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Objektivkorrektur und Bildausschnitt

Abbildungsfehler und suboptimale Bildausschnitte müssen nicht sein, wenn Photo­shop zur Verfügung steht. Die wichtigsten Massnahmen für ein präsentables Bild: die Kor­rektur von Aufnahme- und Objektivfehlern sowie die Bestimmung des Bildausschnitts.

GÜnTER SCHULER Eine Fotoaufnahme ist noch lange kein Bild. Panoramamontagen, HDR-Bildkompositionen und fotorealistisch wirkende Illusionswelten zeigen, dass das, was auf dem Kamerachip landet, längst nur noch eine Zwischenstation für das ist, was der Kunde, Leser oder Betrachter am Schluss präsentiert bekommt. Entsprechend verändert haben sich auch die Vorgaben der Bildbearbeitung. Standen früher vor allem die Farb- und Kontrastoptimierung sowie die Finalisierung für das jeweilige Ausgabeformat im Mittelpunkt, sind heute zusätzlich kompositorische Kenntnisse gefragt. Diese betreffen sowohl aufnahmetechnische Aspekte als auch gestalterische Anforderungen – etwa im Hinblick auf das festzulegende End- oder Ausgabeformat. Beispiel: die vier Stadtansichtsvarianten auf dieser Seite. Im wahrsten Sinn des Wortes «Ansichtssache» – ob man eine Fotoaufnahme unkorrigiert präsentiert, mit begradigtem Horizont und weiteren Verzeichnungskorrekturen, in einem optimierten Format (hier: Quadrat mit zusätzlich erweitertem Himmel) oder als Teilausschnitt (hier: im Panoramaformat).

Vom Rohbild zum fertigen Bildmotiv

Die gute Nachricht bei alldem: Nicht nur die Digitalfotografie hat sich erheblich weiterentwickelt. Auch Photoshop als Standardsoftware im semiprofessionellen und professionellen Bereich präsentiert sich im Bereich ästhetische und technische Korrekturen so gut aufgestellt wie nie. Die Programmversion CS5 offeriert als Neuerung das Arbeiten mit so genannten Objektivprofilen. Über die bereits vorhandenen Korrekturmöglichkeiten des Filters Objektivkorrekturen hinaus ermöglichen diese Profile das Beseitigen objektivbedingter Abbildungsverzerrungen. Insgesamt stellt sich der Bereich der Bildmotivoptimierung so vielseitig dar wie nie. Da das Thema ein weites Feld ist (und viele Aspekte bereits in früheren Publisher-Artikeln behandelt wurden), wollen wir uns im Folgenden auf jene zwei Bereiche konzentrieren, die bei einer professionellen Bildaufbereitung quasi mit dazugehören: a) das Korrigieren aufnahmetechnischer Defizite, b) die Bestimmung des finalen Bildausschnitts beziehungsweise des Ausgabeformats.

Arbeiten mit Objektivprofilen

Neue Funktionen werfen oft Fragen auf – so auch die Objektivprofilfunktionen, die Adobe seit Photoshop CS5 in das Hauptprogramm sowie den Rohdatenkonverter Camera Raw eingebaut hat.

Was hat es mit den neuen Objektivprofilen auf sich? Hintergrund der neuen Funktion ist eine unter Fotoexperten altbekannte Tatsache – dass Kameraobjektive eine abgebildete Szene nicht «glatt» abbilden, sondern vielmehr mit leichten Verzerrungen. In der Regel sind diese Verzerrungen nicht gravierend. Bei bestimmten Motiven – beispielsweise einem Schachbrettmuster – können sie jedoch störend in Erscheinung treten. Am deutlichsten zu Tage tritt dieser Typ von Verzerrungen bei Fisheye-Objektiven; hier sind die Linienrundungen in den Seitenrändern nachgerade Bestandteil des Effekts. Was tun? Bislang hatte man die Möglichkeit, objektivbedingte Verzerrungen über die Standardoberfläche des Filters Objektivkorrektur auszugleichen – über den Regler Verzerrung entfernen. In Photoshop CS5 haben sich nunmehr mehrere Dinge geändert: Erstens findet sich der Filter Objektivkorrektur nunmehr direkt im Filter-Hauptmenü, ist also einfacher anzusteuern. Zum zweiten ist die Benutzeroberfläche in zwei Teilbereiche aufgesplittet – das herkömmliche Bearbeitungsequipment im Reiter Benutzerdefiniert und die neuen Objektivprofil-Funktionen im Reiter Auto-Korrektur. Drittens sind beide Bereiche nunmehr auch in Camera Raw implementiert.

