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Das eigene Foto auf dem Publisher-Umschlag

In der Publisher-Ausgabe Nr. 4 vom 1. September 2009 realisieren wir erneut eine Weltpremiere. Erstmals können die interessierten Leserinnen und Leser ein eigenes Bild auf das Cover setzen.

RALF TURTSCHI Das Heftcover zu gestalten, ist für jeden Magazinlayouter der Höhepunkt schlechthin. Schliesslich geht es um das Gesicht, um die Verkaufshülle des Magazins. Kioskmagazine sind oft nach ähnlichen Kriterien aufgebaut. Die Anreis­ser (Teaser) stehen links oder das Logo wird links hochstehend nochmals aufgeführt, dass die Käufer es auch dann sehen, wenn die Hefte eng gefächert aufliegen. Den Publisher gibts nur im Abonnement, hier sind nicht die gleichen Kriterien anzuwenden wie beim Kioskmagazin. Der Publisher muss sich nicht mit jeder Ausgabe mit schreierischen Teasern anpreisen. Die Freiheit beim Publisher ist sogar so gross, dass wir laufend mit dem Logo, dem Heiligtum vieler Branding-Spezialisten, gestalterisch spielen und uns nicht davor scheuen, das Logo auch einmal ganz wegzulassen. Trotzdem gibt es ein paar grundlegende Kriterien, die bei der Covergestaltung ganz allgemein angewendet werden können.

Logo

Die Marke eines Magazins steht meistens an der gleichen Stelle, bevorzugt oben, über der ganzen Breite oder dannlinks. Das muss aber nicht so sein. Das Logo kann für sich allein stehen, das heisst auf weissem oder farbigem Grund, oder dann ins Bild eingeklinkt werden. In diesem Fall muss das Logo auf hellen oder auf dunklen Stellen sichtbar sein. Deswegen steht der Namenszug eines Magazins oft in einer Fläche. Somit wird erreicht, dass das Logo unabhängig vom Motiv auf allen Titelbildern eingesetzt werden kann.

Das Umschlagbild

Auf der Titelseite sollten wirklich nur gute Bilder stehen. Und zwar sowohl von der fotografischen als auch von der technischen Seite aus gesehen. Das Bild muss scharf sein, kontrastreich, von der Auflösung her genügen, nicht fleckig oder griessig sein. Bilder mit klaren Konturen ohne allzu viele Details sind oft wirkungsvoller als detailreiche Bilder.

Anreisser (Teaser)

Bei den meisten Zeitschriften wird mittels Teaser der Inhalt auf die Coverseite transportiert. Diese Anreisser haben die Funktion, das Interesse zu wecken. Oft stehen sogar die Seitenzahlen dabei, damit der entsprechende Inhalt schnell gefunden wird. Die Teaser können oben, unten oder seitlich im Bild stehen. Die Texte oder eingeklinkte Bilder stehen immer in Konkurrenz mit dem Hauptbild. Sie dürfen wichtige Bildteile nicht überlagern.

Besondere Hinweise

Zusätzlich werden oft spezielle Eye-catcher gestaltet, die auf Messen hinweisen oder auf Heftschwerpunkte aufmerksam machen. Im Detailhandel entspricht dies einem Regalstopper. Ein solcher muss auffällig sein, also in grellbunten Farben und in auffälliger Form gehalten werden. In unserer Covergestaltung Nr. 3 ist ein gelber Stern mit dem Text «Weltpremiere» eingebaut.

Das Publisher-Cover

Bilder entwickeln dann eine spezielle Wirkung, wenn sie in ungewöhnlichen Umfeld stehen. Wir wollten aus unseren Leserinnen und Lesern Prominente machen, sie dort in Szene setzen, wo sie normalerweise nie hinkommen: aufPlakaten, Anzeigetafeln, Litfasssäulen,im Fernsehen usw. Damit wird das Leserbild vermeintlich öffentlich, die abgebildete Person vermeintlich prominent. Das ist natürlich nicht der Fall,weil das Leserbild nur gerade ein Exemplar ziert, die andern Leser erfahren davon nichts, auf ihren Ausgaben stehen andere Bilder. Welche Bilder sollte man nun ins Auge fassen? Weil der Bild-im-Bild-Effekt an sich nur kleine Grös­sen zulässt, sind bei den eingeklinkten Möglichkeiten Porträts am besten geeignet. Beim ganzseitigen Bild kann der Leser sogar eine Photoshop-Kombination ins Auge fassen und diese hochladen. Selbstverständlich kann der professionelle Fotograf oder der ambitionierte Hobbyfotograf sein bestes Foto hochladen oder der Werbetechniker kann seinem Kunden die soeben realisierte Gebäudebeschriftung auf originelle Art dokumentieren. Ich gehe jede Wette ein, dass der Wow-Effekt garantiert sein wird.

