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Bilder drucken: jederzeit und �berall

MARKUS ZITT Einer der grossen Vorteile des digitalen Fotografierens ist die sofortige Verfügbarkeit der Fotos. Dies erlaubt die inhaltliche und formale Kontrolle der Aufnahmen noch am Kamera-LCD. Digifotos können aber auch unmittelbar nach der Aufnahme auf Papier ausgedruckt werden. Solch einen Fotodruck kann man als finales Produkt verwenden oder bloss temporär zur genauen Aufnahmekontrolle.

All die zeitintensiven und kostenaufwendigen Etappen, von der Aufnahme bis zum Papierbild bei der analogen Fotografie, fallen beim digitalen Fotoworkflow und mit dem Einsatz eines Druckers weg. Mit einem Fotodrucker kann jedermann jederzeit Fotos zu Papier bringen und ist nicht mehr auf die Öffnungs- und Lieferzeiten eines Fotolabors angewiesen. Anspruchsvolle Hobby- und Profifotografen ersparen sich mit PC und Fotodrucker das eigene Fotolabor.

Selber ohne grossen Aufwand Papierfotos herzustellen, ist besonders dann ein Vorteil, wenn es mit den Bildern eilt oder wenn höchste Qualität unter eigener Kontrolle angestrebt wird.

Fotodrucker-Basics

Wegen der Möglichkeiten, die sich im Zusammenspiel von Drucker, PC und Digitalkamera ergeben, haben einige Druckerhersteller gleich zu Beginn des Digitalkamerabooms mit der Entwicklung von Fotodruckern begonnen, deren Drucke sich mit den Papierabzügen aus dem Fotolabor messen können.

Anfänglich erlaubte nur die Thermosublimation Drucke in «Fotoqualität», da dieses Verfahren über 16 Millionen Farben darstellen kann.

Erst die Farbtintenstrahldrucker ab 1997, die mit besonders hoher Auflösung feine Rasterverläufe beherrschten, ermöglichten Fotoqualität auf speziellem Fotopapier. Eine weitere Verbesserung brachte die Einführung zusätzlicher heller Varianten von Cyan und Magenta zu den üblichen Druckfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz. Diese oft als PhotoCyan oder PhotoMagenta bezeichneten Farben verbesserten die Zeichnung in hellen Bildpartien, wie Haut oder Wolkenhimmel. Heute nutzen manche Tintenstrahler noch weitere Farben und drucken zusätzlich mit Rot, Grün und Blau, um eine möglichst authentische Farbwiedergabe zu erzielen. Manche Drucker verwenden auch eine oder zwei graue Tinten, ein helles und ein dunkles Grau. Dies ermöglicht Schwarz-Weiss-Fotos beziehungsweise Graustufendrucke ohne den leichten Farbstich, wie er sonst beim Mischen von Farben zu Grau die Folge ist. Das Beimischen von Grau sorgt aber auch beim normalen Farbdruck für eine bessere Qualität beziehungsweise feinere und neutrale Nuancen von hellen Farbflächen und reduziert den kombinierten Einsatz der anderen Farben.

Während also ein Tintenstrahler für den Officebereich mit vier Farben auskommt, werden in Fototintenstrahlern oft sechs oder mehr Farben, in den grösseren Modellen bis zu 10 Farben, eingesetzt.

Schneller und komfortabler Fotos drucken

Viele Fotodrucker und Fotomultifunktionsgeräte zeichnen sich heute nicht nur durch optimierten Fotodruck aus, sondern trumpfen mit einer nützlichen Zusatzausstattung auf. Manche A4-Modelle besitzen ein zusätzliches Fach für kleinere Papierformate, damit der Digitalfotograf jederzeit zwischen dem A4-Format für Fotovergrösserungen sowie Officedrucke und einem kleineren Postkartenfotoformat wechseln kann. Für die kleinen handlichen Postkartenformate wie das beliebte 10×15-cm-Format gibt es inzwischen immer mehr spezielle Kompaktdrucker. Diese können überallhin mitgenommen und beispielsweise an einem Anlass oder einem Photoshooting eingesetzt werden.

