Bewegte Bilder bewegen die Menschen und besonders Lernende

Das aktuelle Videomodul der VSD-Lern-Werkstatt gewährt Einblick in das Fachgebiet Film. Die Lernenden machen einen typischen Arbeitsablauf für Aussenstehende zugänglich und erwerben dabei eine breite Basis für das kreative filmische Gestalten.

Aladin Klieber Das Videomodul «Arbeitsablauf» erklärt im Aufgabenbeschrieb und Briefing den Rahmen der Aufgabenstellung und kreiert eine realitätsnahe Kommunikationsaufgabe. Die Lernenden aus dem vierten Lehrjahr sollen als erfahrene Mitarbeiter einen Arbeitsablauf ohne gesprochenen oder geschriebenen Text aufzeigen. Nur mit bildsprachlichen Mitteln präsentieren sie den Zuschauern die ihnen vertrauten Arbeitsschritte. Das dokumentierende Filmen erfordert ein genaues Beobachten des eigenen Arbeitsprozesses. Das maximal zweiminütige Video ist als Teilbeitrag für einen Imagefilm definiert. Neben der Folgerichtigkeit des Arbeitsablaufs gilt es auch, die filmische Logik zu verstehen, um die Aufgabe zu meistern: Wo bietet ein Detail interessante Einblicke? Wann braucht es eine Totale, um einen Überblick zu geben?

Die Gesamtaufgabe des Moduls ist in die Teile Planung, Dreh und Aufbereitung gegliedert und lässt sich in einem Arbeitstag bewältigen. Von den Lernenden wird erwartet, dass sie sich bereits mit dem digitalen Filmen und dem Schnittprogramm iMovie auskennen.

Der erste Teil der Aufgabe erfordert eine intensive Auseinandersetzung mit erklärten und im Downloadbereich des Publisher abrufbaren Beispielfilmen. Die beiden Filme der «Jantofilm GmbH» dienen dabei als Inspiration für die filmische Umsetzung. Die Beispielvideos werden Einstellung für Einstellung beschrieben und zeigen ein Spektrum an Möglichkeiten. Die Be­schriebe ermöglichen eine detaillierte Analyse, sodass die Praxisbeispiele den anschliessenden Theorieteil stützen. In der Theorie wird mit einfachen Vergleichen auf die Eigenheiten des filmischen Erzählens eingegangen. So wird die Wirkung verschiedener Kameraperspektiven erläutert sowie die Funktion der Kameraeinstellung mit Bildern verdeutlicht.

In der Folge wird anhand der verschiedenen Kamerabewegungen verdeutlicht, was das filmische Storytelling attraktiv macht. All diese Ansätze beinhalten Tipps und Tricks für das Arbeiten mit der Kamera und sind durch eine Liste von Dos und Don’ts des Drehens abgerundet. Ein weiterer Theorieteil befasst sich mit der Montage, dem Filmschnitt. Die Lernenden erwerben so ein Basisvokabular der Bewegtbildgestaltung und können beim Schneiden in iMovie das erworbene Wissen auch gleich repetieren. Die Begrifflichkeiten sind insbesondere bei der Präsentation und Diskussion des Endproduktes in der Klasse von Bedeutung.

Der letzte Teil des Moduls liefert den Lernenden eine Anleitung für die Arbeit im Schnittprogramm iMovie. Viele der Lernenden sind bereits weitgehend mit dem Programm vertraut, dennoch wird hier auf einige Details zum Feinschnitt und zur Audio- und Farbbearbeitung eingegangen.

Bevor die Dreharbeit beginnt, wird den Lernenden der zentrale Teil der Aufgabe verdeutlicht: die Planung. Sie sollen in einer ausführlichen Vorbereitungsphase ein möglichst detailliertes Storyboard erstellen. Neben einer guten Idee, einem genauen Beschrieb und Skizzen der Kameraeinstellungen, erfordert das Vorgehen eine präzise Zeitplanung, um den Arbeitsaufwand bei Dreh und Schnitt gering zu halten. Die Storyboard-Vorlage wird damit zum Ausgangspunkt des Videoclips. Die Lernenden kombinieren Theorie und Praxis und verschaffen sich einen spielerischen Zugang zum Medium Film. Sie trainieren ihre visuelle Wahrnehmung und werden im Zeitalter audiovisueller Beiträge für deren Vielfalt sensibilisiert.