Cover_19-6_gruen_low

Schweizer Fachzeitschrift
für Publishing und Digitaldruck


Dossiers >> Photoshop >> Tipps und Tricks >> Schriftzug mit Wellengang

Schriftzug mit Wellengang

Ein Schriftzug, der von Wellen gebrochen wird – das klingt nach einer anspruchsvollen Photoshop-Arbeit.

Es geht aber ruckzuck – wenn man den Versetzen-Filter kennt. Diese deutsche Bezeichnung lässt den Filter banal erscheinen, dabei steckt eine leistungsfähige Technik namens Displacement Mapping hinter dem Befehl. Sie kommt in Computerspielen und bei 3D-Grafik zum Einsatz, um einem Objekt eine dreidimensionale Anmutung zu geben.

(msc) Man braucht für den Effekt zwei Dinge: Erstens ein Objekt, das man dreidimensional verformen will. Zweitens eine Grafik, die als Höhenkarte oder Relief fungiert. In unserem Beispiel verwenden wir als Objekt einen Schriftzug, der eine Wellenform erhalten soll. Das Relief ist das Bild einer Wasseroberfläche, auf dem einige Wellen und Luftblasen zu sehen sind. Dieses Bild bearbeiten wir in Photoshop, indem wir das Ufer wegschneiden und den Kontrast erhöhen. Da nur die Helligkeit für das Relief verwendet wird, können wir das Bild in Graustufen umwandeln, nötig ist das aber nicht. Wichtig ist aber, das Bild mit Filter > Weichzeichnungsfilter > Gausscher Weichzeichner zu behandeln, damit die Wellenform schön weich ausfällt.

Wir speichern das Bild im PSD-Format unter dem Titel «wellen.psd». Nun richten wir eine neue Photoshop-Datei ein, in der wir den zu verformenden Text eingeben. Die Textebene wird gerastert und wir wählen den Befehl Filter > Verzerrungsfilter > Versetzen.

Im Dialog geben wir bei Horizontal skalieren und Vertikal skalieren an, wie stark wir den Text verformen wollen. Ein Wert zwischen 10 und 20 ist für viele Bilder passend. Beim Klick auf OK fragt Photoshop nach der Verschiebungsmatrix. Hier geben wir die vorher abgespeicherte Datei «wellen.psd» an.

Photoshop verformt nun den Text anhand des Wellenmusters: Bei hellen Stellen wird das Objekt optisch nach oben versetzt, bei dunklen Stellen nach unten.

Nun können wir, wenn wir wollen, den verformten Schriftzug mit dem Originalfoto kombinieren, um den Welleneffekt zu verstärken. Das haben wir bei obigem Beispiel gemacht – und ausserdem das Bild über eine Verlaufsumsetzung eingefärbt und der Schrift per Schein nach aussen-Effekt etwas Leuchtkraft verliehen.