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Schweizer Fachzeitschrift
für Publishing und Digitaldruck


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Tipps & Tricks

  • Photoshop: Tipps für die reibungslose Zusammenarbeit
  • InDesign: Was ist ein primärer Textrahmen?
  • InDesign: Damit der Text auto­matisch fliesst
  • InDesign: Einem trägen InDesign Beine machen
  • Photoshop: Der Sinn und Zweck von Füllebenen
  • Photoshop: Mehr als nur simple Wolken
Photoshop

Tipps für die reibungslose Zusammenarbeit

(msc) Jessica Moon, die Chefredaktorin der Digital Telepathy-Website, hat 25 Tipps zusammengestellt, die die Zusammenarbeit in Photoshop vereinfachen sollen (bit.ly/25pstipps). Wir greifen hier die wichtigsten Empfehlungen heraus:

  • Zu viele Hilfslinien verwirren. Vor der Weitergabe sollten alle Hilfslinien gelöscht werden, die für die weitere Verwendung nicht nötig sind.
  • Überflüssige Ebenen machen die Photoshop-Datei unhandlich. Die Ebenen, die lediglich als Zwischenstufe während des Entstehungsprozesses benötigt wurden, bitte entfernen.
  • Ebenen sinnvoll beschriften!
  • Eine nachvollziehbare Gruppierung der Ebenen erleichtert das Verständnis beim Empfänger massiv!
  • Über das Anmerkungs-Werkzeug können dem Empfänger Hinweise hinterlassen werden, wie er mit der Datei verfahren soll. Das Anmerkungswerkzeug ist in der Gruppe mit dem Pipettenwerkzeug zu finden.
  • Über die Palette Korrekturen werden Bearbeitungen nondestruktiv vorgenommen. Das macht es dem Empfänger der Datei einfacher, Modifikationen vorzunehmen.
  • Auch die Smart-Objekte erhöhen die Flexibilität für den Empfänger.
  • Die Verwendung von Farbfeldern und Stilen macht die Arbeit konsistenter und erleichtert einem Dritten die Orientierung.
  • Es kann sinnvoll sein, Design-Ideen auf eigenen Ebenen zu dokumentieren. Jessica Moon schlägt vor, diese in eine Ebenengruppe namens «Ausschuss» (o.ä.) zu legen. Analog kann man mögliche Verwendungszwecke von Gestaltungselementen in einer Gruppe namens «Referenz» ablegen.
  • Elemente, die der Empfänger nicht verändern soll, legt man auf einer gesperrten Ebene ab.

InDesign

Was ist ein primärer Textrahmen?

(msc) In den Einstellungen für ein neues Dokument gibt es seit InDesign CS 6 die Option Primärer Textrahmen. Wenn diese Option angekreuzt ist, erstellt InDesign im Dokument automatisch einen Textrahmen (der den Satzspiegel automatisch füllt). Dieser Textrahmen erscheint automatisch auf jeder neuen Seite, und die primären Rahmen sind untereinander verknüpft. Der primäre Rahmen ist auf der Musterseite ersichtlich und kann dort angepasst werden, was dann wiederum für alle Rahmen auf der Seite gilt – bei früheren Versionen von InDesign hiess eine analoge Funktion Mustertextrahmen. Wenn Text in den primären Textrahmen eingefügt wird, fügt InDesign automatisch so viele Seiten hinzu, damit der Text vollständig platziert werden kann. Der primäre Textrahmen benutzt dazu die Funktion des intelligenten Textumflusses (siehe Tipp auf dieser Seite).

Für ein fortlaufendes, simples Dokument wie ein Buch erleichtert der primäre Rahmen die Arbeit beträchtlich, da die Seitenzahl und der Textfluss von InDesign automatisch gesteuert wird.

InDesign

Damit der Text auto­matisch fliesst

(msc) In den Voreinstellungen in der Rubrik Eingabe finden sich seit InDesign CS 4 die Option zum intelligenten Textumfluss. Sie sorgt dafür, dass Seiten anhand der Textlänge automatisch hinzugefügt oder gelöscht werden: Das Dokument passt sich der Textlänge an, was sich besonders in Kombination mit dem primären Textrahmen (siehe entsprechender Tipp auf dieser Seite) als nützlich erweist.

Als Anwender müssen Sie sich mit aktiviertem intelligentem Textumfluss nicht ums Hinzufügen und Löschen von Seiten kümmern.

Die neuen Seiten können am Ende des Textabschnittes hinzugefügt werden. Das ist die in den meisten Fällen sinnvolle Standardeinstellung, bei der die Seite direkt anschliessend eingefügt wird. Es ist aber auch möglich, Seiten am Ende des Dokuments oder am Ende des in der Seiten-Palette definierten Abschnitts anzuhängen.

