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Effektvolles Heftcover mit Canon- imagePRESS-Doppelgespann

Das Cover dieser Zeitschrift ist ein Teamwork zweier Canon-Digitaldrucksysteme: Mit einer image­PRESS C7000VP wurden die Umschläge beidseitig gedruckt und anschliessend mit einer imagePRESS C1+ mit Mattlack veredelt.

MARTIN SPAAR Das Cover dieser Zeitschrift zeigt geradezu exemplarisch, wohin die Entwicklung bei der Gattung «Print» geht. Um sich gegen die elektronischen Medien zu behaupten, müssen Drucksachen ihre Trümpfe im Bereich des Materiellen gegenüber dem Digital-Virtuellen voll ausspielen. So materialisieren sich Botschaften in Form von Farben auf Papier mit jeweils spezifischer Oberflächenbeschaffenheit und Haptik. Und im Falle unseres Covers kommt dazu quasi als fünfte Dimension neben den vier Grundfarben das Spiel mit Matt-Glanz-Effekten. Je nachdem, wie man das Heft ins Licht hält, treten die Mattlack-Kreise mehr oder weniger hervor. Am deutlichsten im vollflächigen Schwarz, bei genauem Hinsehen auch im Rot des Publisher-Schriftzuges und auf dem Papierweiss der Heftrückseite.

Lackveredelung in der Einstiegsklasse

Nun sind Drucksachen mit Lackveredelung zwar nicht Standard, aber sicher auch nichts völlig Aussergewöhnliches. Neu – ja schon fast revolutionär – ist, dass man solch hochwertige Drucksachen heute mit einem Digitaldruck-System produzieren kann, welches nicht mehr kostet als eine deutsche Mitteklasse-Limousine: Mit der Canon imagePRESS C1+, welche neben den vier Prozessfarben ein zusätzliches Druckwerk mit Transparenttoner bietet. Dieser hat die Wirkung eines Mattlackes. Das heisst, was bei unserem Cover glänzt, ist die Oberfläche des Papieres «Maine Green Gloss FSC» von Antalis (siehe Kasten Seite 35). Dessen Glanz wird durch den partiellen Auftrag des Transparenttoners gebrochen, und die Oberfläche wirkt matt.

Canon ist im Moment der einzige Anbieter auf dem Markt, welcher einen Transparenttoner in einem Gerät der Einstiegsklasse anbieten kann. Die Nexpress- oder HP-Indigo-Systeme, welche diese Option ebenfalls bieten, spielen in einer ganz anderen Leistungs- und Preisklasse.

Vorsprung dank V-Toner-Technologie

Canon begründet diesen Vorsprung mit den speziellen Eigenschaften der V-Toner-Technologie, welche in allen imagePRESS-Systemen zum Zuge kommt. V-Toner besteht aus einer Mischung aus «gezüchteten» Polymer- und mechanisch gebrochenen Tonerpartikeln und bietet neben verschiedenen anderen Vorteilen auch die Möglichkeit, Toner ohne jegliche Eigenfärbung herzustellen. Dies eröffnet der imagePRESS C1+ neben der bei unserem Cover gezeigten Mattlackveredelung weitere Anwendungsbereiche wie Wasserzeichen oder Metallic-Effekte. Beides demonstriert die Wettbewerbs-Postkarte, welche in diesem Heft auf der Seite 27 eingeklebt ist.

Dieser Wettbewerb bietet übrigens eine besonders hohe Gewinnchance: Bei der Auflage unserer Zeitschrift von 9000 Exemplaren steht die Gewinnchance bei einem angenommenen Rücklauf von fünf Prozent für Sie als Leser bei 1:150, eine der drei Digitalkameras vom Typ Canon PowerShot E1 zu gewinnen!

Die Canon imagePRESS C1+ bietet zwar ein «produktionstaugliches» maximales Papierformat von 330 × 483 mm, stösst mit ihrer Druckleistung von 14 vollfarbigen A4-Seiten pro Minute jedoch bei grösseren Auflagen sehr rasch an Grenzen. Bei höheren Volumen bietet es sich daher an, die imagePRESS C1+ in Kombination mit einer imagePRESS C7000VP einzusetzen. Das heisst, man nutzt die C1+ nur zur Veredelung der Prints der C7000VP, indem man mit ihr bloss den Mattlack eindruckt.

imagePRESS-Doppelgespann

Mit einem solchen Canon-Doppelgespann wurden auch die Publisher-Covers bei der Gaffuri AG in Bern produziert. Die C7000VP druckt vollfarbig mit 70 Seiten pro Minute, die C1+ bringt es auf maximal 40 Seiten, wenn nur Transparenttoner eingedruckt wird. Das tönt relativ ausgeglichen und ist es auch bei leichten Papieren. Bei höheren Grammaturen sinkt jedoch bei der C1+, anders als bei der C7000VP, die Seitenleistung, und zwar recht drastisch. Bei Grammaturen wie unserem Cover sind es nur noch 6 Seiten pro Minute. Bei den 10 000 A3-Bögen für den Publisher – vom Volumen her im Prinzip eine Offsetauflage – ergibt das eine Netto-Druckzeit von 56 Stunden.

Bei Gaffuri hat man das so gelöst, dass man die C1+ jeweils am Abend mit einer vollen Tonerpatrone ausrüstete, die Papierschublade mit rund 1500 Vordrucken füllte und das Gerät über Nacht selbstständig produzieren liess. Dank ihrer Stabilität hatte die C1+ jeweils bis am Morgen ihre Arbeit brav abgetragen. So konnte dieses hohe Druckvolumen innert Wochenfrist bewältigt werden.

