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Materialien f�r fast jede Anwendung

Die Auswahl an Bedruckstoffen für den digitalen Grossformatdruck ist schier unüberschaubar, von Papieren, Textilien und Folien von der Rolle bis hin zu starren Materialien reicht das Angebot – und ständig kommen neu entwickelte Substrate hinzu.

angela starck Die Auswahl an Bedruckmedien für den digitalen Grossformatdruck ist in den letzten Jahren stark erweitert worden. So gibt es inzwischen Tausende von Substraten für diese Drucksysteme, woraus sich eine immense Vielfalt an Anwendungen ergibt, die Druckdienstleister in diesem Bereich realisieren können. Aufgrund des riesigen Angebots und den vielen unterschiedlichen Arten von Materialien kann es zu einer Herausforderung werden, das richtige Druckmedium mit den optimalen Eigenschaften für den jeweiligen Anwendungszweck und dem jeweils günstigsten Preis auszuwählen.

Schaut man sich einmal das Angebot eines Medienanbieters für Grossformatdrucksysteme an, so gibt es für fast jeden Anwendungszweck zahlreiche Angebote. Allein die Offerten im Bereich der Planen umfassen ganz unterschiedliche Produkte, die sich zum Teil erheblich unterscheiden.

Ein ganz ähnliches Bild ergibt sich bei anderen Arten von Bedruckstoffen für das Large Format Printing – etwa bei Poster-, Textil- und Bannermedien oder bei den verschiedenen Arten von Folien beziehungsweise Klebefolien. Für jede erdenkliche Anwendung und jeden Kundenwunsch scheint das passende Bedruckmaterial erhältlich zu sein.

Die Auswahlkriterien

Bei der Auswahl des passenden Mediums stellt sich erst einmal die Frage, in welchem Bereich der Druck später zum Einsatz kommen soll. Ebenfalls ein entscheidender Aspekt ist die Verweildauer im jeweiligen Bereich. Man kann sich unschwer vorstellen, dass sich die Medien für den Innenbereich und jene für eine lange, oftmals mehrere Jahre umfassende Verweildauer im Aussenbereich grundlegend unterscheiden müssen.

Medien für Innenanwendungen sollen üblicherweise schwer entflammbar sein, so spielt zum Beispiel die Brandschutzklasse, die für den vorgesehenen Anwendungsort gefordert ist, eine ausschlaggebende Rolle. Zudem werden auch Gesundheits- und Geruchsaspekte immer wichtiger. Darüber hinaus stellt sich die Frage, ob der Druck aufgestellt, gehängt oder verklebt werden soll. Dementsprechend sind Faktoren wie Gewicht und Flexibilität des Materials wichtig und ob es sich etwa mit Ösen versehen lässt oder genäht, geschweisst oder geheftet werden kann. Ebenfalls von Bedeutung ist der Betrachtungsabstand – ist dieser gering, sollten sich die Substrate mit hohen Auflösungen bedrucken lassen, also grosse Tintenmengen aufnehmen können. Die so genannten Floor-Graphics-Folien, die im Innen-, aber auch im Aussenbereich Werbung und Markierungen auf Fussböden ermöglichen, sollten zudem rutsch- und abriebfest sein.

Hohe Anforderungen an Outdoor-Medien

Outdoor-Bedruckstoffe müssen da­gegen meist deutlich höheren Anforderungen genügen. Wichtig sind hier etwa UV-Beständigkeit beziehungsweise Lichtechtheit sowie Wind- und Wetterfestigkeit. Ein Beispiel für extrem hohe Anforderungen im Outdoor-Bereich sind sicherlich Riesenposter, die so genannten Blow-ups. Hier sind nicht nur die vorgenannten Wetterfaktoren wichtig, es muss bei der Bedruckstoff­auswahl auch der teils enorm zerstörerische Winddruck beachtet werden.

Bei Fahrzeugverklebungen und -beschriftungen spielt darüber hinaus auch die Waschstrassenbeständigkeit eine Rolle. In diesem Bereich werden übrigens in der Regel selbstklebende Folien verwendet, bei denen man auch darauf achten sollte, ob sie sich nach der Nutzung leicht wieder ablösen lassen. Viele Hersteller garantieren für bestimmte Outdoor-Medien eine Haltbarkeit von mehreren Jahren – hier sollte man darauf achten, ob diese Beständigkeit auch ohne vorherige Laminierung, Kaschierung oder Lackierung des Drucks erreicht wird.

