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EM-Vorfreude in Illustrator

Dank diesem Beitrag k�nnen Sie mit Adobe Illustrator und wenig Aufwand an der Vorfreude zur Euro 08 teilnehmen.

ANDREAS BURKARD Es wird zunehmend schwierig, sich der Vorfreude für die Euro 08 zu entziehen. Schweiz Tourismus will gar mit einem 64-seitigen «Gastgeber-Knigge» dazu beitragen, dass die Euro 08 garantiert zum Fest wird. Dieser fasst die wichtigsten Punkte für eine gelungeneBegegnung mit ausländischen Fans zusammen. Auch das Gerücht, ein Basler Chemiemulti bastle an einem Freundlichkeits­impfstoff, hält sich hartnäckig über die Fasnachtszeit hinaus. Zeit also, sich der Sache ernsthaft anzunehmen.

Der Fussball

Dieser kurze Illustrator-Lehrgang zeigt, wie Sie rasch und effektvoll das Symbol zeichnen können, um das sich bald alles drehen wird. Der Vorgang führt durch Programmfunktionen wie das exakte Positionieren von Objekten, fortlaufende Muster, Maskierungen und Verkrümmungen. Da Vektorgrafik geduldig ist, können Sie den Fussball vielseitig einsetzen. Mit einem Bannerdrucker kann so auf die Schnelle ein Winkewinke-Fähnchen erstellt werden.

Ein Polygon erstellen

Erstellen Sie in Illustrator ein neues Dokument mit einer A4-Zeichenfläche. Wählen Sie das Polygonwerkzeug aus und klicken Sie in die Zeichenfläche. Geben Sie im Polygon­dia­log 5 Millimeter Radius und 6 Seiten ein.

Duplizieren und positionieren

Wählen Sie für die Fläche des erstellten Sechsecks Schwarz aus und keine Farbe für die Kontur. Halten Sie nun die Alt-Taste gedrückt und ziehen Sie das Polygon. Sie erstellen so ein Duplikat. Halten Sie dann die Ctrl-Taste gedrückt (Befehl auf Mac). Damit blenden Sie den Begrenzungsrahmen temporär aus. Wählen Sie nun den unteren linken Punkt des duplizierten Objektes aus und verschieben Sie das Objekt zum äussersten rechten Punkt des schwarzen Polygons. Wird der Pfeil weiss, so liegen die Punkte exakt übereinander. Wählen Sie für das neu positionierte Sechseck die Fläche in Weiss, die Kontur in Schwarz und mit einem halben Punkt Stärke.

Fügen Sie nun mit der Positionierhilfe neue Polygone rund um das schwarze Polygon hinzu.

Duplizieren Sie sechsmal das schwarze Polygon. Positionieren Sie mit der Positionierhilfe die neuen schwarzen Polygone rund um die weis­sen Polygone. Duplizieren Sie ein weis­ses Polygon zusätzlich viermal und positionieren Sie diese an den Ecken.

Matchentscheidender Rahmen

Für ein fortlaufendes Muster benötigt Illustrator einen Rahmen. Dazu ist äusserste Präzision unablässig. Sonst «rächen» sich später bei den Übergängen die Ungenauigkeiten.

Aktivieren Sie ein Polygon. Sie sehen im Steuerungsbedienfeld die Masse 10 Millimeter Breite und 8,66 Millimeter Höhe. Diese Werte müssen Sie nun für die Grösse eines Rechteckes verdreifachen.

Gruppieren Sie zuerst alle 17 Polygone. Klicken Sie abschliessend mit dem Rechteckwerkzeug in die Zeichenfläche. Geben Sie bei den Rechteck­optionen 30 Milimeter Breite und 25,98 Millimeter Höhe ein. Klicken Sie dann auf OK. Verwenden Sie das Attribut «Keine» für die Fläche und die Kontur des Rechteckes.

Aktivieren Sie nun die Polygongruppie­rung und den neuen Rahmen. Klicken Sie im Ausrichtenbedienfeld die beiden Optionen horizontal und vertikal ausrichten an. Der Rahmen befindet sich so exakt in der Mitte. Tipp: Nutzen Sie dabei die Pfadansicht.

Die Maskierung

Kopieren Sie zuerst das Rechteck. Es wird wenig später standrichtig benötigt. Aktivieren Sie nun die Gruppierung mit den 17 Polygonen und das darüberliegende Rechteck. Wählen Sie anschliessend aus dem Menü Objekt > Schnittmaske > Erstellen (Ctrl-7 bzw. Befehl-7 auf Mac). Die Gruppierung wird nun in das Rechteck eingefügt. Bei der Maskierung entnimmt Illustrator dem Maskenobjekt die Attribute. Deshalb ist es sehr oft sinnvoll, dieses in der Zwischenablage aufzubewahren.

Das fortlaufende Muster

Grundsätzlich könnten Sie den Fussball auch ohne fortlaufendes Muster erstellen. Doch ein Muster bietet Vorteile. Es kann beispielsweise für andere Verwendungen zur Verfügung stehen und kann als Bestand archiviert werden. Dadurch ist der schnelle Zugriff auf eigene Muster garantiert.

Beim fortlaufenden Muster gibt es schonungslos eine Bedingung einzuhalten. Das Maskenobjekt muss zusätzlich ohne Attribute im Hintergrund liegen. Ansonsten klappt es nicht.

