Artikel als PDF

Sonderpublikation zum Thema?

Eine umfangreiche Analyse hat gezeigt, welche Themen die Publisher-Leser in einer Sonderpublikation interessieren. Was das Publisher-Team aus den Erkenntnissen zaubert,wird sich zeigen. Eine Zusammenfassung zur Diplomarbeit «Publisher».

DAMARIS TRÜB In den vergangenen sieben Monaten ist im Rahmen der Diplomarbeit HF TSM eine umfangreiche Analyse über das Umfeld des Publisher entstanden. Das Ergebnis der Arbeit stellt dar, welche Themen die Publisher-Leser in zusätzlichen Publikationen interessieren würden.

Die Online-Leserumfrage und die Interviews mit Werbepartnern haben gezeigt, wie viel Potenzial im Publishing-Bereich vorhanden ist. Eine bunte Palette verschiedenster Disziplinen der Medienwelt. Durch die technologische Entwicklung wachsen einzelne Branchenzweige zusammen. Die Anforderungen an Berufsleute aus der Medienindustrie verlangen deshalb ein immer breiteres Wissen. Grund genug herauszufinden, welche Themen in einer Sonderpublikation des Publisher vertieft behandelt werden sollen.

Vielfältige Interessen der Leser

Die Publisher-Leser sind mediale «Tausendsassas». Dies bestätigen die Aussagen der 329 Abonnenten, die an der Umfrage teilgenommen haben.

Die Leser kombinieren in ihrem Beruf die einzelnen Publishing-Disziplinen und setzen sie auf unterschiedlichem Niveau ein. Rund ein Drittel der Leser sind Quereinsteiger, die sich ihr Know-how nicht über eine Grundausbildung in der Medienindustrie erarbeitet haben. Die redaktionellen Inhalte im Publisher richten sich demnach zum einen am unterschiedlichen Wissensstand der Leser aus. Zum anderen behandeln sie das breite Themenfeld des Publishing und des Digitaldrucks. Nicht zuletzt spielen die Werbepartner eine Rolle. Die Hälfte der Leser empfindet die Werbung im Publisher als informativ. Kommerzielle Inhalte sind demnach teilweise Bestandteil der beruflichen Information.

Mehr Angebote

Jeder Verlag steht vor den Herausforderungen, welche die technologischen Errungenschaften mit sich bringen. Ein allgemeiner Überschuss an Informationsangeboten und die «Gratiskultur» im Internet lassen Leser abspringen. Folglich müssen Medienunternehmen einen grossen Teil der Produktion und des Vertriebs ihrer Zeitschriften über Werbeeinnahmen finanzieren. Redaktionen sollen ihre Inhalte einzigartig und unersetzlich gestalten. Die Wünsche und Bedürfnisse der Leser stehen an oberster Stelle; denn ohne zufriedene Leser keine interessierten Werbepartner. Ein Wechselspiel, das Kreativität und Engagement erfordert!

An erfinderischen Ideen fehlt es dem Publisher-Team keineswegs. Seine Stärke ist es doch, innovative Entwicklungen erlebbar auf Papier und online darzustellen. Es bieten sich viele weitere Möglichkeiten, bestehende oder neue Themen vertiefter aufzugreifen und «publisher-like» den Lesern näher-zubringen. Einerseits kann das Redaktionsteam durch die Erkenntnisse aus den Umfragen die Inhalte im Hauptheft optimieren. Andererseits hat sich bestätigt, dass zusätzliche, themenspezifische Publikationen sowohl für die Leser als auch für die Werbepartner von Interesse sind. Die Leser geben an, sich über berufliche Belange am liebsten in gedruckten Fachzeitschriften zu informieren. Das Internet ist das zweitwichtigste Informationsmedium bei Fachfragen. Auch allgemeine Studien belegen: Gedruckte Fachzeitschriften in Kombination mit dem Internet gelten als die Berufsinformationsmedien schlechthin. Es steht also fest: Veröffentlicht das Publisher-Team ergänzend zum Hauptheft weitere Inhalte, so wahrscheinlich in gedruckter Form und online. Gewisse Sachverhalte des Publishing lassen sich erfahrungsgemäss am besten über Online-Videos erklären. Foren und Blogs sind zweifelsohne die Orte im World Wide Web, wo sich Fachleute gerne austauschen und sich gegenseitig helfen. Es lohnt sich jedoch nicht, auf Biegen und Brechen ein Forum oder einen Blog ins Leben zu rufen. Web 2.0 Angebote machen auf dem Gebiet der Fachinformation dann Sinn, wenn sie für den User einen Nutzen generieren. Im Bereich des Publishing existieren bereits unzählige etablierte und nützliche Angebote. Foren, Blogs, Live Chats und dergleichen können den Lesern nur dann behilflich sein, wenn sie unter Themen-Schirmen laufen, die im Web nicht schon grossartig behandelt sind. Der Medienmix für eine Sonderpublikation ist demnach sehr themenabhängig.

