Cover_19-6_gruen_low

Schweizer Fachzeitschrift
für Publishing und Digitaldruck


Heft-Archiv >> 2012 >> Publisher 4-12 >> Publishing >> Tipps & Tricks

Tipps & Tricks

  • Photoshop: Mehrere Masken auf die gleiche Ebene anwenden
  • Illustrator: Vektoren in Photoshop
  • InDesign: Die ominöse Aussparungsgruppe
  • InDesign: Ein transparentes Objekt mit opakem Schatten
  • InDesign: Seiten von einer Satzdatei in eine andere verschieben
  • Photoshop: Überblendmodi per Tastaturkürzel aktivieren
Photoshop

Mehrere Masken auf die gleiche Ebene anwenden

(msc) Mehrere Masken für eine Photo­shop-Ebene? Das geht nicht, werden viele gestandene Photoshop-Profis jetzt sagen. Und das stimmt eigentlich.

Der Clou ist: Einer Gruppe von Ebenen lässt sich ebenfalls eine Maske zuweisen – und eine Ebenegruppe kann auch nur eine Ebene enthalten. So kann man einer Ebene eine Maske zuweisen, sie einer Gruppe hinzufügen und dann diese Gruppe noch einmal mit einer Maske ausstatten.

Und nicht nur das: Da man Gruppenverschachteln kann, lässt sich die maskierte Gruppe noch einmal in eine Gruppe legen und diese mit einer weiteren Maske versehen.

Bleibt die Frage, wann mehrere Masken sinnvoll sein könnten. Ein Beispiel könnte ein Bild sein, bei dem man die Transparenz (Dichte) von zwei Masken unabhängig voneinander einstellen möchte. Eventuell möchte man auch die Weichheit der Kante separat steuern. Im Beispiel wurde das Foto eines vor weissem Hintergrund fotografierten Weinglases vor einen bunten Hintergrund gestellt. Die Kontur, der Innenbereich des Kelchs, die obere Öffnung und die Reflexionen im Stiel wurden jeweils separat maskiert und über die Masken-Palette mit unterschiedlichen Einstellungen für die Dichte versehen.

Der Vorteil dieser Methode: Die Bearbeitung ist komplett nichtdestruktiv und kann jederzeit rückgängig gemacht werden, und die Transparenz der einzelnen maskierten Bereiche lässt sich über die Masken-Palette jederzeit ändern und anpassen, bis das Resultat überzeugt.

Illustrator-Photoshop

Vektoren in Photoshop

(msc) Fügt man Vektorobjekte aus Illustrator in Photoshop ein, hat man die Möglichkeit, diese als Smart-Objekt, als Pixel, Pfad oder Formen­ebene einzufügen. Richtig befriegend ist keine dieser Optionen, denn wenn man mehrere Objekte übernimmt, kann man diese in Photoshop nicht mehr verändern. Wenn man das tun möchte, muss man jedes Objekt einzeln als Smart­objekt kopieren und einfügen und in Photoshop neu arrangieren. Beim Export aus Illustrator als PSD-Datei mit der Option Ebenen mit exportieren und Maximale Bearbeitbarkeit bleiben die Elemente zwar erhalten, doch sie werden in Pixel-Objekte umgewandelt.

Der Trick ist nun, vor dem Export als PSD-Datei die Objekte in zusammengesetzte Formen umzuwandeln. Dazu wählt man ein Vektorobjekt und wählt in der Pathfinder-Palette den Befehl Zusammengesetzte Form erstellen.

Öffnet man die exportierte PSD-Datei nun in Photoshop, sieht man, dass die Vektorobjekte als zusammengesetzte Form erhalten geblieben sind und in der Ebenenpalette in der Reihenfolge verändert werden können. Es ist auch möglich, die Objekte in Photo­shop mit den Vektorwerkzeugen zu bearbeiten oder einzeln umzufärben.

InDesign

Die ominöse Aussparungsgruppe

(msc) In der Effekte-Palette von Photoshop gibt es die Option Aussparungsgruppe. Vielen Anwendern ist nicht klar, was sie tut, und die Hilfe erklärt es auch nicht auf sehr einleuchtende Weise.

Konkret werden innerhalb einer Objektegruppe die Objekte ausgespart, deren Deckkraft auf null gesetzt wurde. Das Beispielbild mit dem sternförmigen Loch besteht aus drei Elementen: Dem Wolken-Bild im Hintergrund, dem Stern und der Mauer im Vorgergrund.

