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Download: Bilder virtuell falten

Neues im Download-Bereich von www.publisher.ch

Origami am Bildschirm

Mit Page Curl Pro lassen sich Bilddateien falten, als ob sie aus Papier wären. Weitere Neuzugänge im Downloadbereich rüsten Photoshop mit praktischen neuen Funktionen aus – und zwar über kostenlos erhältliche Aktionen und Scripts.

(msc) Digitale Bilder sind flach wie Pfannkuchen, so ist man es sich gewohnt. Mit Page Curl Pro hat die Eindimensionalität ein Ende: Das Plug-in ist dazu da, Photoshop-Bilder nach oben oder hinten zu falten oder beliebig einzurollen. Die Möglichkeiten gehen weit über den bekannten «Eselsohr»-Effekt hinaus, den man mit Plug-ins in manchen Bildbearbeitungsprogrammen bewerkstelligen kann – man kann mit diesem Photoshop-Erweiterungsprogramm nämlich so etwas wie digitales Origami betreiben.

Die erste Entscheidung beim Aufbau eines Effekts betrifft die Art der Papiermanipulation: Man kann entweder falten, wobei ein Bereich des Bildes entlang einer harten Kante abknickt und in einem vorgegebenen Winkel absteht.

Die andere Möglichkeit ist das Rollen. Bei diesem Effekt stellt man drei Dinge ein. Erstens den Radius: Er gibt vor, wie eng bzw. weit das Papier gerollt wird. Bei einem kleinen Radius ergibt sich bei genügend virtuellem Material eine ein- oder sogar mehrfach gewickelte Papierrolle, bei einem grossen Radius wellt sich das Papier in dem vorgegebenen Bereich. Weiter beeinflusst die Einstellung bei «Torsion» (Verwindung) die Wicklung des Papiers: Bei einem hohen Wert gibt sich eine enge Spirale, bei «0» eine Röhre.

Die «Obliquity» (englisch für Schiefe, Schrägheit, Unregelmässigkeit) erlaubt es, das digitale Faltgut nicht zu einer geraden Röhre zu rollen, sondern ihr eine trichterförmige Gestalt zu geben.

Sowohl beim Falten wie auch beim Rollen gibt man über «Level» und «Angle» (Grad und Winkel) vor, wo im Blatt die Faltkante zu liegen kommt bzw. der Rolleffekt anfängt.

Über die Palette «Bend» (Beugen) lassen sich auf ein Motiv beliebig viele Falt- und Rolleffekte anwenden. Allerdings dürfen sich die Falt- und Rollbereiche nicht überlappen – die dadurch entstehenden komplexen Papierverformungen vermag das Programm nicht zu berechnen. Das Endresultat wird perspektivisch korrekt berechnet, wobei die Position im Raum über die «3 D Transform Palette» bestimmt wird. Weiter nimmt man über verschiedene Einstellungen zur Beleuchtung und Rendern Einfluss auf den dreidimensionalen Look des fertigen Bildes. Es lohnt sich, in der «Lighting»-Palette (Beleuchtung) den «Advanced Lighting Mode» zu aktivieren und mit den Optionen zu spielen – insbesondere den «Active Inner Light Shadow» einzuschalten: Das vergrössert die Realitätsnähe des Endresultats.

Page Curl Pro eignet sich bestens, um Zeitschriften, Bücher oder Kataloge realistisch abzubilden. Für die Abbildung des Publishers links haben wir die Vor- und Rückseite in Photoshop einfach nebeneinander gestellt. Für die «zerknüllte» Variante unten rechts wurde in Page Curl eine Papierrückseite festgelegt, die bei der hochgeknickten Kante in Erscheinung tritt.