Widmen wir uns als Erstes den neuen Objektivprofil-Funktionen im Reiter Auto-Korrektur. Anders als die restlichen Objektivkorrektur-Funktionen dienen sie nicht dem Ausgleichen anwender- oder perspektivbedingter Aufnahmefehler, sondern vielmehr der Korrektur der objektiveigenen Verzerrung. Da Art und Stärke der Verzerrung vom Aufnahmeobjektiv abhängen, offerieren die Aufklapplisten im Feld Suchkriterien die nötigen Parameter für die Bestimmung von Kameramarke, Kameramodell und Objektivmodell. Sind geeignete Profile in der Profildatenbank von Photoshop vorhanden, werden sie im Bereich Objektivprofile aufgelistet. Die Bedingungssatz-Formulierung verrät bereits, dass nicht für jeden Kameratyp und jedes Objektiv auch passende Objektivprofile vorhanden sind. Obwohl die Profil-Datenbanken regelmässig aktualisiert (und zudem auch ein Button zur Online-Profilsuche bereitsteht), ist nicht völlig auszuschliessen, dass Ihr persönliches Objektiv oder Ihr Kameratyp nicht dabei sind – besonders dann, wenn Drittanbieter oder ältere Modelle im Spiel sind.

Wie korrigieren? Sind Marke, Kameramodell und Objektivmodell in den Listen mit aufgeführt, ist die Sache einfach: Es genügt, den passenden Objektivprofil-Eintrag anzuklicken. Auch die nötigen Infoangaben hält der Filter parat: So in den Metadaten enthalten, finden sich Angaben zu Kamera, Kameramodell und Objektiv links unten unterhalb der Bildvorschau. Findet sich kein passendes Objektivmodell, gibt es zwei Möglichkeiten. Die einfachere besteht darin, aus der Objektivmodell-Liste ein Modell auszuwählen, welches dem Aufnahmeprofil möglichst nahekommt – also es mit einem der allgemeinen Profile in der Liste zu versuchen. Die aufwändigere Variante besteht darin, im Adobe-Downloadbereich das Tool Adobe Lens Profile Creator herunterzuladen und ein eigenes Objektivprofil zu erstellen. Je nach Fall dürften Korrekturen mit einem allgemeinen oder einem ähnlichen Profil ausreichen. Last, but not least, gilt es noch zu bestimmen, welche Mankos durch die Profilkorrektur beseitigt werden sollen. Neben dem Hauptpunkt, der geometrischen Verzerrung, stehen zusätzlich die Punkte Chromatische Aberration und Vignettierung zur Verfügung. Der Vorher/Nachher-Zustand – sprich: die Verbesserungen, welche das ausgewählte Objektivprofil bewirkt – kann durch Ein- und Ausklicken der drei aufgeführten Buttons nachvollzogen werden.

Fehler beseitigen: klassische Objektivkorrektur

Die Autokorrektur ist zwar ein praktisches Mittel zur Beseitigung objektivbedingter Fehler. Klassische Aufnahmefehler wie schiefe Horizonte oder stürzende Linien bedürfen jedoch einer manuellen Nachkorrektur. Insbesondere bei Architekturaufnahmen sind diese Mankos ein absolutes No-Go; allerdings können sie sich auch bei normalen Fotos durchaus störend auswirken. Folgerichtig finden sich im Reiter Benutzerdefiniert sämtliche Parameter, die für das Korrigieren aufnahmebedingter Fehler infrage kommen. Der oberste dient dem Korrigieren kissen- oder tonnenförmiger Verzerrungen – ein Abbildungsfehler, der vor allem bei Weitwinkel- und Fisheye-Objektiven auftritt. Unter chromatischer Aberration versteht man Farbkanalverzerrungen, die ebenfalls aufnahmebedingt sind und sich in der Regel als cyangrüne oder magentarote, seltener auch als gelbe oder blaue Hallos an Motivkanten bemerkbar machen. Treten solche im Bild auf, können Sie sie über die drei Regler im Einstellungsbereich Chromatische Aberration kompensieren. Vignetten, mehr oder weniger deutliche Abdunkelungen der Bildecken, können unterschiedliche Ursachen haben – beispielsweise die Verwendung einer Sonnenblende in Kombination mit einem Weitwinkelobjektiv. In den meisten Fällen lassen sie sich einfach beseitigen – sofern Sie ihnen keinen ästhetischen Wert zu­messen und sie im Bild belassen.

