Cover_19-6_gruen_low

Schweizer Fachzeitschrift
für Publishing und Digitaldruck


Heft-Archiv >> 2015 >> Publisher 3-15 >> Publishing >> Tipps & Tricks

Tipps & Tricks

  • InDesign: Gleichmässige Abstände zwischen Elementen
  • InDesign: Snippets am richtigen Ort ablegen
  • InDesign: Text per Maus umplatzieren
  • InDesign: Tricks für Hyperlinks
  • Photoshop: Verrauschte Bilder schärfen
  • Photoshop/Illustrator: Datenaustausch, Ebenen inklusive
  • Photoshop: Simple animierte Infografik
InDesign

Gleichmässige Abstände zwischen Elementen

(msc) Sind in InDesign mehrere Objekte markiert, können diese über die Steuerungspalette ausgerichtet und verteilt werden. Beim Ausrichten bringt die Software die Objekte auf Linie, wobei sie sich an einer Kante oder der Mitte der Objekte orientiert. Beim Verteilen ordnet sie die markierten Objekte innerhalb des durch die Selektion aufgezogenen Markierungs­bereichs (in Englisch «Bounding Box») gleichmässig an. Während sich beim Ausrichten die «Bounding Box» verändert, bleibt sie beim Verteilen unverändert.

In der Ausrichten-Palette gibt es zusätzlich die Möglichkeit, den Ab­stand zu verteilen (Optionen einblenden im Paletten-Menu). Bei diesem Befehl wird der horizontale oder vertikale Abstand zwischen den Objekten ausgeglichen – die «Bounding Box» bleibt unverändert, aber alle Objekte sind gleich weit voneinander entfernt.

Stellt sich die Frage nach dem Unterschied zwischen Objekte verteilen und Abstand verteilen: Ersteres erfolgt unabhängig von der Breite resp. Höhe anhand der Mittelpunkte der Objekte. Es kann also vorkommen, dass Objekte mit unterschiedlicher Ausdehnung durch das Verteilen überlappend angeordnet werden. Beim Verteilen des Abstands ist das unmöglich, ausser es gäbe keinen Abstand, sondern nur Überlappungen zu verteilen (die dann auch gleichmässig verteilt werden).

InDesign

Snippets am richtigen Ort ablegen

(msc) Wenn man ein in InDesign markiertes Objekt auf den Desktop oder in einen Explorer-Ordner zieht, wird es dort als Snippet angelegt. Dieses Snippet lässt sich auf dem umgekehrten Weg wieder in eine Publikation einfügen – Snippets eröffnen einen unkomplizierten Weg, Designelemente zu rezyklieren oder über ein Laufwerk im Netz oder via Dropbox (bzw. Google Drive oder OneDrive) auszutauschen.

Zieht man ein Snippet per Maus ins Dokument, wird es normalerweise dort abgelegt, wo man es mit der Maus platziert. Hält man bei Windows die Alt- und beim Mac die Optionstaste gedrückt, dann wird es an der Originalposition abgelegt – manuelles Zurechtrücken entfällt.

InDesign

Text per Maus umplatzieren

(msc) In vielen Programmen, beispielsweise in Word, kann man Text per Drag&Drop verschieben. Markierter Text wird angeklickt und mit gedrückter linker Maustaste an eine andere Stelle gezogen, was schneller geht als auszuschneiden und einzufügen.

Bei InDesign ist Drag&Drop von Text standardmässig nur im Textmodus möglich. Über die Voreinstellungen und Eingabe lässt sie sich global aktivieren. Dazu einfach im Abschnitt Textbearbeitung durch Ziehen und Ablegen die Option In Layoutansicht aktivieren einschalten.

InDesign

Tricks für Hyperlinks

(msc) Neue Versionen von InDesign formatieren Hyperlinks automatisch mit einem eigenen Zeichenformat. Dieses lässt sich anpassen – je nachdem, ob man möchte, dass Links abweichend formatiert sind oder nicht.

Selbst wenn man Links nicht durch Unterstreichung, Blaufärbung oder ein anderes Format hervorheben möchte, ist dieses Zeichenformat sinnvoll. Unter Erweiterte Zeichenformate schaltet man bei Sprache auf Keine Sprache um, denn die Rechtschreibkorrektur ist bei Weblinks nicht zielführend. Sinnvoll ist die Option Kein Umbruch in der Rubrik Grundlegende Zeichenformate: Eine automatische Silbentrennung führt dazu, dass die Leser beim Aptippen des Links u. U. auch den Trennstrich eingeben und deswegen mit dem berüchtigten «404»-Fehler konfrontiert werden.

Photoshop

Verrauschte Bilder schärfen

(msc) Mit hohen ISO-Werten aufgenommene Fotos lassen sich nur schwer schärfen. Die normalen Verfahren führen dazu, dass auch das Bildrauschen geschärft wird und deutlich in Erscheinung tritt – ein höchst unerwünschter Effekt.

