Cover_19-6_gruen_low

Schweizer Fachzeitschrift
für Publishing und Digitaldruck


Heft-Archiv >> 2013 >> Publisher 3-13 >> Publishing >> Tipps & Tricks

Tipps & Tricks

  • Acrobat: Bei PDF-Dateien auf die Linie achten
  • InDesign: Die Top-Ten der InDesign-Doppelklicks
  • InDesign: Formatverlust beim Kopieren
  • InDesign: Die supersimple Schriftverwaltung
  • Illustrator: Wie man Ringe ineinander verhakt
Acrobat

Bei PDF-Dateien auf die Linie achten

(msc) Die Darstellung von dünnen Linien ist in Adobe Reader nicht optimal. Sie erscheinen zu dick und manchmal auch unregelmässig. Dieses Problem taucht oft bei exportierten Word-Dokumenten auf. Man sieht es häufig bei Tabellen, aber auch Nutzer von InDesign und anderen Programmen sind davor nicht gefeit.

Das Problem wird bei Word-Dokumenten durch das Aufeinandertreffen zweier unglücklicher Umstände ausgelöst. Zum einen ist die Druckausgabe von Word nicht über alle Zweifel erhaben – Tabellen werden aus vielen kurzen Einzellinien zusammengepuzzelt. Zum anderen greift der Adobe Reader in die Darstellung ein und macht dünne Linien am Bildschirm dicker. Das führt dazu, dass das eine Liniensegment dicker als das andere dargestellt wird, was zu hässlichen Treppen führt. Bei aus InDesign exportierten Dokumenten entsteht das Problem bei schräggestellten Linien.

Beheben lässt sich das Problem, indem man die Option Dünne Linien deutlicher darstellen abschaltet. Diese findet sich in den Voreinstellungen in der Rubrik Seitenanzeige im Abschnitt Rendern. Diese Option kann man nur global über die Voreinstellungen eliminieren, aber es ist nicht möglich, einer PDF-Datei vorzugeben, dass sie ohne die «deutlichere Darstellung» angezeigt werden soll. Für PDF-Dateien, die am Bildschirm gut wirken müssen, bleibt nur der Weg, die Linienstärke nicht zu dünn zu wählen, sodass die fragliche Option nicht greift.

InDesign

Die Top-Ten der InDesign-Doppelklicks

(msc) Die «Top Ten der InDesign-Doppelklicks» – also versteckte Möglichkeiten, sich mit einem Doppelklick viel Arbeit zu sparen, hat unser InDesign-Lieblings-Blog indesignsecrets.com vor einiger Zeit vorgestellt:

10. Doppelklickt man mit dem Auswahlwerkzeug auf einen Textrahmen, wechselt InDesign zum Textwerkzeug und platziert den Cursor beim Klick.

9. Ein Doppelklick auf das Polygonwerkzeug bringt die Einstellungen zum Vorschein, in denen man etwa die Zahl der Seiten eingeben kann.

8. Doppelklickt man bei gedrückter Shift-, Ctrl- und Alt-Taste auf ein Farbfeld, ein Absatz- oder Zeichenformat, dann bearbeitet man dessen Eigenschaften, ohne es zuzuweisen.

7. Doppelklickt man auf das Hand-Werkzeug, zoomt InDesign auf die ganze Seite.

6. Ein Doppelklick bei gedrückter Alt-Taste mit dem Selektionswerkzeug bringt bei einem Textrahmen die Textrahmenoptionen zum Vorschein. Ein platziertes Bild wird im Standard-Bildbearbeitungsprogramm geöffnet.

5. Per Doppelklick auf das Lineal setzt man an der gewünschten Stelle eine Hilfslinie. Hält man die Umschalttaste gedrückt, wird die Hilfslinie am nächstgelegenen Teilstrich des Lineals ausgerichtet.

4. Der Doppelklick auf ein Bild wechselt zwischen dem Rahmen und dem Bildinhalt.

3. Der doppelte Doppelklick auf ein Seitensymbol in der Seitenpalette führt (erstens) dazu, dass die angeklickte Seite geöffnet und (zweitens) in der Seite in Fenster einpassen-Zoomstufe angezeigt wird.

2. Per Doppelklick lassen sich Textrahmen mit Übersatztext so vergrössern, dass aller Text angezeigt wird. Doppeklickt man auf den Anfasser unten in der Mitte, wird der Rahmen nach unten vergrössert. Doppelklickt man unten rechts, erfolgt die Vergrösserung proportional. Ein Doppelklick auf den mittleren Anfasser am rechten Rand vergrössert den Rahmen unter beibehaltung der Höhe nach rechts. Die anderen Anfasser verhalten sich beim Doppelklick analog.
Texte mit Untersatz werden entsprechend verkleinert.

1. Ein Doppelklick in der Verknüpfungspalette auf einen Listeneintrag bringt die Verknüpfungsinformationen zum Vorschein. Per Alt-Doppelklick wird die Verknüpfung bearbeitet.

