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Adobe Creative Suite

Adobe Creative Suite

Neue Plattform fürs Publishing

Adobes Creative Suite läutet den Beginn einer neuen Publishing-Ära ein. Vom Bild- und Grafikwerkzeug übers Layoutprogramm bis hin zur Webapplikation kommt nun alles aus einem Guss. Im Hintergrund sorgen Funktionen wie Version Cue für eine nahtlose Integration.

HÄME ULRICH Mit der gegen Ende Jahr erhältlichen Creative Suite verfolgt Adobe eine neue Produktstrategie. Weg von einzelnen «Box-Produkten», hin zur gesamtheitlichen Publishing-Plattform. Für den Benutzer bedeutet dies mehr als bloss ein Zusammenführen der bisherigen Produktversionen von Photoshop, Illustrator, InDesign und GoLive. Adobe bestückt die Creative Suite zusätzlich mit Version Cue, einer Versionsmanagement-Software, die sämtliche Suite-Applikationen verbindet. Man spricht bei Adobe nun nicht mehr von Versionen einzelner Produkte, sondern hängt dem Namen jeweils ein «CS» für Creative Suite an und unterstreicht dadurch die Zusammengehörigkeit der einzelnen Programme.

So umfasst die Adobe Creative Suite Premium Photoshop CS (mit ImageReady CS), Illustrator CS, InDesign CS, GoLive CS, Acrobat 6.0 Professional, Version Cue, einen Design-Guide und Training CDs. Die etwas abgespecktere Variante ist die Adobe Creative Suite Standard mit Adobe Photoshop CS (mit ImageReady CS), Illustrator CS, InDesign CS, Version Cue, einem Design-Guide und Training-CDs. Sämtliche Applikationen ausser Acrobat 6.0 Professional erfuhren umfangreiche Updates (siehe detaillierte Artikel in dieser Ausgabe).

Ganzes Publishing-Sortiment kostet weniger als XPress

Nicht nur im Funktionsumfang beeindruckt das neue Angebot, sondern auch preislich. So beträgt der Ladenpreis für die Adobe Creative Suite Premium zirka 2800 Franken, während die Standardversion für ungefähr 2355 Franken über den Ladentisch geht. Eine Vollversion von Quark Xpress 6.0 kostet zum Vergleich etwa 3300 Franken. Der Anwender bekommt also bei Quark für 500 Franken Aufpreis fünf Produkte weniger! Kommt noch hinzu, dass Adobe InDesign CS von der Produktivität her den Abstand zu Quark nochmals deutlich vergrösserte.

Auch Upgrades auf die Adobe Creative Suite sind möglich, und zwar von Photoshop her. Ein Update kostet hier auf die Premium-Version der Suite zirka 1580 Franken, auf die Standard-Suite etwa 1115 Franken. Da in jeder bisherigen Adobe-Collection ein Photoshop enthalten war, kann man auch eine Collection auf die Adobe Creative Suite upgraden.

Eine Plattform,^eine Technologie

Für Kreative bringt die Suite einige Vorteile. Die Unterstützung nativer Datenformate wurde in allen Applikationen nochmals deutlich ausgebaut. Die Produkte verwenden die gleichen Kerntechnologien. Für Bildschirmdarstellung und Ausgabe kommt der AGM (Adobe Graphic Manager) zum Einsatz, Metadaten werden als XMP gespeichert und fürs übergreifende Farbmanagement sorgt die Adobe Color Engine. Insgesamt vereint die Adobe Creative Suite führende Werkzeuge zu einem runden Ganzen. Weil die Oberfläche der einzelnen Suite-Bestandteile gegenseitig angeglichen wurde, wird die Einarbeitungszeit deutlich reduziert.

Auch für Systemadministratoren bringt ein Gesamtpaket Vereinfachungen. So gibt es für sämtliche Applikationen eine Seriennummer und einen Installer. Auch die ganze Update-Plage beschränkt sich so auf ein Minimum und wird plan- und dadurch auch budgetierbar. Sämtliche Fileformate sind plattformneutral, die Funktionen sind – ausser bei Acrobat 6.0 Professional – auf beiden Plattformen identisch.

Adobe Version Cue

Wer kennt nicht das Problem mit verschiedenen Versionen einer Arbeit, benannt mit fertig.indd, fertig1.indd, ganz_fertig.indd, final.indd und wie sie alle heissen? Dies hat ein Ende mit dem Adobe Version Cue. Version Cue managt die Versionen einzelner Dateien. Änderungen können nachvollzogen werden. Beim Speichern in den CS-Programmen hat man neu die Möglichkeit, auf einen im Netzwerk oder lokal installierten Version Cue zuzugreifen und dabei immer bloss Ver­sionen zu sichern, ohne den vorherigen Stand einer Datei zu überschreiben. Die Versionierung findet innerhalb einer einzigen Datei statt. Beim Speichern trägt der User Metadaten ein in Form von XMP. Später wird dann nach eben diesen XMP-Daten gesucht.

Die Software, die Adobe eher als Funktion sieht, bildet auch die Brücke zwischen den einzelnen Applikationen der Adobe Creative Suite. In jedem in Version Cue eröffneten Projekt sind bereits vordefinierte Verzeichnisse für den Datenaustausch zwischen InDesign CS und GoLive CS vorhanden. Version Cue ist mit kleinem Aufwand selber installier- und konfigurierbar.

Aktivierung für Photoshop CS

Photoshop ist das meistgeklaute Adobe-Programm. Da erstaunt es nicht, dass Adobe hier den Riegel schiebt. Photoshop CS muss unter Windows zwingend innerhalb von dreissig Tagen aktiviert werden. In der Betaversion ist dies sehr einfach und zuverlässig möglich, entweder übers Internet oder via Telefon. Bei einer Aktivierung werden bloss Seriennummer und Aktivierungsnummer übertragen, keine persönlichen Infos. Für Adobe wird es nicht möglich sein, daraus die Identität der User abzuleiten.

Fazit

Die Adobe Crative Suite ist der praktische Beginn einer neuen Arbeitsweise im Publishing. Was heute zählt, sind nahtlose Integration und die damit verbundene Produktivität. Und genau hier setzt die Creative Suite an. Adobe hat eine Plattform fürs Publishing geschaffen.

 

 

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