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Wenn aus Schlagw�rtern Erfahrungen werden

Anfang November hatte ich ein technologisches Schlüsselerlebnis, das ich Ihnen nicht vorenthalten möchte. Das kam so: Meine Palm-Agenda erinnerte mich daran, dass mein Mobilfunkvertrag ausläuft und ich mir somit günstig ein neues Handy bzw. Smartphone anschaffen darf. So entschied ich mich, meinen Palm Treo durch den neuen Palm Pre zu ersetzen. Dieser versprach mit dem neuentwickelten webOS viele schöne Features; für mich mindestens so entscheidend war jedoch die Kompatibilität zu meinem alten Treo mittels PalmOS-Emulation. So hatte ich nichts zu verlieren. Falls der moderne Schnickschnack mit Google- und Facebook-Synchronisation usw. nichts für mich sein sollte, könnte ich problemlos wie bisher weiterarbeiten. Das heisst, meine Termine und Adressen per Knopfdruck und USB-Kabel mit dem Palm-Desktop auf meinem PC synchronisieren.

Jetzt, Anfang Dezember, kenne ich dank meinem Palm Pre den Unterschied zwischen Desktop- und Cloud-Computing aus eigener Erfahrung. Ich sehe jetzt meine Termine und die meiner Frau auf meinem Pre in einer Ansicht und muss mich nicht mehr um die aktuellen Handynummern meiner Kollegen kümmern. Mein Pre holt sich dies alles stets aktuell aus dem Web. Kein Kabel, kein Knopfdruck, es läuft alles drahtlos und automatisch ohne mein Zutun. Aus dem wolkigen Schlagwort ist für mich ein handfester Komfort geworden, den ich nicht mehr missen möchte. Die PalmOS-Emulation habe ich gar nicht erst installiert.

Auf dem gleichen Prinzip beruht auch der Erfolg des auf Seite 30 beschriebenen Drucksachen-Webshops pixart.it. Dieses Unternehmen verkörpert das neue Publishing-Zeitalter unter den Schlagworten Web-to-Print und Publishing 3.0 geradezu exemplarisch. Und auch hier gilt: Wer als Kunde einmal in der Praxis erfahren hat, welch handfester Komfort hinter diesen Schlagworten steckt, will nicht mehr zurück. Konkret heisst das: Die Kosten sind sofort ersichtlich, Aufträge können rund um die Uhr aufgegeben werden, und geliefert wird garantiert innert 48 Stunden. Und das in guter Qualität und zu attraktiven Preisen.

Das Echo der Kunden auf dieses Angebot ist so gut, dass pixart.it kaum nachkommt, die Produktionsflotte aufzustocken. Im Oktober wurde mir bei einer Betriebsbesichtigung noch stolz die im Januar als Ergänzung zu den sechs HP Indigos angeschaffte Komori-Offsetdruckmaschine präsentiert. Als ich Ende November den Artikel zum Gut zum Druck schickte, kam die Bitte zurück, ich möge das mit der Komori korrigieren. Man habe diese jetzt eben gegen zwei grössere eingetauscht ...

Publishing 3.0 heisst eben vor allem auch, dass nicht das Heavy Metal, sondern der Service am Kunden im Zentrum steht. Das heisst, man kümmert sich zuerst um die Bedürfnisse des Kunden und schaut dann, wie man das mit den Produktionsmitteln löst. Und nicht umgekehrt!

Martin Spaar

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