Gerade wenn man schnell und einfach zu Fotodrucken kommen will, scheint der Weg über einen PC oft etwas umständlich. Viele Fotodrucker und Multifunktionsgeräte (MFGs) beherrschen deshalb den Druck ab Speicherkarte oder Digitalkamera.

Dafür sind die Drucker mit einem Speicherkartenlaufwerk ausgerüstet, das mit den gängigsten Kartentypen zurecht kommt. In diesem Zusammenhang ist ein eingebauter Farbbildschirm sinnvoll. Er ermöglicht die bequeme Auswahl der zu druckenden Bilder und erleichtert die Bedienung, die nicht nur das Erteilen von Druckaufträgen, sondern auch die einfache Bildbearbeitung umfasst.

Ebenso verbreitet ist die Möglichkeit des Drucks von Fotos direkt aus der Kamera. Dank dem 2003 eingeführten PictBridge-Standard arbeiten heute Kameras und Drucker unterschiedlichster Hersteller problemlos zusammen. Der Standard schreibt einige elementare Druckfunktionen vor, erlaubt aber noch weitere, wie zum Beispiel das Mitdrucken des Aufnahmedatums. Am Kamerabildschirm werden die Fotos und das Drucklayout (z.B. Einzelbild oder Indexdruck) ausgewählt und gestartet oder einfach nur für den späteren Druck markiert.

Statt Drucker mit PC oder Kamera per USB-Kabel zu verbinden, geht dies auch kabellos per Bluetooth-Kurzstreckenfunk und einem funkbasierten Netzwerk WLAN. Standardmässig sind bislang nur wenige Drucker dafür gerüstet. Meist gibt es eine einfache Bluetooth-Option beziehungsweise einen Funkempfänger in Form eines USB-Sticks. Bluetooth ist dabei die Wahl für den Druck ab Fotohandy, während WLAN eher für den Druck ab PC oder Digitalkamera eingesetzt wird. Allerdings ist festzuhalten, dass sich WLAN in Digitalkameras trotz interessanter Anwendungsmöglichkeiten bislang nicht etablieren konnte.

PictBridge-Direktdruck, Kartenlaufwerke und eingebauter LCD sind nützliche Ausstattungsmerkmale, die jedoch nur in Geräten für Konsumenten zu haben sind. Hier gibt es eine breite Palette von Fotodruckern und Foto-Multifunktionsgeräten. Professionelle Fotodrucker, insbesondere jene für grössere Formate, verzichten gänzlich auf solche Ausstattungsmerkmale. Aus diesem Grund ist selbst der Profi für gewisse Aufgaben – vor allem beim mobilen Einsatz – auf Consumer-Geräte angewiesen.

Kompaktdrucker

Eine spezielle und boomende Gattung unter den Fotodruckern sind die kleinen und somit portablen Geräte für Fotos im gängigen Postkartenformat. Dieses Format erfreute sich schon zu Analogzeiten, als Papierabzüge zum Betrachten und Herumzeigen praktisch unumgänglich waren, grosser Beliebtheit. Die handlichen und preisgünstigen Papierabzüge lassen sich als lose Papierstapel einfach mitnehmen und herumzeigen oder in ein Fotoalbum kleben.

Zwar können alle A4- und A3-Fotodrucker auch solche kleinere Papierformate bedrucken, doch einerseits ist der häufige Formatwechsel etwas umständlich und andererseits sind die Kompaktdrucker kleiner. Die Geräte haben etwa die Grösse eines Toasters oder eines Kofferradios und lassen sich leicht transportieren und somit an verschiedenen Orten einsetzen. Die Geräte drucken ab PC, Speicherkarte oder direkt aus der angeschlossenen Kamera und machen so aus dem elektronischen Sofortbild ein echtes Sofortbild.

