Farbkreation neu lanciert
Für den kreativen und programmübergreifenden Umgang mit Farben und Farbgruppen stehen mit dem Oktober-Update von InDesign ein neues Werkzeug und einige spannende neue Funktionen zur Verfügung.
Beat Kipfer Farben stellen einen wichtigen Grundpfeiler der visuellen Kommunikation dar. Das Farbkonzept für eine Publikation will wohlüberlegt und sorgfältig definiert sein. Dabei sollen uns die einzelnen eingesetzten Programme keine Schranken setzen – in InDesign, Photoshop und Illustrator sollen die einmal angelegten Farbgruppen wie selbstverständlich verwendet werden können.
Dieser Umgang mit der Farbthematik ist die wichtigste Neuerung der aktuellen CC-Programmversionen. Adobe macht auf der Website bunte Werbung für die neuen Funktionen (1).
Sehen wir uns nun die Details an. Die Funktion Kuler ist gestrichen worden. Dafür fällt unter Farbe im Fenster-Menü die Funktion Adobe Color-Themen auf (2). Dieser vielseitige Dialog kommt allen Anwenderinnen und Anwendern von Kuler bekannt vor. Es wurden einige Funktionen übernommen: Die Möglichkeit, in einer Onlinebibliothek nach typischen Farben zu einem Thema zu suchen, ist nach wie vor spannend (3). Mit der Aktion Zum Bedienfeld Farbfelder hzfg. wird ein Thema in das aktuell geöffnete InDesign-Dokument übernommen. Farben für Fläche, Konturen oder Texte können aber auch direkt aus dem Themenfenster «gepickt» werden. Die Farben im Themenfenster stehen dokument- und programmübergreifend zur Verfügung. Oft verwendete Farbgruppen können als Favorit abgelegt werden.
Als weitere Neuerung entdecken wir das Werkzeug Farbeinstellung, welches sich unter der Pipette verbirgt (4). Damit lassen sich Farben aus den vorliegenden Elementen einer InDesign-Seite ableiten. Bevor wir das Werkzeug verwenden, doppelklicken wir es, um zu den Optionen zu gelangen (5). Farben in InDesign-Dokumenten für den Druck werden nach wie vor im CMYK-Modus erstellt; deshalb wählen wir die Option in CMYK konvertieren und bestätigen die Eingabe mit OK.
Wählen Sie dieses Werkzeug aus (funktioniert auch mit der Taste i, welche alternierend das Pipetten- oder das Farbaufnahme-Werkzeug anzeigt) und bewegen Sie den Cursor – ohne die Maustaste zu drücken – über die Seite. Sobald der Cursor über ein Objekt bewegt wird, zeigt sich ein blauer Rahmen (6). Mit Klick darauf erscheint augenblicklich das Fenster mit dem entsprechenden Farbdesign, welches jeweils aus 5 Farbnuancen besteht (7). Mit Klick auf den Rechtspfeil sehen Sie die unterschiedlichen Ausprägungen der Farbpalette.
Zur Anwendung des Werkzeugs gibt es einige Optionen:
Mit der Aktion Thema bearbeiten öffnet sich ein detailreicher Dialog (8). Damit lassen sich die einzelnen Farbtöne in intuitiver Art – ähnlich wie in Illustrator – verändern und unter beliebigem Namen speichern.
Auch Illustrator ermöglich neu nun, auf die Farbthemen zuzugreifen. Mit Klick auf die Optionim Farbfelder-Bedienfeld öffnet sich das Fenster Color-Schemata. Hier werden die in InDesign gespeicherten Farbdesigns angezeigt. Die Farben können direkt angewendet oder über das Bedienfeldmenü resp. mit Klick auf das Ordnersymbol in die Farbfelder importiert werden.
Wird ein so verwendetes Farbdesign nachträglich in InDesign korrigiert, wird gefragt, wie die Änderungen gespeichert werden sollen (8). Mit Speichern wird das Schema überschrieben. Beim erneuten Öffnen in Illustrator wird es über den Button aktualisiert (im Test hat das allerdings nicht immer geklappt …).
Trotz all dieser Neuigkeiten bleibt die bekannte Art des lokalen Farbaustauschs erhalten: Farbfelder speichern in InDesign resp. Farbfeldbibliothek als ASE speichern in Illustrator (12) und dann Laden in InDesign.