Herzstücke des Objektivkorrektur-­Filters sind das Horizontbegradigungswerkzeug auf der linken Seite (zweites von oben) und die beiden Regler zur Korrektur stürzender Linien unter Transformieren. Das Werkzeug ist einfach erklärt: Mit Maus/Grafikstift die Linie nachziehen, die den Horizont bilden soll; Photoshop korrigiert die Horizontlinie entsprechend nach und dreht das Bild. Stürzende Linien lassen sich in den meisten Fällen durch Verändern der vertikalen Perspektive ausgleichen. Soll hingegen eine schräge Aufnahmeposition korrigiert werden, ist der Horizontale-Perspektive-Regler das ge-eignete Werkzeug. Achtung: Grund­sätzlich können mit den beiden Reglern auch extreme Verzerrungen korrigiert werden – wie in dem abgebildeten Gebäude auf der nächsten Seite. Zu beachten ist hier, dass Extremkorrekturen meist eine unnatürliche Wirkung zur Folge haben. Für deren Abmilderung wiederum sind meist zusätzliche Eingriffe nötig. Im Bildbeispiel etwa wurde das nach der Objektivkorrektur stark gedrückt wirkende Gebäude «nachgestreckt» – durch eine unproportionale Vergrösserung der Bildhöhe bei gleichbleibender Bildbreite.

Gut zu wissen: In vielen Fällen erfordert eine Objektivkorrektur eine mehr oder weniger starke Skalierung des Bildmotivs. Da an den Kanten oftmals wenig Raum zu verschenken ist, offeriert Objektivkorrektur eine weitere äusserst praktische Option – Kantenerweiterung, gelegen im Reiter Auto-Korrektur. Ist diese Option aktiviert, versucht Photoshop, fehlenden Raum an den Rändern mithilfe der vorhandenen Bildkantentruktur fortzuführen. Bei leichten Anstückelungen leistet diese Funktion oft Erstaunliches, fehlenden Himmel oder wirkliche Bildelemente ergänzen kann sie indessen nicht. Allerdings steht für derlei Zwecke eine weitere neue Photoshop-Funktion zur Verfügung – das Bereichsreparaturwerkzeug beziehungsweise die Option Inhaltsbewahrend im Befehl Bearbeiten > Fläche füllen (siehe Publisher 6-10 ab Seite 53).

Objektivkorrektur in Camera Raw

Die meisten der aufgeführten Funktionen hat Adobe auch in der flankierenden Camera-Raw-Version 6 mit eingeführt. Zur Verfügung stehen die neuen Objektivkorrektur-Funktionen im sechsten Reiter von links. Der Unter-Reiter Profil entspricht funktionstechnisch dem Objektivkorrektur-Reiter Auto-Korrektur in Photoshop. Die Funktionen unter Manuell sind etwas anders organisiert als die Filtereinheit Benutzerdefiniert in Photoshop. Das Gerade-Ausrichten-Werkzeug (Short-cut: A) befindet sich hier in der Hauptwerkzeuggruppe. Ansonsten bestehen kaum Unterschiede, sodass sich die Frage stellt: Welche Vorteile bietet eine Objektivkorrektur in Camera Raw generell? Über anwenderspezifische Vorlieben hinaus sind drei Punkte anzuführen. Zum einen die Information über das verwendete Objektiv. Anders als in Photoshop liefert der Camera-Raw-Dialog hier direkt keine Hinweise, sodass einem nichts anderes übrig bleibt, als die Infos zum Objektiv in den Exif-Daten des Metadaten-Reiters von Bridge zu konsultieren.

