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Schweizer Fachzeitschrift
für Publishing und Digitaldruck


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Am Publishing-Ball bleiben

Mit der Jubiläumsausgabe wollten wir es erneut wissen und gaben unseren Leserinnen und Lesern die Möglichkeit, eine Vielzahl Fragen zum Publisher zu beantworten. Zurück kamen viel Begeisterung und wertvolles Feedback für die Zukunft dieser Fachzeitschrift.

Romeo Hutter Vier Jahre nach der letzten Leserumfrage haben wir das 20-jährige Bestehen des Publisher zum Anlass genommen, erneut nach der Meinung unserer Leserinnen und Leser zu fragen. Die im Jubiläumsheft ausgeschriebene Umfrage samt Wettbewerb wurde von 341 Teilnehmern beantwortet. An dieser Stelle besten Dank für die Teilnahme und Gratulation den glücklichen Gewinnern.

Der Rücklauf entspricht in etwa demjenigen von Ende 2009. Zwar können damit keine repräsentativen Aussagen gemacht werden, trotzdem enthalten die Antworten wertvolle Informationen, die uns einerseits in unserer Arbeit bestätigen und uns andererseits wertvollen Input für die künftige Entwicklung liefern. Im Folgenden erhalten Sie eine Übersicht über die wichtigsten Resultate.

Jünger, weiblicher, neuer

Die Publishing-Branche scheint noch immer von Männern dominiert. Das zeigt mit gut 72% auch die aktuelle Umfrage. Gegenüber der letzten Befragung ist aber festzustellen, dass der Frauen­anteil um 5% zugenommen hat. Gleichzeitig sind die Publisher-Leser jünger geworden. Zwar ist immer noch etwas mehr als die Hälfte (53%) über 45 Jahre alt, doch die grösste Altersgruppe ist diejenige zwischen 35 und 45 Jahren. Bei der letzten Befragung war es noch diejenigen der 45- bis 55-Jährigen.

Ein Viertel der Leser kennt und liest den Publisher bereits seit mehr als zehn Jahren. Erfreulich ist auch die Tatsache, dass sich unter den Umfrageteilnehmern 10% Neuleser befinden, die den Publisher erst seit maximal einem Jahr lesen. Wird diese Zeitspanne auf zwei Jahre verlängert, sind es sogar 20%.

Für den Berufsalltag

Der Publisher ist nicht am Kiosk erhältlich und so erstaunt es kaum, dass über 93% der Befragten Abonnenten sind. Knapp zwei Drittel (66%) davon haben den Publisher im Geschäft abonniert.

86% der Leser lassen keine der jährlich sechs Ausgabe aus. Die Umfrage zeigt, dass das Heft nicht nur durchgeblättert wird. Gut zwei Drittel (68%) der Umfrageteilnehmer investieren mehr als eine Stunde für die Lektüre.

Die Aussage, wonach der Publisher das für den Beruf notwendige Know-how vermittelt, wird von 99% bejaht (trifft zu: 60%; trifft teilweise zu: 39%). Gegenüber der letzten Befragung Ende 2009 ist die Zustimmung nicht unerheblich gestiegen (trifft zu: 45%; trifft teilweise zu: 51%). Auch die Identifikation mit dem Publisher ist nochmals gestiegen: 57% können sich mit dem Publisher identifizieren. 40% zumindest teilweise.

Zeitschrift für Fachinformation

Die Antworten auf die Aussage, dass es den Publisher auch nur als E-Paper geben könnte, zeigen, dass Akzeptanz und Bereitschaft zunehmen, Magazine am Bildschirm zu lesen: Für 7% trifft dies zu, für 16% teilweise (gegenüber 4% respektive 11% bei der letzten Befragung). Dies entspricht einer Zustimmungssteigerung von gut 8%. Dies hängt wohl mit der inzwischen starken Verbreitung der Tablets zusammen – unter den Befragten haben mittlerweile gut 70% eines. Und doch: Die grosse Mehrheit wünscht den Publisher nach wie vor gedruckt.