Weitere Auswahlkriterien sind etwa Lichtdurchlässigkeit, die Substrate für die Hinterleuchtung kennzeichnet oder Materialien mit Lichtsperrschicht für beidseitiges Bedrucken ohne Durchscheinen der Rückseite.

Medien für den Inkjet-Grossformat­druck sind im Normalfall mit verschiedenartigen Beschichtungen versehen. Diese sollen gewährleisten, dass die Tinte nicht ausblutet, verwischt, das Medium durchfeuchtet oder der Druck Streifen bildet, weil das Substrat die beim Druck entstehende Tintenmenge nicht aufnehmen kann. Die Beschichtungen dienen aber auch anderen Zwecken – sie sorgen dafür, dass die Oberfläche des Substrats matt, glänzend oder semimatt erscheint und dass sie zum Beispiel wasserfest, UV-beständig oder schmutzabweisend ist.

Erschwerend bei der Auswahl ist die Tatsache, dass nicht jeder LFP-Bedruckstoff in jeder Rollenbreite beziehungsweise in jedem Format und für alle Arten von Tinten erhältlich ist. Hilfestellung bei der Frage, wie man das passende Material für sein Drucksystem und den gewünschten Einsatzzweck findet, bieten Medien- und Produktsuchmaschinen, die einige Hersteller und Anbieter, etwa Tecco, HP und Georg+Otto Friedrich auf ihren Internetseiten zur Verfügung stellen.

Zusammenspiel von Bedruckstoff und Tinte

Nicht jedes Material lässt sich allerdings mit jedem Drucksystem und jeder eingesetzten Tinte verwenden. Da beim Inkjetdruck, der vorherrschenden Technik im LFP-Bereich, die Eignung einer bestimmten Tinte beziehungsweise eines bestimmten Druckverfahrens für ein bestimmtes Medium von komplizierten chemischen und physikalischen Prozessen, etwa der Höhe der Verarbeitungstemperatur, abhängt, spielt bei der Auswahl des Bedruckmaterials auch der Typ der eingesetzten Tinte eine wichtige Rolle.

Hier reicht das Spektrum von wasserbasierten Farbstoff-, Pigment- und Dispersionstinten sowie Latextinten über die verschiedenen Arten von Solventfarben bis hin zu UV-härtenden Tinten. Für jede dieser Tintenarten stehen teils unterschiedliche Bedruckstofftypen zur Auswahl.

Genauso wie die Bedruckmaterialien müssen auch die eingesetzten Farben zum Anwendungszweck passen. Während zum Beispiel die leicht lösbaren wasserbasierten Farben vorwiegend im Innenbereich eingesetzt werden, eignen sich die verschiedenen Arten von Solventtinten vor allem für den Aussenbereich, allerdings auch für bestimmte Innenanwendungen, wenn es sich etwa um Low-Solvent-Tinten mit einem verhältnismässig geringen Lösungsmittelanteil handelt. Der Anwendungsbereich von UV-Tinten ist hingegen kaum eingeschränkt, für Innenanwendungen sollten es allerdings geruchsarme Farben sein.

Nachhaltigkeit immer wichtiger

Die Frage der ökologischen Vertretbarkeit ist in letzter Zeit immer mehr in den Fokus der gesamten Druckindustrie gerückt. Gleiches gilt auch für das Segment des Large Format Prints. Daher haben umweltfreundliche Inhaltsstoffe, eine möglichst umweltfreundliche Herstellung sowie eine ökologisch vertretbare Entsorgung respektive die Rezyklierbarkeit der Materialien einen immer grösseren Stellenwert erhalten.So weicht etwa das früher allgemein beliebte, weil besonders robuste und preisgünstige PVC, das sich gut mit ebenfalls robuster und preisgünstiger Solvent-Tinte bedrucken lässt, langsam aber sicher umweltfreundlicheren Materialien – so werden heute bereits zahlreiche PVC-freie Bannermaterialien angeboten, die aus Polypropylen bestehen.

Die Ilford Biomedia-Palette besteht zum Beispiel unter anderem aus verschiedenen Folien und Laminaten, die, so das Unternehmen, sogar auf Mülldeponien biologisch abgebaut werden können. Ebenfalls aus ökologischer Sicht interessant sind die Ilford-Materialien mit Aqua-Block-Beschichtung, die dafür sorgt, dass Prints mit wasserbasierenden Tinten auch im Aussenbereich wasserresistent und feuchtigkeitsbeständig sind.

