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Schweizer Fachzeitschrift
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Tipps & Tricks

  • InDesign: Was tut der Flattersatzausgleich?
  • InDesign: Schriftschnitte ausweisen lassen
  • Photoshop: Wozu Anmerkungen auch noch gut sind
  • Photoshop: Schnittmaske aus mehreren Ebenen
  • Photoshop: Ein gleichmässiger Rand ums Bild
  • Photoshop: Suchen, statt durch Menüs irren
  • InDesign: Barocke Rahmen­kanten
  • InDesign: Ausrichtungstrick für Tabulatoren
InDesign

Was tut der Flattersatzausgleich?

(msc) InDesign bietet in den Absatzformatoptionen in der Rubrik Einzüge und Abstände auch die Option Flattersatzausgleich an. In Englisch heisst sie Balance ragged lines, was man mit «Bügle zerklüftete Zeilen glatt» übersetzen könnte. Sie versucht, beim Flattersatz allzu grosse Unterschiede zwischen kurzen und langen Zeilen zu vermeiden.

Bei normalen Absätzen ist das kontraproduktiv: InDesign versucht dann, die oft kurze letzte Zeile des Absatzes auszugleichen, was die übrigen Zeilen verkürzt und generell für mehr Unruhe sorgt.

Sinnvoll ist die Option hingegen bei mehrstöckigen Zwischentiteln oder eingeschobenen Zitaten. Die dürfen optisch als Einheit wirken und müssen die Zeile nicht füllen.


InDesign

Schriftschnitte ausweisen lassen

(msc) Die Zeichenpalette von InDesign hat mit den letzten Versionen sehr gewonnen: Sie zeigt im Dropdownmenü mit den installierten Schriften auf Wunsch auch die ver­fügbaren Schnitte einer Schrift an: Man klickt auf das Dreiecksymbol vor dem Schriftnamen, worauf darunter eingerückt Varianten wie Fett, Kursiv, Black, etc. erscheinen.

Sie können diese Schriftschnitte nicht nur für eine Schrift, sondern für alle Schriften auf einmal einblenden: Halten Sie beim Klick auf das Dreiecksymbol die Cmd-Taste beim Mac und die Ctrl-Taste bei Windows gedrückt.


Photoshop

Wozu Anmerkungen auch noch gut sind

(msc) Das Anmerkungen-Werkzeug ist so unscheinbar, dass es die meisten Photoshop-Anwender wahrscheinlich nicht kennen: Es steckt (bei unveränderter Werkzeug-Symbolleiste) in der Gruppe mit dem Pipette- und Lineal-Werkzeug. Es tut das, was man etwas weniger hochgestochen nicht als Anmerkung, sondern als Notiz bezeichnen würde: Man platziert virtuelle Postit-Zettelchen im Bild. Die kann man als Erinnerungsstütze für einen selbst verwenden oder aber für Arbeitsanweisungen an Kollegen oder Partner, die mit einer Datei weiterarbeiten sollen.

Man kann die Anmerkungen aber auch für einen ganz anderen Zweck verwenden: Nämlich zur schnellen Navigation im Dokument bei einer grossen Zoomstufe: Die Anmerkungen-Palette stellt zwei Knöpfe zur Verfügung, mit der man zur vorherigen bzw. nächsten Notiz springt:

Indem man (leere) Notizen an mehreren Stellen im Bild platziert, kann man mit diesen Knöpfen zwischen diesen Stellen wechseln, ohne dass man auszoomen oder den Navigator verwenden müsste: Schneller geht es nicht!


Photoshop

Schnittmaske aus mehreren Ebenen

(msc) Bei Schnittmasken in Photo­shop sind normalerweise zwei Ebenen im Spiel: Die untere Ebene ist die Maske, die die obere Ebene beschneidet – indem mit gedrückter Alt-Taste auf die Linie zwischen die beiden Ebenen geklickt wird.

Es ist auch möglich, eine Schnittmaske aus mehreren Ebenen zu bauen. Zum Beispiel dann, wenn die Schnittmaske aus mehreren Recht­ecken, Ellipsen oder Polygonen besteht, die Photoshop bekanntlich auf einer eigenen Ebene platziert.

Es geht ganz einfach: Fügen Sie alle Ebenen, die zur Maske gehören sollen, in eine Ebenengruppe ein, bevor Sie sie als Maske verwenden.

Vorteil: Sie können einzelne Bestandteile der Maske ein- und ausschalten, indem Sie die Sichtbarkeit der entsprechenden Ebenen ändern.