Anwendungsbeispiele: Ein Profifotograf nutzt die Sofortbilder aus dem Drucker zur Aufnahmekontrolle und als Arbeitsgrundlage. War früher eine Polaroid bei der Arbeit mit Studio­blitzlicht unentbehrlich, damit man die Ausleuchtung des Sets und die richtige Belichtung überprüfen konnte, so erübrigt sich dies bei einer Digitalkamera mit LCD nur bedingt. Wenn es um Lichtführung und Gestaltung geht, ist ein 10×15-Papierprint deutlich grösser und handlicher. Ein Fotograf kann Sofortbilder für die Kommunikation mit Modellen, Stilisten oder anwesenden Produzenten nutzen und anhand dieser Probebilder über eine bestimmte Bildidee diskutieren. Mehrere Probeaufnahmen lassen sich auf einem Tisch auslegen, gruppieren, vergleichen und mit Notizen versehen.

Typische Anwendungen aus Polaroidzeiten sind auch fotografische Memos, die man an eine Pinwand heftet. Im Gastgewerbe wird die Anordnung der Speisen auf einem Teller dokumentiert, damit später alle Teller identisch arrangiert werden.

Auf Reisen verschickt man am Aufnahmeort oder im Hotel ausgedruckte Fotos als Postkarte, wenn man entweder keinen (günstigen) Internetzugang hat oder aber den Kartengruss an computerlose Zeitgenossen verschicken will. Fotografiert man fremde Leute, kann man ihnen Ausdrucke als kleines Dankeschön überlassen. Es gibt also zahlreiche Möglichkeiten.

Mit ihren geringen Abmessungen sind die Kompaktdrucker ebenso für den stationären Gebrauch interessant. Benötigt man ohnehin nur 10×15-cm-Fotos, lässt sich Platz auf dem Schreibtisch sparen.

Einschränkungen: Die Kompaktdrucker sind absolute Fotospezialisten, während die A4-Geräte sich auch für die üblichen Officeausgabe einsetzen lassen. Die kompakten Tintenstrahler können zumindest theoretisch auch für andere Aufgaben genutzt werden, wogegen sich die Thermosublimation ausschliesslich für Fotos eignet.

Was die Bildqualität anbelangt, so hinken insbesondere die kleinen Tintenstrahler ihren grossen Brüdern hinterher, da sie meist mit drei Farben auskommen müssen. Die sind aus Platzgründen in einer Patrone untergebracht, die komplett ausgetauscht werden muss, auch wenn bloss eine der Farben verbraucht ist.

Fotos: Preise und Formate

Die Farbfolie eines Thermosublima­tionsdruckers ist in einer Kassette untergebracht und muss nach einmaligem Gebrauch ersetzt werden – egal, wie viel Farbe davon benutzt wurde. Aus diesem Grund wird die Farbfolie zusammen mit dem passenden Papier in entsprechender Menge als Kit verkauft. Dadurch lässt sich der Preis für ein einzelnes Foto exakt bestimmen. Die Anbieter von kompakten Tintenstrahldruckern haben dieses Konzept inzwischen übernommen und bieten ebenfalls Druckkits an, wobei ihre Tinten oft für einige Fotos mehr reichen.

Die Kits gibt es meist in zwei oder drei Grössen. Der Preis für ein 10×15-cm-Foto sollte bei ungefähr 45 Rappen liegen, was etwa dem Preis für eine Papierbelichtung aus einem durchschnittlichen Fotolabor entspricht. Allerdings bieten einige der ohnehin günstigen Onlinefotolabors solche Formate heute bereits für 15 bis 19 Rappen an.

Die Kompaktdrucker verarbeiten standardmässig 10×15-cm-Papiere, eventuell noch ein bis drei weitere Formate. Der Trend geht auch hier zur Unterstützung von Breitbild (16:9 und Panorama).

Test Sublimations­drucker

Der Canon Selphy CP750 und der Panasonic KX-PX20 drucken Postkartenfotos ab Kamera per USB-Kabel, Speicherkarten und PC. Ihre Abmessungen sind kompakt und etwa mit einem Buch wie «Duden – Die deutsche Rechtschreibung» vergleichbar.

