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Bilder interessanter gestalten

Farbkorrekturen werden normalerweise eingesetzt, um die S�ttigung der Gesamtfarben zuoptimieren oder einen Farbstich zu beseitigen. Dagegen sind gezielt forcierte Farbeffekteeine Liga f�r sich. Dieser Beitrag gibt Tipps zu Bildfarbenstyling und ihrer Automatisierung.

GÜNTER SCHULER Analogen Fototechniken nachempfundene Farbstylings und andere Farbeffekte erfreuen sich ungebrochener Beliebtheit. Die digitale Bildnachbearbeitung macht deren Erzeugung einfach wie nie. Insbesondere in Photoshop ist der Bereich Farbgestaltung und Farbverfremdung eine Spielwiese für Kreative. Neben versierten Farbbefehlen wie Farbton/Sättigung und Farbbalance lassen sich beim Modifizieren von Bildfarben auch Gradationskurven, Tonwertkorrektur und der Befehl Tiefen/Lichter einsetzen. Hinzu kommen ein paar Spezialisten wie beispielsweise der Fotofilter, der Kanalmixer, Selektive Farbkorrektur oder der weniger bekannte Befehl Verlaufsumsetzung. Gemeinsam ist den aufgeführten Tools, dass sie sich nicht nur als Pixelbefehle anwenden lassen, sondern auch als Einstellungsebenen zur Verfügung stehen. Über Einstellungsebenen hinaus stellt die Ebenen-Palette weitere Verfremdungshilfsmittel zur Verfügung. Aufzuführen sind hier vor allem Deckkrafteinstellungen, Füllmethoden sowie Ebenenmasken.

Von der Vielfalt her sind Farbeffekte ein weites Terrain; meist lässt sich ein bestimmter Effekt über mehrere Vorgehensweisen erzeugen. Die gute Nachricht insgesamt: Technisch gesehen lassen sich die meisten Farbeffekte recht einfach erzeugen. Bei einigen genügt bereits das Modifizieren einer bestimmten Einstellung. Andere benötigen zwar mehrere Einstellungen, da die meisten Farbbefehle als Einstellungsebenen zur Verfügung stehen, lässt sich der Prozess der Effektgestaltung jedoch recht flexibel halten. Die zweite gute Nachricht: Farbeffekte sind hochgradig automatisierbar. Aus diesem Grund konzentriert sich dieser Beitrag auf zwei Schwerpunkte: Effektrezepte und Tipps für ihre Automatisierung. Zunächst folgen einige Kurzbeschreibungen zur Erzeugung typischer Effekte wie zum Beispiel Sepia, Monochromfarben und Cross­effekte. Der abschlies­sende Teil widmet sich den Möglichkeiten, Farbeffekte abzuspeichern und so auch anderen Bildern zuzuweisen.

Farbeffekte in der Praxis

Sepiaeffekte simulieren natürliche Alterungs- und Vergilbungsprozesse bei alten Schwarzweissabzügen. Meist ist die Farbe ein rotstichiges Gelb bis Gelbbraun; die Ausprägung des Farbstiches ist unterschiedlich. Auch Duplexeffekte reduzieren ein Bild auf seine Graustufen. Die zweite Farbe kann auf unterschiedliche Weise im Bild mitschwingen. Vom Effekttyp her ist ein sepiafarbenes Graustufenbild nichts weiter als ein gelbstichiges Duplex. Die Erstellungsweise ist bei beiden Varianten recht einfach. Ausgangsvoraussetzung der im folgenden beschriebenen Methoden ist jeweils ein Schwarzweissbild, welches im RGB-Farbmodus vorliegt. Die Effekte werden jeweils mithilfe einer Einstellungsebene erzeugt. Ist das ursprüngliche Bild ein Farbbild, besteht anstelle einer temporären Konvertierung in den Graustufenmodus auch die Möglichkeit, eine Einstellungsebene Schwarzweiss oder Kanalmixer (im Modus Monochrom) über das Bild zu legen.

Sepia und Duplex

Zuerst eine Einstellungsebene Grada­tionskurven anlegen. Im Anschluss Kurve für Kanal Rot verändern. Dasselbe gilt anschliessend für die Kanäle Grün und Blau. Den Dialog über den OK-Button bestätigen. Im Kanal Rot modifizieren Sie das Grau in Richtung Rot oder Cyan, im Kanal Grün in Richtung Grün oder Magenta und im Kanal Blau schliesslich in Richtung Blau oder Gelb. Einen recht echt wirkenden Sepiabraunstich erhalten Sie durch leichtes Verändern der Mitteltöne in den Kanälen Rot und Blau. Ein cyanfarbenes Duplex wiederum erzeugen Sie durch Modifizieren der Rotkurve in Richtung Cyantöne. Eine alternative Vorgehensweise ist das Erstellen einer Einstellungsebene Farbbalance. Dabei ziehen Sie den oder die Mitteltonregler einfach in Richtung der gewünschten Farbe(n); zusätzlich können Sie auch Veränderungen in den Tiefen und Lichtern ausprobieren.

