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�White Animal� setzt Farbakzente

Die High-Chroma-Technologie von Konica Minolta ist zwar nicht mehr neu, kann aber immer wieder überraschen. So auf dem aktuellen Cover mit einem weissen Hahn, der punktuell Farbe bekennt.

romeo Hutter Ein ganz schön struppiger Hahn, der sich auf dem Cover selbstbewusst in Szene setzt. Das Titelbild hat der ägyptische Fotograf, Ahmed Tamboly Quist, fotografiert. Es ist Teil der Serie «White Animals», mit der er weisse Exoten der Tierwelt dokumentiert. Der heute in Berlin lebende Fotograf wurde bereits mehrfach mit internationalen Preisen ausgezeichnet. Eher beiläufig ist der Grafiker, Roland Schär, während der Bildrecherche für das Cover auf diese ausdrucksstarke Fotografie gestossen.

Auf der Suche nach einer Kreativagentur, die ein packendes Cover gestalten könnte, ist Marco Pieper, Leiter Marketing und Kommunikation bei der Graphax AG, das Portfolio der Agentur für Kommunikationsdesign Smiroka aufgefallen. Inhaber der seit gut 10 Jahren in Rheinfelden ansässigen Agentur ist Roland Schär. Der Agentur-Slogan «Wir erregen Aufsehen» trifft genau das, was wir mit den Publisher-Cover erreichen wollen.

Sebstbewusster Farbeinsatz

Für die Gestaltung des Covers liessen wir Smiroka fast uneingeschränkte Freiheiten. Einzig die Druckeigenschaften der Konica Minolta bizhub PRESS C71hc, insbesondere diejenigen, die der High-Chroma-Toner ermöglicht, waren Roland Schär bekannt. Der High-Chroma-Toner bietet einen erweiterten Farbraum, der gegenüber konventionellem CMYK-Toner deutlich näher an die sRGB-Farbpalette heranreicht. Farben lassen sich dadurch so drucken, wie sie von einer Digitalkamera aufgezeichnet wurden und auf einem kalibrierten Monitor angezeigt werden.

Nachdem Schär die wichtigsten Informationen zu Publisher-Cover und Digitaldrucksystem zusammengetragen hatte, suchte er einen Ansatz, mit dem sich die wenigen Vorgaben gestalterisch geschickt umsetzen lassen. Er kam zum Schluss, dass das Thema Farbe oft falsch angegangen wird. Ein Bild ist dann schnell überladen, zu bunt – mit Informationen und Farbigkeit. Farbe wird gar nicht mehr als solche wahrgenommen.

Der punktuelle Einsatz bietet einen prägnanteren Zugang. Die Tierwelt schafft zudem eine gewisse Präsenz. So ist Roland Schär schliesslich auf Federvieh gestossen, auf den Cover-Hahn und weitere Vögel.

Das Bildkonzept der weissen Vögel, die mit ihren Schnäbeln oder ihrem Gesichtsschmuck Farbakzente setzen, hat Marco Pieper überzeugt, so sehr, dass er daraus kurzerhand eine Inserate­serie entwickeln liess.

Der Hahn wurde in Weiss gewählt, um mit dem Rot in Kehllappen und Gesicht einen knalligen Farbakzent zu setzen und die Druckqualität in den feinen Details zu zeigen. Darüber hinaus schafft es einen stimmigen Übergang zwischen Druckbild und Papier.

Daten, Druck und Papier auf einander abstimmen

Für die Produktion des Covers zeichnet die Steudler Press AG verantwortlich. In zweiter Generation fokussiert der Quereinsteiger Thomas Steudler sein Druckunternehmen auf Qualität und Beratung. Das ist im Unternehmen Tradition und wird von den Mitarbeitern gelebt. Steudlers frühere Tätigkeit als Innenarchitekt kommt diesen Tugenden sicherlich entgegen.

Bei Steudler Press wird nicht einfach «nur» gedruckt. Nachdem Roland Schär das Cover ausgearbeitet hatte, wurden bei Steudler Andrucke gefertigt. Einerseits galt es damit, das Maximum aus den in RGB aufbereiteten Druckdaten herauszuholen, und andererseits die Wirkung auf verschiedenen Papieren zu testen. Unter etwa acht verschiedenen Papiersorten fiel die Wahl schliesslich auf das Lessebo 2/1 Bright mit einer Grammatur von 325 g/m². Benannt ist das Papier nach einem kleinen Dorf im Südwesten von Schweden und nach der dort ansässigen Papierfabrik Lessebo Bruk. Bright steht für das weisseste Weiss, das mit Zellstoff und natürlichen Bestandteilen zu erreichen ist. Dies sorgt wiederum dafür, dass die Farben des Drucks kaum beeinflusst werden. Lessebo 2/1 kombiniert eine ungestrichene Oberfläche auf der einen Seite mit einer gestrichenen auf der anderen. Bei diesem Cover entschieden wir uns, die ungestrichene mit der Bezeichnung Smooth auf der Aussenseite einzusetzen, um die Wirkung haptisch zu unterstützen.