Was ihre Stellfläche anbelangt, so benötigen die Drucker im Betrieb rund dreimal mehr Platz. Da wären das vorn angesteckte Papierfach und ein Freiraum hinter dem Drucker. Letzterer wird benötigt, weil beim Drucken das Papier für jeden einzelnen Farbauftrag komplett durch das Gerät gezogen wird und jeweils hinten und vorn für einen Augenblick weit herausragt. Innert etwa anderthalb Minuten werden dabei die drei Farben (CMY) und zuletzt ein Schutzlack von einer Folie auf das Papier übertragen. Bei diesem Prozess wird die Farbe auf der Folie stark erhitzt, wechselt dadurch vom festen in den gasförmigen Aggregatzustand und dringt in die Oberfläche des Papiers ein, wo sie sich beim Abkühlen verfestigt. Der unmittelbare Wechsel des Aggregatzustands von fest zu gasförmig und umgekehrt wird als Sublimation bezeichnet. Die Menge der Farbe kann dabei in 256 Stufen (8 Bit) dosiert werden. Dies ermöglicht die für Fotorealismus benötigten 16 Mil­lio­nen Farben. Der Druck kommt somit ohne Rasterung aus, was die typische Thermosublimationsauflösung von 300×300 dpi gegenüber dem auf Rasterung angewiesenen Tintenstrahldruck relativiert. Die Thermosublimationsfotos sollen 100 Jahre halten, allerdings nur bei dunkler, kühler Lagerung.

Beide Geräte drucken neben 10×15-cm-Fotos auch Breitbilder von 10×18 cm bzw. 20 cm. Zum Canon gibt es noch kleinere, kreditkartengrosse Papiere. Die Blätter besitzen an den beiden kurzen Seiten jeweils einen etwa 1,5 cm breiten perforierten Rand, der nach dem Druck einfach abgebrochen wird.

Die Farbkassette und das Papier werden bei beiden Druckern als Kit gekauft und stets komplett aufgebraucht. Dadurch lassen sich die Bildpreise exakt berechnen. Gemäss Listenpreis des 108-Foto-Kits kosten 10×15-cm-Prints 45 Rappen mit dem Canon-Drucker und 64 Rappen mit dem von Panasonic. Bei den kleineren Sets für 36 Prints sind die Kosten höher.

Nachschub sollte einfach und kurzfristig zu beschaffen sein. Die Drucker und somit auch die Kits von Canon sind vielerorts zu haben. Die Drucker und das Verbrauchsmaterial von Panasonic muss man dagegen suchen oder im Panasonic-Online-Shop bestellen.

Ein randloses 12-Mpx-Foto druckt der Canon in 69 Sekunden ab PC sowie in 93 ab SD und Digicam. Der Panasonic ist mit 74 Sekunden ab PC und 92 ab eingelegter SD-Karte ungefähr gleich schnell, benötigt allerdings für den Druck ab Kamera mit total 114 Sekunden rund 20 Sekunden länger.

Mit optionalem Akku für 155 Franken soll der Canon fernab vom Stromnetz rund 36 Fotos drucken, wobei diese Zahl je nach Benutzungsintensität stark variieren kann. Im Test mit sporadischem Druck über einige Wochen schafften wir 31 Drucke.

Für die Verwendung der Fotodrucke als Postkarten ist die Rückseite des Canon-Papiers mit Adresszeilen und einem Briefmarkenfeld versehen. Die Rückseite des Panasonic-Papiers, das von Epson stammt, ist dagegen mit dem Panasonic-Logo in blassem Grau übersäht.

Die Prints aus dem Canon wirken auf den ersten Blick knackig und scharf. Bei genauem Hinsehen sind Farben in den Standardeinstellungen eher kühl und etwas zu kontrastreich (Abrisse). Der Panasonic druckt nuancierter, aber zu rötlich-warm und mit sichtbaren Streifen, die aber erst bei genauer Betrachtung wahrgenommen werden. Gesamthaft betrachtet ist die Bildqualität des Canon gut, die des Panasonics noch befriedigend.

