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Tipps & Tricks

InDesign

Texte formatlos einfügen

(msc) Standardmässig fügen Anwendungen bei Windows und Mac Text mitsamt den Formatierungen aus der Zwischenablage ein. Das ist in den allermeisten Fällen völliger Unfug. Die Originalformatierung ist unerwünscht, denn schliesslich will man seine Satzdatei einheitlich mit seinen eigenen Auszeichnungen gestalten. Es gibt eine Reihe von Tricks, wie man Texte ohne Formatierungen einfügen kann. Ein paar davon sind unter bit.ly/nur-text aufgeführt.

Bei InDesign geht es einfacher: Im Bearbeiten-Menü gibt es den Befehl Unformatiert einfügen, den man über Ctrl + Alt + v per Tastatur auslöst. Man kann InDesign aber auch dazu bringen, dass er immer ohne Format einfügt. In den Voreinstellungen bei Zwischenablageoptionen gibt es die Option Nur Text.


Photoshop

Wozu taugt der Verblassen-Befehl?

(msc) Im Bearbeiten-Menü von Photoshop gibt es den prominent platzierten Befehl Verblassen. Doch obwohl er dort schon seit Jahr und Tag zu finden ist, wird er kaum je benutzt: Es ist einfach zu wenig klar, wozu er gut sein soll.

Dabei ist es eigentlich einfach: Er reduziert die Wirkung der letzten Aktion: Man kann seinen Pinselstrich abdämpfen oder einen Effekt etwas dezenter gestalten. Das ist auch für Filter interessant, die keine Einstellungen erlauben, zum Beispiel die im Beitrag «Die richtige Schärfe für jedes Bild» erwähnten Schärfefilter.

Verblassen funktioniert so, als ob die letzte Aktion auf einer eigenen Ebene erfolgt wäre. Der Befehl reduziert quasi die Deckkraft dieser imaginären Ebene und erlaubt auch eine Änderung der Füllmethode.

Nicht verfügbar ist der Verblassen-Befehl bei nichtdestruktiven Aktionen, da diese über die Parameter dezenter gestaltet werden können.


InDesign

Einstellungsmässig zurück zum Anfang

(msc) Sie können sämtliche benutzerdefinierten Einstellungen an InDesign rückgängig machen. Das tun Sie wie folgt: Starten Sie InDesign und halten Sie dann bei Windows die Umschalt-, Crtl- und Alt-Tasten gedrückt. Beim Mac betätigen Sie Umschalt-, Wahl-, Befehl- und Ctrl-Taste. Klicken Sie im Dialog «InDesign-Voreinstellungsdatei löschen» auf Ja.

Mit dem Betriebssystem vertraute Anwender können auch manuell die Dateien in den Ordnern InDesign SavedData und InDesign Defaults löschen, die sich beim Mac im Library-Ordner und bei Windows unter Anwendungsdaten im jeweiligen InDesign-Unterverzeichnis finden.


InDesign

Globale Einstellungen und Dok-Vorgaben

(msc) Im Voreinstellungs-Dialog von InDesign ist nicht ersichtlich, welche Vorgaben generell gelten, und welche nur auf das aktuelle Dokument angewandt werden. Eine Übersicht von InDesignSecrets.com unter bit.ly/prefguide klärt diese Frage: Im PDF mit Screenshots aller Rubriken sind die dokumentspezifischen Einstellungen gelb markiert. Die unmarkierten Einstellungen gelten global.

Das PDF zeigt die englische Version von InDesign. Anhand der Screenshots ist aber klar, mit welchen deutschen Optionen die Markierungen korrespondieren. Für den Download benötigen Sie eine kostenlose Mitgliedschaft, via Login melden Sie sich an.


InDesign

Dok-Einstellungen anpassen

(msc) Tipps für die Konfiguration von InDesign (siehe vorheriger Beitrag) liefert auch Adobe, und zwar im Hilfedokument «Festlegen von Voreinstellungen in Adobe InDesign» (bit.ly/indesign-prefs):

Wenn Sie über die Bedienober­fläche Vorgaben treffen möchten, die für alle neuen Dokumente gelten, dann schliessen Sie alle Dokumente, und nehmen beim leeren Anwendungsfenster die entsprechende Konfiguration vor. Sie können so beispielsweise Vorgaben für Schriften, Flächen- und Konturfarben und viele andere Dinge machen.

Um im Dokument die Voreinstellungen für neue Objekte festzulegen, stellen Sie sicher, dass nichts markiert ist und setzen dann via Menü, Dialoge oder Bedienfeld die entsprechenden Parameter wie gewünscht.


Photoshop

Von einer Photoshop-Datei zur nächsten

(msc) Die Ebenenpalette in Photo­shop ist überaus Drag&Drop-freundlich: Sie lässt es zu, dass man eine Ebene aus einer Photoshop-Datei in eine andere zieht. Nicht nur das, auch Einstellungsebenen lassen sich so von einem Dokument in ein anderes ziehen, ebenso Masken und Gruppen. Wenn Sie einen Ebeneneffekt verpflanzen möchten, ziehen Sie das fx-Symbol an den Zielort.

Die Reiterdarstellung scheint das Ziehen und Ablegen zwischen Dokumenten zu erschweren, da man nur ein Dokument aufs Mal sieht. Die Mausarbeit ist aber auch in dieser Konstellation möglich. Ziehen Sie das gewünschte Element auf den Reiterkopf des Zieldokuments und verharren Sie mit dem Zeiger einen kurzen Moment an Ort und Stelle: Photoshop wechselt dann die Ansicht, sodass Sie die Drag&Drop-Aktion abschliessen können.


