Virtuell, hell und koffeinhaltig
Vielfältige Neuzugänge im Downloadbereich: comichafte Bilder, Licht mit Spiel und Schat-ten, ein Kreationstool für virtuelle Welten und typografische Höhenflüge für das Web.
(msc) Licht ist ein starkes Bildgestaltungselement. Wenn es durch Jalousien fällt und ein Streifenmuster auf Wände oder Gesichter wirft, erzeugt das sofort eine intensive und spannende Atmosphäre. In Film und Fotografie lässt sich das Spiel aus Licht und Schatten sehr effektvoll einsetzen. Allerdings sind dazu aufwendige Vorbereitungen im Studio nötig. Die Technik dahinter heisst Gobo (Graphical optical blackout). Das ist eine Maske aus Metall oder Glas, die, vor einen Scheinwerfer oder Projektor montiert, ein Muster auf die Szenerie wirft.
Den Gobo auf digitalem Weg ersetzt ein Photoshop-Plug-in namens Light! von Digitalfilmtools. Mit ihm fügt man die Lichteffekte in der Postproduktion ein. Es gibt die fünf Modi Diffusion mit diffuser Lichtquelle, Fill zum Aufhellen von Bildern, Glow mit einem Glüheffekt, Fog für gegenlichtartige Beleuchtung und schliesslich eben Light für das Spiel mit Licht und Schatten. Hier wählt man bei Preset das gewünschte Muster aus 565 mitgelieferten Vorlagen: darunter Muster wie Fenstertür, Kirchenfenster, Vorhänge, Rollladen, aber auch Sterne, Herzen und Totenköpfe. Dann positioniert man den Lichteffekt und wählt Farbe und Intensität (die Farben orientieren sich an den Farbfiltern von Gamproducts, einem Gobo-Hersteller). Wichtig auch die Einstellung bei Displace: Sie simuliert Licht, das auf ein räumliches Objekt fällt. Dieser Effekt ist natürlich reiner «Bluff», da Digitalfotos «flach» sind und keine Tiefeninformationen enthalten. Daher ist das Resultat meist besser, wenn man es nur auf den Hintergrund anwendet.
Die Vollversion gibt es für 50 US-Dollar auf www.digitalfilmtools.com.
[Mac] > Photoshop > light3_5ps.dmg, 37MB
[Win] > Photoshop > light3_5ps.exe, 20,5MB
(msc) Duplicate Image Detector sucht auf dem Mac nach doppelten Bildern. Es gibt eine kostenlose Version des Programms mit abgespecktem Funktionsumfang. Die Vollversion kostet 30 US-Dollar (etwa 36 Franken) und ist unter http://did.ltconsult.com.au erhältlich.
[Mac] > Shareware > DuplicateImageDetector.dmg.zip, 658KB
(msc)Pixen ist ein kostenloses Bildbearbeitungsprogramm für den Mac. Mit einigen Besonderheiten: Das Programm ist für die Kompositionen auf mehreren Bildebenen gerüstet und erlaubt die Steuerung der Transparenz jeder Ebene. Pixen weiss mit Animationen umzugehen und exportiert Minifilme als GIF oder als QuickTime-Movie. Und das ist denn auch das bevorzugte Einsatzgebiet für das Program: Eine ausgewachsene Bildbearbeitung ist Pixen noch nicht, aber ein praktisches Werkzeug für GIF-Animationen.
Beim Entwickeln solcher bewegter Internetbildchen ist die Möglichkeit hilfreich, den Hintergrund anzupassen und dort ein Bild abzulegen, das nicht Teil der Animation ist. So sieht man während der Gestaltung, wie die fertige Animation mit Umfeld wirkt.
[Mac] > Shareware > Pixen_3.0.dmg, 5,9MB
(msc) Die texanische Softwareschmiede CoffeeCup ist bekannt durch unkonventionelle Webprogramme (die mit dem etwas seltsamen Slogan «Fresh Software. Warm People» beworben wird). Neu gibt es von den warmen Leuten das Tool Photo Gallery: Es erzeugt Fotoalben im Flash-Format (wir haben bereits einige solcher Produkte vorgestellt, etwa den kostenlosen Gallery Manager oder Flash Slideshow Builder von Wondershare.com). CoffeeCup bietet eine gut ausgewogene Mischung aus Flexibilität und Einfachheit. Wer sich für eines der elf Templates (Vorlagen) entscheiden kann, kommt mit wenigen Klicks zum Ziel. Wer will, kann die Vorlagen aber auch anpassen. Das Programm lädt die Dateien auf Wunsch sogar auf den Webserver hoch; natürlich kann man sie aber auch in eine per GoLive oder Dreamweaver verwaltete Site integrieren. Photo Gallery kostet in der Vollversion 39 US-Dollar.
Welches Tool man für seine Flash-Galerien am besten einsetzt, hängt von zwei Faktoren ab: Zum einen davon, wie gut oder schlecht man mit einem der Programme aus dieser Kategorie zurechtkommt. Zum anderen sind die Vorlagen entscheidend: Auch wenn man die Templates anpassen und modifizieren kann, lassen sie sich nur in gewissen Grenzen ändern, daher müssen das grundsätzliche Konzept und der «Look and Feel» gefallen.
