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Schweizer Fachzeitschrift
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Publishing 3.0 � setzen Sie ein Zeichen

Das in diesem Blatt im Dezember 2008 erstmals erwähnte Schlagwort Publishing 3.0 hat sich in den Medien im gesamten deutschsprachigen Raum breit etabliert. Wir legen nun ein Brikett nach und laden Sie ein, im Zug mitzufahren.

RALF TURTSCHI «Ja, wir setzen auf Print» tönt ungefähr so optimistisch wie Barak Obamas «Yes, we can». Und Optimismus ist angesagt. Printmedien haben vom Nutzungsverhalten aus gesehen eine andere Rolle als Screenmedien. Der moderne Mediennutzer verhält sich ambivalent, er spielt nicht das eine gegen das andere aus, sondern holt aus beiden die spezifischen Vorteile heraus. So halte ich es für überholt, Nachschlagewerke oder Telefonbücher zu drucken, weil das ganze Weltwissen online zur Verfügung steht. Deshalb werden Konsumenten und Informationsaufbereiter Print und Internet geschickt zu ihrem Vorteil zu nutzen wissen.

Publishing 3.0 ist in diesem Spiel der vernetzte Gedanke der optimalen Nutzung. Publishing 3.0 ist prospektiv, hält die Kommunikationswirtschaft für zukunftsträchtig. Publishing 3.0 selektioniert nicht nach Print oder Screen – es hält sich eher für eine ökologische, hochwertige und effiziente Bedienung der Medienkonsumenten. Publishing 3.0 stellt zwischen Sender und Empfänger den Steuerungsmechanismus dar, gibt den Workflow vor, die Verteilung der Information über Screen und/oder Print. Publishing 3.0 ist also der Königsweg der Zukunft. Publishing 3.0 ist nicht gleichbedeutend mit Druck, denn Druck ist nur eine von mehreren Vertriebsmöglichkeiten. Publishing 3.0 hat vielmehr zu tun mit dem momentanen Verwachsen von Kunde und Premedia. Aus­serdem findet Print ja vermehrt direkt beim Kunden statt, indem er über den Bildschirm verbreitete Informationen bei sich ausdruckt und auf dem Papier konsumiert.

Wir brauchen eine Gegenbewegung zu den «Sterbeorganisationen» und Stimmen, die Print bereits die letzte Ölung erteilt haben. Es braucht Leute, die stolz auf ihr Tun sind, die wissen, was ihre Leistung in der Gesellschaft im historischen Kontext bedeutet.

Gutenberg hat Pionierarbeit geleistet, heute stecken wir wohl unbewusst inmitten einer weiteren Revolution.

Die Informationstechnologie schreitet unaufhaltsam voran. Unabhängig von der Technik braucht es Autoren, die Inhalte aufbereiten, und Fachleute, welche selektionieren und redigieren, welche sie gestalten und so aufbereiten, dass sie bequem konsumiert werden können. Zur Wissensbereicherung, zur Unterhaltung, zur Werbung, zur Übersicht, für eine Recherche oder zu anderen Zwecken.

Ein neues Zeichen

Was liegt also näher, als für Publishing 3.0 ein Zeichen zu entwickeln, um Präsenz zu markieren? Das Zeichen soll unabhängig sein, eher ein Statement, welches sich überall eingliedern lässt. Die Herausforderung ist die Erkennbarkeit bei höchstmöglicher Flexibilität.

Ich habe mich bei der gestalterischen Entwicklung für eine Schwarz-Weiss-Lösung entschieden, weil sich ein schwarzes Zeichen überall am besten integrieren lässt: Schwarz erzeugt keine Farbkonflikte mit bestehenden Erscheinungsbildern, Schwarz hat zudem eine Affinität zu dem historischen Schwarzkünstler und zugleich ist Schwarz die Farbe des Designers. Schwarzer Rollkragenpulli, schwarze Hose und schwarzer Veston – Sie erinnern sich.

Bei der Gestaltung stand der Namensteil «3.0» im Vordergrund, zwei Ziffern wirken plakativer und sind kürzer als der Teil «Publishing». In Anlehnung an den Urheber gestaltete ich aus dem Publisher-Schriftzug zu den Buchstaben «Publish» noch die Silbe «ing» dazu. Die Originalschrift heisst Frutiger Italic.

Nun folgte die Schriftwahl für das «3.0». Mir schwebte eine markante Ziffer vor, die schmal und fett einer Leibchennummer von Fussballspielern gleicht. Die FF DIN Black erfüllte meine Visionen am besten. Sie bildet das Gegengewicht zum leichten und beschwingten Publishing-Schriftzug: stabil, fest, plakativ. Die konstruierte Schrift DIN hat ja auch mit Planung zu tun (Planzeichnung), mit Standardisierung und Normen. Genau das, was Publishing 3.0 bedeutet.