Mit der Option Doppelseitige Druckbögen beibehalten wird bei Dokumenten, die als Doppelseite definiert sind automatisch eine Doppelseite eingefügt. Ohne die Option wird eine einzelne Seite hinzugefügt, und zwar ohne Unterscheidung für linke und rechte Seite – das ist meist nicht gewollt.

Die Option Leere Seiten löschen führt dazu, dass Seiten automatisch entfernt werden, wenn sie keinen Text enthalten. Falls die Löschung unterbleibt, liegt das daran, dass nebst den Musterseitenelementen noch weitere Rahmen vorhanden sind.

InDesign

Einem trägen InDesign Beine machen

(msc) Adobe beschreibt in einem Supportdokument (bit.ly/id5perf), wie die Leistung in InDesign CS 5 verbessert werden kann. Die meisten Tipps sind nicht versionsspezifisch und lassen sich auch bei anderen Iterationen des Layoutprogramms anwenden:

  • Sowohl das Betriebssystem als auch die Adobe-Programme sollten alle auf dem neuesten Stand sein. So lästig die ständige Aktualisierung auch ist: Installieren Sie die Updates.
  • Schalten Sie in der Seitenpalette die Miniaturen ab. Sie finden diese im Palettenmenü bei Bedienfeldoptionen.
  • Deaktivieren Sie die Option Vorschaubilder immer mit Dokument speichern. Sie findet sich in den Voreinstellungen bei Dateihandhabung.
  • Optimieren Sie die Einstellung Dynamische Bildschirmaktualisierung. Sie findet sich in den Voreinstellungen bei Benutzeroberfläche. Die leistungshungrigste Option ist Sofort. Probieren Sie es mit Verzögert oder mit Nie.
  • Prüfen Sie die Preflight-Optionen. Die finden sich unter Fenster > Ausgabe > Preflight. Schalten Sie den Live-Preflight aus und führen Sie den Check nach Bedarf aus oder reduzieren Sie die Zahl der Regeln.

Photoshop

Der Sinn und Zweck von Füllebenen

(msc) Über Ebene > Neue Füllebene lässt sich in Photoshop eine Ebene einrichten, die mit einer Volltonfarbe, einem Muster oder einem Verlauf gefüllt wird. Warum sollte man diesen Weg wählen – statt einfach eine normale Pixelebene entsprechend zu füllen?

Der Hauptgrund ist, dass Füllebenen nichtdestruktiv operieren. Die Farbe kann nachträglich problemlos durch einen Klick auf das Farbfeld-, Muster- oder Verlaufssymbol geändert werden.

Der zweite Grund ist die Dateigrösse. Die Füllebenen halten die Datei klein: Bei Volltonfarben ist die Datei mit normaler Pixelebene rund drei Prozent grösser. Bei einem Verlauf waren es bei unserem Test um die 50 Prozent, bei einem komplexen Muster sogar 100 Prozent (bei jeweils einer Hintergrund- und einer Füll- bzw. Pixelebene).

Photoshop

Mehr als nur simple Wolken

(msc) Unter Filter > Renderfilter steckt in Photoshops Menü der Befehl Wolken. Getreu seinem Namen erzeugt er wolkenartige Muster von helleren und dunkleren Bildbereichen.

Damit kann man, logischerweise, einen flachen, langweiligen Himmel mit etwas Struktur aufpeppen. Der Filter kann aber noch viel mehr: Er dient als Grundlage für viele künstliche Texturen: Von Stein über Magma bis hin zu Holzmaserungen kann man ihn zur Simulation diverser natürlicher Oberflächen und Materialien heranziehen. Der Clou ist, über Instrumente wie Farbton/Sättigung, Tonwertspreizung, Kontrast, etc. die Wolkenstruktur abzumildern (für Stein- oder Granitoberflächen) oder zu verstärken (für flüssige Lava).

Das Resultat des Wolkenfilters kann auch durch Weichzeichnung oder Schärfung verändert werden. Oder durch die Tontrennung im Menü Bild > Korrekturen. Sie zerlegt die kontinuierlichen Graustufen in eine wählbare Anzahl von Farbbändern – mit nur zwei Bändern könnte man beispielsweise eine zufällige Landkarte aus Inseln und Seen erzeugen.

Es geht noch raffinierter! Nachdem die Tontrennung in vier Bänder durchgeführt wurde, führt der Filter Stilisierungsfilter > Konturen finden zur Holzmaserung – der Clou ist hier, das Muster um den Faktor sechs in die Länge zu ziehen, mit etwas zufälligem Rauschen zu versehen (Filter > Rauschfilter > Rauschen hinzufügen mit 65%) und die Struktur mit dem Bewegungsunschärfe-Filter etwas zu verwischen (im Detail beschrieben unter bit.ly/holztextur).