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Optimistische Grundstimmung

Die diesjährige Fespa Digital findet vom 20. bis 23. Mai in München statt. Sie gilt als eine der wichtigsten Veranstaltungen für die Grossformatdruckbranche und es werden zahlreiche Neuvorstellungen von Drucksystemen und Verbrauchsmaterialien erwartet.

angela starck Die Stimmung in der Grossformatdruckbranche ist so positiv wie seit Jahren nicht mehr. Entsprechend war auch die Ausstellungsfläche der Fespa Digital bereits fünf Monate vor Veranstaltungsbeginn ausgebucht. Um weitere Anfragen nach Standflächen befriedigen zu können, hat der Veranstalter den Hallenplan vier Monate vor Veranstaltungsbeginn um 4 000 Quadratmeter erweitert, sodass die Brutto-Ausstellungsfläche jetzt 37 000 Quadratmeter beträgt und bei weiterem Bedarf noch vergrössert werden kann. Die bislang grösste Fespa Digital soll vier Hallen des Münchner Messezentrums umfassen; es werden rund 360 Aussteller (Stand Mitte März 2014) erwartet.

Auch 2014 werden im Rahmen der Messe diverse Zusatz- und Weiterbildungsveranstaltungen stattfinden. Zeitgleich werden wieder die Fespa Fabric 2014, die den grossformatigen Textildruck zum Thema hat, sowie die European Sign Expo, die neben digitaler Aussenwerbung auch digitale Beschilderungssysteme und Leucht­displays präsentiert, stattfinden.

Neues Veranstaltungskonzept

Als Anlaufpunkte für die Besucher wird es auf der Fespa Digital 2014 erstmals vier so genannte Schwerpunktzentren für die Themenbereiche Digital, Fabric, Wrap und Signage geben, die jeweils einen themenbezogenen Mix aus Präsentationen, technischen Tipps, Hilfen beim Geschäftsaufbau, Diskussionsforen, Vernetzungsmöglichkeiten und Vorführungen bereitstellen.

Die Schwerpunktzentren Digital und Fabric werden jeweils in Zusammenarbeit mit einem Hersteller aus dem entsprechenden Segment realisiert (Mimaki und Kornit). Im Bereich Wrap wird der Wettbewerb World Wrap Masters 2014 stattfinden. Daneben will man verschiedene Folieranwendungen demonstrieren, neben Fahrzeugen auch Möbel, Bodenbeläge und andere Interior-Anwendungen. Das Schwerpunktzentrum Signage wird im Rahmen der European Sign Expo stattfinden.

Zudem hat die Fespa während der Messe ein umfangreiches Weiterbildungsprogramm geplant. Es soll Präsentationen und Workshops in Deutsch und Englisch geben, die sich unter anderem mit Themen wie vielversprechende Geschäftschancen, Optimierung der Farbwiedergabe, gesetzliche Rahmenbedingungen, Urheberrecht und Finanzmanagement befassen. Die Sitzungen finden täglich in vier themenspezifischen «Konferenzsälen» statt. Sie sind für registrierte Besucher der Fespa Digital, der Fespa Fabric oder der European Sign Expo kostenlos. Informationen zum genauen Programm unter: bit.ly/1d2NadY.

Positive Stimmungslage

Im Vorfeld der Messe in München hat die Fespa auch diesmal wieder in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Infotrends eine Umfrage unter Druckdienstleistern durchgeführt, um genauere Aussagen über die Stimmungslage in der Branche treffen zu können. Zu diesem Zweck wurden im Sommer 2013 250 Dienstleister in 53 Ländern befragt, wie sie die derzeitige Lage auf dem Gross­formatdruckmarkt einschätzen.