Qualität entscheidet

Inhouse druckt Steudler Press erst seit einem Jahr auch digital. Den Marketingfloskeln, wonach Digitaldruck kaum noch vom Offset zu unterscheiden sei, steht man skeptisch gegenüber. «Unsere Kunden, die nicht selten aus dem Agenturumfeld stammen, sehen sehr wohl einen Unterschied und bei vielen Drucksachen ist der Tonerdruck nicht gut genug», sagt Thomas Steudler. Dennoch hat man sich dem Digitaldruck nie verschlossen. Mit Buysite war man zu einem Drittel an einer reinen Digitaldruckerei beteiligt, die als Partnerunternehmen für Steudler Press produzierte. Im Spätsommer letzten Jahres war die Zeit gekommen, ein eigenes Digitaldrucksystem anzuschaffen.

Als Konica Minolta die High-Chroma-Technologie lancierte, glich das erste System noch mehr einem Bürodrucker, denn einem Digitaldrucksystem. Die aktuell dritte Generation, die bizhub PRESS C71hc bietet alle Eigenschaften eines Light-Production-Systems und lässt sich mit vielseitigen Finishingmodulen erweitern.

Mit einer Ad-hoc-Evaluation, die zum Kauf der Konica Minolta bizhub PRESS C71hc führte, testete Steudler Press verschiedene Systeme. Speziell daran war, dass man die Termine sehr kurzfristig vereinbarte und nicht nur die Druckdaten, sondern auch gleich das Papier selbst mitbrachte. Letztlich ist ein Kaufentscheid immer von mehreren Faktoren beeinflusst. In diesem preislich sehr attraktiven Einstiegssegment hat die Druckqualität eindeutig für die C71hc gesprochen – die Möglichkeiten des «RGB-Drucks» sind ein willkommenes Zusatzfeature.

Üblicherweise sind bei Steudler Press die Digitaldruckauflagen zwischen 200 und 500 Exemplaren gross. So ist der Druck der knapp 10 000 Publisher-Cover alles andere als alltäglich. Für einmal konnte die Maschine richtig gefordert werden. 25 Stunden wurden für den Druck kalkuliert. Jeweils am Morgen und zwischen den vier Drucksorten des Umschlags wurden die regulären Aufträge abgewickelt. Nach einem Jahr ist die Zahl der Digitaldruckaufträge zwar doppelt so hoch als erwartet, die bizhub PRESS C71hc ist jedoch noch nicht voll ausgelastet.

Herausforderung annehmen

Mit der High-Chroma-Maschine von Konica Minolta können die digitalen Druckaufträge nahtlos in die interne Druckumgebung integriert werden. So bleibt auch das aufgebaute Know-how der Vorstufe im Betrieb. Der Digitaldruck ist bei Steudler Press Vorstufen-Sache. Neben bestmöglicher Qualität wird vor allem Wert auf umfassende Beratung gelegt. Dabei wird vor Herausforderungen genauso wenig zurückgeschreckt wie vor dem Experimentieren mit neuartigen Drucksachen. Dass das Geschäftsmodell aufgeht, beweisen die vielen Kreativagenturen, die Steudler Press als Druckpartner bevorzugen. «Wir lieben es, wenn Grafiker oder andere Kreative bei uns vorbei schauen», sagt der Kundenberater Philip Hübner, «sie inspirieren uns und wir stehen ihnen bei der Realisation einer Drucksache mit Rat und Tat zur Seite.» Die High-Chroma-Maschine bietet zusätzliche Chancen. Auf die Möglichkeit aufmerksam zu machen, verlangt zwar einige Aufklärungsarbeit. Wenn der Kunde den Mehrwert erkennt, öffnen sich ihm die Realisation ganz neuer Drucksachen – zum Bespiel solche mit knalligen Neonfarben.

In den Digitaldruck ist Steudler Press gerade erst eingestiegen. Punkto Druckqualität und Kosten wird der Offset wohl noch einige Jahre im Vordergrund stehen. So bleibt Zeit, um die Entwicklung im (Inkjet-)Digitaldruck weiter zu verfolgen. Wenn dann eine grössere Neuinvestition fällig wird, ist es durchaus möglich, dass eine der Offset- durch eine Bogen-Inkjet-Maschine ersetzt wird. Vorausgesetzt Qualität und Preis stimmen. Dann wird man sich sicherlich auch die Konica Minolta KM-1 oder deren Nachfolger genauer anschauen.

Steudler Press AG

Seit über 30 Jahren widmet sich die Steudler Press AG der Produktion von einfachen bis hochwertigen Drucksachen. Ursprung hat das Unternehmen in den frühen 60er-Jahren. 1982 gründete Hans Steudler die Steudler Press AG die heute in zweiter Generation von Thomas Steudler geführt wird und 18 Mitarbeiter beschäftigt.