Achten Sie darauf, dass die Maskierung ausgewählt ist. Wählen Sie anschliessend aus dem Menü Bearbeiten > Dahinter einfügen.

Aktivieren Sie nun die Maskierung und das Objekt im Hintergrund. Ziehen Sie die beiden Objekte in das Farbfelderbedienfeld. Sie haben soeben erfolgreich ein fortlaufendes Muster gespeichert.

Voreinstellungen ändern

Wenn Sie in Illustrator mit Mustern arbeiten, ist es in der Regel sinnvoll, wenn Sie in den allgemeinen Voreinstellungen die Option Muster und Effekte skalieren aktivieren.

Sie werden bald mit Verzerrungen arbeiten. Zuerst muss aber sichergestellt werden, dass die Verzerrung auch das Muster verändern darf. Dazu muss die Option Musterfüllungen verzerren ebenfalls aktiv sein. Die Hüllen-Optionen befinden sich im Menü Objekt > Verzerrungshülle.

Die Verkrümmung erstellen

Klicken Sie mit dem Rechteckwerkzeug in die Zeichenfläche und geben Sie in den Rechteckoptionen 100 mm für die Breite und die Höhe ein. Verwenden Sie für die Füllung des Quadrates das angelegte fortlaufende Muster. Die Kontur benötigt kein Attribut.

Achten Sie darauf, dass das Quadrat aktiv ist, und wählen Sie aus dem Menü Objekt > Verzerrungshülle > Mit Verkrümmung erstellen aus. Verwenden Sie als Stil das Fischauge und stellen Sie den Schieberegler der Biegung ganz nach rechts.

An dieser Stelle könnte Adobe noch nachbessern. Die Anforderung an eine Fischaugenbiegung ist in gewissen Fällen höher, als die maximale Eingabe dies ermöglicht. Für den Fussball ist der maximale Biegungswert knapp genügend, für einen Lupeneffekt ausreichend, doch für einen Kugeleffekt ist er leider ungenügend. Dazu besitzt Illustrator aber Alternativen. Da bietet sich beispielsweise die Verzerrungshülle mit einem grösseren, übergeordneten Objekt an. Für bestimmte Anforderungen ist auch der 3D-Effekt Kreiseln gut.

Ab jetzt ist der Ball rund

Um die Ballform zu erhalten, müssen Sie eine Maske erstellen.

Zeichnen Sie einen Kreis ohne Fläche, aber mit einer schwarzen, ein Punkt starken Kontur. Positionieren Sie den Kreis über die Stelle, welche Sie sich als Ballmuster vorstellen können. Kopieren Sie in weiser Voraussicht den Kreis. Aktivieren Sie nun beide Objekte (das Quadrat mit dem Muster und den oben liegenden Kreis). Verwenden Sie jetzt Ctrl-7 (Befehl-7 auf Mac), um die Maskierung zu erstellen (Menü Objekt > Maskierung > Erstellen). Wählen Sie dann aus dem Menü Bearbeiten > Davor einfügen, um den kopierten Kreis über dem Ball einzufügen.

Der Schlagschatten

Zeichnen Sie ein Oval unterhalb des Fussballes. Verwenden Sie die Farbe Schwarz für die Füllung. Achten Sie darauf, dass die Kontur keine Farbe aufweist.

Verwenden Sie nun aus dem Menü Efffekte > Illustrator-Effekte > Stilisierungsfilter > Weiche Kante. Geben Sie 8 Millimeter als Wirkungsradius ein. Reduzieren Sie nachfolgend im Transparenzbedienfeld die Deckkraft auf ca. 50 Prozent.

Klicken Sie mit der Pfeil-nach-oben-Taste so lange, bis der Schlagschatten seine finale Position erreicht hat. Wählen Sie aus dem Menü Objekt > Anordnen > In den Hintergrund. Gruppieren Sie die Konstruktion.

Weiterverwendung

Den Fussball können Sie nun flexibel verwenden. Illustrator besitzt Exportformate für fast alle Zwecke. Für die Verwendung in Microsoft-Office-Programmen hat Illustrator den anspruchslosen Befehl Für Microsoft Office speichern aus dem Menü Datei. Das zugrunde liegende Exportformat ist eine PNG-Datei. Die Qualität reicht für den Office-Bereich.

Über Exportieren aus dem Menü Datei können Sie eine Photoshop-Datei erzeugen, auf Wunsch mit dem Erhalt von Ebenen. InDesign kann die native Illustrator-Datei (.ai) platzieren und als Option gar im Layoutprozess die Grafik­ebenen ein- und ausblenden.

In Illustrator können Sie selbstverständlich das komplette Fähnchen gestalten und auf einem Bannerdrucker ausgeben. Nun noch einen passenden Griff, das Bannerpapier am Ende falten, nähen oder verleimen.

Der Gastgeber-Knigge

Gemäss dem von Bundesrat Samuel Schmid mitunterzeichneten helvetischen «Gastgeber-Knigge» soll eine richtige Begrüssung der ausländischen Gäste mit Augenkontakt, offener Haltung und freundlichem Lächeln erfolgen. Gäste mögen Respekt, Interesse und das Gefühl, willkommen zu sein. Das eben gedruckte Fähnchen in der Hand wird uns dabei unterstützen.

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