Weitere Sepia- und Duplexeffekte können durch Einstellungsebenen mit einer Fotofilter- oder Verlaufsumsetzung-Einstellung erzeugt werden. Letztere eignet sich vor allem dann, wenn in einem Duplex- oder Sepiabild mehrere Farben mitschwingen sollen. Versuchen Sie es einmal mit einem Verlauf von Rot nach Gelb. In Reinform erzeugt Verlaufsumsetzung eine Farbgebung ähnlich wie auf den Plattencovern des legendären Jazzlabels «Blue Note», was sehr poppig wirkt. Möchten Sie lieber einen «konventionellen» Duplexeffekt, weisen Sie der Einstellungsebene die Füllmethode Farbe zu und reduzieren die Deckkraft, bis Sie die gewünschte Effektstärke erhalten.

Schwarzweissbild auf farbigem Untergrund

Insbesondere in Zeitgeistmagazinen ist diese Art von Effekt nach wie vor stark en vogue. Die Vorgehensweise in Photoshop sieht folgendermassen aus: Als Erstes generieren Sie über der Graustufenversion eine Füllebene vom Typ Volltonfarbe. Sinnvoll ist in diesem Fall, den Ebenentyp nicht über die Fussleiste der Ebenen-Palette, sondern über das Menü Ebene zu erzeugen. Im dort zwischengeschalteten Einrichtungsdialog weisen Sie als Modus Multiplizieren zu. Im anschliessend auftauchenden Farbfächer wählen sie die Farbe, die Sie als Hintergrund möchten, und bestätigen mit OK. Hinzuweisen ist an dieser Stelle, dass dieser Effekt im Modus CMYK drucktechnisch bessere Ergebnisse generiert. Wer ausgewaschen-entsättigte Tonwertübergänge zwischen Hintergrundfarbe und Graustufenbild vermeiden möchte, kopiert eine Graustufenversion des Bildes in den Schwarzkanal, sorgt dafür, dass alle anderen Kanäle mit Weiss gefüllt sind, und legt erst dann die Füllebene an.

Kalte und warme Farben

Das Forcieren besonderer Farbstimmungen gehört insbesondere bei Hochglanz-Werbebildern zum täglichen Brot. Während warme Rot- und Gelbstimmungen in der klassischen Portraitfotografie vorherrschen, sind in der Zeitgeist- und Modefotografie derzeit kühle, entsättigte und halbmonochrome Farblooks stark gefragt. Hier drei Tipps für beide Varianten:

Für warme Farben sieht eine Vorgehensweise über Farbbalance wie folgt aus: Als Erstes wird eine Einstellungsebene Farbbalance angelegt. Einstellung der Werte: mehr Gelb und Rot für die Mitteltöne, mehr Rot für die Tiefen und mehr Gelb für die Lichter. Das wars; in der Ebenen-Palette können Sie die Effektstärke über den Deckkraft-Regler nachstellen. Auch eine andere Füllmethode wie Farbe oder Weiches Licht ist eventuell ganz hilfreich.

Kalte Farbstimmungen lassen sich im Prinzip nach demselben Schema regulieren. Eine Alternative wäre beispielsweise das Erzeugen einer Einstellungsebene vom Typ Verlaufs­umsetzung mit einem Verlauf von Grün nach Cyan. Abschliessend sollten Sie den Modus der Einstellungsebene auf Farbe stellen und die Deckkraft auf einen Wert von 50 Prozent oder weniger reduzieren.

Forciert werden kann eine warme oder kühle Bildwirkung auch, indem die entsprechenden Komplementärfarben in der Aufnahme unterdrückt werden. Trotz ursprünglich durchaus vorhandener Farbvielfalt entsteht so eine fast monochrom wirkende Bildwirkung mit dominanten Farbtönen. Obwohl sich diese Techik auch zur Erzeugung wärmerer, ruhigerer Bildfarben nutzen lässt, ist dieser spezielle Cool-Look vor allem durch die Automobilwerbung sowie die aktuelle Zeitgeistfotografie stark in den Blickpunkt geraten. Vorgehensweise: Mit einer ersten Einstellungsebene Farbton/Sättigung wird die Sättigung insgesamt stark heruntergefahren. Im Anschluss erstellen Sie eine weitere Einstellungsebene, diesmal vom Typ Farbbalance, und regulieren hier die Farbgebung in die von Ihnen gewünschte Richtung.