Nur stand nach meinem Gefühl der Punkt auf der Schriftlinie zu tief, er sackt unten durch, und oben entsteht ein übergros­ser Weissraum. Indem ich den Punkt einmitte, verliere ich nicht an Leserlichkeit, man liest auch so drei-null, nicht dreissig. Der Punkt aliniert zudem noch mit der Mitte der Ziffer 3.

Nun geht es um das Arrangement. Publishing muss zuerst stehen, also über 3.0. Die beiden Namensteile zu vereinen, ist kein Problem, aber das Ganze sieht noch zu wenig nach Marke aus. Eine schwarze Schrift auf weissem Grund, das markiert einfach nicht.

Ein Umfeld musste her, als erstes zeichnet man in diesem Fall ein Quadrat. Ich hadere seit Längerem mit all den Logos, die mit einem Quadrat operieren, das scheint mir etwas abgegriffen und fantasielos, zu wenig kreativ für das Thema.

Wenn das Zeichen Publishing 3.0 wie seine Anwendung viele Facetten aufweisen würde? Was wäre, wenn die Umgebungsform nicht starr, sondern völlig unterschiedlich interpretiert werden könnte? Funktioniert so etwas? Keine fix vorgegebene Form – und trotzdem Erkennbarkeit in einer unendlich variablen Form? So etwas in der Art von open source? Jeder kann sich selbst einbringen und das Zeichen weiterentwickeln. Das war die springende Idee, so muss es funktionieren!

Ausgehend von Quadrat und Kreisform begann ich, beliebige Formen dazuzugestalten, die andere Wirkungen erzielen und die in unterschiedlichen Umfeldern eingesetzt werden können.

Es funktioniert wirklich, das Logo besteht aus dem Fixteil, dem Schriftzug Publishing 3.0 und der flexiblen Umgebungsform, die jedem beliebigen Erscheinungsbild angepasst werden kann. Sogar die Verheiratung von Ökologie und Publishing 3.0 ist mit einer Blattform möglich.

Die Nutzung des Logos

Publishing 3.0 ist ein öffentliches Statement, das ähnlich kommuniziert werden soll wie PDFX-ready oder I love NY. Als Gestalter erteile ich allen das freie Nutzungsrecht, die damit arbeiten möchten. Einzige Einschränkung: Der Schriftzug darf nicht verändert werden, er ist immer weiss auf schwarzem Grund einzusetzen. Er darf hingegen perspektifisch in ein Bild komponiert werden. Die Nutzung sehe ich vielfältig, allein stehend oder in Kombination mit einem bestehenden Firmenlogo.

  • auf Geschäftsdrucksachen wie Offerten als Qualitätsstatement, wie eine ISO-Zertifizierung
  • auf Roll-up-Displays
  • auf Messeständen
  • im Eingangsbereich von Druckdienstleistern aller Art
  • auf Beschriftungen von Fahrzeugen
  • auf dem Arbeitsplatz zur Erinnerung für die Mitarbeiter
  • für Geschenkartikel, für die eine andere Marke zu aufdringlich ist (Caps, T-Shirts)
  • auf Anzeigen
  • in PowerPoint-Präsentationen
  • zur Kennzeichnung von entsprechenden Artikeln in Hauszeitschriften
  • auf der Website

 

Anwendung im Publisher

Der Publisher wird Artikel mit dieser Marke kennzeichnen, die mit Publishing 3.0 zu tun haben. Also überall, wo dieses Logo auftaucht, werden Sie Anwendungen oder Informationen finden, die mit dem Thema mehr oder weniger zu tun haben. Wir würden uns freuen, wenn Sie das Angebot nutzen und mithelfen, unsere gemeinsame Zukunft im positiven Sinn zu prägen. Das Logo finden Sie auf der Publisher-Website (s. Kasten) zum Download. Setzen Sie ein lustvolles Zeichen!

Gratisdownload des Logos

Das hier vorgestellte Logo kann mit den unten stehenden Umgebungsformen gratis heruntergeladen werden. Selbstverständlich können freie Umgebungsformen dazuentwickelt werden. Das Logo steht als Illustratorfile zur Verfügung.

Auf der Homepage www.publisher.ch steht gleich neben dem roten Publisher-Logo der Begriff Publishing 3.0. Klicken Sie in diesen Bereich, und darunter erscheint der Link zum Gratislogo.