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Bildf�lschungen auf der Spur

Eine Website tritt unter dem Schlagwort «Izitru» an, Bildfälschungen aufzuspüren. Der Name ist eine etwas eigenwillige Schreibung des englischen Satzes «Is it true?» und entsprechend zeigt die Website bei hoch geladenen Fotos an, ob das Bild echt ist oder verändert wurde.
(msc) Um falschen Erwartungen gleich den Wind aus den Segeln zu nehmen: Es ist grundsätzlich unmöglich, Bildmanipulationen per Algorithmus zu erkennen und zu «beweisen», dass ein digitales Bild eine unverfälschte Repräsentation der Wirklichkeit darstellt. Ein Beleg liesse sich nur dann erbringen, wenn die Bilddaten bereits im Sensor der Kamera kryptografisch abgesichert würden. Dass ein Bild echt ist, kann Izitru nicht garantieren – auch wenn exakt das impliziert wird.

Der Test von Izitru setzt bei den Kameradaten an. «Jede Digitalkamera verwendet eine typische Methode, um  Bilder im JPEG-Format zu speichern», heisst es in den FAQ des Dienstes. Die Prüfung scheint somit anhand des in den Exif-Daten hinterlegten Kameramodells zu erfolgen und anzuzeigen, ob die Speicherung mit dem Algorithmus dieser Kamera erfolgte. Es ist denn auch tatsächlich so, dass Izitru bereits dann eine Warnung ausspricht, wenn ein Originalbild in Photoshop geöffnet und ohne jede Änderung neu gespeichert wird. Effekte, die beim Fotografieren in der Kamera angewandt wurden, bleiben umgekehrt unentdeckt.

Es ist ohne Zweifel so, dass ein geschickter Fälscher die Eigenheiten eines JPEG-Bildes so imitieren könnte, dass sich Izitru überlisten liesse. Für einen kurzen Test, ob ein Bild ohne erneutes Speichern direkt aus der Kamera kommt, kann man ihn aber sehr wohl heranziehen, wenn es darum geht, die Glaubwürdigkeit einer Aufnahme abzuschätzen.

izitru.com