InDesign

Lästige Hänger beim Texttippen

(msc) Es kann vorkommen, dass InDesign bei der Texteingabe träge reagiert und die getippten Buchstaben erst mit einer grossen Verzögerung anzeigt. In solchen Fällen kann es helfen, unnötige Ebenen auszublenden oder näher heranzuzoomen. Bei manchen Nutzern soll es auch geholfen haben, den Befehl Bearbeiten > Frühere lokale Einstellungen werden migriert auszuführen.

Falls nicht: Starten Sie neu und ­prüfen Sie, ob InDesign besser reagiert, wenn Sie die Steuerungs­palette ausblenden. Ansonsten ­tippen Sie Ihren Text in einer Text­verarbeitung wie Word oder via Bearbeiten-Menü im Textmodus.


Photoshop

Die Füllmethoden durchprobieren

(msc) Es soll Leute geben, die am liebsten nach dem Prinzip Versuch und Irrtum herausfinden, welche Füllmethode für ihre Zwecke am besten geeignet ist. Das geht am schnellsten per Tastaturkürzel: Mit der Umschalttaste und Plus wechselt man zur nächsten Füllmethode, mit Shift und Minus zur vorherigen.


Photoshop

Der Zauber einer PSDT-Datei

(msc) In InDesign sind Vorlagen extrem wichtig. Sofern eine Publikation keine einmalige Angelegenheit ist, wird man sie mit einer Vorlage gestalten. In Photoshop hingegen lassen die meisten Nutzer jedem Bild eine individuelle Behandlung zukommen.

Es gibt aber auch in der Bildbearbeitung die Möglichkeit, mit Standarddateien zu arbeiten. Dazu speichert man sein Dokument einfach mit Endung .psdt – das T am Ende steht für Template, Vorlage in Englisch. In einer Vorlage kann man Ebenen, Pinsel, Muster und ähnliche Dinge vorhalten oder auch einfach Vorgaben zum Farbraum, zur Auflösung, Orientierung und zum Farbmanagement treffen.

Statt einer eigenen Vorlage bieten neuere Versionen von Photo­shop im Neues Dokument-Dialog die Option, Einstellungen zur Breite und Höhe, zur Auflösung, zur Hintergrundfarbe und zum Farbprofil zu treffen. Diese können rechts bei Vorgabedetails benannt und gesichert werden. Sie erscheinen dann im Dialog in der Rubrik Gespeichert. Und: Adobe bietet selbst viele Vorlagen an, die über Adobe Stock vertrieben werden. Bevor man die verwendet, muss man allerdings die Lizenz prüfen, da es oft bestimmte Nutzungs­einschränkungen gibt.


Photoshop

Die richtige Schärfe für jedes Bild

(msc) «Mit alles und scharf?» gilt als so genannte Kebabsprache – in Anspielung an die Frage des nicht perfekt Deutsch sprechenden Dönerverkäufers. In Photoshop gibt es bei Filter > Scharfzeichnungsfilter sechs Methoden für die Schärfung von Aufnahmen. Und die sollten nicht unbedingt wie Paprikasosse über das Bild gekippt, sondern gezielt verwendet werden.

Konturen scharfzeichnen: Ein automatischer Filter, der sich um die Kanten kümmert. Da es nichts einzustellen gibt, ist dieser Filter für gezielte Anpassungen ungeeignet.

Scharfzeichnen: Der Standardfilter funktioniert automatisch und ohne Steuerungsmöglichkeit. Profis empfehlen ihn nur bei maximalem Zeitdruck.

Stärker scharfzeichnen: Dieser Filter setzt noch einen drauf, erlaubt aber ebenfalls keine Nutzereingriffe.

Selektiver Scharfzeichner: Dieser Filter lässt sich über die drei Parameter Stärke, Radius und Rauschen reduzieren steuern. Ausserdem lassen sich wahlweise Objektivunschärfe oder Bewegungs­unschärfe und Gaussscher Weichzeichner rückgängig machen. Tiefen und Lichter können separat behandelt werden und eine 100-Prozent-Vorschau zeigt, was passiert. Dieser Filter wird von allen empfohlen, die nicht Unscharf maskieren verwenden, und vice versa.

Unscharf maskieren: Der Name ist nicht Programm – das ist die am häufigsten verwendete Schärfungsmethode überhaupt. Er hat ähnliche, aber etwas weniger Einstellungsmöglichkeiten als der selektive Scharfzeichner. Empfehlenswert ist ein Ausgangswert von 100 Prozent bei Stärke und 1 Pixel bei Radius. Ein höherer Schwellenwert sorgt dafür, dass nur die Kanten und nicht die flächigen Bereiche geschärft werden. Achten Sie darauf, dass beim Schärfen keine Säume entstehen und keine Artefakte sichtbar werden.

Verwackelungen reduzieren: Dieser Spezialfilter ist nur dann angebracht, wenn eine Aufnahme eigentlich missraten ist. Er versucht, die Quasi-Mehrfachbelichtung, die durch eine Bewegung der Kamera während des Auslösens entstanden ist, zu beseitigen. Das funktioniert nur in engen Grenzen. Doch wenn man eine technisch fragwürdige, aber ansonsten wertvolle Aufnahme retten möchte, lohnt sich ein Versuch.