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Schweizer Fachzeitschrift
für Publishing und Digitaldruck


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Tricks im Web

  • Kartenmaterial für die Veröffentlichung
  • Karten-Layouts und -farben anpassen
  • Geografisches Vektormaterial
  • Und zuletzt: Imaginäre Weltkarten
  • Von Abführung bis Zwischenschlag
  • Der Online-Schriftberater
  • 10 Tricks für mehr Illustrator-Effizienz
  • Bildcollagen im Web, erste Möglichkeit
  • Bildcollagen im Web, zweite Möglichkeit
  • Hübsche Infografiken im Handumdrehen
openstreetmap.org

Kartenmaterial für die Veröffentlichung

(msc) Eine gute Anlaufstelle für reproduzierbares Kartenmaterial ist openstreetmap.org. Die Karten dürfen digital und gedruckt verwendet werden. Wie in den FAQ (bit.ly/osm-faq) nachzulesen ist, sollte als Quelle «© Open­StreetMap-Mitwirkende» angegeben werden. Ausserdem ist ein Verweis auf die Seite mit den Lizenzen (openstreetmap.org/copyright) nicht verkehrt.

Sind diese Regeln erfüllt, darf man die Karten 1:1 reproduzieren und auch bearbeiten sowie als Grundlage für eigene Werke verwenden. Es ist allerdings zu beachten, dass die abgeleiteten Karten unter gleichen Bedingungen weitergegeben werden müssen, also ebenfalls eine Creative-Commons-Lizenz «Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen» aufweisen müssen.


openmaptiles.org

Karten-Layouts und -farben anpassen

(msc) OpenMapTiles ist ein Schweizer Projekt, bei dem die Daten von OpenStreetMap (siehe vorheriger Beitrag) in Vektorkacheln umgewandelt werden. Diese lassen sich auf Websites und in Apps anzeigen und in hoher Qualität drucken.

Und es gibt die Open Map Styles, über die die grafische Darstellung der Karten gesteuert wird: Farben von bebauten Flächen, Wäldern, Wiesen und Wasser, Liniendicke und Auszeichnung von Strassen, Tunnels, Brücken und Schienen, Darstellung von Beschriftungen und vieles mehr lassen sich verändern. Auch der Detailgrad der Karte ist steuerbar. Diverse Styles stehen zur Auswahl. Über einen Editor können Stile angepasst oder neu erstellt werden.


openvectormaps.com

Geografisches Vektormaterial

(msc) Wer Landkarten detailliert nachbearbeiten möchte, will dazu natürlich am liebsten auf Material im Vektorformat zurückgreifen. Diese sind pixeligen Karten oder Plänen in jeder Hinsicht überlegen: Sowohl das Umfärben und Verwenden kleiner Ausschnitte als auch das Bearbeiten, Weglassen oder Hinzufügen geht einfacher, wenn man in Illustrator einzelne Objekte selektieren kann.

Openvectormaps.com basiert auf OpenStreetMap (siehe vorherige Beiträge), stellt Karten aber nicht als Bitmap, sondern im SVG- und im AI-Format von Adobe Illustrator zur Verfügung. Die Qualität ist nicht so gut wie komplett von Hand gezeichnet – gerade bei grossen Zoomfaktoren ist die Linienführung längst nicht so sauber, wie man das gern hätte. Trotzdem: Die Karte von Grund auf neu zu zeichnen, würde um Faktoren mehr Zeit brauchen als gezielte Nachbesserungen.

Das Angebot ist im Moment sehr überschaubar. Doch die Betreiber versprechen, fehlende Ausschnitte gegen eine Spende innert 48 Stunden zur Verfügung zu stellen. Die Vektordaten sind für die private Verwendung kostenlos. Für die kommerzielle Nutzung sind 10 US-Dollar zu entrichten.


bl.ocks.org

Und zuletzt: Imaginäre Weltkarten

(msc) Reale Karten sind das eine – aber wie illustriert man seine Publikation, wenn es um fiktive Welten und explizit erfundene Gebiete geht? Antwort: Mit dem Fantasy Map Generator. Dieses Programm erzeugt realistisch wirkende Landmassen in einem Ozean, trägt erfundene Länder ein und komplettiert die Illusion mit präsupponierten Flüssen und Verkehrswegen. In den Einstellungen kann man nicht nur unterschiedliche Kartentypen auswählen, sondern auch die Farbgebung beeinflussen und wählen, welche Elemente (wie Flüsse, Relief, Ländergrenzen, Verkehrswege) angezeigt werden sollen und welche nicht. Die fertige Karte wird als Vektorgrafik (SVG) heruntergeladen.

Der Fantasy Map Generator findet sich unter bl.ocks.org/Azgaar.

Weitere Tipps gibt es hier: bit.ly/fantasy-map


typolexikon.de

Von Abführung bis Zwischenschlag

(msc) Das Leitbild des Typolexikons steht auf der Homepage gleich zuvorderst: «Typolexikon.de ist ein populärwissenschaftliches Langzeitprojekt, um Fachwissen rund um die Typographie, Schrift und Grafikdesign zu dokumentieren.»