Aus PVC-freien Materialien besteht die Pro-Nature-Produktpalette von Neschen, die neben verschiedenen Oberflächenschutz- und Printfolien aus entsprechenden Textilien und Tapetenmaterialien besteht. Auch Heytex bietet mit seinem Heyblue-Digiline und -Digitex verschiedene Folien und Gewebe an, die PVC-frei sind und rezyklierbar sein sollen.

Bei Materialien auf Papierbasis bescheinigen Zertifikate wie FSC (Forest Stewardship Council) und PEFC (Pan European Forest Certification), dass in der Produktionskette qualifizierte Umweltstandards eingehalten werden. Als besonders umweltfreundlich gelten insbesondere Recyclingmedien, die mit Umweltsiegeln wie «Blauer Engel» oder «Euroblume» ausgezeichnet sind.

Um das gesamte Druckprodukt als nachhaltig einstufen zu können, kommen auch immer mehr entsprechende Tinten auf den Markt. So gewinnen wasserbasierte Farben zunehmend an Beliebtheit, während sich Lösungsmitteltinten – besonders jene mit hohem Lösungsmittelanteil – auf dem Rückzug befinden. In diesem Bereich geben etwa die Sicherheitsdatenblätter der Tinten und die REACH-Verordnung Auskunft über die genauen Inhaltsstoffe der Farben.

Starre Bedruckstoffe im Kommen

Weniger gross als bei den flexiblen Medien ist die Anzahl der Anbieter und damit auch das Angebot bei den Plattenmaterialien unterschiedlicher Art, die vorwiegend für das Bedrucken mit UV-härtenden Tinten zum Einsatz kommen. Dabei handelt es sich etwa um Kunststoffplatten, Papp-Substrate und Keramik oder Glas. Allerdings nimmt auch in diesem Bereich das Angebot zu. So sind Plattensubstrate zum Beispiel aus Hartschaum, Acryl oder Verbundmaterial wie Alu-Dibond inzwischen in zahlreichen Stärken, Farben und Formaten bei diversen Anbietern, unter anderem bei Igepa und Thyssen Krupp Plastics, erhältlich.

Die verschiedenen Plattenmedien finden immer häufiger bei Innen- und Aussenanwendungen etwa im Schilderbau, bei Bandenwerbung, bei Wandverkleidungen und Werbewänden, im Messe-, Ausstellungs- und Ladenbau Verwendung. Ihre Vorteile liegen in der hohen Stabilität, der guten Bedruckbarkeit und unkomplizierten Weiterverarbeitung sowie zum Teil auch im niedrigen Gewicht.

Als umweltfreundliche Alternative zu Kunststoff- und Verbundplatten gelten starre Medien aus Pappe, die allerdings in der Regel für den Innenbereich gedacht sind. Sie sind stabil und leicht, verhältnismässig kostengünstig und lassen sich zudem einfach rezyklieren. Wellpappe-Platten eignen sich zum Beispiel für Aufsteller und Displays. Hohlkammerplatten aus Pappe oder Papier werden immer häufiger verwendet, etwa beim Messe­bau. Sie sind auch als feuerfeste Variante erhältlich, deutlich leichter als Kunststoffplatten und wiederverwendbar. Das Material wird auch Re-Board genannt und ist unter anderem bei Igepa erhältlich. Ein ähnliches Produkt mit PEFC-Zertifikat bietet Katz mit seinem Display Board an.

Immer beliebter werden auch individuell bedruckte Plattenmaterialien wie Keramik, Glas, Holz, Stein oder Laminat. Dabei kommen verschiedene, teilweise recht spezielle Farben zum Einsatz – etwa optimierte, besonders haftungsfähige UV-Tinten, Sublimationfarben oder Spezialtinten für den Keramik- beziehungsweise Fliesendruck, die auf das ungebrannte Material aufgetragen und nach dem Druck eingebrannt werden. Entsprechende Substrate sind allerdings zum Teil relativ schwer zu bekommen – in diesem Bereich gibt es derzeit noch wenige Anbieter von Bedruckstoffen wie zum Beispiel Deko-Maier aus Stuttgart.

Die Trends bei den Medien

Bei den Bedruckmaterialien gibt es ständig neue Entwicklungen. Die Standardmedien wie beispielsweise Canvas, Backlitfolien, Fotopapiere oder Displayfilme werden bereits seit längerer Zeit in grosser Zahl und in vielen Formaten angeboten. Sie werden von den Herstellern ständig weiter verbessert – etwa was Haltbarkeit und Umweltfreundlichkeit angeht.