Klare Vorteile bietet Camera Raw hingegen im Hinblick auf Objektivprofilkorrekturen. Grosser Vorteil hier: der Batch-Modus, sprich: das Öffnen einer Reihe von Bildern, die im Anschluss ausgewählt und einheitlich mit einem bestimmten Objektivprofil versehen werden können. Beispiel: eine Bildserie, die komplett mit einem 28–200-Zoomobjektiv aufgenommen wurde. Die in den Camera-Raw-Dialog geladenen Bilder müssen im Anschluss nicht zwingend geöffnet werden. Es genügt, den Dialog mit dem «Fertig»-Button abzuschliessen. Die ausgewählte Bildserie ist im Anschluss mit den entsprechenden Camera-Raw-Einstellungen (also auch den zugewiesenen Objektivprofilen) getaggt. Je nach Workflow kann sich der Vorteil allerdings als Nachteil erweisen. Grund: Objektivkorrekturen werden in die Raw-Datei stets mit hineingeschrieben. Fatale Auswirkungen kann diese Arbeitsweise dann haben, wenn die Bilddatei erneut geöffnet wird und man eine bereits getätigte, möglicherweise durch Herumspielerei entstandene Objektivkorrektur-Einstellung übersieht. Allerdings gibt es auch hier Korrekturmassnahmen. Möchten Sie Ihre Rohdaten zurücksetzen, genügt es, sie in Bridge zu markieren, mit gehaltener Ctrl-Taste das Kontextmenü zu aktivieren und dort den Befehl Entwicklungseinstellungen > Einstellungen löschen zu wählen.

Bildgrösse und Formate

Ein weiterer Bereich, mit dem Bildbearbeiter und Fotografen regelmässig konfrontiert sind, ist die Bestimmung des Bild-Endformats beziehungsweise des Bild-Ausschnitts. Beide hängen miteinander zusammen. Weicht das gewünschte Bild-Endformat von dem eigentlichen Bildformat ab, reicht eine Veränderung der Bildgrösse (und gegebenenfalls der Auflösung) über Bild > Bildgrösse nicht aus. Als alternative, mehr ins Detail gehende Verfahrensweise bietet Photoshop die Möglichkeit, mithilfe des Freistellungswerkzeugs (Shortcut: C) einen Bildausschnitt festzulegen. Der Unterschied: Während Formatänderungen erst einmal rein technisch intendiert sind, ermöglicht das Festlegen von Bildausschnitten eine gestalterische Optimierung des Bildinhalts. Ein gängiges Beispiel: Personenaufnahmen, bei denen sich der Kopf in der Bildmitte befindet. Das Freistellungswerkzeug ist in solchen Fällen ein nachgerade kommodes Mittel, den unvorteilhaft wirkenden Bildmittelpunkt zu korrigieren. Vorgehensweise: Werkzeug auswählen, neuen Ausschnitt aufziehen, eventuell verrücken und via Doppelklick neuen Ausschnitt bestätigen.

Hilfsweise offeriert das Freistellen-Werkzeug ein Drittelraster, welches beim Festlegen des optischen Mittelpunkts eine recht gute Orientierung gibt. Über das Werkzeugoptionen-Panel unterhalb der Menüleiste (Punkt: Hilfslinien) kann auch ein feinmaschigeres Raster eingestellt oder die Rasterdarstellung komplett ausgeblendet werden. Die Werkzeugoptionen zum Freistellungswerkzeug eröffnen jedoch noch einige praktische Möglichkeiten mehr – beispielsweise die Option, mit festen Breiten, Höhen oder Auflösungswerten zu operieren. Praktisch bedeutet dies, dass man sich zusätzliche Umrechnungsoperationen unter Bild > Bildgrösse ersparen kann. Darüber hinaus ermöglichen die Eingabeboxen für Breite, Höhe und Auflösung das Festlegen feststehender Bildgrössenformate – beispielsweise 9 × 13 cm oder 30 × 45 cm. Für das praktische Finalisieren von Bildern (beispielsweise für Ausbelichtungen von Abzügen oder feste Spaltengrössen in Publikationen und auf Webseiten) ist dies eine immense Hilfe. Auswirkung: Gibt man eine Höhe von 9 cm, eine Breite von 13 cm und eine Auflösung von 300 ppi ein, erzeugt der Doppelklick zum Bestätigen des Werkzeugs genau dieses Format – egal, wie klein oder gross der Bildausschnitt ist.