[Win] > Webtools > CoffeePhotoGallery57.exe, 9,5MB
(msc) Comic Life macht aus einer Sammlung von Digitalfotos einen Comicstrip. Und zwar mit allem, was dazugehört: Es gibt die Seiteneinteilung in Kästchen, Sprechblasen in verschiedenen Formen, die passende Comicschrift und viele Bildeffekte, die den Fotos einen gezeichneten, plakativen Charakter verleihen. Der fertige Comic kann gedruckt, als PDF exportiert oder auf .Mac deponiert werden. Zugegebenermassen ist Comic Life für Heimanwender ausgelegt – nichtsdestoweniger macht das Programm auch Profis Spass und man kann sich natürlich auch kreative Einsatzgebiete dafür denken. Anwender eines neueren Mac sollten nachsehen, ob sie Comic Life bereits auf dem Rechner haben: Apple hat die Vollversion mit Intel-Mac ausgeliefert. Die Vollversion gibt es ab 25 US-Dollar auf www.plasq.com.
[Mac] > Shareware > comiclife.dmg.sit, 10,9MB
[Win] > Shareware > comiclife-win.exe, 11,2MB
(msc) Und noch ein Tool von CoffeeCup: Das Programm Flash Website Font erlaubt es, auf Webseiten nicht nur die gängigen Webschriften zu verwenden, sondern beliebige Fonts. Der Trick dahinter heisst Scalable Inman Flash Replacement (sIFR): Die Schriften werden mithilfe von Flash erzeugt und in der Website dargestellt. Wie es im Detail funktioniert, ist unter dem folgenden Link beschrieben:
http://wiki.novemberborn.net/sifr/
Der Einsatz von Flash Website Font ist unkompliziert: Man definiert, mit welcher Schrift, Schriftgrösse, -auszeichnung und Farbe man seinen Text dargestellt haben möchte. Vorgaben treffen darf man für die HTML-Elemente h1, h2 bis h6, b, strong, big, em, i und p.
Sind diese Angaben gemacht, speichert man, und das Programm schreibt eine HTML-Datei mit einigen CSS-Stildateien, einer Flash-Datei und einem JS-Script. Die HTML-Datei bearbeitet man dann wie gewohnt in einem HTML-Editor oder man fügt bestehenden HTML-Dateien die generierten Ressourcen bei – das reicht schon, um die Schriftersetzung einzurichten.
Ein interessantes Konzept, das Webdesignern, die typografisch neue Wege beschreiten möchten, ungeahnte Möglichkeiten eröffnet – und das, ohne dass bestehende Sites stark umgebaut werden müssen. Einen Nachteil konnten wir allerdings beobachten: Bei Sonderzeichen und Umlauten funktionierte die Ersetzung teilweise nicht. Wie sich sIFR bei grossen Sites bewährt, müsste ausgiebiger getestet werden – Flash Website Font ist mit einem Preis von 34 US-Dollar aber durchaus ein Schnäppchen, mit dem man ohne grosse Ausgaben experimentieren kann …
[Win] > Webtools > CoffeeWebsiteFont33.exe, 4,7MB
(msc) Bryce ist ein Programm mit einer bewegten Geschichte: Das Tool geht auf eine Idee des umtriebigen Kai Krause zurück. Als sein Unternehmen MetaCreations im Jahr 2000, als die Dotcom-Blase platzte, bankrott ging, nahm sich Corel des Produkts an. Heute gehört Bryce zu DAZ Productions und dieses Unternehmen hat sich entschlossen, die Version 5.5 als Freeware zur Verfügung zu stellen – die neueste Version 6 ist für 100 US-Dollar zu haben.
Bryce erstellt virtuelle Landschaftsbilder mit hohem Realitätsgrad. Die Szenen werden als dreidimensionale Modelle erstellt und dann mit wählbaren Wetter- und Umgebungseinstellungen gerendert. Wir haben Bryce 5 ausführlich in Publisher 5-01 ab Seite 28 getestet.
Geld kostet die Version 5.5 wie erwähnt nicht – dafür aber Zeit für die Einarbeitung. Denn obwohl die auf Kai Krause zurückgehende Bedienung einfacher ist als in anderen 3-D-Programmen, muss man sich mit vielen Funktionen und Dialogfeldern vertraut machen.
[Mac] > Shareware > Bryce5_5_Free_Setup.sit, 134MB
[Win] > Shareware > Bryce5_5_Free_Setup.exe, 122MB
(msc) Wir haben in letzter Zeit immer wieder Tools für HDR-Bilder vorgestellt, also für Digitalfotos mit hohem Dynamikumfang. Ein weiteres Tool aus dieser Kategorie ist Jasper's DRIMaker. Dieses Programm arbeitet aber nicht mit Tonemapping, sondern verwendet Dynamic Range Increase, um aus mehreren Aufnahmen ein einziges, kontrastreiches Bild zu machen. Diese Technik kann man auch manuell in Photoshop umsetzen; die Anleitung gibt es unter www.digiachim.de/DRI.
Jasper Grahls Programm ist simpel: Bilder werden importiert, ausgerichtet und dann überblendet. Trotzdem sind die Resultate in vielen Fällen überzeugend. Das Programm ist Donationware. Bei Gefallen bittet der Autor um eine Spende: www.drimaker.com.
[Mac] > Shareware > DRIMaker.zip, 212KB