In den letzten Jahren sind darüber hinaus eine ganze Reihe neuer flexibler Bedruckmaterialien wie Fahrzeugfolien, Textilien oder Tapeten auf den Markt gekommen. Diese ermöglichen neue und interessante Anwendungen, die gute Geschäftsmöglichkeiten verheissen.

So erlebt der digitale Textildruck im grossen Format seit einiger Zeit einen regelrechten Boom. Gerade der Bereich Soft Signage verzeichnet hohe Zuwachsraten, denn die leichten textilen Banner und Displays sind – auch weil sie meist mit wasserbasierten Dye- und Pigmenttinten bedruckt werden – deutlich umweltfreundlicher herzustellen, zu entsorgen beziehungsweise zu rezyklieren als etwa mit Lösungsmitteltinten bedrucktes PVC.

Entsprechend erweitert wurde auch das Angebot an Textilsubstraten, die inzwischen zahlreiche Medienhersteller und Distributoren anbieten. Ein sehr interessantes Material für diesen Bereich ist zum Beispiel Samba FR von A. Berger. Dieser B1-zertifizierte Webstoff aus 100 Prozent Polyester eignet sich für das Bedrucken mit Eco-Solvent-, Sublimations-Transfer-, UV- und Latex-Tinten. Da er knitterfrei sowie wasser- und luftdicht ist und zudem mit einer Lotuseffekt-Ausrüstung gegen Verschmutzung imprägniert ist, bietet er sich für viele Anwendungen an.

Textilmedien sind inzwischen in grosser Auswahl erhältlich – unter anderem zum Beispiel von Georg+Otto Friedrich und Fujifilm Sericol.

Bedruckbare Tapetenmedien

Auch Anwendungen aus dem Segment Interior Design erfreuen sich steigender Beliebtheit. Neben anderen Anwendungen in diesem Bereich, etwa individuell bedruckten Heimtextilien verschiedenster Art, sind auch individuell gestaltetet Tapeten im Kommen. Die entsprechenden Bedruckstoffe sollten PVC-frei und schwer entflammbar sein. Ebenfalls wichtig sind eine gute Wasserdampfdurchlässigkeit und Wiederablösbarkeit. Die Tinten zum Bedrucken sollten möglichst geruchs- und ausdünstungsfrei sein.

Die entsprechenden Materialien, die unbedruckten Tapetenbahnen, sind inzwischen in den üblichen Bahnbreiten für Tapeten und unterschiedlichen Grammaturen bei einer ganzen Reihe von Anbietern erhältlich. Sie bestehen zum Beispiel aus Vliesmaterial, Papier oder Textil.

Ein Tapetenmaterial, das sich mit wasserbasierten, Latex- und UV-Tinten bedrucken lässt, ist etwa die Wallpaper WB von Erfurt. Dabei handelt es sich um eine Vliestapete, die mit glatter oder geprägter Oberfläche erhältlich ist und die laut Herstellerangaben restlos trocken abziehbar ist, wenn sie nicht mehr benötigt wird. Das schwer entflammbare Material besitzt ein Zertifikat nach Oeko-Tex-100-Standard.

Ein Tapetenmaterial mit FSC-Zertifizierung kommt von Sihl. Das Wallpaper Sol Persomural ist eine Vliestapete mit wasserfester Beschichtung, die mit pigmentierten Tinten auf Wasserbasis, Latex-Tinten sowie Eco-Solvent- und Solvent-Tinten bedruckt werden kann. Das Material besitzt eine glatte Oberfläche und soll sich ebenfalls einfach wieder ablösen lassen.

Haftung ohne Klebstoff

Noch recht neu sind Folien, die einen schnellen Wechsel von Präsentationen zum Beispiel in Ladenfenstern ermöglichen. Diese selbsthaftenden Folien, auch Adhäsionsfolien genannt, haben keinen Kleber auf der Rückseite und haften allein durch statische Anziehungskraft auf dem Glas und teilweise auch auf anderen glatten und nicht gewölbten Oberflächen. Adhäsionsfolien können mehrmals verwendet werden und lassen sich sehr leicht demontieren. Sie werden häufig auch spiegelverkehrt bedruckt und ermöglichen so eine von innen haftende Schaufensterwerbung.

