Cover_19-6_gruen_low

Schweizer Fachzeitschrift
für Publishing und Digitaldruck


Heft-Archiv >> 2014 >> Publisher 6-14 >> Online >> Wie die Muse garantiert k�sst

Wie die Muse garantiert k�sst

Scripts für Illustrator, die Glückshormone freisetzen und typografische und vektor­orientierte Verführungsversuche anzetteln – unser Downloadbereich ist auch dieses Mal einen (unschuldigen) Klick wert.
Illustrator (1 KB)

Elemente zufällig mit Farbfelderfarben füllen

(msc) Wenn es in einer Illustrator-Datei viele Elemente gibt, die nach dem Zufallsprinzip eingefärbt werden sollen, dann hilft das Script Random Swatches Fill weiter. Es wählt für jedes markierte Objekt eine der in der Palette der Farbfelder markierten Farben. Wenn das Script nach dem Aufruf nichts zu tun scheint, sind entweder keine Objekte oder aber keine Farbfelder ausgewählt. Wenn alle Objekte die gleiche Farbe erhalten, sind sie wahrscheinlich gruppiert.

Ein ähnliches Script haben wir in Publisher 3-14 vorgestellt: Variator verändert im Dokument markierte Elemente nach dem Zufallsprinzip bezüglich Grösse, Farbe und Transparenz – es ist aber nicht möglich, die Farbauswahl auf die Farbfelder zu beschränken.

Random Swatches Fill für Windows und Mac

Illustrator (2 KB)

Blumenkohl, Kreuz und Kleeblatt

(msc) Das Illustrator-Script Roulettes vom schwedischen Entwickler Håkan Lundgren erzeugt Rollkurven.

Eine Rollkurve ist eine Zykloide. Sie entspricht der Bahn, die der Punkt auf einem Kreis beschreibt, wenn der Kreis auf einer Geraden abrollt. Wenn man ein LED-Licht in die Speiche seines Velos klemmt, dann erzeugt das Licht bei der Fahrt ebenfalls eine Rollkurve. Wenn das Lämpchen direkt an der Felge sitzt, entsteht eine gewöhnliche Zykloide. Wenn sie näher bei der Nabe sitzt, entsteht eine verkürzte Zykloide.

Diese Rollkurven sind aus ästhetischer Sicht spannend. Durch ihre geschwungenen, sich wiederholenden Formen eignen sie sich für Ornamente. Auch ein Spirograf beschreibt Rollkurven. Ein Script, das solche geometrischen Muster erzeugt, haben wir mit Spiro-Nina in Publisher 6-13 vorgestellt.

Das Roulettes-Script beherrscht vier Typen von Rollkurven: Epizykloide, Epi­trochoide, Hypozykloide und Hypotrochoide. Es ordnet sie nicht auf einer Geraden, sondern auf einer Kreisform an. Die einfachste Variante ist somit eine Art Blumenkohlwolke – oder, nach innen gestülpt, ein kleiner, geblähter Stern. Über fünf Parameter werden aus den simplen Objekten komplexe Sterne, das Kreuz aus dem französischen Jasskartenblatt oder vierblättrige Kleeblätter – Beispiele finden sich, inklusive verwendeter Parameter, auf der Scriptographer-Website (bit.ly/indyroulettes).

Das Script benötigt die kostenlose Scriptographer-Erweiterung für Illustrator. Informationen dazu finden Sie unter bit.ly/Scriptographer.

Roulettes für Windows und Mac

Illustrator (5 KB)

Handgezeichnete Kurven runder bekommen

(msc) Das Script Arc Correction von Hiroyuki Sato verwandelt krakelige, von Hand gezeichnete Kreise oder Kreissegmente in schöne, geometrisch perfekte Objekte. Dazu einfach den Pfad markieren und das Script ausführen. Das Script macht pro Pfad einen Kreis. Wenn ein Pfad mehrere Kreissegmente enthält, diese einfach mit dem Scherenwerkzeug aufteilen. Das Scherenwerkzeug ist in der Werkzeuggruppe mit dem Radiergummi zu finden oder über die Taste c zu aktivieren.