Was die Treibersoftware anbelangt, so fällt die des Canon spartanisch aus. Mehr Einstellungen bietet der Druckdialog des Panasonic mit Effekten und Anpassung an verschiedene Fotomotive wie «weiche Haut» für Porträts. Die Bedienung beider Geräte ist einfach und intuitiv. Beim Canon dauert allerdings das Wechseln des Bildschirminhalts etwas lange und die Steuerung wirkt etwas träge.

Für Bildauswahl, -bearbeitung und -betrachtung ab Karte besitzen beide Drucker ein LCD. Das LCD des Panasonic ist doppelt so gross und hochklappbar, sodass man die Bilder von vorn anschauen kann. Zusätzlich kann der Panasonic die Fotos über eine TV-out-Schnittstelle an einem herkömmlichen Fernseher vorführen. Schade nur, dass kein HDMI-Ausgang für die hochauflösende Wiedergabe an einem HDTV-Schirm integriert ist. Für Komfort bei Diaschauen am LCD oder am TV sorgt die mitgelieferte Fernbedienung, mit der auch die Druckfunktionen gesteuert werden können.

Ein deutliches Manko des Panasonic-Druckers ist, dass er nur einen Card­slot für SD-Karten und die kompatible MMC besitzt. Dieser Slot ist zudem seitlich unter einer Abdeckung platziert und somit nicht ganz so bequem zu erreichen wie die frontalen Slots an anderen Druckern.

Urteil Thermosublimation

Beim Canon gefallen viele kleine praktische Ideen, wie ein herausziehbares und selbst aufrollendes USB-Kabel, der optionale Akku und das Postkartenpapier. Weniger begeistern die etwas träge Bedienung, die Treibersoftware sowie das fixe, etwas kleine LCD.

Der Panasonic KX-PX20 gefällt mit grossem LCD und TV-Ausgabe samt Fernbedienung eher als Fotobetrachter mit Druckoption. Es stören die Beschränkung auf SD-Karten, die schlechtere Verfügbarkeit des teureren Verbrauchsmaterials, die weniger gute Druckqualität und die fehlende Unterstützung für Mac OS X.

Vor- und Nachteile zusammengezählt ist der günstigere Canon Selphy CP750 klar die nützlichere Empfehlung.

Kompakte Tintenstrahler

Die klassischen Druckerhersteller (Canon hier ausgenommen) setzen auf die Technologie, die sie bereits kennen und in ihren Produkten verbauen – den thermischen oder den piezoelektrischen Tintenstrahldruck.

Der über einjährige Epson PictureMate PM240 und der HP Photosmart A626 sind im Vergleich zu den getesteten Thermosublimationsdruckern gut doppelt so voluminös. Für den Betrieb wird ihre Stellfläche jedoch nur minimal grösser, wenn eine frontale Abdeckung als Auswurffach nach vorn geklappt wird. Das Fach für den Papiervorrat von maximal 20 Blättern befindet sich jeweils im hinteren Teil. Beim HP wird die Rückseite einen Spalt weit aufgeklappt und fasst wie andere HP-Kompaktdrucker Papier bis zu einer Breite von 13 cm. Beim Epson klappt man den schützenden Deckel oben weg und blickt auf den offenen Papierschacht sowie alle Bedienelemente und das 6,4-cm-LCD, das sich hochklappen lässt. Die Oberseite des HP wird von einem immensen, ebenfalls hochklappbaren 12-cm-Breitformat-LCD beherrscht, das jedoch Bilder und das Menü lediglich auf einem Bereich mit einer 8,4-cm-Diagonale zeigt. Die Bedienung erfolgt auf diesem Touchscreen mit Fingern oder einem im Gehäuse verstaubaren Stift. Bis auf den Netzschalter gibt es keine Tasten, denn bei Bedarf werden diese in grossen dunklen Seitenbereichen des LCD dargestellt. Über eine anzeigbare Tastatur oder handschriftlich per Stift kann Text eingegeben und in das Bild montiert werden. Zu beiden Druckern wird ein recht umfangreiches Softwarepaket mitgeliefert.