Auch ein eigener Text kann dem Bild mit auf den Weg gegeben werden. So ist es möglich, jemandem zu einem Jubiläum zu gratulieren, seiner Angebeteten einen Heiratsantrag zu übermitteln oder seine Kollegin mit einem «gelungenen» Porträt zu erschrecken. Die Möglichkeit ist einmalig, fassen Sie also Heiratspläne, bevor es zu spät ist.

Die Rahmengestaltung ist vorgegeben, die Teaser und das Logo beziehen sich natürlich auf den Heftinhalt, daran kann nichts geändert werden. Es gibt vier Gestaltungsrahmen, die zur Auswahl stehen, sie sind oben abgebildet.

Quantensprung in der Bild­personalisierung

Die ersten Bildpersonalisierungen imPublisher erfolgten bereits 2005 mit ei-ner Namenspersonalisierung in einem schneebedeckten Autofenster und einem Rennfahrerhelm. Mit eingeläutet wurde diese «Digitaldruckrevolution» von ­AlphaPicture (www.alphapicture.de), welche auch diesmal federführend programmieren und für den reibungslosen Ablauf sorgen wird. Eine Bildpersonalisierung, wie dies nun hier auf einem Magazincover umgesetzt wird, ist eine Weltpremiere und wiederum ein Quantensprung in der Digitaldrucktechnik, ganz im Sinn des Publisher-Schlagwortes Publishing 3.0.

Rechtliche Aspekte

Neue Wege in der Bildpersonalisierung ziehen automatisch Rechtsfragen nach sich. Eine der wesentlichen Fragen ist die der Öffentlichkeit. Handelt es sich bei der Bildpersonalisierung um eine Medienangelegenheit oder ist das einfach so zu behandeln, wie wenn man eine Fotokopie macht? Wie geht man mit den Bilddaten um? Werden sie sofort nach Gebrauch wieder gelöscht, oder soll man sie eine Zeit lang aufbewahren, um eventuelle Nachbestellungen oder Separatdrucke der personalisierten Covers zu realisieren? Wem «gehört» das Titelbild, wer besitzt die Bildrechte: demjenigen, der es hochlädt, oder denjenigen, die es fotografiert haben? Wie verhält es sich bei Bildinhalten, die gegen unsere Vorstellungen von Moral und Ethik verstos­sen? Muss der Verlag die Bilder vorab sichten und allenfalls sperren? Welche Verantwortlichkeit hat er, zumal das zu beanstandende Bild ja nur in einem einzigen Exem­plar vorkommt? Welche Hürden sind im Internet bei der Eingabemaske diesbezüglich einzubauen? Oder liegt der Verlag auf Augenhöhe mit Facebook oder Youtube? Ist er für die Inhalte gar nicht verantwortlich?

Publisher-Titelbild personalisieren: Machen Sie mit!

Die Publisher-Covers sind so ausgewählt, dass eine Teilfläche jeweils im Bild gelöscht wurde. In diese Teilfläche werden die Bilder der Leser eingesetzt, und zwar in der richtigen Perspektive. Zusätzlich können die Leser einen Text ins Bild einsetzen.

Als Publisher-Abonnent oder -Probeabonnent können Sie sich auf der Website www.publisher.ch/meincover einloggen. Sie können nun Ihr eigenes Bild und Ihren Text online auf einen Datenserver hochladen. In einer Preview-Ansicht können Sie online betrachten, wie Ihr Bild aussehen wird. Ihre Daten sind mit Ihrer Abonummer verknüpft, Sie, und nur Sie, werden deshalb die nächste Ausgabe, mit Ihrem persönlichen Bild verziert, empfangen. Es bestehen vier verschiedene Möglichkeiten, ein Bild einzusetzen.

 

1. Gestaltung des ganzen For­mates. Das Nettobildformat beträgt 213 × 250 mm, ist also hochformatig.
2. Ihr breitformatiges Bild wird in die LED-Anzeigetafel einer Filmarena eingeklinkt.
3. Möchten Sie einmal im Fernsehen erscheinen? Ihr Bild mit Legende wird in die Fernsehwand eingerechnet.
4. Plakatieren Sie Ihren nächsten grossen Auftritt vor Publikum. Die Affiche auf der Litfasssäule ist dafür gerade recht.

 

Wettbewerb

Das beste Publisher-Cover wird ausgezeichnet

Die besten Leser-Cover werden unter www.publisher.ch ver­öffentlicht und zur Jurierung freigegeben. Per Online-Abstimmung kann der Publisher-Abonnent selbst mitbestimmen, wer das beste Cover gestaltet hat. Beim Hochladen kann der Einsender bestimmen, ob er am Wettbewerb teilnehmen will oder nicht. Im Fall der Zustimmung überträgt der Bildautor dem Publisher-Verlag das Recht, das Cover auf dem Internet zur Jurierung freizuschalten und an dieser Stelle zu ver­öffentlichen.

 

www.publisher.ch

www.publisher.ch/meincover