprogramm, selbst wenn diese gruppiert sind oder in einer Tabelle stecken. Beim ersten Start des Scripts kann man angeben, ob zum Öffnen Photoshop oder Illustrator benutzt werden soll und falls diese Programme in mehreren Versionen installiert sind, kann man auch die bevorzugte Version angeben. Diese Auswahl wird in der Datei openImages_ini.txt im Scriptverzeichnis gespeichert.

Open Images Selection für Windows und Mac

Photoshop (2 KB)

Alle Schriften auflisten

(msc) Das Script List all Fonts von Mike Hale listet alle Schriften auf, die in den in Photoshop geöffneten Dokumenten verwendet werden. Es gibt eine Liste mit allen Fonts und eine Auflistung pro Dokument.

Das Script schliesst die Dokumente und öffnet sie eines nach dem anderen, um die Liste zu erstellen. Stellen Sie daher vor Ausführen sicher, dass die Dokumente in der gewünschten Fassung gespeichert wurden. Das Script führen Sie in Photoshop über Datei > Scripten > Durchsuchen aus.

List all Fonts für Windows und Mac