Bei Inbetriebnahme des bereits gebrauchten Testgeräts Epson zeigten sich erst einmal die typischen Schwächen des Tintenstrahldrucks. Die Drucke zeigen Streifen aufgrund verstopfter Düsen. Dies verlangte mehrere Reinigungsdurchgänge. Im Test waren dann aber Streifen nur noch mit der Lupe zu sehen. Beim Vergleich der Drucke gefielen die des Epson besser. Sie waren knackig, klar und zeigten eine relativ feine Fläche. Die Bilder des HP waren dagegen weniger klar und in dunklen Bereichen von einem leichten Schleier getrübt. Bei genauer Betrachtung wirkten diese Bereiche zudem farbig matschig. Ebenso waren die Druckpunkte etwas grösser und die Flächen etwas gröber. So fein die Epson-Bilder auch waren, letztlich wirkten sie etwas weniger scharf als die detailschärferen aus dem HP.

Für den Druck eines randlosen 10×15-Fotos (12 Mpx) brauchte der Epson 67 Sekunden, der HP dagegen 95 Sekunden ab PC. Letzteres irritiert, da HP eine Druckzeit von 39 Sekunden herausstreicht, die sich allerdings auf den Druck mit Rand und im Entwurfsmodus bezieht. Wir haben dagegen in der Standardeinstellung «optimaler Druck» (zweitbeste von vier Qualitätsstufen) und randlos gedruckt. In der Disziplin Druck ab Speicherkarte schaffte es der HP in 86 Sekunden, wogegen der Epson mit 147 Sekunden viel Geduld verlangte. Die Karten­slots befinden sich bei beiden Geräten jeweils vorn, über dem Ausgabefach. Als letzter Hersteller unterstützt HP sogar noch die inzwischen verschwundene SmartMedia-Karte. Der optionale Akku ist von Epson für 85 Franken zu haben, kostet bei HP dagegen stolze 149 Franken. Günstiger kommt man bei Epson auch zum Drucker, dessen Listenpreis bei 169 Franken liegt, während der HP 30 Franken teurer ist. Mit dem jeweils grössten Druckkit kosten die Epson-Fotos maximal 48 Rappen und die HP-Prints 51 Rappen.

Urteil Tintenstrahler

Alles in allem fährt man also auf dem Papier mit dem Epson günstiger. Vergleicht man beide Drucker, so ist das Design des PictureMate PM 240 frecher und modern, der Drucker letztlich jedoch voluminös und klobig. Der schlankere HP Photosmart A626 ist punkto Ausstattung, d.h. mit seinem grossen Touchscreen und dem damit verbundenen Bedienkonzept, jedoch moderner, wenngleich die beschränkte Nutzfläche des LCD irritiert. Die Entscheidung fällt hier also weniger klar aus, da die Vor- und Nachteile sich die Waage halten. Letztlich sprechen aber die feineren und klareren Fotos als Stichentscheid eher für den Epson.

Fazit

Keiner der getesteten Kompaktdrucker vermag uneingeschränkt zu überzeugen oder zumindest die anderen Geräte zu deklassieren. Alle bieten einige Vorteile, die sie auszeichnen bzw. den anderen fehlen. Gleichzeitig sind mit jedem Modell auch eindeutige Nachteile verbunden. Will man aber die Digicam als Sofortbildkamera nutzen, verlangt dies nach einem möglichst mobilen (Akkuoption, kompakt) und unkompliziert zu nutzenden Drucker ohne verstopfte Düsen und Zeit raubende Reinigungsprozedur. Dies erfüllt der Canon Selphy CP750 trotz deutlichem Verbesserungspotenzial am besten.