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Vielfalt auf Knopfdruck

Ob Variationen in Illustrator oder automatische Berechnungen in InDesign – die neuen Scripts und Plug-ins helfen weiter!
Illustrator (2 KB)

Elemente nach dem Zufallsprinzip variieren

(msc) Variator verändert Elemente nach dem Zufallsprinzip. Das Script für Scriptographer (siehe bit.ly/Scripto­grapher) verändert Grösse, Füll- und Konturfarbe, Transparenz und Helligkeit, wobei die einzelnen Parameter separat gesteuert werden können. Mit der Verteilen-Funktion aus der Ausrichten-Palette kann dann auch die Lage der Objekte verändert werden.

InDesign (654 KB)

Ein Browser-Fenster in InDesign

(msc) Tomaxxi Browse stellt in InDesign ein Browser-Fenster als Panel zur Verfügung. Das Fenster wird über Fenster Erweiterungen Tomaxxi Browse geöffnet und erlaubt es, Informationen aus dem Web während der Arbeit in InDesign geöffnet zu halten.

Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig: Man behält über dieses Panel fachliches Know-how im Blick, holt Informationen per Zwischenablage oder DragDrop in die Satzdatei – oder man verfolgt bei grossen Sportereignissen einen Live-Ticker. Letzteres ist sogar recht unauffällig möglich. Für die Installation des Panels muss die SWF-Datei im InDesign-Programmordner unter Plug-ins\Panels deponiert werden.

InDesign (16 MB)

Die Hilfsmittel vom InDesign-Guru

(msc) David Blatner ist einer der ausgekochten InDesign-Profis, die hinter der Website indesignsecrets.com stecken. Zusammen mit DTP Tools hat er ein Paket von zwölf Erweiterungen geschnürt, die die Arbeit mit der Layoutsoftware produktiver machen.

Nach der Installation erscheint die Suite mit einem eigenen Menüeintrag, ausserdem gibt es bei jedem Programmstart einen Tipp – der, wie die ganze Suite, in Englisch gehalten ist. Es gibt auch eine Handvoll neuer Paletten, namentlich die folgenden:

Die Palette Quality Assurance zeigt Probleme mit der Satzdatei auf: Leere Textobjekte und unbestückte Seiten, Direktformatierungen, Objekte mit dem Attribut nicht-druckbar, Übersatz, einzelne Klammern (das heisst, eine öffnende ohne eine schliessende Klammer und umgekehrt), Leerschläge am Anfang oder Ende eines Absatzes, falsche Trennstriche, zu nahe am Objekt liegende Konturen und einige Fehler mehr werden entdeckt und in einer Liste aufgeführt. Welche Kontrollen vorgenommen werden, legt man über das Palettenmenü und Options fest.

Die Palette Fractions stellt eine Suchfunktion bereit, die Brüche wie beispielsweise 1/2 automatisch durch die typografisch korrekten Glyphen ½ ersetzt.

Die Find Color-Funktion findet und ersetzt Farben im Dokument.

Der Script-Manager macht den Umgang mit Skripten einfacher.

Über die PowerStyles-Funktion las-sen sich automatisch Absatzformate erzeugen. Wenn man mit Satzdateien arbeiten muss, die aus Direktformatierungen aufgebaut sind, erspart das sehr viel Arbeit. Die Toolbox kann Basis-Zeichenstile für Fett, Kursiv etc. erstellen und dem Text zuweisen.

Text Controls stellt eine Reihe von Funktionen für den Textsatz bereit. So kann man in der Palette den Wort- und Buchstabenstand erhöhen. Diese Optionen stehen sonst nur im Dialogfenster Abstände zur Verfügung.

Mit dem Befehl Scale Text to fit Frame lässt sich der Text so vergrössern oder verkleinern, dass er den Textrahmen genau ausfüllt.

Der Befehl Change leading to fit text to frame lässt die Schriftgrösse unverändert, passt aber den Zeilenabstand so an, dass der Text den Rahmen genau ausfüllt. Die Option Lock first line indent position fixiert die erste Zeile des Textrahmens dabei an der ursprünglichen Position. Über die Text Controls-Palette kann man ausserdem Optionen wie den optischen Randausgleich oder die Kein Umbruch-Text­option per Tastaturkürzel steuern.