Seit 2001 pflegt Wolfgang Beinert sein Langzeitprojekt, und in dieser Zeit ist eine Wissenssammlung von annähernd 600 Einträgen entstanden: Von Abführung bis Zwischenschlag – wobei in der Liste auch Synonyme enthalten sind, die auf den gleichen Eintrag verweisen. Und wer sich erst einmal einlesen möchte, schaut sich die Rubrik Grundlagenwissen an.


typosuche.de

Der Online-Schriftberater

(msc) Typosuche gibt Schriftempfehlungen aufgrund einer Reihe von Vorgaben ab, die man in einer Reihe von Kategorien vornehmen kann: Tauglich für Mengensatz, bei den Serifen e-Strich schräg oder gerade, Achse, Anbindung und Strichkontrast und so weiter. Die Resultate lassen sich z.B. nach Freeware und je nach Kategorie nach anderen passenden Kriterien filtern.


spoongraphics.co.uk

10 Tricks für mehr Illustrator-Effizienz

(msc) Chris Spooner ist ein englischer Grafikdesigner, der ein umfangreiches Blog mit ausführlichen Artikeln, Arbeitstechniken sowie Tipps und Tricks betreibt. In einem Beitrag stellt er zehn Werkzeuge und Optionen vor, die ihm – nachdem er sie überhaupt erst entdeckt hat – das Leben massiv erleichtert haben. Eine Auswahl:

  • Die Option Konturen und Effekte skalieren in den Voreinstellungen bei Allgemein.
  • Das Schere-Werkzeug in der Radiergummigruppe – vorher hat er immer Pathfinder benutzt.
  • Die Option Innen zeichnen, zu finden in der Werkzeuggruppe Zeichenmodi. Sie erlaubt es, in eine Form hineinzumalen, statt hinterher mit einem Beschneidungspfad zu operieren.
  • Der Befehl Bearbeiten > An Originalposition einfügen.
  • Das Formerstellungswerkzeug, das mehrere markierte Elemente inter­aktiv zu einer Form zusammenbaut.
  • Der Tropfenpinsel, der keine Pfade, sondern volle Vektorformen malt.
  • Das Interaktiv-Malen-Werkzeug und die Deckkraftmasken.

Der Beitrag mit allen Tipps ist unter bit.ly/10-illutipps zu finden.


chrome.google.com

Bildcollagen im Web, erste Möglichkeit

(msc) Die Erweiterung Image Quilts für den Google-Chrome-Browser verwandelt Bilder in ein Bildmosaik. Verwendet werden können entweder eigene, lokal vorhandene Fotos oder aber Bilder aus dem Web. Webbilder dürfen einzeln hinzugefügt oder en gros ab einer Website oder Bildersuche übernommen werden.

Eine detaillierte Beschreibung findet sich unter bit.ly/imagequilts.


chrome.google.com

Bildcollagen im Web, zweite Möglichkeit

(msc) Unter getloupe.com findet sich ein Webdienst für Bildercollagen. Der Clou: Es ist nicht nur eine Anordnung in Zeilen und Spalten möglich. Bilder können in diversen Formen ausgelegt werden: Mehr als 160 geometrische Formen, Symbole und Logos stehen zur Wahl, und man kann selbst eine Form zeichnen oder kurze Texte als Grundlage für die Collage wählen. Es gibt diverse Einstellungsmöglichkeiten für Hintergrund, Rahmen und Überlappung bzw. Abstand.

Der Webdienst ist kostenlos, aber für einen Download in hoher Auf­lösung benötigt man einen Pro-Account für 5 US-Dollar pro Monat. Eine ausführliche Besprechung findet sich unter bit.ly/loupe-collage.


venngage.com

Hübsche Infografiken im Handumdrehen

(msc) Ansprechende Infografiken, die man quasi aus dem Ärmel schüttelt: Das verspricht der Webdienst venngage.com. Das Erfolgsgeheimnis ist, wie bei vielen solcher Anwendungen im Netz, die sich nicht ausschliesslich an Gestaltunsprofis richten, die grosse Zahl an vorgefertigten Design-Elementen. Venngage stellt Hunderte fertig ausgearbeitete Grafiken zur Verfügung, die nach Art der Daten, nach Branchen und formalen Unterschieden sortiert, als Ausgangslage für eigene Adaptionen herhalten.

Die Web-Anwendung funktioniert dann wie ein (simples) Layoutprogramm mit eingebauter Tabellenkalkulation. Die Diagramme werden innerhalb des Dokuments mit Zahlen hinterlegt und formatiert. Sie lassen sich durch Linien, Textrahmen, Karten, grafische Elemente wie Icons und Piktogramme und durch Bilder ergänzen. Für die Konsistenz bei Typografie und Farbgebung sorgt die Webanwendung ebenfalls, indem sie in den Formatierungsdialogen die Vorgaben der Vorlage unterbreitet.

Die fertigen Infografiken lassen sich in Websites einbetten, wobei sie sich dann ansatzweise interaktiv gebärdet: Platziert man die Maus über einem Diagrammsegment, wird dessen numerischer Wert als Tooltip angezeigt.

Venngage.com ist kostenlos in der Nutzung. Für viele Funktionen ist allerdings ein kostenpflichtiger Account nötig, beispielsweise für manche Design-Elemente. Auch das Herunterladen der Infografiken im PDF- oder PNG-Format ist den Inhabern eines Premium- oder Team-Preisplans vorbehalten. Diese kosten 19 bzw. 49 US-Dollar pro Monat. Detaillierte Besprechung: bit.ly/venngage-info