Crossprocessing-Effekte

Unter dem Begriff Crossprocessing versteht man spezielle Dunkelkammerverfahren, bei denen entweder Farbnegativfilm wie Positivfilm oder Positivfilm wie Farbnegativfilm entwickelt wird. Entsprechend dem Konversionsverfahren sind die beiden Effekte bekannt unter der Bezeichnung C41 zu E6 und E6 zu C41. Während für die erste Methode softe bis normale Bildkontraste sowie türkisblaue und orangegelbe Bildfarben typisch sind, erzeugt die zweite eher härtere, helligkeitsbetonte Bildkontraste sowie blaustichtige Tiefen und pastellgelbe Lichtertöne. Alle zwei haben künstlerisch gesehen ihren ganz eigenen Reiz und wirken nach wie vor zeitlos modern. Im Folgenden zwei Möglichkeiten zum digitalen Nachstellen dieser Verfahren.

C41 zu E6 und umgekehrt

Einstellungsebene Kanalmixer anlegen. Werte für Rot, Grün, Blau und Konstante in Ausgabekanal Rot: +130, +30, 0, –34. In Grün: –20, +100, 0, +20. In Blau: –80, –20, +200, +30. OK. Im Anschluss erzeugen Sie eine weitere Einstellungsebene vom Typ Farbbalance. Farbtonwerte für Tiefen: 0, 0, +40. Farbtonwerte für Lichter: 0, 0, –40. OK. Komplettiert wird der Effekt durch eine Füllebene vom Typ Volltonfarbe. Im Farbwähler legen Sie folgende RGB-Werte fest: 169, 150, 91. Die Deckkraft dieser Ebene stellen Sie anschliessend auf 50 Prozent, die Füllmethode auf den Modus Farbe. Je nach Bild lässt sich die Effektwirkung durch eine Modifizierung der Sättigungswerte verstärken. Im Beispielbild wurde der Sättigungswert für Rot um 40 angehoben, der für Gelb um 20 und der für Cyan um 50. Gleichzeitig wurde der Farbtonwert für Gelb um den Wert –5 in den Orangebereich verschoben und der Wert für Helligkeit bei Cyan um –10 abgesenkt. Nachjustiert werden sollte gegebenenfalls auch der Bildkontrast.

Das Verfahren E6 zu C41 lässt sich wie folgt nachstellen: Als Erstes legen Sie eine Einstellungsebene Verlaufsumsetzung an. Verlaufsfarben: von leuchtendem Blau hin zu einem pastellfarbenen Gelbton. Füllmethode für diese Ebene: Weiches Licht. Auch hier kommt als nächstes eine Einstellungsebene Farbbalance zum Zug: Diesmal werden in den Tiefen die Rot- und die Gelbtöne verstärkt. Die Ebene wird im Anschluss auf den Modus Farbe gestellt. Der typische Überbelichtungslook dieses Effekts wird erzeugt, indem Sie mit gehaltener Befehlstaste in der Kanäle-Palette auf Composite-Kanal klicken. Die erscheinende Auswahl markiert nun die hellen Bildtöne. Mit einer weiteren Einstellungsebene vom Typ Gradationskurven und einer S-förmigen Kurve mit Aufhellung in den Mittelbereichen hellen Sie die Lichterbereiche des Bildes auf. Die benötigte Ebenenmaske erzeugt Photoshop automatisch. Auch bei diesem Effekt empfiehlt es sich, den Kontrast abschliessend unter optischen Kriterien mit einer zusätzlichen Gradationskurve oder Tonwertkorrektur nachzujustieren.

Farbeffekte automatisieren

So gut wie alle im Beitrag vorgestellten Farb-Outfits lassen sich automatisieren. Einige ohne weitere Umschweife, bei den Crosseffekt-Vorgehensweisen kann es sein, dass etwas Nachregulierung anfällt. Grundsätzlich stehen Ihnen für das Automatisieren von Farbeffekten drei Methoden zur Verfügung: das Arbeiten mit abgespeicherten Einstellungen, Sätze mit Einstellungsebenen sowie Aktionen. Aktionen bieten in Kombination mit dem Feature Stapelverarbeitung die Möglichkeit, komplette Fotoreihen vollautomatisch mit einem einheitlichen Look zu überziehen. Eine fortgeschrittene Variante der Stapelverarbeitung sind schliesslich Droplets.

