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Bildimport (nicht nur) f�r Pfadfinder

Die Kompatibilität von InDesign und Photoshop ist nicht zu übertreffen. Dies vor allem im Umgang mit freigestelltem Bildmaterial, seien es Masken, Beschneidungspfade, Alpha-Kanäle oder Ebenen – InDesign ist offen für vieles. Beat Kipfer

Dass InDesign Bildmaterial in unterschiedlichsten Dateiformaten akzep­tiert, wissen wir schon lange zu schätzen. Wie verhält es sich aber im Detail in Bezug auf freigestellte Bildelemente? Welche Freistelltechniken bieten die grösste Flexibilität im Layout und welche Speicherformate sind dazu empfehlenswert?

Auswahl als Importoption

Viele Freistelltechniken in Photoshop erzeugen eine Auswahl. Wie diese Auswahl zustande kommt, ist zweitrangig. Wichtig ist, dass die fertige Auswahl im Bild gespeichert wird. Oft wird daraus eine Ebenenmaske erzeugt. Das ist o.k. und dann sinnvoll, wenn definitiv nur der Bildausschnitt ins Layout übernommen werden soll. Beim Import in InDesign gibt es in diesem Fall keine Option, um zu bestimmen, ob nur der Ausschnitt oder das ganze Bild platziert werden soll.

Ganz anders sieht es aus, wenn die Auswahl in Photoshop mit Auswahl > Auswahl speichern hinterlegt wird. Aktivieren Sie beim Platzieren eines solchen Bildes in InDesign die Import­optionen (diese Arbeitsweise ist generell empfehlenswert). Unter dem Register Bild ist der Alpha-Kanal aus Photoshop auswählbar. Diese Option gibt Ihnen die Freiheit, nur den Ausschnitt oder das ganze Bild in das Layout zu übernehmen. Diese Möglichkeit ist dann spannend und effizient, wenn in einem Bild mehrere Auswahlen zur Verfügung stehen. Die Bilddatei muss dabei für alle Versionen nur einmal gespeichert werden.

Was nun gescheiter ist – das Erstellen von Ebenenmasken oder das Speichern von Auswahlen als Alpha-Kanäle –, ist eine Frage der Kompetenzen. Entscheidet der Bildautor, dass definitiv nur der Bildausschnitt zu verwenden ist, eignet sich eine Ebenenmaske. Auf diese Weise kann auch nicht der Fehler passieren, dass trotz einer Auswahl irrtümlicherweise doch das ganze Bild im Layout landet. Andererseits geben gespeicherte Auswahlen totale Gestaltungsfreiheit bis zuletzt: Die layoutende Person darf beziehungsweise muss entscheiden, was in das Layout übernommen werden soll.

Mit Beschneidungspfad platzieren

Ebenfalls frei sind Sie als Layouter beim Platzieren eines Bildes mit Photo­shop-Beschneidungspfad. Dieser wird standardmässig angewendet. Das heisst, dass Bilder mit Beschneidungspfad ohne spezielle Importoptionen immer freigestellt in das Layout gelangen. Bei aktivierten Import­optionen haben Sie die Möglichkeit, die Anwendung des Pfades zu deaktivieren und damit das ganze Bild zu übernehmen.

Unterschied zur gespeicherten Auswahl: Jedes Bild weist jeweils nur einen aktiven Beschneidungspfad auf. Der wahlweise Import unterschiedlicher Ausschnitte entfällt also mit dieser Technik. Die genannte Import­option steht in InDesign übrigens nur für Beschneidungspfade, nicht aber für «normale» Pfade aus Photoshop zur Verfügung.

Flexibel aktivieren/deaktivieren

InDesign gibt Ihnen sogar bei bereits platzierten Bildern Zugriff auf das Verändern von Freistelloptionen. Handelt es sich beim Freisteller um einen Alpha-Kanal, ist es sogar sinnvoll, diesen vorerst beim Platzieren des Bildes nicht anzuwählen. Möchten Sie nun nachträglich den Ausschnitt verändern, gehen Sie zu Objekt > Beschneidungspfad > Optionen, wählen dort Art > Alpha-Kanal und unter Alpha die gewünschte Auswahl. Solche nachträgliche Optionen sind jederzeit veränderbar, dies im Gegensatz zu einem beim Platzieren ausgewählten Alpha-Kanal, welcher sich nicht mehr nachträglich deaktivieren lässt, ohne das Bild neu zu platzieren.

Bei Bildern mit Freistellpfaden ist es noch einfacher: Unter dem gleichen Menüpunkt lässt sich ein Beschneidungspfad jederzeit aktivieren oder deaktivieren. Dies gibt Ihnen die Flexibilität, Ausschnitte spontan anzuwenden oder darauf zu verzichten.

Hier finden Sie eine Step-by-Step-­Anleitung zur Arbeit mit Bildausschnitten und Ebenenoptionen.

Objektebenenoptionen

InDesign verhält sich beim Platzieren von Bildern oder Grafiken mit mehreren Ebenen sehr flexibel. Bei aktivierten Importoptionen werden die Ebenen angezeigt. Sie können beliebig ein- oder ausgeblendet werden.

Dies kann bei Bildern und vor allem bei Grafiken mit Textelementen in unterschiedlichen Sprachen spannend sein. Die Ebenensichtbarkeit in InDesign kann von derjenigen in Photo­shop oder Illustrator abweichen. Beim Aktualisieren der Verknüpfungen bleibt die zugewiesene Ebenensichtbarkeit erhalten.

Das nachträgliche Ein- oder Ausblenden von Ebenen platzierter Dateien ist unter Objekt > Objekt­ebenenoptionen jederzeit möglich und sehr praktisch.

Beat Kipfer, Ausbilder FA, PubliCollege GmbH, Burgdorf, Kurse und Seminare, ­Firmenschulungen und Support für Publishing und Prepress; Fachlehrer und Kursleiter an den Schulen für Gestaltung in Aarau, Bern und Zürich. www.publicollege.ch

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