Dabei gaben über die Hälfte der Befragten an, dass sie mittlerweile mehr als ein Drittel ihres Umsatzes mit grossformatigem Digitaldruck er­­-wirtschaften und sich diese Tendenz weiter fortsetzen sollte. Bei 48 Prozent der Druckdienstleister sind aktuell noch Solvent-Printer im Einsatz. Diese Drucksysteme befinden sich aber auf dem Rückzug und werden durch Eco-Solvent-, Latex- und UV-Systeme ersetzt. Vor allem UV-Printer werden immer stärker nachgefragt – diese Technologie nutzen derzeit 13,6 Prozent der Befragten; bis 2015 soll dieser Anteil auf 21 Prozent steigen.

Die Investitionsbereitschaft der Druckdienstleister ist laut der Fespa-Umfrage derzeit stärker als zu irgendeinem anderen Zeitpunkt seit 2007. So wollen 51 Prozent der Befragten ein neues Large-Format-System anschaffen. Dabei plant fast ein Drittel der Befragten Investitionen in die UV-Technologie, 16 Prozent möchten in Eco-Solvent- und 13 Prozent in Latexprinter investieren. Da Produktivität nach wie vor ein Schlüsselfaktor für Druckdienstleister ist, möchte über die Hälfte der Investitionswilligen damit eine Produktionsbeschleunigung und -ausweitung erreichen.

Neue Geschäftschancen

Erweiterte Geschäftsmöglichkeiten ergeben sich auch, dass Druckdienstleister zunehmend gefordert sind, wenn es etwa um die Logistik geht. So teilten 57 Prozent der Druckdienstleister mit, dass ihre Kunden die Lieferung an den Einsatzort wünschen und an 48 Prozent der Druckdienstleister würden komplexere Logistikanforderungen gestellt.

Für Wachstum in der LFP-Branche sorgen auch weiterhin neue Anwendungen. Zwar belegen nach wie vor Banner mit 71 Prozent, Poster mit 55 Prozent und Schilder mit 53 Prozent die Spitzenplätze bei der Produktion. Aber die Bereiche Textilien, POP, Wandbilder/Innendekor, Fassadenwerbung und industrieller Druck wachsen am schnellsten. So führten 81 Prozent der Druckdienstleister derzeit mehr Textildruckarbeiten aus, bei 71 Prozent stiegt der POP-Anteil, 69 Prozent verzeichneten einen Anstieg bei Wandbildern, 68 Prozent bei Fassadenwerbung und 67 Prozent beim industriellen Druck.

Auch die Hersteller von Drucksystemen passen sich den Trends an. So werden etwa im Bereich des industriellen Drucks diverse Neuigkeiten erwartet. Thieme (Halle B1, Stand 570), bekannter Hersteller von Siebdruckmaschinen, wird zum Beispiel auf der diesjährigen Fespa sein in Eigen­regie entwickeltes Digitaldrucksystem Thieme 3000 D präsentieren. Das robuste Flachbettdrucksystem wartet mit einem variablen Maschinenkonzept auf, das individuell auf die jeweiligen Kundenbedürfnisse zugeschnitten wird. Zusätzlich zum variablen Druckformat und der Transporttechnik kommen verschiedene Optionspakete hinzu. Dabei sollen eine hochpräzise Antriebstechnik und ausgewählte Komponenten eine sehr hohe Auflösung und Produktivität erlauben.

Auch auf dem ESC-Stand (Halle B1, Stand 518) geht es unter anderem um den industriellen Druck. Dort können sich Besucher über die neue Practika MIG64 informieren: ein Digitaldrucksystem, das in verschiedenen Modellen bis zum maximalen Druckformat von 1,9 × 3,0 Metern erhältlich ist. Diese Maschine eignet sich zum Bedrucken von schwierigen Materialien wie Glas, Leder oder Metall und arbeitet mit Nanotinten, die neben den CMYK-Standardfarben in sieben Spezialfarbtönen wie etwa Fluo-Grün und Fluo-Magenta verfügbar sind.