Detailzeichnung und Farbbrillanz

Für das eigentliche Druckresultat unserer Covers ist somit die imagePRESS C7000VP verantwortlich. An diesem System hat Canon in den letzten Monaten mehrere Verbesserungen vorgenommen, welche ein besseres Farbmanagement sowie eine feinere Steuerung erlauben. Damit rangiert die C7000VP jetzt bei der Qualitätsbeurteilung aufgrund der Publisher-Digitaldruck-Musterordner in der Spitzengruppe (siehe Seite 37). Das vorliegende Publisher-Cover bestätigt dieses Urteil: Die feinen Linien auf der Front zeugen von der guten Detailzeichnung, und das Rot des Publisher-Logos zeigt den grossen Farbraum dieses Systems. Das Schwarz auf der Front und in den Bildern überzeugt mit einer Tiefe, wie sie der Offsetdruck nicht erreicht. Speziell bei der Schlange auf der dritten Umschlagseite (nur ein Teil der Zielgruppen-individualisierten Auflage) beweist die C7000VP ihre herausragenden Qualitäten beim Bilderdruck mit gutem Kontrast und hoher Brillanz durch den grossen Farbgamut.

Ornamentik veredelt mit Mattlack

(rt) Das Cover der Zeitschrift Publisher entsteht jeweils in der Folge eines Briefinggespräches unter Freunden: Verleger, Systemanbieter, Drucker, Papierlieferant und Kreativer besprechen gemeinsam das zu erreichende Ziel. Beim vorliegenden Cover sollte ein neuartiger Transparenttoner von Canon zur Geltung kommen, der einen Matt-Glanz-Effekt ermöglicht. Der Effekt kommt dann am besten zur Geltung, wenn flächig gestaltet wird; weniger ausgeprägt, wenn farbige Bilder mit dem Transparenttoner «veredelt» werden.

Die Agenturtschi, visuelle Kommunikation, Adliswil, griff bei der Realisierung auf «Design Elements & Illustrations, Volume 1» zurück, zwei DVDs mit 1668 Bilddateien. Diese im Shop des Publisher (www.publisher.ch/shop) erhältlichen DVDs sind gespickt mit Ornamenten und Mustern, alle vektorisiert und einzeln bearbeitbar. Diese reichhaltige Mustersammlung ermöglicht auffällige Illustrationsgrafik, die sehr schnell realisiert ist, auch wenn der Gestalter selber nicht zeichnen kann. Mit den Ursprungsdateien erhält man reichhaltige Ideen für neue Kombinationen, die beliebig zusammengestellt werden können. Ornamentik ist zurzeit wieder sehr en vogue, aber warum soll man alles wieder neu erfinden, wenn es schon vorhanden ist?

Beim Publisher-Cover benützte Nicole Schärer von der Agenturtschi vier Ursprungsdateien, von denen in Adobe Illustrator teilweise Elemente gelöscht und umgefärbt wurden. Alle vier einzelnen Grafikdateien wurden in InDesign montiert und mit den Teasertexten und dem Publisher-Logo auf einer A3-Seite kombiniert. Die Anzeige auf der vierten Umschlagseite wurde als InDesign-Datei angeliefert, sie musste ebenfalls in die Kombination hineingestellt werden.

Der Transparenttoner führt zu einem Mattlackeffekt, der vorab als separate Schmuckfarbe Pantone 182 definiert wurde, um ihn überhaupt sichtbar zu machen. Die Farbseparation liefert dann einen Farbauszug, der als Transparenttoner in einem separaten Druckgang aufgebracht wurde. Dabei muss der Effekt im Kopf «um­gkehrt» geplant werden. Denn visuell entsteht der Eindruck, man hätte es mit einem Glanzeffekt zu tun. Das ist aber nicht so, denn das bedruckte Papier Maine Gloss Green FSC von Antalis ist glänzend und erhält durch die partielle Abdeckung mit dem Transparenttoner einen Matteffekt. Alle nicht mit Transparenttoner bedruckten Stellen bleiben glänzend.

Antalis Maine Green Gloss

Mit den beiden Produkten Maine Green Gloss und Green Satimat führt Antalis neu zwei Papiere im Sortiment, welche aus je 60% Recycling- und 40% FSC-Frischfasern bestehen. Damit kommt Antalis dem Bedürfnis nach hochwertigen, hochweissen und standardgestrichenen Papieren entgegen, welche auch heutigen ökologischen Anforderungen gerecht werden.

Die Papiere zeichnen sich durch einen sehr hohen Druckkontrast und folglich eine optimale Lesbarkeit dank des sehr hohen Weissetons aus. Die ausgezeichnete Opazität ist ein weiterer Trumpf dieses Sorten.

Antalis AG, 5242 Lupfig

www.antalis.ch

Produktions-partner

Bei der Produktion des Covers dieser Zeitschrift unterstützten uns folgende Partner, bei denen wir uns herzlich bedanken möchten.

 

Agenturtschi
Kreation äussere Seiten des Covers: R. Turtschi AG, Visuelle Kommunikation

www.agenturtschi.ch

 

Antalis AG
Sponsoring des Cover-Papieres Maine Green Gloss FSC;
Kontakt: Maurice Lüscher

www.antalis.ch

 

Canon Schweiz AG
Projektmanagement: Siegfried Alder

www.canon.ch

 

FO Print & Media AG
Druck Heftinhalt und Ausrüsten der Zeitschriften;
Kontakt: Mirjam Hürlimann

www.fo-print-media.ch

 

Peter Gaffuri AG
Druck des Covers mit Canon imagePRESS C7000VP und imagePRESS C1+;
Kontakt: Silvio Gaffuri

www.gaffuri.ch

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