Gespeicherte Einstellungen

Wie bereits erwähnt, ermöglichen einige Anpassen-Befehle das Ablegen einer bestimmten Einstellung als Einstellungsset. Im Einzelnen sind dies: Tonwertkorrektur, Gradationskurven, Farbton/Sättigung, Gleiche Farbe, Farbe ersetzen, Selektive Farbkorrektur, Kanalmixer, Schwarzweiss, Fotofilter, Tiefen/Lichter und Belichtung. Bislang leider nicht abspeicherbar sind die Einstellungen unter Farbbalance. Der Vorteil: Wird eine bestimmte Einstellung immer wieder benötigt, speichert man sie einfach im entsprechenden Vorgaben-Ordner ab und lädt sie anschlies­send über den Button Laden. Eine fortgeschrittene Variante präsentieren in Photoshop CS3 die drei Befehle Gradationskurven, Schwarzweiss und Kanalmixer. Ist das Einstellungsset im entsprechenden Vorgaben-Programmordner abgespeichert, wird es in der Pop-up-Liste mit den gespeicherten Einstellungen aufgelistet; die etwas umständlichere Prozedur über den Laden-Button entfällt in diesem Fall.

Ebenengruppen mit Einstellungsebenen

Solange ein Farbeffekt a) keine mit einer Maske versehene Ebenenmaske enthält (zum Beispiel eine Luminanzmaske aus einem Kanal, um etwa die Lichter oder Tiefenbereiche abzudecken) und b) vollständig über Einstellungsebenen beziehungsweise Füllebenen generierbar ist, lässt er sich in einer Ebenengruppe zusammenfassen. Vorgehensweise: Sie erzeugen für den Effekt eine Ebenengruppe und ziehen die den Effekt erzeugenden Einstellungsebenen in die Gruppe. Der Clou: Ziehen Sie diese Effekt-Ebenengruppe via Drag&Drop in ein anderes Bild, wird der Effekt mitsamt den dazugehörigen Ebenen übertragen. Von der Schnelligkeit her ist diese Methode nicht zu toppen. Eine mögliche Strategie für das Einfärben anderer Bilder besteht darin, Effekt-Ebenengruppen in einer Art Masterdatei zu sammeln und die jeweiligen Effekte bei Bedarf anderen Bildern zuzuweisen.

Aktion: sorglos automatisieren

Noch automatischer und sorgloser funktioniert das Anlegen fester Effekte als Aktion. Der einzige Nachteil: Wie der Effekt später aussieht, sieht man dem Aktion-Button in der Aktionen-Palette (noch) nicht an. Dafür jedoch genügt ein einfacher Klick, und Sie können Photoshop bei der Ausführung des Effekts zusehen. Der grundlegende Vorteil von Aktionen besteht darin, dass sie auch Arbeitskanäle, Ebenenmasken oder Ebenenkopien eigenständig erzeugen können. Die Vorgehensweise: Nachdem Sie die Aktionen-Palette über den entsprechenden Befehl im Palettenmenü in den Normalmodus gesetzt und ein für die Erzeugung des Effekts geeignetes Bild geöffnet haben, legen Sie über den Neue-Aktion-Button in der Paletten-Fussleiste eine neue Aktion an. Im anschliessenden Dialog vergeben Sie einen aussagekräftigen Namen. Ist dies getan, legen Sie im Bild Schritt für Schritt den gewünschten Farbeffekt an. Wichtig ist dabei lediglich, mit allgemein gültigen Komponenten wie beispielsweise der Hintergrund­ebene zu arbeiten (befindet sich Ihr Bild in einer Ebene namens «Meier XY», läuft die Aktion bei Folgebildern wahrscheinlich ins Leere). Nachdem Sie den Effekt erstellt haben, drücken Sie auf den ebenfalls in der Paletten-Fussleiste gelegenen Aufnahme-beenden-Button. Wichtig ist nun nur noch, das Aktionen-Set, in dem sich die neue Aktion befindet, abzuspeichern, damit Sie auch später sicher darauf zurückgreifen können.

