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DTP-Tipps

Lasso hin, Textwerkzeug her


Beim Arbeiten mit Illustrator, Photoshop und InDesign kann das ständige Wechseln zwischen den Werkzeugen manchmal etwas mühsam werden. Es gibt jedoch zahlreiche Abkürzungen dazu. Der erste und wichtigste Schritt, mit den Werkzeugen schneller zu hantieren: Auswendiglernen der Tastaturkürzel. Die Kürzel sind praktisch, weil in allen Adobe-Programmen gleich, ausserdem muss dabei nur eine Taste gedrückt werden. So kann man ohne sich das Handgelenk zu brechen mit links das Werkzeug wechseln und die rechte Hand auf der Maus lassen. Ebenfalls unverzichtbar ist die alt-Taste (Mac: Option) zum Wechseln zwischen verwandten Tools. Hier ist es allerdings schon vorbei mit der Einheitlichkeit; beispielsweise schaltet die alt-Taste im Illustrator von der Pipette zum Farbeimer, in Photoshop jedoch nicht. Das ist aber nicht so schlimm, weil man dem Cursor ansieht, welches Werkzeug aktiviert wird.

Illustrator

Schnelles Erstellen von Pfaden

Wenn Sie einen Pfad gezeichnet haben und einen neuen beginnen wollen, müssen Sie, sofern der alte Pfad nicht geschlossen wurde, diesen erst deaktivieren. Man wechselt dazu ins Auswahlwerkzeug und klickt irgendwo in eine leere Stelle des Dokuments, und dann wechselt man wieder zum Zeichenstiftwerkzeug. Angesichts der Häufigkeit dieses Arbeitsschrittes ist er doch ein wenig umständlich. Abhilfe schafft die Tatsache, dass man sich bei gedrückter Befehlstaste (Macintosh) oder Ctrl-Taste (Windows) vorübergehend im Auswahlmodus befindet. Man klickt sich also nur schnell frei mit besagter Taste und beim Loslassen der Taste ist man automatisch wieder im Zeichenstiftmodus.

Illustrator

Schneller Werkzeugwechsel

Ähnlich wie der oben erwähnte Trick funktioniert der folgende: Sie haben ein Zeichenwerkzeug aktiv und wollen nun einen Text bearbeiten. Mit gedrückter Crtl-Taste können Sie nun auf den Text doppelklicken. Das Textwerkzeug ist jetzt aktiv, und mit einem weiteren Klick hat man den Cursor platziert. Beim Wechsel zurück zum Zeichenwerkzeug funktioniert das allerdings nicht, genausowenig wie der Trick in InDesign anwendbar ist.

Acrobat

Online-Distiller

Falls man dringend ein PDF-File erstellen muss, aber gerade keinen Distiller zur Verfügung hat: Es geht auch übers Netz, und zwar unter http://cpdf1.adobe.com. Dabei können auch andere Filetypen als Postscript heraufgeladen werden, eine Liste mit allen unterstützten Files findet sich auf der Webseite. Ob der Online-Distiller dann zuerst ein PS-File daraus macht oder dirket ein PDF, wissen wir nicht. Das Prozedere würde sich nur für die PS-Variante lohnen, denn im anderen Fall braucht man ja gar keinen Distiller, sondern kann den jeweiligen Exportfilter des Programms benützen.

Für drei oder weniger Dokumente kann ein Gratis-Trial benutzt werden, wer den Dienst häufiger beansprucht, bezahlt zehn Dollar pro Monat oder hundert Dollar pro Jahr. Auch das könnte sich lohnen, kostet doch das Acrobat-Paket zurzeit über 500 Franken.

InDesign

Echte und falsche Kapitälchen

In InDesign lässt sich (wie in anderen DTP- und Textverarbeitungsprogrammen) jede Schriftart im Kapitälchen-Stil darstellen. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten, wie dies geschehen kann: Im ersten Fall ist die Schrift in Kapitälchenform vorhanden, so wie sie als Kursivform vorhanden sein kann. Dies sind die echten Kapitälchen. Im zweiten Fall bastelt InDesign die Kapitälchen selber, indem es Grossbuchstaben schreibt und diese um etwa 20 bis 25 Prozent verkleinert.

Das Problem bei diesem Vorgehen ist, dass dabei auch die Strichstärke vermindert wird, was bei den echten Kapitälchen (und Kleinbuchstaben) nicht der Fall ist. Des weiteren wird das Kerningpaar der Versalien verwendet, weswegen der Abstand von Hand korrigiert werden müsste. Unechte Kapitälchen sollten, wenn sie denn unbedingt verwendet werden müssen, etwas gesperrt werden.

Auch Kursivschrift kann InDesign mit Hilfe des Neigungswinkels simulieren, natürlich mit ebenfalls schlechterem Ergebnis als wenn die Schrift speziell dafür entworfen wurde. Ob Ihre Schriften echte Kapitälchen besitzen, erkennen Sie daran, dass im Menu neben der Schriftart die entsprechenden Stile auftauchen (SC steht für «small caps»).

Photoshop

In Schwarzweiss umwandeln

Ganz einfach: man nimmt ein Bild und wählt den Modus «Graustufen» an. In 95 Prozent der Fälle erzielt Photoshop damit ein annehmbares Ergebnis. Noch ausgewogenere Schwarzweissbilder entstehen allerdings bei der Umwandlung in den LAB-Modus, wenn man anschliessend den Helligkeitskanal für sich betrachtet.

InDesign

Bild in verknüpfte Pfade platzieren

Mit dem Menübefehl Verknüpfte Pfade lassen sich mehrere geometrische Objekte verbinden. Da InDesign alle nötigen Werkzeuge zum Erstellen und Bearbeiten von Pfaden bietet, kann man der Phantasie freien Lauf lassen und nicht nur Kreise und Rechtecke, sondern auch frei gezeichnete Formen erstellen und kombinieren. Platziert man anschliessend ein Bild in den gemeinsamen Pfad, erzielt man damit einen Schablonen-Effekt. Mit dem weissen Pfeil (Direkt-Auswahl) lässt sich das Bild hinter der Schablone verschieben und skalieren, mit dem schwarzen (Auswahl) die Schablone selber. Um das Bild mit der Schablone mitzuvergrössern, hält man die Crtl-Taste gedrückt.

Photoshop

Text selektieren

Gehören Sie auch zu denen, die immer verzweifelt versuchen, den Text mit dem Textwerkzeug zu treffen und immer versehentlich einen neuen Text beginnen? Dabei ginge es doch ganz einfach: Jedes Textobjekt ist als eigene Ebene repräsentiert, darum genügt ein Doppelklick auf die Ebene, und man ist im Texteditor drin – mit dem gewünschten Text.

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