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Publishing 3.0: dem Nachwuchs verpflichtet!

Im letzten Publisher vertraten wir die Meinung, dass wir heute an der Schwelle zu einer neuen Publishing-Revolution stehen, vergleichbar mit der des Desktop-Publishing vor 25 Jahren. Die dort unter dem neuen Schlagwort Publishing 3.0 präsentierten Thesen haben ein breites Echo ausgelöst; vom Publishing-Arbeitsplatz im Atelier bis hinauf in die Teppich-etagen grosser grafischer Unternehmen. Bezeichnend dafür ist das Mail eines Abonnenten mit der Bitte, ihm den Artikel nochmals als PDF zuzusenden; der Chef habe die Seiten mit dem Artikel für die eigene Lektüre aus dem Heft herausgerissen …

Wir lassen in diesem Heft vier Branchenkenner zum Thema Publishing 3.0 zu Wort kommen. Interessant dabei: Alle sprechen nicht primär von Technologien, sondern von Menschen und deren Rolle in der neuen Publishing-Ära. Da stehen Fragen im Raum wie die, ob der gestandene Drucker im Kopf den Schritt vom strammen Jünger Gutenbergs zum smarten Drucksachen-Broker oder gar Franchise-Nehmer schafft – schaffen will. Oder wie die Berufsleute zum morgen gefragten Know-how kommen sollen und auf welchen Kernkompetenzen es aufzubauen gilt. Mit spezieller Dringlichkeit stellen sich diese Fragen für den Nachwuchs.

Christophe Muth, der Präsident des Verbandes der Schweizer Druckindustrie, bringt es auf den Punkt: So zu tun, als würde alles beim Alten bleiben, und in der Berufsbildung weiterzufahren wie bisher, wäre eine «kollektive Misshandlung» der Jugend.

So kommt es auch nicht von ungefähr, dass wir in diesem Heft mit einem Beitrag von Ralf Turtschi eine Serie lancieren, welche die Situation in der Polygrafenausbildung kritisch unter die Lupe nimmt (siehe Seite 30ff.). Unter diesen Vorzeichen begrüs­sen wir ganz speziell die rund 400 Lehrlinge als neue Leser, welche den Publisher künftig im Rahmen unserer Funktion als Publikationsorgan des Verbandes Werbetechnik erhalten werden.

Martin Spaar

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