Arc Correction für Windows und Mac

Illustrator (3 KB)

Objekte in Kreise einpacken

(msc) Das Script Circumcircle zeichnet Kreise um Rechtecke und Polygone. Das Miniprogramm von Hiroyuki Sato versucht, das Objekt optimal einzupassen und alle Ankerpunkte des Objekts auf der Kreislinie zu platzieren. Das kann naturgemäss nicht in jedem Fall funktionieren. Bei ungeeigneten Objekten entspricht das Resultat daher nicht den Erwartungen.

Circumcircle für Windows und Mac

Illustrator (15 KB)

Ebenen separat exportieren

(msc) Die Ebenen einer Illustrator-Datei lassen sich mit den Scripts Layer Export von William Ngan als separate Dateien exportieren. Als Dateiname verwendet das Script den Namen der jeweiligen Ebene.

Das eine Script exportiert PDFs, das zweite PNG-Dateien. Die exportierten Dateien werden im gleichen Ordner gespeichert, in dem auch die Ursprungs-Illustration vorhanden ist.

Layer Export für Windows und Mac

Illustrator (16 KB)

Objekte per Script vermassen

(msc) Mit dem Script Specify von William Ngan lassen sich die Objekte in einer Illustrator-Datei mit einer Massangabe versehen.

Wenn ein Objekt markiert ist, gibt das Script mit einer horizontalen oder vertikalen Linie die entsprechende Ausdehnung an, je nachdem, ob man im Dialog als Position für die Masslinie oberhalb, unterhalb, rechts oder links angibt. Markiert man eine Gruppe mit mehreren Objekten, dann wird die Gruppe als Ganzes vermasst. Markiert man schliesslich zwei separate Objekte, bevor man das Script ausführt, weist es den Abstand der beiden Objekte aus. Als Masseinheit verwendet das Script die Einheit, die im Dokument (über das Lineal) voreingestellt ist.

Specify für Windows und Mac

Illustrator (2 KB)

Automatisch Farbvarianten erzeugen

(msc) Das Script Add Swatches Light And Shadow von John Wundes fügt die im Farbwähler von Illustrator für den Vordergrund gesetzte Farbe als Farbfeld hinzu und generiert automatisch eine hellere Variante für die Spitzlichter und eine dunklere Variante für die Schatten.

Standardmässig werden die Schatten um 35% abgedunkelt und um 75% aufgehellt (10 bzw. –18 bei CMYK-Werten). Im Quellcode des Scripts können diese Werte den eigenen Vorlieben angepasst werden.

Add Swatches Light And Shadow für Windows und Mac

Photoshop (42 KB)

Wie von (Zauber-)Hand gezeichnet

(msc) Die Bentobox von pencil­pixels.com enthält drei Scripts für Photo­shop, die auf recht überzeugende Art und Weise jeweils einen Zeichnungsstil simulieren.

Das Script Watercolor erzeugt einen Wasserfarben-Effekt auf einem rauen Papier. Mit Marker erhält man eine mit (virtuellem) Filzstift nachgezeichnete Variante seines Fotos und 80s Comics erzeugt eine mit feinen Bleistiftstrichen schattierte Umsetzung, die tatsächlich ein bisschen den Anschein erweckt, sie wäre handgezeichnet.

Die drei Scripts sind kostenlos, verkleinern aber die Bilder jeweils auf 400 Pixel Kantenlänge und reduzieren alle Ebenen auf den Hintergrund. Auf der Website des Herstellers gibt es kostenpflichtige Varianten der Scripts, die die Bilder in der Originalgrösse belassen und auch die für die Effekte verwendeten Ebenen beibehalten, was nachträglich manuelle Anpassungen ermöglicht.

Diese Vollversionen kosten 15 US-Dollar für 15 Wasserfarben-Scripts, 22.50 US-Dollar für 22 Comic-Scripts und 15 US-Dollar für 20 Filzstift-Effekte.

