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Voreinstellungen nach Mass � Teil 1

Passen Sie InDesign an die eigenen Bedürfnisse und die Anforderungen der Produkte an! Dadurch minimiert sich der Aufwand beim Definieren und Formatieren.

Beat KipferGeht man die Voreinstellungen von InDesign einmal so richtig gründlich durch, lernt man das Programm und all die guten Ideen dahinter wirklich kennen und schätzen. Das tönt nach Knochenarbeit, doch je mehr man sich damit befasst, desto mehr Spass macht es. Steigen wir also gemeinsam ein und schauen uns in diesem ersten Teil die Arbeitsoberfläche genauer an.

Preferences löschen

Am besten starten Sie mit der Definition der spezifischen Voreinstellungen, nachdem InDesign in die «Werkseinstellung» zurückgesetzt wurde. Damit gehen Sie kein Risiko ein, denn jedes Dokument, das vorher auf Ihrem Computer oder irgendwo sonst erstellt wurde, behält seine Eigenschaften vollumfänglich. Die neuen Voreinstellungen werden in jedes Dokument, das künftig neu erstellt wird, übernommen.

Preferences löschen: Starten Sie InDesign und drücken Sie sofort Umschalt + Strg + Alt (Windows) bzw. Umschalt + Wahl + Befehl + Ctrl unter Mac OS. Beantworten Sie die Frage nach dem Löschen der Voreinstellungsdateien mit Ja.

Nach dem Start präsentiert sich InDesign wie unmittelbar nach der Installation. Wichtig zu wissen: Bereits vorhandene Arbeitsbereiche sowie individuelle Tastaturbefehl-Sets bleiben bei diesem Reset erhalten.

Arbeitsbereich und Bedienung

Jeder Anwender hat seine Gewohnheiten und auch seine individuellen Ansprüche an das Verhalten von InDesign. Mir beispielsweise gehen nach dem InDesign-Reset einige Eigenheiten komplett gegen den Strich. Deshalb ändere ich ein paar Dinge sofort. Sie müssen mit meinen folgenden Ausführungen absolut nicht einig gehen, aber die angesprochenen Punkte sind sicher auch für Sie wichtig.

Die Voreinstellungen finden sich unter Macintosh im Menü InDesignCC; unter Windows sind sie im Menü Bearbeiten ganz unten zu finden. Einfacher geht es über die Kurzbefehle cmd-K (Mac) und Ctrl-K (Windows):

  • … > Allgemein > Allgemein: ??Wenn keine Dokumente geöffnet sind, Arbeitsbereich «Einstieg» anzeigen.??Altes Dialogfeld «Neues Dokument» verwenden.

Beides erscheint mir sehr unübersichtlich und unnötig. Auch wenn ich normalerweise Neuerungen gegenüber aufgeschlossen bin, finde ich diese beiden absolut unnötig!

  • …> Benutzeroberfläche > Aus­sehen > Farbmotiv:??Montagefläche an Motivfarbe anpassen

Für mich ergibt dies eine angenehmere Oberfläche für die ­Layoutarbeit.

  • … > GPU-Leistung:? GPU-Leistung? Animierter Zoom

Durch Deaktivieren der Funktion Animierter Zoom kann mit dem Zoomwerkzeug (Lupe) wieder ein Rechteck mit dem gewünschten Bildausschnitt aufgezogen werden. Dadurch ist der gezoomte Bildschirmausschnitt viel besser vor­aussehbar.

  • Werkzeug-Bedienfeld auf 2-spaltig einstellen:

Mit Klick auf den kleinen Doppelpfeil in der Kopfleiste des Werkzeug-Bedienfelds wird dieses 2-spaltig dargestellt. Die Werkzeuge sind schneller auffindbar und die Normalansicht und der Vorschaumodus (Symbole zuunterst in der Leiste) sind einfacher klickbar.Das mache ich übrigens auch in Illu­strator und Photoshop genauso.

  • Arbeitsbereich einrichten:

Unter Fenster > Arbeitsbereich einen bereits existierenden Arbeitsbereich erneut auswählen. Falls noch kein eigener Arbeitsbereich vorhanden ist, gehen Sie wie folgt vor:Wählen Sie den Arbeitsbereich Typo­grafie. Holen Sie aus dem Menü Fenster nacheinander Informationen und Verknüpfungen. Docken Sie diese rechts in der Bedienfeldreihe an gewünschter Stelle an, indem Sie das Fenster an der Kopfleiste packen und in die Leiste ziehen. Holen Sie nach Bedarf auch noch Fenster > Schrift und Tabellen > Tabelle und gehen Sie damit gleich vor. Speichern Sie nun Ihren persönlichen Arbeitsbereich – Ihre individuelle Fensteranordnung – unter Fenster > Arbeitsbereich > Neuer Arbeitsbereich.

Zum Schluss noch ein Feature, das den Komfort bei der Textbearbeitung beeinflusst:

  • …> Eingabe > Textbearbeitung durch Ziehen und Ablegen:??In Layoutansicht aktivieren

Damit lassen sich markierte Textstellen im Layout per Drag&Drop verschieben und mit Alt-Drag&Drop kopieren. Wer sich das von der Textverarbeitung her gewohnt ist, möchte diese Funktion nicht missen.

Hier finden Sie eine Step-by-Step-Anleitung zu nützlichen InDesign-Voreinstellungen.

In der nächsten Ausgabe erhalten Sie an dieser Stelle weitere Tipps&Tricks zu den Voreinstellungen in InDesign.

Auswirkungen der Einstellungen

  • Wenn InDesign gestartet, jedoch kein Dokument geöffnet ist: Vor- und Grundeinstellungen wirken sich auf alle zukünftig neu erstellten InDesign-Dokumente aus, nicht aber auf bestehende.
  • Wenn InDesign-Dokument geöffnet, jedoch kein Objekt ausgewählt ist: Einstellungen (z. B. Textrahmenoptionen) wirken sich auf alle zukünftig neu erstellten Objekte in diesem Dokument aus. Bei geöffnetem Dokument veränderte Voreinstellungen gelten ebenfalls nur für dieses Dokument.
  • Wenn InDesign-Dokument geöffnet und Objekte ausgewählt sind: Veränderungen der Eigenschaften wirken sich nur auf diese Objekte aus.
Beat Kipfer, Ausbilder FA, haft erfreulich. PubliCollege GmbH, 3400 Burgdorf. Kurse, Lehrgänge, Firmenschulungen und Support für Print- und Web-Publishing; Fachlehrer an der Schule für Gestaltung Aargau, Kursleiter an mehreren Schulen in der Deutschschweiz. beat.kipfer@publicollege.ch