So erstaunt es nicht, dass Fachzeitschriften das mit Abstand (87%) meistgenannte Medium sind, um sich über Fachthemen zu informieren. Gefolgt von Onlineportalen (65%) und gedruckten Büchern (51%). Bei der Frage, welche Fachzeitschriften gelesen werden, zeigt sich, dass viele der zur Auswahl gegebenen Titel von mehr als 60% der Befragten nie gelesen werden. Darunter sind Docma, Druckmarkt Schweiz, Kreativ oder Phönix (ehemals Graphia). Selbst ein Viscom mit grosser Reichweite wird von knapp der Hälfte der Leser nicht beachtet.

Gestaltung und Inhalt gefallen

Befragt nach dem Inhalt des Publisher zeigt sich, dass sich die Tipps und Tricks ungebrochener Beliebtheit er­freuen. 91% lesen diese oft. Gleich dahinter folgen Design- und Typografie-Themen (88%). Auch die News rund um Publishing und Digitaldruck werden mit 87% sehr rege gelesen. Ebenfalls zu erwähnen sind Themen aus Prepress und Medienvorstufe sowie Imaging und Bild (80% beziehungsweise 76%).

Dass wir in Sachen Qualität auf dem richtigen Weg sind, beweist die Tatsache, dass diese kein einziges Mal mit schlecht oder dürftig bezeichnet wurde. Im Gegenteil: 53% antworteten mit gut, 47% gar mit sehr gut.

Beim Setzen der Schwerpunktthemen scheinen die Leser «Vertrauen in die Macher» zu haben. Mit dem Thema «Publishing-Arbeitsplatz» (spricht mich an oder eher an: 85%) und «Digitalfotografie» (82%) haben wir den Nerv der Leser am besten getroffen. Publishing-3.0-Themen (77%) und Digitaldruck (71%) folgen gleich dahinter. Auf erstaunlich wenig Zustimmung stiess der Schwerpunkt zu Green­printing, der 53% nicht oder eher nicht interessierte.

Nicht nur der redaktionelle Inhalt, auch das Layout gefällt. Das ist zumindest die Meinung von mehr als neun von zehn Publisher- Lesern (ja: 59%; eher ja: 35%). Noch deutlicher fällt diese Zustimmung bei den Covers aus. Über 95% gefallen diese (ja 73%; eher ja 22%).

Multimedial und Sozial

Gut 45% der Befragten können sich nicht vorstellen, den Publisher nur noch als digitales Magazin zu lesen. Weitere 37% können es sich eher nicht vorstellen. Über 60% (ja 26%; eher ja 35%) würden den Publisher jedoch zusätzlich auch auf dem Tablet lesen – was der eine oder andere sicher auch schon tut. Nur gerade 14% (ja 6%; eher ja 8%) sind bereit, den Publisher auch auf dem Handy zu lesen.

Als Ergänzung zum Heft würden mehr als 55% (ja 27%; eher ja 30%) Beiträge als Videopodcast anschauen. Selbiges als Audiobeitrag wird nur von gut 20% bejaht (ja 10%; eher ja 13%).

Über die Hälfte der Befragten (53%) würden Online-Beiträge bewerten oder kommentieren. Bewerten (28%) scheint jedoch wichtiger als Kommentieren (5%) zu sein.

Ein Drittel (ja 9%; eher ja 25%) wünscht sich, dass der Publisher über Soziale Medien erreichbar ist. Dem gegenüber stehen 38% (nein 14%; eher nein 25%), die darauf verzichten können. 71% derjenigen, die per Social Media mit Publisher interagieren wollen, täten dies via Facebook. Twitter und Xing kommen beide auf knapp 40%, Google+ auf gut 20%.

Wissen ist Macht

Die Umfrage zeigt deutlich, dass der Publisher gelesen wird, um Fachinformation für den Berufsalltag zu erhalten und damit stets am Ball zu bleiben.

Weiterbildung scheint auch in der Publishing-Branche ernorm wichtig zu sein. So planen 43% sich im laufenden Jahr weiterzubilden. Tablet Publishing (44%) sowie Informatik und Web (34%) sind die Bereich, wo die Schulbank vornehmlich gedrückt wird. Dem Leserprofil entsprechend sind aber auch Satz und Layout (33%) sowie Bildbearbeitung (30%) Weiterbildungs-Dauerbrenner.