Last but not least stellt die Erweiterung auch eine History-Palette bereit. Sie listet die letzten Befehle fürs Rückgängigmachen oder Wiederholen auf.

Die Tools können während 14 Tagen kostenlos getestet werden, danach ist eine Registrierung unter dtptools.com zu einen Preis von 99 US-Dollar nötig.

InDesign (1 KB)

Eine aufgeräumte Satzdatei

(msc) Das Script Delete Empty Text Frames macht genau das, was der Name verspricht: Es löscht alle leeren Textrahmen aus der Satzdatei. Nicht gelöscht werden Rahmen, die als Inhaltstyp Grafik oder Nicht zugewiesen aufweisen – was sinnvoll ist, weil diese oft als Platzhalter dienen.

InDesign (322 KB)

Satzarbeiten automatisch protokollieren

(msc) Das Script Indys Timer von Stanislav Antos widmet sich der Zeiterfassung direkt in InDesign. Das Script protokolliert, wie lange an einer Datei gearbeitet wurde. Diese Information lässt sich für die Rechnungsstellung bei Aufträgen oder zur Selbstdokumentation heranziehen.

Indys Timer umfasst sechs Scriptdateien. Über das Script Control Panel schaltet man die Zeitmessung für das aktuell geöffnete Dokument ein. In einem Dialogfeld legt man fest, wann die Zeitmessung gestartet und gestoppt wird. Das ist entweder automatisch beim Öffnen bzw. Schliessen der Satzdatei möglich, oder aber manuell über Control Panel. Die Gesamtzeit kann dem Dialogfeld entnommen werden. Es ist auch möglich, die einzelnen Messungen in einer Textdatei zu speichern, wobei diese so genannte Verlaufsdatei ebenfalls im Control Panel eingerichtet wird.

Über das Script Activity führt man eine Zeitmessung über alle offenen Dokumente durch. Diese Daten werden über die Schaltfläche Bericht erstellen ausgewertet. Via Preferenceslegt man die Einstellungen fest. Nebst dem Standard-Zeitformat und dem Stundenansatz gibt man an, wie Indys Timer standardmässig mit neuen Dateien verfahren soll. Über Report werden Zeitmessungsdaten als formatierte Datei aufbereitet. Help öffnet die Hilfe zum Script und About bringt Versions- und Registrierung auf den Schirm.

Die Vollversion des Scripts ist unter indystimer.com für 30 Dollar erhältlich.

InDesign (12 MB)

Mini-Tabellenkalkulation in der Satzdatei

(msc) Die Erweiterung Active Tables stattet InDesign mit Excel-ähnlichen Rechenfähigkeiten aus. Nach der Installation der Erweiterung führt man über die Palette Fenster Active Tables Formulas direkt in den normalen InDesign-Tabellen Berechnungen aus. Über das F-Symbol (für Insert Functions) werden die Formeln aufgebaut. Das Angebot an Funktionen ist zwar nicht so umfangreich wie bei Excel, OpenOffice Calc oder Numbers, aber die Syntax funktioniert ähnlich: Funktionen wie Sum für Summe, Abs für die absolute Zahl, Sqrt für die Quadratwurzel oder Max für das Maximum werden mit dem Bereich kombiniert, auf den sie sich beziehen sollen. Dazu blendet die Erweiterung Spalten- und Zeilenbeschriftungen ein. Sie sind nur ersichtlich, wenn man mit Formeln arbeiten, und stören die normale Layout-Arbeit nicht. Über das Cell Address Selection Tool wählt man die zu berechnenden Zellen aus, oder man trägt sie manuell ein. Die Formel SUM(A1:A3) bildet etwa die Summe der Zellen A1 bis A3 – genauso, wie man das erwarten würde.

Active Tables erlaubt es auch, die Zahlenformate anzupassen: Man kann Nachkommastellen ein oder ausblenden, mit oder ohne Tausendertrennzeichen arbeiten, Werte als Währung oder Prozent formatieren oder die wissenschaftliche Notation auswählen.

Nebst der Formulas-Palette stellt Active Tables auch die Palette Names bereit, in der man zur Vereinfachung benannte Formeln hinterlegt. Die Palette Tables listet alle Tabellen auf, in denen Funktionen hinterlegt sind.