Mashup Mark zeigt auf Youtube einen Trick, wie sich solche Bilder behandeln lassen: Dazu dupliziert er die Hintergrundebene und verwendet Filter > Sonstige Filter > Hochpass mit einem Radius von um die 5 Pixel – wie gros er genau sein soll, hängt von der Auflösung ab. Wichtig ist, das in der Vorschau nur die zu schärfenden Kanten erscheinen.

Nun wird das Bild über Bild > Korrekturen > Farbton/Sättigung entsättigt. Über Filter > Rauschfilter > Rauschen reduzieren wird das Bildrauschen weggerechnet; dazu kann der Filter auch mehrfach angewandt werden. Jetzt sollten nur noch die Kanten sichtbar sein, die über Filter > Scharfzeichnungsfilter > Selektiver Scharfzeichner relativ stark scharfgezeichnet werden dürfen.

Für die Hochpass-Ebene setzt Mashup Mark den Füllmodus auf Lineares Licht. Die Schärfung ist so wahrscheinlich zu aggressiv. Das lässt sich jedoch korrigieren, indem die Deckkraft der Schärfungsebene auf 40 bis 60 Prozent reduziert wird.

Photoshop/Illustrator

Datenaustausch, Ebenen inklusive

(msc) Photoshop hat keine Mühe damit, AI-Dateien von Illustrator zu öffnen. Diese werden über das Modul PDF importieren eingelesen, sodass man Auflösung und den Beschnitt wählen kann. Falls die Illustrator-Datei platzierte Pixelgrafiken enthält, können auch diese «extrahiert» werden.

Wenn man den Weg über PDF importieren beschreitet, hat man indes keinen Zugriff auf die in der AI-Datei angelegten Ebenen – sie werden zu einer Ebene zusammengeführt. Das ist nicht immer erwünscht. Beispielsweise möchte man für die Kreation einer animierten GIF-Datei (siehe Tipp «Eine simple interaktive Infografik erstellen») auf die Ebenen zugreifen.

Das geht – wenn nicht Photoshop die Illustrator-Datei exportiert, sondern Illustrator eine PSD-Datei erzeugt. Das heisst: In Illustrator gehen Sie den Weg über Datei > Exportieren und wählen als Format Photoshop (PSD). Im Dialog Photoshop Exportoptionen setzen Sie die Auflösung (unsere Empfehlung ist hoch; herunterrechnen kann man später immer noch) und aktivieren die Optionen Ebenen mit exportieren, Textbearbeitbarkeit beibehalten und Maximale Bearbeitbarkeit.

In der PSD-Datei stehen die Ebenen und Objekte aus Illustrator als separate Elemente zur Verfügung, sie müssen nun aber wahrscheinlich von Hand neu gegliedert und sinnvoll zusammengefügt werden.

Photoshop

Simple animierte Infografik

(msc) Datenjournalismus ist ein Schlagwort unserer Zeit: Es besagt, dass zur Recherche auch der Umgang mit «Big Data», mit Statistikprogrammen und mit der Tabellenkalkulation gehört. Das Resultat solcher Recherchen sind oft eigentliche Online-Anwendungen, die die zugrunde liegenden Daten visualisieren und interaktiv erschliessbar machen. Der Nutzer kann Daten filtern, sortieren, auf digitalen Karten wie Google Maps verorten und nach eigenen Kriterien auswerten.

Solche Projekte sind aufwendig in der Realisation und erfordern oft Programmierkenntnisse. Wenn man die Latte tiefer hängt, kann man statt mit echter Interaktion auch mit Animation auftrumpfen. Das geht, indem man aus Photohsop ein animiertes GIF exportiert, in dem einzelne Ebenen nach und nach zugeschaltet werden. So wird eine Grafik Schritt für Schritt aufgebaut, was etwas vom Show-Glamour einer Fernseh-Wahlsendung mit sich bringt.

Besonders geeignet ist die Methode für Kuchen- oder Balkengrafiken. Für die Umsetzung brauchen Sie eine Photo­shop-Datei, in der die in Schritten einzublendenden Elemente als separate Ebenen vorhanden sind. Wenn das Ausgangsmaterial eine Illustrator-Datei ist, übernimmt man sie gemäss dem Tipp «Datenaustausch, Ebenen inklusive». Über Fenster > Animation wird die Zeitleiste eingeblendet. Über sie wird die Animation aus Einzelbildern (Frames) aufgebaut. Blenden Sie als erstes nur die Ebenen ein, die von Anfang an sichtbar sein sollen und legen Sie über das Palettenmenü und den Befehl Neuer Frame ein Einzelbild an. Nun legen Sie schrittweise neue Frames an und blenden jeweils die zugehörigen Ebenen ein.

Geben Sie über das Menü unterhalb des Frames an, wie lange jedes Einzelbild zu sehen sein soll. Da die Animation standardmässig wiederholt wird, sollten Sie für das letzte Frame eine längere Anzeigedauer definieren, etwa zehn Sekunden. Nun können Sie die Animation optimieren, indem Sie über das Frame-Kontextmenü angeben, ob das vorherige Bild entfernt oder das neue Frame darübergelegt werden soll – das ist aber bei animierten Diagrammen in aller Regel nicht nötig.

Nun müssen Sie die Datei lediglich als GIF exportieren, um die Animation online verwenden zu können.