Effekte vom Stapel

Farblooks für komplette Bildserien sind vor allem im Editorial-Design oder bei zeitgeistbezogenen Produktionen nichts Ungewöhnliches. Besonderheit: Mit einem Farblook versehen werden in diesem Fall meist nicht ein oder zwei Bilder, sondern gleich eine komplette Bilderserie. Was für Farblooks allgemein gilt, gilt hier natürlich verstärkt: Um ein vergleichbares Outfit zu erhalten, sollten die Quellbilder zuvor bereits helligkeits- und kontrastoptimiert sein. Wie jedoch überträgt man einen bestimmten Farblook auf eine Serie von vielleicht zehn, fünfzig oder gar mehr Bildern? Grundsätzlich offeriert Photoshop hier zwei Möglichkeiten – eine etwas bekanntere und eine für Cracks. Voraussetzung bei beiden ist indes, dass der Effekt zuvor als Aktion abgespeichert wurde. Das bekanntere der beiden Features ist der im Menü Automatisieren gelegene Befehl Stapelverarbeitung. Stapelbearbeitung ist eigens dafür gebaut, beliebige Aktio­nen vollautomatisch auf komplette Bildreihen anzuwenden. Grundsätzlich müssen für eine funktionierende Stapelverarbeitung lediglich drei Dinge festgelegt werden: der Ort, an dem die zu bearbeitenden Bilder zu finden sind (die Quelle), der Ort, wo sie abgelegt werden sollen (das Ziel) und schliesslich die Aktion, welche bei der Stapelverarbeitung angewendet werden soll. Darüber hinaus sind beim Arbeiten mit Stapelverarbeitungen wenig Konven­tionen einzuhalten. Die beiden Optionen Öffnen in Aktio­nen überschreiben und Speichern unter in Aktionen überschreiben etwa kommen dann zum Zug, wenn die auszuführende Aktion einen Öffnen- oder Speichern-unter-Befehl enthält. Bei Farbeffekten ist dies jedoch äusserst selten der Fall. Sind alle Parameter eingerichtet, brauchen Sie nur noch den OK-Button zu betätigen, und Sie können Photoshop beim Erledigen der Arbeit zusehen.

Drag&Drop-Stapelverarbeitung

Unter Photoshop-Normalanwendern sind Droplets weniger bekannt. Im Grunde vollführen sie jedoch dasselbe wie eine Stapelverarbeitung. Einziger Unterschied: Während Stapelverarbeitung ein Photoshop-Feature ist, handelt es sich bei Droplets um Stapelverarbeitungen, die Sie als Sub-Programm an jedem beliebigen Ort auf Ihrer Festplatte ablegen können. Erstellt werden Droplets über den Befehl Droplet erstellen. Der Dialog ähnelt demjenigen von Stapelverarbeitung stark. Anders als Stapelverarbeitung erstellt dieses Feature jedoch eine Art Programm. Im Grunde ist ein Droplet nichts weiter als eine abgespeicherte Stapelverarbeitungseinstellung. Ist das Droplet erst einmal erstellt, brauchen Sie nur noch Ihre Dateien auf das Droplet zu ziehen. Das Ergebnis befindet sich anschliessend im festgelegten Zielordner.

Fazit

Von der Ausarbeitung her gesehen sind Farbstylings in Photoshop ein kreatives Eldorado. In den Einstellungen von Farbbalance, Kanalmixer, Schwarzweiss und anderen Befehlen kann man sich ohne Mühe stundenlang verlieren. Ebenen, Deckkraft, Füllmethoden, Maskierungen und so weiter ermöglichen tausendundeine Bildversion. Das eine schliesst das andere jedoch nicht aus. Ist der Look erst einmal erstellt und eventuell abgesegnet, stellt Photoshop auch die Möglichkeiten zur Verfügung, die ganze Chose auf effiziente Weise zu vervielfältigen. So offeriert das Programm letztlich beides: Tools für den kreativen Input und das ökonomische Reproduzieren guter Ideen.

 

Farbeffekte und Photoshop CS3

Für die unmittelbare Umsetzung bietet die aktuelle Photoshop-Version lediglich einen Befehlsneuzugang: das Anpassen-Feature Schwarzweiss. Für Effekte, die eine Graustufenversion des Bildes benötigen, lässt sich Schwarzweiss recht praktisch verwenden: Legen Sie über Farbbilder eine Einstellungsebene Schwarzweiss, erzeugt die Funktion ein Graustufenbild, ohne dass Sie zwischendurch in den Modus Graustufen gehen müssen. Alternativ können Sie hierfür auch den Monochrom-Modus des Kanalmixers verwenden (siehe Publisher 07-6). Über den Befehl Schwarzweiss hinaus bietet Photoshop CS3 vor allem einige Erleichtungen in Bezug auf die Benutzerfreundlichkeit – so zum Beispiel Pop-up-Listen mit abgespeicherten Einstellungen in Schwarzweiss, Kanalmixer und Gradationskurven. Last but not least: Recht bedienerfreundlich funktioniert mittlerweile auch das Auslösen von Stapelverarbeitungen aus der Bridge heraus.