Die hier gezeigten Beispiele decken aber längst nicht das ganze Spektrum von Page Curl Pro ab. Über eine «Bump Map» lassen sich auch Löcher in das Papier einbringen und durch Kombinationen mehrerer Page-Curl-Ebenen können aus einem Katalog zum Beispiel auch innere Seiten herausragen, oder ähnliches. Es lohnt sich, die äusserst inspirierende Gallerie des Herstellers AV-Bros zu besuchen: www.avbros.com/english/gallery.html

Die Vollversion dieses kreativen Werkzeugs ist für 49.95 US-$ auf der Website des Herstellers zu erwerben. Es lohnt sich allerdings, das Bundle für 79.95 US-$ zu kaufen: Es enthält auch das Plug-in Puzzle Pro, das wir an dieser Stelle ebenfalls vorstellen werden.

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Schnelle Bildersammlung

(msc) Der Hersteller des Page-Curl-Plug-ins, AV-Bros, hält auch einige kostenlose Helferlein bereit. Beispielsweise den AV Bros Collector. Dieses JavaScript für Photoshop CS führt eine Reihe zu einer einzigen Datei zusammen. Jedes Bild wird als separate Ebene eingefügt.

Das JavaScript muss manuell installiert werden, indem es in den Ordner «Skripten» abgelegt wird, der im Photoshop-Ordner unter «Vorlagen» zu finden ist. So eingerichtet, steht der Collector im Menü «Datei» unter «Skripten» zur Verfügung.

Am einfachsten nutzt man den Collector in Photoshops Dateibrowser: Einfach die gewünschten Bilder markieren und sie dann automatisch zusammenfügen lassen.

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Nachschlag für Aktionen-Fans

(msc) Die Liste der Photoshop-Aktionen zum Thema Rahmen und Bilderrand war längst nicht erschöpfend; das Internet hat in diesem Bereich weitere Trouvaillen zu bieten:

Torn X reisst ein Loch aus einem Bild. Legt man eine Bildebene dahinter, scheint die durch ein unsauber herausgerissenes X hindurch (www.pixelgraphix.de).

Brushed Metal Frame erzeugt einen Rahmen mit dem Look von gebürstetem Metall. Man kennt dieses Aussehen vom Mac, der den QuickTime-Player oder iTunes mit «brushed metal»-Fenstern zeigt (www.screenz.de).

Silver Frame, ebenfalls von www.screenz.de, erzeugt einen sehr überzeugend wirkenden metallen-silbrig glänzenden Rahmen mit abgerundeten Kanten.

Tymoes Frame FX ist seit Kurzem auf Timo2000.de erhältlich. Diese Sammlung von zehn professionellen Rahmeneffekten fügt einem Bild u.a. eine gläserne Umrandung hinzu, arbeitet mit Transparenzeffekten oder fügt einen eher abstrakten Rahmen hinzu, der die Farbe und die Lichtverhältnisse des eingerahmten Motivs betont. Auch Punkteffekte und eine Passepartout-Aktion sind im Angebot enthalten.

 

Aktionen für Texteffekte

(msc) Eine Reihe von Aktionen beschäftigen sich mit Texteffekten.

Corrode lässt einen Schriftzug verwittern.

Crunch erzeugt einen exquisiten Effekt mit plastisch wirkendem Schriftrand, der rostig wirkt und einer gel-artigen Schriftfüllung.

Holstein erzielt einen marmorierten Schrifteffekt mit brauner Kante.

Absolute stanzt quietschfarbige Plastikbuchstaben aus und gibt ihnen eine leicht unebene Oberfläche.

Diese Effekte stammen von http://actionfx.com – und sie sind aufgrund ihrer raffinierten Konstruktionsweise allemal einen genauen Blick wert, da sie interessante Einblicke gewähren, wie man in Photoshop Strukturen simulieren kann.

Webeditor zum Nulltarif

(msc) Dem Composer-Modul aus Mozilla und Netscape ist ein zweiter Frühling beschieden. Ähnlich wie Thunderbird und Firefox wird dieser Bestandteil der Browser-Suite als eigenständige Anwendung entwickelt. Nvu (ausgesprochen «N view») ist zwar noch im Beta-Stadium, macht aber bereits einen guten Eindruck. Der in Deutsch erhältliche Open-Source-Webeditor enthält als neue Komponente eine Site-Verwaltung und einen Editor für Cascading-Style-Sheets.