Überraschung steht bevor

Der Hauptteil der Diplomarbeit galt der Analyse der drei Themenfelder Digitalfotografie, Aus- und Weiterbildung in der Medienwelt und Publishing 3.0. Die Erkenntnisse aus den Umfragen haben einige Varianten aufgezeigt, wie diese drei Themen in eine Sonderpublikation oder in ein ganzes Projekt eingebunden sein können.

Gerade im Bereich der Digitalfotografie sind seitens der Leser und der Werbepartner Wünsche offen, die der Publisher erfüllen kann. Andere markttechnische Gegebenheiten sagen dem Thema Digitalfotografie im Publisher eine gute Zukunft voraus. Über Aus- und Weiterbildung in der Medienwelt existieren schon zahlreiche Informationsangebote. Diverse Fachzeitschriften binden Beiträge über Bildungsangebote regelmässig in ihre Hefte ein. Dennoch gibt es Möglichkeiten, die Hintergrundinformationen zu Bildungsangeboten im Medienbereich interessant darzustellen. Publishing 3.0 ist ein Gebiet für Leser mit Vorwissen. MAM, PIM, MIS, ECMS, Transpromo und Single-Source-Publishing sind Begriffe, die für die Entscheider teilweise sehr erklärungsbedürftig sind. Eine Herausforderung, aber kein Grund, der Leserschaft eine durchdachte Sonderpublikation vorzuenthalten.

Nach einer intensiven Zeit in einer «theoretischen Beziehung» mit dem Publisher, bin auch ich gespannt, wie und mit welchem Thema die nächste Sonderpublikation vom Publisher-Team aufgegleist wird. Die Arbeit hat auf jeden Fall Spass gemacht!

Danke!

Vielen Dank an alle Leser und Werbekunden, die an der Umfrage und an den Interviews teilgenommen haben. Die Antworten waren die Grundlage für meine Arbeit. Grosser Dank gilt auch meinem Referenten-Team, das mir mit wertvollen Inputs und Informationen die Arbeit erleichtert hat. Ein grosses Dankeschön auch an meine Vorgesetzten. Sie haben mich mein eigenes Thema behandeln lassen und mich stilistisch und mit zeitlichen Kompromissen unterstützt. Bei allen anderen, die meine Arbeit korrigiert oder mich motiviert haben, möchte ich mich ebenfalls bedanken.

HF TSM

Die Diplomarbeit ist an der Höheren Fachschule für Medienwirtschaft und Medienmanagement (visuelle Kommunikation) an der Schule für Gestaltung Bern und Biel entstanden.

Ein dreijähriges, berufsbegleitendes Technikum, mit Schwerpunkt Marketing / Verkauf,Unternehmensführung, Projektmanagement, Rechnungswesen und Medientechnologie.

Dieses Jahr schliessen rund 40 Absolventen aus zwei Klassen als eidg. dipl. Techniker HF TSM die Ausbildung ab.

Das Abschlussprojekt der Klasse TSM 10 zeigt das Erlernte in einer gedruckten Broschüre und im Internet.

Artikel als PDF