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Schweizer Fachzeitschrift
für Publishing und Digitaldruck


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Tipps & Tricks

  • Photoshop: Wie Color Lookup funktioniert
  • InDesign: In welcher Datei steckt Altrosa drin?
  • InDesign: Spaltenspanne im Fliesstext
  • InDesign: Textfarben erkennen
  • Photoshop: Eigene Color-Lookup-Tabellen speichern
  • InDesign: Bessere Hyperlinks
  • InDesign: Zeichenformate entfernen
  • InDesign: Eine Seite dritteln?
Photoshop

Wie Color Lookup funktioniert

(msc) Fotos eine bestimmte Farbanmutung überzustülpen, ist ein gängiges Stilmittel. In Lightroom gibt es dafür die Presets, die man zuhauf im Internet findet – wir haben immer mal wieder entsprechende Tipps gegeben. In Photoshop verwendet man gerne Aktionen für diesen Zweck – die besten sammeln wir für Sie im Publisher-Downloadbereich.

Es gibt in Photoshop ab CS6 eine weitere Möglichkeit. Die findet sich in der Korrekturen-Palette beim Symbol, das an eine Tabelle erinnert. Es steht für Color Lookup. Eine LUT ist in der Informatik eine Lookup table, zu Deutsch eine Umsetzungstabelle, die für einen Wert einen anderen zurückliefert. Das Nachsehen in der Tabelle beschleunigt Vorgänge, weil komplexe Berechnungen nur einmal, nämlich zur Erstellung der Tabelle, durch­geführt werden müssen.

Eine solche Umsetzungs­tabelle für Farben beschreibt eine Verschiebung im Farbraum. Sie funktioniert ähnlich wie Farbprofile zur Kalibrierung von Bildschirmen, Scannern, Druckern und Kameras. Photoshop unterstützt diese drei Standards:

  • 3DLUT stammt aus der Filmindustrie. Diese Tabellen können nur auf RGB-Daten angewendet werden und enthalten keine Kalibrierung. Das hat zur Folge, dass die Daten nicht in jedem Programm gleich interpretiert werden. Es handelt sich übrigens um normale Textdateien, die (theoretisch) mit jedem Editor bearbeitet werden können.
  • Device-Link-Tabellen können für den RGB- und den CMYK-Farb­raum angelegt werden, wobei sie jeweils nur im vorgegebenen ­Farbraum ­anwendbar sind. Device-Link-Tabellen sind Teil des ICC-Farbstandards und werden bei CMYK-Daten dazu verwendet, Daten für Gerät A für die Ausgabe auf Gerät B umzurechnen.
  • Abstract-Tabellen können auf alle Farbräume, also auf RGB, LAB und CMYK angewendet werden. Sie integrieren die Farbkalibrierung, sodass in jedem Programm die gewünschte Farbwirkung erzielt wird. Sie sind vergleichsweise wenig verbreitet.

InDesign

In welcher Datei steckt Altrosa drin?

(msc) Die Suchfunktion von Adobe Bridge hält die Möglichkeit bereit, um InDesign-Satzdateien mit speziellen Merkmalen aufzustöbern. Beispiel: Welche Dateien enthalten Altrosa? Wo wurde die «Comic Sans» verwendet?

Um das herauszufinden, wählen Sie bei Kriterien den Eintrag Alle Metadaten, bei den weiteren Kriterien enthält und den Namen der Schrift oder Farbe oder einen Teil davon.


InDesign

Spaltenspanne im Fliesstext

(msc) Eine Spaltenspanne verwendet man, um bei einem mehrspaltigen Layout einen Titel über alle Spalten zu ziehen, ohne mit zwei Textrahmen operieren zu müssen.

Es gibt auch den Anwendungsfall, wo eine Spaltenspanne mitten im Fliesstext sinvoll ist. Zum Beispiel bei folgender Aufzählung, die aus so kurzen Einträgen besteht, dass man zwei Punkte nebeneinander setzen kann:

  • Gurke
  • Tomate
  • Rüebli
  • Rande
  • Zwiebel
  • Spargel

Mit Tabulatoren zu operieren, ist natürlich möglich, aber wegen des Aufzählungszeichens umständlich. Man müsste das in der zweiten Spalte quasi nachbauen.

Einfacher geht es, die Absätze zu markieren und dann im Palettenmenü der Absatz-Palette auf Spaltenspanne zu klicken. Wählen Sie bei Absatz­layout die Option Unterteilte Spalte und geben Sie an, wie viele Unter­spalten Sie haben möchten. Sie können die Darstellung nun auch mit einem Abstand vor und nach der Unterteilung und mit einem Innen- und Aussenabstand versehen.