Ein solches Adhäsionsmaterial bietet beispielsweise Neschen mit dem Solvoprint Window-Grip Ultra Clear an. Bei dieser Folie handelt es sich um einen klaren PET-Film, der mit UV-, Latex- und Eco-Solvent-Tinten bedruckt werden kann. Sie soll sich mehrfach rückstandsfrei ablösen und umpositionieren lassen.

Adhäsionsfolien sind auch bei Fujifilm Sericol oder etwa bei selbstklebefolien.com erhältlich. Dort ebenfalls im Angebot sind nanobeschichtete Haftfolien, bei denen der Hafteffekt bis zu 500 Prozent stärker sein soll als bei den reinen Adhäsionsfolien. Die Materialien lassen sich mit verschiedenen Tintenarten bedrucken.

Eine Alternative zu diesen Materialien bilden Substrate mit Eisenbeschichtung, die auf magnetischen Untergründen haften. Ein Beispiel sind die Corolux-Materialien von MMS-Magnet, die sich für Schnellwechsel-Präsentationssysteme eignen. Diese Medien mit leichtgewichtiger Eisenbeschichtung sind als Papier für den Druck mit wasserbasierten Tinten oder als PET-Folie für das Bedrucken mit Solvent-Tinten erhältlich. Sie haften auf magnetischen Untergründen, etwa Magnetfolien.

Wetterfeste Beklebungen

Eine weitere interessante Anwendung von digitalen Grossformatdrucken ist die Fahrzeugverklebung, die derzeit als Voll- oder Teilverklebung immer häufiger zum Einsatz kommt. Dabei kann es um Autos gehen, aber auch andere Arten von Fahrzeugen wie Busse und Bahnen, sogar Flugzeuge werden immer häufiger mit gross­flächigen, individuellen Beklebungen ausgestattet. Die entsprechenden Wrap-Folien müssen eine lange Haltbarkeit im Aussenbereich aufweisen, so weit verformbar sein, dass sie auch in kleinsten Vertiefungen und auf Erhöhungen haften, waschstrassenbeständig sein und sich nach Gebrauch einfach wieder entfernen lassen.

Solche Folien kommen zum Beispiel von Hexis. Bei der HXR100WG2 handelt es sich um eine gegossene PVC-Folie mit einem wieder ablösbaren Akrylatkleber, der auch eine einfache Verarbeitung gewährleisten soll. Die Folie mit glänzender Oberfläche eignet sich für das Bedrucken mit Solvent-, Eco-Solvent-, UV- und Latex-Tinten. Für die Verklebung von öffentlichen Verkehrsmitteln eignet sich die neue Anti-Microbial-Folie von Hexis Health. Sie soll das Wachstum zahlreicher Mikrobenarten zu mehr als 90 Prozent verhindern.

Weitere Anbieter von Druckfolien für die Verklebung von Fahrzeugen sind zum Beispiel Spandex, Mactac und 3M. Ganz neu von 3M ist etwa die Envision Print Wrap-Folie 480Cv3, die als eine der ersten Fahrzeugfolien aus PVC-freiem Polymer besteht und innerhalb eines besonders grossen Temperaturbereichs verarbeitet werden kann. Sie ist mit einem lösungsmittelbasierten Klebstoff ausgestattet, der mithilfe von Wärme wieder ablösbar ist. Das glänzende Substrat ist mit UV- und Latex-Tinten bedruckbar.

Farbsicherheit beim Grossformatdruck

Da beim grossformatigen Digitaldruck gute Produktionsergebnisse von vielen Faktoren abhängig sind – vom Drucker selbst, den Druckeinstellungen, dem Tintensystem, dem RIP, dem Druckmedium und dessen Beschichtung bis hin zum verwendeten Farbprofil –, sind häufig mehrere (teure) Probeausdrucke nötig, damit der Farbeindruck stimmt. Um Druckdienstleistern die Arbeit hinsichtlich Farbverbindlichkeit, Reproduzierbarkeit und Produktivität zu erleichtern, wurde 2009 die Color Alliance (CA) von international tätigen RIP- und Druckmedienherstellern gegründet. Diese Kooperation erprobt, prüft und zertifiziert Druckmedien und stellt die entsprechenden ICC-Profile zur Verfügung. Die Grundlage hierfür bildet ein einheitliches Coating, das laut CA die Zahl der Farbprofile erheblich reduziert und die Farbrichtigkeit von Inkjet-Drucken sicherstellt. Auf diese Weise sollen Druckdienstleister, die CA-geprüfte und CA-zertifizierte Medien verwenden, immer und überall die gleiche Farbqualität erhalten.