Bleibt die Frage: Ist es möglich, eine Gruppe von Ebenen als ganzes zu maskieren? Antwort: Leider nein. Bei obenliegenden Gruppen erlaubt Photoshop kein Maskieren.

Was aber funktioniert: Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Ebenengruppe und wählen Sie In Smartobjekt konvertieren aus dem Kontextmenü. Das Smartobjekt wird nun durch die Gruppe maskiert.

Das Beispiel ist kein gestalterisches Meisterwerk, aber es belegt den Sachverhalt: Die Maske besteht aus dem Text, dem Finger-Symbol und dem Rahmen. Die Füllung sind zwei Verläufe, die über ein wellenförmiges Streifenmuster ineinander verwoben sind. Dank Gruppe und Smartobjekt bleiben alle Elemente bearbeitbar.


Photoshop

Ein gleichmässiger Rand ums Bild

(msc) Über Bild > Arbeitsfläche verändert man die Zahl der Bildpunkte seines Bildes, ohne das Motiv zu skalieren. Verkleinert man die Arbeitsfläche, wird das Bild beschnitten. Vergrössert man sie, entsteht ein Rand um das Bild herum.

Normalerweise setzt man die Grösse der Arbeisfläche auf einen bestimmten Wert – sei es in Pixel oder in Zoll, Zentimetern oder Punkt. Wenn man die Option Relativ ankreuzt, vergrössert oder verkleinert man die Arbeitsfläche um die angegebene Masseinheit.

Um einen schwarzen Rand von zwei Pixeln um ein Bild zu ziehen, aktiviert man Relativ, setzt sowohl bei Breite als auch bei Höhe 2 Pixel ein und wählt bei Farbe für erw. Arbeitsfläche Schwarz – fertig!


Photoshop

Suchen, statt durch Menüs irren

(msc) Im November 2016 hat Photo­shop eine nützliche Suchfunktion erhalten. Sie steckt unter Bearbeiten > Suchen und lässt sich auch mit Ctrl + f bzw. mit Cmd + f aufrufen.

Im Dialog können Sie nach Menübefehlen suchen. Das ist zum Beispiel praktisch, wenn man sich nicht erinnert, in welchem Untermenü ein gelegentlich verwendeter Filter steckt. Die Suche deckt auch die Hilfedokumente zu Photoshop und Adobes Stockfoto-Sammlung ab.


InDesign

Barocke Rahmen­kanten

(msc) InDesign kann die Kontur eines Objekts mit einem Verlauf ausstatten. Der verläuft der Länge entlang – also zum Beispiel um einen Rahmen herum. Es ist nicht möglich, den Verlauf auf die Breite (Stärke) der Kontur wirken zu lassen. Dabei wäre das eine elegante Methode, um einem Objekt Räumlichkeit zu verleihen oder nach aussen sanft auszublenden (mit einer weichen Verlaufskante).

Ersatzweise behelfen kann man sich mit den Möglichkeiten, die In­Design in der Effekte-Palette bereitstellt: Eine einfache weiche Kante bzw. eine direktionale weiche Kante lässt das Objekt nach aussen transparent werden. Ein «Auslaufen» nach aussen oder innen lässt sich via Schein nach aussen oder Schein nach innen erzielen. Und Abgeflachte Kante und Relief simuliert Räumlichkeit.

Diese Effekte lassen sich auf die Kontur, den Inhalt und das gesamte Objekt anwenden, was unzählige Kombinationsmöglichkeiten ergibt. Und es ist möglich, sie mit Konturen-Typen (wie die Wellenlinie im abgebildeten Beispiel) zu kombinieren. Das kann in ziemlich barockem Schwulst münden, wie obiges Beispiel zeigt.


InDesign

Ausrichtungstrick für Tabulatoren

(msc) In der Tabulatorenpalette gibt es das Feld Ausrichten an. Es ist relevant, wenn Sie mit Dezimaltabulator arbeiten. Er wird typischerweise am Punkt ausgerichtet, aber wenn Sie ein anderes Zeichen angeben, dann kommt das zum Zug. Die folgende Creditliste verwendet einen Tabulator am Zeilenanfang und das Aufzählungszeichen:

Sie können auch ein nichtdruckbares Zeichen verwenden. Hier zum Beispiel das Halbgeviert.

Natürlich lässt sich diese Darstellung auch mit einem rechtsbündigen Tabulator bewerkstelligen. Aber dann brauch es noch zusätzlich einen zweiten, linksbündigen Tabulator, den Sie sich mit diesem Trick hier einsparen.