InDesign

Textfarben erkennen

(msc) Weist man in InDesign einem Textelement eine Farbe zu, dann sieht man , weil der Text markiert ist, die Komplementärfarbe. Das lässt sich über Bearbeiten > Im Textmodus vearbeiten vermeiden:

Markieren Sie den Text im Text­modusfenster und arrangieren Sie dieses so, dass sie den entsprechenden Text auch im Layoutfenster im Blick haben. Wenn Sie nun Farben zuweisen, ist im Layoutfenster sofort die richtige Farbe ersichtlich.


Photoshop

Eigene Color-Lookup-Tabellen speichern

(msc) Mit Photoshop kann man Color-Lookup-Tabellen verwenden. Es ist auch möglich, solche Tabellen zu speichern. Farblooks können so per Knopfdruck über die Korrektur­tabelle wiederverwendet werden. Die Berechnung erfolgt (zum Beispiel im Vergleich zu einer Aktion) blitzschnell. Man kann sie auch an jedes andere Programm weitergeben, das Look­up-Tabellen unterstützt. Und anders als bei einer Aktion, bei der die einzelnen Schritte nachvollziehbar sind, bleibt «geheim», wie ein Effekt erzielt wird.

Um eine Tabelle zu speichern, laden Sie ein möglichst neutrales Bild, das sich für die Erstellung des gewünschten Farb­looks eignet. Die Hintergrundebene muss fixiert bleiben. Nehmen Sie Ihre Bearbeitung mittels Korrekturebenen vor. Masken dürfen Sie keine nutzen, denn verändert werden können nur Farben, aber keine Bildbereiche.

Wenn Sie fertig sind, betätigen Sie Datei > Exportieren > Color Lookup-Tabellen. Geben Sie Ihrem Look einen Namen und wählen Sie die passende Qualitätsstufe, von der die Grösse der Datei abhängt. Sie können die drei im vorherigen Beitrag erwähnten Formate exportieren. Es ist auch möglich, ein ICC-Profil zu exportieren.


InDesign

Bessere Hyperlinks

(msc) Wenn man in InDesign über die Hyperlinks-Palette dem markierten Text eine Internetadresse hinzufügt – als Beispiel hier publisher.ch, weist ihm die Layoutsoftware automatisch das Zeichenformat Hyperlink zu. Es verwendet standardmässig die blaue Farbe und eine Unterstreichung, damit es aussieht wie ein Link im Browser. Selbstverständlich kann man dieses Format beliebig anpassen.

Sinnvoll ist jedenfalls, bei Grundlegende Zeichenformate die Option Kein Umbruch einzuschalten und bei Erweiterte Zeichenformate die Sprache auf [Keine Sprache] zu setzen. So werden Adressen nicht umbrochen und rechtschreibgeprüft.


InDesign

Zeichenformate entfernen

(msc) Wer keine Zeichenformate nutzt, ist entweder ein formatmässiger Purist oder ein InDesign-Amateur. Ein Problem gibt es aber mit den ­Zeichenformaten: Es ist umständlich, sie zu entfernen. Man muss die ­Zeichenpalette bemühen und dort [Ohne] anklicken.

Es ist aber möglich, dem Zeichenformat [Ohne] ein Tastaturkürzel zuzuweisen – aber nicht über das Dialogfeld Zeichenformatoptionen, weil der bei diesem speziellen Format ohne Formatiereigenschaften nicht erscheint.

Es klappt aber wie folgt: Legen Sie ein neues Zeichenformat an, das Sie «Ohne» (oder sonstwie) nennen, das auf [Ohne] basiert, keinerlei Formate aufweist und dem Sie ein passendes Tastaturkürzel zuweisen, zum Beispiel Strg+Num 0.

Klar, technisch gesehen haben die so von einem Zeichenformat be­freiten Textstellen nach wie vor ein Zeichenformat – einfach quasi ein unsichtbares. Wenn Sie das stört, dann löschen Sie das Zeichenformat Ohne und geben im Dialog Löschen und ersetzen durch [Ohne] an – dann haben auch Perfektionisten ihre Ruhe.


InDesign

Eine Seite dritteln?

(msc) Gäbe es eine Quizshow im Fernsehen, bei der man Millionär ­werden könnte, indem man besonders viel über InDesign weiss, dann wäre das eine gute Einstiegsfrage: «Welches ist die schnellste Methode, um eine Seite horizontal zu dritteln?»

Klar, für die vertikalen Einteilung kann man sich einfach drei Spalten anzeigen lassen, aber horizontal geht das nicht. Es sei denn, man dreht einen Textrahmen um 90 Grad – was eigentlich eine ganz clevere Methode wäre. Aber es geht einfacher, und zwar mit dem Befehl Layout > Hilfslinien erstellen. Im Dialog gibt man dann für Zeilen und Spalten die Anzahl, plus den Spaltenabstand an und erhält sofort die gewünschte Einteilung. Und mit der Option Vorhandene Hilfslinien löschen wird man eine Einteilung sehr schnell wieder los, selbst wenn sie aus sehr vielen Hilfs­linien bestehen sollte.