Der Stern wurde mit einer beliebigen Farbe gefüllt. Dann wurde in der Effektepalette die Deckkraft der Fläche auf 0 gesetzt. Die Deckkraft der Kontur bleibt bei 100 %, damit die schwarze Umrisslinie erhalten bleibt. Der Stern ist nun bis auf die schwarze Linie unsichtbar.

Dann wurde er zusammen mit dem Bild der Ziegelsteinmauer gruppiert. Sobald in der Effekte-Palette die Option Aussparungsgruppe gesetzt ist, wird die nichtdeckende Eigenschaft des Sterns auf das Bild in der Gruppe übertragen, wodurch der Stern aus der Mauer ausgestanzt wird.

Die Deckkraft muss bei Verwendung der Aussparungsgruppe nicht komplett auf null gesetzt werden. Es funktioniert genauso, wenn sie auf irgend einen Wert unter 100 % gesetzt wird. Und die Option Aussparungsgruppe reagiert auch auf die Überblendmodi, die auf diese Weise auf andere Elemente in der Gruppe übertragen werden können.

InDesign

Ein transparentes Objekt mit opakem Schatten

(msc) Mit einer Aussparungsgruppe, wie im vorherigen Beitrag beschrieben, kann man nun auch Dinge möglich machen, die in InDesign scheinbar unmöglich sind.

Unmöglich ist eigentlich, ein halbtransparentes Objekt mit einem deckenden Schlagschatten zu versehen:Wenn man bei einem Objekt mit Schlagschatten die Deckkraft verringert, wird automatisch auch der Schlagschatten durchscheinender.

Der Trick geht nun wie folgt: Sie platzieren das Objekt, im Beispiel der neunzackige Stern. Sie füllen ihn mit einer Flächenfarbe und weisen ihm den Schlagschatten zu. Dann kopieren Sie ihn und wählen den Befehl Bearbeiten > An Originalposition einfügen. Entfernen Sie bei der Kopie den Schlagschatten und reduzieren Sie dafür die Deckkraft, beispielsweise auf 40 %. Sie können die Option nur für die Füllungsetzen, falls Sie möchten, dass die Deckkraft der Kontur erhalten bleibt.

Nun gruppieren Sie den Stern und die Kopie und setzen die Option Aussparungs­gruppe. Das führt dazu, dass der Stern durch die Kopie transparent wird, der Schlagschatten des Originalsterns aber nicht angetastet wird.

InDesign

Seiten von einer Satzdatei in eine andere verschieben

(msc) InDesign kennt zwei Methoden, um Seiten als Ganzes von einer Satzdatei in eine andere zu verschieben beziehungsweise zu kopieren:

Methode eins erfolgt per Drag&Drop. Halten Sie beide Dokumente nebeneinander offen. Bei neueren InDesing-Versionen werden Dokumente als Reiter dargestellt. Hier verwenden Sie am einfachsten die Schaltfläche Dokumente anordnen (in der Menüleiste rechts) und klicken dort auf die Schaltfläche Zwei Nutzen. Öffnen Sie, falls nötig, die Seiten­palette (durch Drücken der Taste F12) und ziehen Sie dann die fraglichen Seiten aus der Seitenpalette des Quelldokuments in das Zieldokument. Sie können die Seite irgendwo ablegen. Es erscheint der Dialog Seiten einfügen, bei dem Sie über das Dropdown-Menü Einfügen genau steuern, wo die per Maus gezogene Seite hingelangt.

Zweite Möglichkeit: Sie verwenden den Befehl Layout > Seiten > Seiten verschieben. Er verschiebt die Seiten nicht nur innerhalb des Dokuments, sondern auch zwischen geöffneten Satzdateien.

Sie müssen das Ergebnis im neuen Dokument so oder so genau prüfen. Unterschiedliche Einstellungen beim Grundlinienraster führen unweigerlich zu Unter- oder Übersatz. Stellen Sie sicher, dass bei beiden Dokumenten unter Voreinstellungen bei Raster im Abschnitt Grundlinienraster identische Einstellungen gewählt sind.

Photoshop

Überblendmodi per Tastaturkürzel aktivieren

(msc) Es gibt in Photoshop keine offensichtliche Möglichkeit, in der Ebenen­palette die Blendmodi per Tastaturkürzel auszuwählen. Es scheint, dass man die Modi nur per Maus auswählen kann.

Es geht aber doch über die Tastatur. Mit Alt und Shift bei Windows bzw. Alt und Opt beim Mac ändert man den Modus, wobei ein weiterer Buchstabe den Modus bestimmt: h ergibt Hartes Licht, o steht für Ineinanderkopieren, m für multiplizieren, s für negativ multiplizieren, g für aufhellen, d für farbig abwedeln, k für Abdunkeln, und n ist der Modus Normal.