Das Druckunternehmen hat in dieser Zeit viel Erfahrung und Know-how im Bereich der Printmedien aufgebaut. Die langjährige Zusammenarbeit mit verschiedenen Branchen wie der Pharmaindustrie, dem Spital- und Gesundheitswesen, mit Vertretern aus Kultur, Stiftungen, Restaurants und Hotels, aber auch mit einer Vielzahl von Kreativagenturen formen das Verständnis für Beratungsqualität. Steudler Press hat sämtliche Entwicklungen und Technologien der Branche adaptiert und verfügt über die Infrastruktur und geschultes Personal, um auch innovative Kundenwünsche zu erfüllen. Im Netzwerk mit Spezialisten für Digitaldruck, Veredelung und Bindung wird jede erdenkliche Aufgabe realisiert.

Durch die Zusammenarbeit mit geschützten Einrichtungen und dem Sponsoring verschiedener Organisationen, versucht das Unternehmen einen sozialen Beitrag an der Gesellschaft zu leisten.

Die Image-Broschüre mit dem Motto «Gleich ist nicht Gleich» widerspiegelt die Erkenntnis, wie wichtig für die Kunden die Realisation ihrer individuellen Wünsche geworden ist. In einem kompetitiven Markt ist «Uniqueness» für Steudler Press ein wichtiger Faktor, der bei der Umsetzung von Druckerzeugnissen im Zentrum steht.

Steudler Press AG
4020 Basel

Tel. 061 319 90 40 

www.steudlerpress.ch

Konica Minolta bizhub PRO/PRESS C71hc

Mit der Entwicklung der High-Chroma-Tonertechnologie hat Konica Minolta eine neue Nachfrage und einen neuen Markt geschaffen. Die Druckeigenschaften der bizhub PRO/PRESS C71hc werden dank dem High-Chroma-Toner (HC) möglich, der den Farben eine unerreichte Leuchtkraft verleiht und die Reproduktion von RGB-Farben originalgetreuer als jede andere Tonertechnologie gewährleistet. Der nochmals weiterentwickelte HC-Toner reproduziert lebendige und gleichzeitig natürlich wirkende Farben und ein noch grösseres Farbspektrum. Er erlaubt jetzt auch den Druck innerhalb des CMYK-Standards. Dank der nahtlosen Integration in RGB-Workflows sind schnelle und einfache Farb-Setups und Farbkonvertierungen möglich. Die Farben können nahezu identisch mit der Darstellung am Monitor ausgedruckt werden, wodurch WYSIWYG eine neue Bedeutung erlangt. Mit einer Druckgeschwindigkeit von 71 Farbseiten pro Minute ist die bizhub PRO/PRESS C71hc eine sinnvolle Investition für Druckdienstleister sowie die Inhouse-Produktion in Werbeagenturen. Mit dem System sind Anwender in der Lage, ihre Produkte und damit ihr Dienstleistungsangebot von der Konkurrenz abzuheben. Die C71hc kombiniert Farbqualität mit Medienflexibilität und umfassenden Inline-Endverarbeitungsmöglichkeiten. Damit lassen sich unterschiedliche Produkte in kurzen oder langen Druckdurchgängen realisieren. Nicht zuletzt dank der komplett überarbeiteten Mechanik ist sie jetzt noch besser für den Produktionsdruck mit höheren Volumen geeignet.

System
Elektrofotografisches Lasersystem mit High-Chroma-Toner

Druckgeschwindigkeit / -volumen
Bis zu 71 A4-Farbseiten/Min.25 000 bis 150 000 A4-Seiten/Mt.

Grammaturen
62 bis 300 g/m2

Druckcontroller
Externer EFI Fiery (IC-308) oder CREO (IC-309) Controller, interner Konica Minolta Controller (IC-602)

Finishingoptionen
Heftfinisher, Falz- und Locheinheit, GBC-Locheinheit, Grossraumstapel­ablage, Broschürenfinisher, Heissklebefinisher, Zuschiesseinheit

Weitere Informationen
Graphax AG, 8953 Dietikon

www.graphax.ch

Produktionspartner

Bei der Produktion des Covers dieser Ausgabe des PUBLISHER unterstützten uns folgende Partner, bei denen wir uns herzlich bedanken:

Graphax AG
Projektkoordination Cover: Marco Pieper

www.graphax.ch

Steudler Press AG
Aufbereitung und Produktion des Covers: Thomas Steudler und Philip Hübner

www.steudlerpress.ch

Smiroka – Kommunikationsdesign
Gestaltung des Covers durch Roland Schär

www.smiroka.ch

Bruhin AG
Druck Heftinhalt und Ausrüsten der Zeitschriften
Projektleitung: Valentin Rüfenacht

www.bruhin-druck.ch

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