Bentobox für Windows und Mac

InDesign (2 KB)

Wie zwei Objekte ihr Plätzchen tauschen

(msc) Das Script Basic Swap Items von dem hier schon öfters erwähnten Marc Autret erledigt eine scheinbar banale Aufgabe: Es tauscht zwei Elemente in der Satzdatei gegeneinander aus: Element A rückt an den Platz von Element B und umgekehrt.

Das kann man in vielen Fällen natürlich auch gut von Hand erledigen. Das Script hilft, wenn es viele Austauschaktionen zu erledigen gilt – oder wenn die Objekte unterschiedlich gross und zentriert positioniert sind. Das Script platziert die Objekte nämlich anhand der Objektmittelpunkte, die jeweils an der gleichen Stelle verbleiben. Bei ungleich grossen Objekten ist die Ausrichtung nicht anhand von Hilfslinien möglich.

Basic Swap Items für Windows und Mac

InDesign (2 KB)

Einfach Fussnoten erzeugen

(msc) Bei der Platzierung von Texten aus dem Word- oder RTF-Format werden die Fussnoten in der InDesign-Satzdatei mitberücksichtigt. Bei anderen Formaten, etwa HTML, gibt es die Fussnoten nicht. Generell sind sie aufwändig in der Erstellung, sodass die simple ReFoot-Methode womöglich ganz gelegen kommt.

Sie basiert auf dem gleichnamigen Script von Marc Autret: Es wandelt speziell gekennzeichnete Textpassagen automatisch in Fussnoten um. Das heisst: Der gekennzeichnete Text wird als Fussnote an das Ende verschoben und an seiner Stelle kommt die Anmerkungsziffer.

ReFoot beherrscht drei Methoden für die Kennzeichnung von Fussnoten. Die simpelste ist, sie einfach zwischen eckige Klammern ()zu setzen. Die beiden anderen Methoden verwenden Tags, wie man sie von HTML kennt. Es ist aber auch möglich, im Quellcode des Scripts das Muster anzupassen.

Die Anwendung ist simpel: Instruieren Sie Ihre Textlieferanten, die Fussnoten entsprechend zu kennzeichnen. Nach dem Import des Textes in die Satzdatei brauchen Sie nur das Script auszuführen, um in InDesing «richtige» Fussnoten zu erhalten.

ReFoot für Windows und Mac

InDesign (2 KB)

Fussnoten in Text zurückwandeln

(msc) Das Script Unfoot macht das Gegenteil von Refoot (siehe vorheriger Beitrag): Es wandelt Fussnoten zurück. Der Fussnotentext wird zwischen eckigen Klammern anstelle der Anmerkungsziffer eingefügt. Falls Sie ein anderes Zeichen wünschen, können Sie die eckigen Klammern im Quellcode des Scripts bei Unfoot_marks entsprechend austauschen.

Unfoot für Windows und Mac

InDesign (13 KB)

Eine Kiste mit neun Werkzeugen

(msc) John Pobojewski ist der Autor der InDesign-Toolbox, einer Sammlung von neun Scripts für InDesign:

  • Add Page Border fügt einen Rah­men um die Masterseite herum.
  • Count Selected Items zählt die markierten Elemente in der Satzdatei.
  • Count Text zählt Zeichen, Wörter, Zeilen oder Abschnitte in der Markierung, im ausgewählten Textrahmen oder im ganzen Dokument.
  • Create Guides Around Container fasst das markierte Element vertikal und horizontal je mit zwei Hilfslinien ein. Wahlweise kann das Script das Objekt auch durch horizontale und/oder vertikale Hilfslinien unterteilen.
  • Detail Typesetting korrigiert typografische Fehler wie Bindestriche, überzählige Leerzeichen und Auslassungszeichen.
  • Export List of Graphics exportiert eine Liste aller Bilder im CSV-Format.
  • Resize Selected Items skaliert die markierten Elemente um den angegebenen Wert in Punkt.
  • Shuffle Page Items sortiert die markierten Seitenelemente nach dem Zufallsprinzip neu.
  • Shuffle Page Order sortiert die Seiten zufällig neu.

Die Scripts sind für InDesign CC 2014 entwickelt. Die meisten funktionierten im Test auch mit CS 6.

InDesign-Toolbox für Windows und Mac