Als Extra-Tipp empfiehlt der Autor, in den Eingabefeldern der Paletten nicht zu doppelklicken, um den vorhandenen Wert auszuwählen: Ein Einfachklick auf das links stehende Icon führt schneller zu einer Markierung.

InDesign

Formatverlust beim Kopieren

(msc) InDesign stellt in der Objektformate-Palette die beiden Einträge Einfacher Grafikrahmen und Einfacher Textrahmen zur Verfügung. Es scheint nun eine gute Idee zu sein, diese für grundlegende Gestaltungselemente zu nutzen – zumal sie in jedem neuen Dokument bereits vordefiniert sind.

Genau dieser Umstand führt aber dazu, dass Formatierungen verloren gehen, wenn man entsprechend formatierte Rahmen zwischen zwei Dokumenten kopiert. Wenn Sie die Formatierungen für den einfachen Grafik- oder Textrahmen anpassen und dann ein Objekt in eine andere Satzdatei einfügen, verwendet InDesign die dort bereits vorhandenen Formatdefinitionen – was zum Verschwinden der Anpassungen führt.

Fazit: Besser verwendet man in solchen Fällen Direktformatierungen. Oder man erstellt Rahmenformate mit eigenem Namen, die dann entsprechend in eine neue Satzdatei übernommen werden.

InDesign

Die supersimple Schriftverwaltung

(msc) Es hat sich herumgesprochen, dass InDesign seinen eigenen Schriftenordner hat, der als Unterordner im Programmverzeichnis vorzufinden ist. Schriften, die man dort platziert, stehen nur in der Layoutsoftware, nicht aber in den anderen Programmen zur Verfügung. Ausserdem: Schriften im InDesign-Fontordner abzulegen, hilft bei störrischen Fonts, die bei der normalen Installation nicht in InDesign auftauchen.

Der eigentliche Clou ist jetzt aber der: Schriften müssen nicht direkt in dem Ordner platziert werden, es reicht, dort ein Alias bzw. eine Verknüpfung zu demjenigen Ordner abzulegen, in dem die zu verwendenden Schriftdateien abgelegt sind. Das heisst: Sie brauchen dort nur ein Alias in den Ordner zu legen, der die Schriften eines aktuellen Projekts enthält, um sie in InDesign zu nutzen. Oder Sie legen ein Alias bzw. eine Verknüpfung zu einem Font-Ordner auf dem Desktop ab und können dann Schriften aus dem Browser direkt dort hinein verfrachten, um (ohne Neustart) im Layout damit zu arbeiten.

Zu empfehlen ist, keine Ordner mit vielen Unterordnern zu verknüpfen, da InDesign sonst relativ lange mit der Schriftensuche beschäftigt ist.

Illustrator

Wie man Ringe ineinander verhakt

(msc) In Illustrator kann ein Objekt auf einem anderen liegen. Was in einer flachen, zweidimensionalen Illustration nicht geht, ist, Elemente ineinander zu verhaken. Ein typisches Beispiel sind die olympischen Ringe. Diese bestehen in Illustrator aus Kreisen ohne Füllung mit einer Kontur, die man zweiteilt. Dann lässt sich eine Kreishälfte in den Vordergrund, die zweite in den Hintergrund legen. Das geht am schnellsten wie folgt:

Man markiert den Knotenpunkt eines hinten liegenden Ringsegments und verwendet den Ausschneiden-Befehl. Dadurch wird das ganze Segment bis zu den beiden nächsten Knotenpunkten ausgeschnitten. Da ein Kreis aus vier Knoten besteht, ist das exakt ein Halbkreis. Dann braucht man nur noch den Befehl Bearbeiten > Davor einfügen zu betätigen.

Jeff Witchel vom Layer-Magazin hat sich weitere Möglichkeiten zur Verschachtelungen ausgedacht:

Eine Methode führt über Bearbeiten > Umwandeln mit der Option Kontur. Die Kreise mit Kontur­linie werden in Ringe umgewandelt, das heisst, sie haben nun einen inneren und einen äusseren Rand. Klicken Sie jetzt in der Pathfinder-Palette auf Fläche aufteilen. Alle Überlappungsbereiche werden nun als separate Objekte erzeugt, die man entsprechend umfärbt.

Eine dritte Methode beruht ebenfalls auf umgewandelten Kreisen und dem Formerstellungswerkzeug (Um-schalttaste und M). Mit ihm werden bei gedrückter Maustaste die Segmente zusammengepuzzelt.

Methode vier verwendet die umgewandelten Kreise, die man über den Befehl Objekt > Interaktiv malen > Erstellen in eine interaktive Malgruppe umwandelt. Die Überlappungsbereiche mit dem Interaktiv-Malen-Werkzeug (das man über die Taste K einschaltet) mit der richtigen Farbe einzufärben, ist innert Sekunden erledigt.

Der Vorteil der vierten Methode besteht darin, dass die interaktive Malgruppe verschoben werden kann, ohne dass die Ringe in ihre Einzelteile zerfallen, wie das bei den anderen Methoden der Fall ist (solange man die Objekte nicht manuell gruppiert).