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Spannende Nischen im Visier

Eduard Niksic sieht für Oki im Graphic-Arts-Markt vielversprechende Nischen, welche Druckdienstleistern bei überschaubaren Investitionen neue Märkte erschliessen – speziell durch Anwendungen mit Weiss- und Clear-Toner. Martin Spaar

Publisher: Oki ist im Publishing-Markt nicht so einfach einzuordnen. Sie bieten keine eigentlichen Digitaldruck-Produktionssysteme an und haben doch eine Palette von Druckern, die auf professionelle grafische Anwendungen ausgerichtet sind. Wie positionieren Sie sich in diesem Markt?

Eduard Niksic: Es ist richtig, dass wir uns nicht mit den grossen Playern messen wollen. Wir fokussieren uns auf Nischen, die von anderen wenig bewirtschaftet werden. Das ist unsere Strategie im Office-Markt und entsprechend spannende Nischen haben wir auch im Graphic-Arts-Markt im Visier. Wir haben für diesen Markt einzigartige Produkte im Portfolio. Speziell beliebt ist bei Agenturen und Druckdienstleistern unsere Oki Pro9541-Familie. Das sind SRA3-LED-Printer mit einem fünften Farbwerk für Weiss- oder Clear-Toner.

Haben Sie als Anbieter mit Schwerpunkt Office nicht mit Vorurteilen zu kämpfen? An ein Produktionssystem stellt man doch andere Anforderungen als an einen Office-Printer?!

Wo es solche Vorurteile gibt, können wir diese schnell aus dem Weg räumen. Wir zielen nicht auf das Billig-Segment, auch im Office-Markt nicht. Qualität, Zuverlässigkeit und Flexibilität stehen bei uns an oberster Stelle.

Tönt gut – aber wie äussert sich das konkret?

Alle unsere Geräte sind mit einem Alu-Chassis sehr robust gebaut. Wir sind Pionier der LED-Technologie, welche gegenüber der verbreiteten Laser-Technologie viele Vorteile bietet, gerade bei grafischen Anwendungen: Die Randschärfe ist besser als beim Laser – das sieht man bei kleinen Schriften und Details. Zudem gibt es keine beweglichen Teile, was die Langlebigkeit verbessert. So können wir auf viele Systeme eine Vor-Ort-Garantie von drei Jahren gewähren – ohne Aufpreis!

Und noch ein Punkt: Unsere Produkte bieten eine reiche Ausstattung, speziell auch bei der Software. Dazu gehören je nach Modell Dokumenten-Management-Tools und – für grafische Anwendungen speziell wichtig – eine komplette Lösung für die Profilierung und das Farbmanagement. Der Kunde zahlt keinen Aufpreis und bekommt alles aus einer Hand.

Was sind Beispiele von Anwendungen, auf die Sie mit Ihren Systemen mit fünftem Farbwerk zielen?

Nur schon das Weiss eröffnet ein breites Spektrum an Anwendungen. Man kann einen Farbprint mit Weiss unterlegen und auf diese Weise farbiges Papier und Folien ohne Kompromisse bei Leuchtkraft oder Farbigkeit bedrucken. In diesem Bereich gibt es bei unseren Kunden in der Praxis bereits verschiedenste Anwendungen von Postkarten bis zu transparenten Aufklebern für Flaschen. Sehr spannend sind auch Anwendungen im Bereich Textildruck. Über ein Transfermaterial lassen sich so auch farbige oder schwarze T-Shirts bedrucken. So kann sich ein Druckdienstleister mit einer verhältnismässig kleinen Investition neue Märkte erschliessen. Ganz ähnlich verhält es sich mit dem Clear-Toner – dieser eröffnet im Sicherheitsdruck ein zusätzliches Feld an Möglichkeiten.

Das sind doch sehr spezielle Anwendungen, die einiges an Fachwissen und Beratung voraussetzen. Wie können Sie das als in der Schweiz eher kleine Firma sicherstellen?

Wir sind uns bewusst, dass wir das in der von uns gewünschten Qualität selbst nicht leisten können. Deshalb arbeiten wir mit Partnern mit dem nötigen Know-how im grafischen Markt zusammen. Diese betreuen den Kunden von der Evaluation bis zur Installation einer funktionierenden Lösung.

Was ist in nächster Zeit an Neuheiten aus dem Haus Oki für den grafischen Markt zu erwarten?

Wir bringen Ergänzungen zu unseren bestehenden Systemen, welche für Druckdienstleister sehr interessante Lösungen ermöglichen: Erstens eine spezielle Zuführung für den Couvertdruck und zweitens eine Rollen-Zuführung für den Druck von langen Bannern. Zudem gibt es auch mit den aktuellen Produkten noch viel zu entdecken, zum Beispiel neue Anwendungsmöglichkeiten für Neon-Toner.

Wir haben bis jetzt nur über den Kleinformat-Markt gesprochen. Mit der Übernahme des Wide-Format-­Geschäfts von Seiko sind Sie jetzt auch in diesem Markt präsent. Welche Strategie verfolgen Sie hier?

Auch im Wide-Format-Markt setzen wir auf kompetente Fachhändler, welche den Markt kennen und den Kunden eine professionelle Betreuung bieten können. Mit dem E-64s haben wir eben ein neues Eco-Solvent-System eingeführt. Es bietet die sprichwörtlichen Seiko-Qualitäten mit langlebigen Industrie-Druckköpfen und hoher Druckleistung zu einem super Einstiegspreis. Wir sind also auch hier sehr gut aufgestellt! ↑

Eduard Niksic

Betreut bei Oki Systems Schweiz die Pro Series sowie die Wide-Format-Sparte «ColorPainter».

Seit 1996 in der Branche tätig, kennt er die Ansprüche von Production- und Graphic-Arts-Kunden in der Schweiz und Österreich.