Fazit: Für den kaufmännischen oder wissenschaftlichen Einsatz kann Active Tables eine grosse Erleichterung darstellen, die den Preis von 59 US-Dollar allemal rechtfertigt (die Vollversion gibt es unter dtptools.com). Da die Erweiterung aber längst nicht alle von Excel bekannten Funktionen bereitstellt, sollten Sie mit der 30-Tage-Testversion prüfen, ob der Funktionsumfang für Ihre Zwecke ausreicht.

Illustrator (2 KB)

Ankerpunkte mit Objekten verziehren

(msc) Das Script Dup At Selected Anchors von Hiroyuki Sato kopiert ein Objekt und fügt es an den markierten Ankerpunkten eines anderen Objekts ein. Im Beispiel oben hat das Script bei jedem Ankerpunkt des Publisher-Logos einen kleinen magentafarbigen Stern platziert. Das Script hilft, automatisch die Extrema eines Grafs oder die Eckwerte eines Pfades hervorzuheben.

Um das Script anzuwenden, stellen Sie sicher, dass sich das zu vervielfältigende Objekt im Vordergrund befindet und beim Hintergrundobjekt diejenigen Ankerpunkte markiert sind, an denen das Vordergrundobjekt einkopiert werden soll. Dann klicken Sie auf Datei Scripten Anderes Script und navigieren zum Dup At Selected Anchors-Script.

InDesign (15 KB)

Von 0 bis 1000 in Sekundenbruchteilen

(msc) Von Stanislav Antos kommt das Script Indys Number Generator. Es erzeugt in der Satzdatei Zahlenreihen. Diese Zahlen können für nummerierte Tickets, für Lose, Gutscheine oder ähnliche Zwecke verwendet werden.

Bei All Integers wird vom Startwert um eins hochgezählt, bis der Endwert erreicht ist. Die Minimallänge des Zahlenwerts kann festgelegt werden, wobei das Script führende Nullen oder andere Zeichen einfügt. Man kann Text vor und nach der Zahl einfügen und wählen, welches Zeichen zwischen die Zahlen eingefügt wird. Nebst der Absatzmarke sind auch Tabulator, Leerzeichen, Semikolon und andere andere Trennzeichen möglich (es ist auch möglich, das Trennzeichen per Suchen-Ersetzen durch das Spalten-, Rahmen- oder Seitenumbruchzeichen zu ersetzen). Und mit der Option Shuffle members werden die Zahlen nach dem Zufall sortiert.

Mit der Option Arithmetic Sequence gibt man an, um welchen Wert die Zahl jeweils hochgezählt werden soll, und bei der Geometric Sequence kann man den Quotienten der Reihe festlegen. Random Sequence wählt aus dem angegebenen Zahlenbereich zufällig so viele Zahlen aus, wie man angegeben hat, und es ist auch möglich, Werte aus einer CSV-Datei zu lesen.

InDesign (15 KB)

Effizienter Umgang mit Formatvorlagen

(msc) Style Utilities (für Windows und für Mac) ist eine Erweiterung von in-tools.com für InDesign, mit der sich Absatz- und Zeichenformate automatisiert zuweisen lassen:

Conditional Paragraph Style Changerweist einem Absatz ein bestimmtes Format zu, wenn am Anfang (nach einer bestimmten Zahl von Wörtern) ein bestimmtes Zeichen vorkommt. Absätze mit einem Aufzählungszeichen könnten so automatisch entsprechend formatiert werden.

Style Between Delimiters weist dem Text zwischen zwei Zeichen ein vorgegebenes Zeichenformat zu. So könnte der Text zwischen zwei Klammern entsprechend formatiert werden.

Create Multi Line Styles appliziert Formate anhand der Absatzlängen. Damit lassen sich zum Beispiel alle ein- oder zweizeiligen Absätze automatisch als Titel formatieren.

Consecutive Styles ändert zwei nachfolgende Formate aufs Mal und Apply Next Style geht durch das ganze Dokument durch und wendet zur angegebenen Formatvorlage das nächste Format an. Das heisst, wenn beim «Titel 1» als nächstes Format «Fliesstext» definiert ist, werden alle Absätze, die auf das Format «Titel 1» folgen, entsprechend als Fliesstext formatiert.

Die Erweiterung kann die Effizienz erhöhen, wenn häufig grössere Men-­gen an Text mit bestimmten Formaten ausgestattet werden müssen. Die Vollversion ist für 39 Dollar auf in-tools.com erhältlich.