Gegenüber GoLive oder Dreamweaver hat Nvu zwar einen deutlich geringeren Funktionsumfang. Allerdings gibt es einige viel versprechende Ideen, beispielsweise die Lineale, in denen die Abmessung des gewählten Elements sichtbar ist, das automatische Inhaltsverzeichnis oder die Möglichkeit, HTML-Quellcode zu säubern.

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Download-Klassiker

Mehr Action bei der Bildbearbeitung

Aktionen für Photoshop sind eine wahre Fundgrube für Bildbearbeitungsprofis. Zum einen sparen sie eine Menge Zeit, indem komplexe Arbeitsabläufe automatisch erledigt werden. Zum anderen geben sie Einblicke in fortgeschrittene Bildbearbeitungstechniken. Sie zeigen unter anderem, wie man mit Photoshop-Mitteln Oberflächen mit Struktur ausstattet oder Materialien simuliert – und man kann Aktionen jederzeit für ureigenste Bedürfnisse adaptieren. Alle Photoshop-Aktionen im Publisher-Downloadbereich sind so angepasst, dass sie auf deutschsprachigen Photoshop-Versionen laufen. Ein Schwerpunkt bilden die Rahmen-Aktionen, mit denen sich Bilder mit einer Einfassung versehen lassen.

Die besten Plug-ins für Photoshop

Im Publisher-Downloadbereich sind eine Reihe hochwertiger Plug-ins für Adobe Photoshop zu finden. Die Erweiterungen decken ein breites Spektrum an Funktionen ab. Mit den Plug-ins aus dem Bereich «Simulation» erzeugen Sie real aussehendes Wasser oder Feuer, den Effekt optischer Linsen, Sonnen, Planeten oder Sterne. Die Module aus dem Bereich «Farbmanipulation» erstellen subtile oder knallige Farb­änderungen, bewirken spannende Effekte beim Umwandeln nach Schwarzweiss oder sorgen für einen knalligen, comicartigen Look. Ein dritter Bereich erlaubt die einfache Verwaltung von Plug-ins oder verbessert den Export, zum Beispiel ins PNG- oder JPEG2000-Format.

Die nützlichsten Geldspar-Tools

Wer hauptsächlich mit der Layoutsoftware arbeitet und nur ab und an mit Worddokumenten zu tun hat, kann sich die teure Office-Lizenz sparen. Im Publisher-Downloadbereich findet sich eine Textverarbeitung, die nichts kostet, und Word dennoch ersetzt. Abiword öffnet und speichert Dateien im Microsoft-Format, formatiert Texte und Tabellen und generiert Serienbriefe oder automatische Inhaltsverzeichnisse.

Special zur Batch-Bearbeitung

Für die Bildbearbeitung in Serie gibt es eine Reihe von praktischen Programmen für die Programmierung von automatischen Arbeitsabläufen. Die wichtigsten Programme mit Script- bzw. Batch-Funktionen sind in einem Special im Publisher-Downloadbereich zu finden.

Starke Online-Tools

Die Webmaster und Bereitsteller von Online-Content finden im Publisher-Downloadbereich eine solide Grundausstattung an Tools und Hilfsmittel – viele davon sogar gratis: Zum Beispiel HAPeditor, das kostenlose Bearbeitungsprogramm für PHP-, APS- und HTML-Code, den Gratis-FTP-Client FileZilla oder Tidy, ein Prüfprogramm, das HTML-Code verifiziert und bereinigt – zum Beispiel, um aus Word exportierte Seiten von proprietären Microsoft-Tags zu befreien.

Wie man fehlende InDesign-Funktionen nachrüstet

Die Rubrik «InDesign» enthält nützliche Plug-ins. Diese fügen unformatierten Text ein oder rüsten eine History-Palette nach.

 

 

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