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FontExplorer X: iTunes f�r Publisher


Linotype FontExplorer X

iTunes für Publisher

Linoytype schlägt im Kampf gegen Schriftenklau einen neuen Weg ein. Ein kostenloser Schriftenmanager mit integriertem Einkaufsladen für Zeichensätze.

DAVID UHLMANN Die Schriftenhersteller gehen ein grosses Risiko ein: Zeichensätze zu erzeugen, ist eine umfangreiche und komplexe Angelegenheit. Neben den technischen Hürden steht die grafische Leistung eines Schriftendesigners im Vordergrund. Die Schrift wird gezeichnet und anschliessend auf dem Markt angeboten. Der Gestalter leistet eine gewaltige Vorarbeit, bevor überhaupt ein Cent in die Kasse geflossen ist.

Da Schriftekaufen etwas Mühsames ist und der Browser eben doch nicht immer so komfortabel ist, wird die Lizenzierung oft «vergessen». Mit FontExplorer X steigt ein alter Bekannter zurück in den Ring der Font-Tools. Vorher als Font-Preview-Software bekannt, steht die Software heute als komplettes Zeichenverwaltungsprogramm da. Das Geschäftsmodell ist bekannt: «Verschenke das Programm und verdiene mit dem Verkauf von Produkten» – iTunes lässt grüssen. Die Ähnlichkeiten sind frappant, was durchaus zu begrüssen ist. Benutzer, die den iTMS kennen, fühlen sich im Linotype Font Shop sofort zu Hause. Die Abrechnung funktioniert mittels Kreditkarte, ein Konto kann komfortabel direkt in der Applikation eingegeben werden, ein Umweg über den Browser ist nicht nötig. Die Kreditkarten-Infos müssen bei jedem Einkauf neu eingegeben werden, was Missbräuchen vorbeugen soll.

Spyware?

Mit der Einführung von FontExplorer X wurden gleich Stimmen laut, die befürchteten, dass Linotype das Programm dazu verwenden könnte, Benutzerdaten zu sammeln und so festzustellen, wer gestohlene Schriften einsetzt. Laut Aussagen von Linotype ist dies ausdrücklich nicht der Fall, der Hersteller legt grossen Wert darauf, dies zu kommunizieren. Der folgende Workshop führt Schritt für Schritt in die Funktionen des neuen Schriftenmanagers ein. (siehe PDF-Version)

Fazit

Linotype beweist, dass Fonthandling auch Spass machen kann. Die Funktionen sind durchdacht, man merkt, dass da Leute aus der Praxis am Werk waren. Die Integration von intelligenten Gruppen sowie die Möglichkeit, die Font-Caches zu leeren, zeigen, wie gross das Potential ist. Das ausgerechnet eine kostenlose Software derart überzeugt, wird für die anderen Hersteller eine echte Herausforderung sein. Im Praxiseinsatz konnten wir die Lösung schon bei verschiedenen Kunden testen. Besonders positiv ist dabei die gute Benutzeroberfläche gemeldet worden. Allerdings merkt man, dass die Software noch jung ist: Wer dem Programm defekte Schriften zum Frass vorwirft, wird häufig mit einem Absturz konfrontiert. Auch die Schriftprüfung könnte noch besser sein, hier haben FontAgent und Suitcase mit FontDoctor eindeutig die Nase vorn.

www.linotype.com/fontexplorerX

Tiger-Serie
  • 3-05 Einsatz von Automator im Publishing-Umfeld
  • 4-05 Asset Management mit Spotlight und Automator
  • 5-05 Schriftenmanagement: die richtige Applikation für die jeweilige Umgebung
  • 6-05 FontExplorer X: Schriftenmanager mit Einkaufs­laden
  • 1-06 FTP-Server als Ersatz für Leonardo

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