Textil- und UV-Druck

Auch bei den grossformatigen Textildruckern wird es voraussichtlich eine ganze Reihe von Neuzugängen geben; die Hersteller in diesem Bereich halten sich derzeit allerdings mit ihren Ankündigungen noch zurück, da sie vorrangig die aktuell anstehende Messe Inprint in Hannover (8 bis 10. April) im Visier haben. So wird Durst (Halle B2, Stand 110) vermutlich auch im Rahmen der Fespa Digital seinen neuen Kappa 320 zeigen, einen Hochleistungs-Textildrucker mit einer maximalen Druckbreite von 330 Zentimetern, der sich für den Druck von Innenausstattungen und Dekorationswaren eignet.

Kornit (Halle A1, Stand 119) hat die neue Workflow-Software QuickP Plus für den Direktdruck auf Textilien angekündigt, die das Handling von variablen Daten verbessern und eine automatisierte Produktion ermöglichen soll.

Im Bereich des Drucks mit UV-härtenden Tinten wird es ebenfalls Neuigkeiten zur Fespa Digital geben. Xaar (Halle B1, Stand170) hat zum Beispiel die Einführung seines neuen Xaar 1002 GS6-Druckkopfs für UV-Anwendungen bekannt gegeben. Der Single-Pass-Druckkopf wurde für eine Vielzahl von Anwendungen wie Etiketten, Laminate, Verpackungen und andere Arten von Produkt-Dekoration entwickelt. Er soll gleichmässigere Tropfenvolumen sowie eine genauere Tropfenplatzierung ermöglichen und auch hochpigmentierte sowie weisse Tinte mit hoher Opazität und hochviskose Lacke ausgeben.

Screen (Halle B2, Stand 171) will in München anhand seines neuesten UV-Printers Truepress Jet W3200UV Lentikulardruck in Hochgeschwindigkeits- und Multi-Layer-Anwendungen zeigen. Das System druckt bis zu 84 m2/h auf Materialien mit einer Stärke bis 50 Millimeter.

Weitere Neuigkeiten zur Messe

Von Mimaki (Halle A1, Stand 110) werden zur Messe eine ganze Reihe von Neuigkeiten erwartet. Wobei es sich dabei im Einzelnen handelt, wird wohl erst in München bekannt gegeben. Unter anderem wird das Unternehmen den weiterentwickelten und schnelleren Grossformatdrucker JV33 präsentieren, der wahlweise mit Solvent-, Low Solvent-, wasserbasierenden Pigment- und Dye-Tinten arbeitet und mit der als Advanced Pass System (MAPS) bezeichneten Technologie arbeitet, die die Streifenbildung verringern beziehungsweise verhindern soll.

Im Bereich Tinten will Sun Chemical (Halle B2, Stand B446) die neue Soft-Signage-Tinte Streamline TX vorstellen. Die Sublimationstinte eignet sich zum direkten Bedrucken von Textilien wie Kunstfasern und Polyester für Soft-Sign­age-Anwendungen und soll besonders gute Durchscheineigenschaften aufweisen.

Bei Bordeaux (Halle B2, Stand 340) sollen auf der kommenden Fespa Digital die neuen umweltfreundlichen Tinten der Fuze-Eco-Reihe für die aktuellsten Eco-Solvent-Drucker von Epson, Mimaki, Mutoh, Roland und weiteren Herstellern zu sehen sein.

VWP HighlightTour

Der Verband Werbetechnik und Print (VWP) bietet während der Fespa Digital vom 20. bis 23. Mai 2014 von ausgewiesenen Fachleuten geführte Rundgänge zu den Highlights der Messe an. Inbegriffen sind Präsentationen bei den jeweiligen Anbietern. Abgerundet wird die Tour mit News zu Prepress, Press und Postpress. Die Teilnehmerzahl ist jeweils auf 12 Personen beschränkt.

Wann: täglich um 14 Uhr

Treffpunkt: FESPA Organisation, Stand A2-438 (Schild beachten)

Dauer: ca. 2,5 Stunden

Preis: für VWP-Mitglieder kostenlos; für Nichtmitglieder CHF 50.–

Anmeldung: info@v-w-p.ch oder Tel. +41 81 750 35 88