Flankiert wird das beschriebene Instru­mentarium von weiteren praktischen Funktionen. So kann der aufgezogene Bildausschnitt nicht nur bewegt und skaliert, sondern auch – durch Anfassen an den Ecken – gedreht werden. Eine weitere Ergänzungsfunktion liefert das Lineal-Werkzeug. Zieht man eine Linie von einer Horizontseite zur anderen und klickt auf den Button Anpassen, wird der Horizont begradigt. Aber zurück zu den Formaten. Natürlich macht es wenig Sinn, oft benötigte Seitenformate stets aufs Neue einzugeben. Flankierend tritt hier ein Arbeitssektor hinzu, über den Einstellungen für Werkzeuge als Vorgabe gespeichert werden können – die Werkzeugvorgaben. Erreichbar sind sie über den Button ganz links in der Werkzeugoptionenleiste. Wie alle anderen Einstellungen in dem Optionen-Panel unterhalb der Menüzeile hängen auch sie vom Kontext ab – konkret: dem aktuell ausgewählten Werkzeug. Klicken Sie auf den Button, erscheinen die derzeit vorhandenen Werkzeugvorgaben. Sie können die Darstellung begrenzen, indem Sie im Menü des Werkzeugvorgaben-Panels (identisch übrigens mit der gleichnamigen Palette im Menü Fenster) den Punkt Aktuelle Werkzeugvorgaben einblenden anwählen. Praktisch sind Palette beziehungsweise Button in der Werkzeugoptionenleiste daher, weil sie es ermöglichen, feste Bildformate als Beschneidungsvorgaben anzulegen. Wird ein bestimmtes Format benötigt, braucht es später nur noch aktiviert zu werden. Das Anlegen gestaltet sich einfach: Erforderlich ist lediglich das Eingeben der gewünschten Parameter und das Anwählen des Befehls Neue Werkzeugvorgabe im Panel-Menü.

Ist das Anlegen fester Formatvorgaben sinnvoll? Antwort: auf jeden Fall. Arbeiten Sie viel mit festen Bildformaten, erleichtern Sie sich mit dem Anlegen einer entsprechenden Freistellwerkzeug-Vorgabenkollektion die Arbeit beträchtlich. Ob diese gängige Fotoformate beinhaltet wie im Screenshot abgebildet, unterschiedliche Bildbreiten für Printpublikationen oder andere Festformate, liegt an Ihnen. Generelle Empfehlung: Anwenderdefinierte Werkzeugvorgaben lohnen sich bei allen Werkzeugeinstellungen, die bei der Arbeit regelmässig wiederkehren. In der Praxis können dies Weiche-Kante-Einstellungen für das Auswahlrechteck oder das Lasso sein, eine bestimmte Typo für das Textwerkzeug oder bestimmte Toleranzvorgaben für den Zauberstab. Als Werkzeugvorgaben abspeicherbar sind sämtliche Einstellungen, welche in der Optionen-Leiste für das entsprechende Werkzeug verfügbar sind.

Selbstredend sind Objektivkorrekturen und Bildausschnitte nur zwei Möglichkeiten, die Substanz einer Rohaufnahme zu optimieren. Die «Wunderwaffen», die Photoshop im Bereich Digital Imaging bietet, sind allgemein bekannt. Ein spezieller Fall ist das Erweitern von Bildkanten. Konkretes Beispiel: Der Himmel auf einer Aufnahme ist etwas knapp geraten und man möchte ihn nach oben (oder nach rechts/links) erweitern. Standardverfahren hier: das Erweitern der Arbeitsfläche und das Einstempeln von Himmelsstruktur in die freien Bereiche. Zusätzliche Möglichkeiten eröffnen hier das bereits angesprochene Bereichsreparaturpinsel-Werkzeug und die Inhalt-bewahren-Option unter Fläche füllen.

Tipp: Oft ist es beim Erweitern von Himmelsbereichen hilfreich, eine zusätzliche Bildversion auf eine eigene Ebene zu stellen, diese vertikal zu spiegeln und als Anschluss an die obere Kante anzusetzen. Die unregelmässige Struktur kann im Anschluss mit den gerade beschriebenen Mitteln erzeugt werden.

Das Fortschreiten der Digitalfotografie- und Bearbeitungstechnik stellt einerseits zwar neue Anforderungen an die Bearbeitung von Bildern. Andererseits sind die Möglichkeiten, Bildmaterial digital zu verbessern, vielseitiger geworden – und in der Handhabung, verglichen mit früher, erheblich vereinfacht.