Dossiers >> Illustrator >> Fachartikel >> Illustrator CS3: Objekte isoliert ver�ndern

Illustrator CS3: Objekte isoliert ver�ndern

Im Isolationsmodus werden Gruppen oder Unterebenen isoliert, sodass Sie bestimmte Objekte einfach auswählen und bearbeiten können. Dabei werden alle anderen Objekte gesperrt. In Illustrator CS3 hat der Isolationsmodus bei den Symbolen grosse Vorteile.

ANDREAS BURKARD Da haben manche Anwender nach der Installation des neuen Illustrator CS3 nicht schlecht gestaunt: Kaum machen sie einen Doppelklick auf gewisse Objekte, wird die Arbeitsfläche umgehend mit einer grau transparenten Farbe optisch stark zurückgefahren. Nur das doppelgeklickte Objekt bleibt in seiner Originalfarbe erhalten und kommt so viel besser zur Geltung. Willkommen im Isolationsmodus!

Wie war das vorher?

Damit Sie den Isolationsmodus besser verstehen, muss ich Sie kurz in die frühere Illustrator-Version zurückführen. Der Isolationsmodus hielt in Illustrator CS2 (entspricht der Version 12)Einzug. In noch früheren Versionen mussten Sie eine Gruppierung aufheben, um einzelne Objekte zu bearbeiten oder entsprechende Objekte mit dem Direktauswahlwerkzeug auszuwählen. Ab Illustrator 10 konnten Objekte innerhalb einer Gruppierung auch über die Unterebenen ausgewählt werden.

Wenn Sie in Illustrator CS2 eine Gruppierung doppelklicken, erscheint ein grauer Rahmen ausserhalb der Gruppierung. Sie treten so gewissermassen in die Gruppierung hinein und können einzelne Objekte innerhalb der Gruppierung bearbeiten. Das ist praktisch, doch die Darstellung und vor allem das Verlassen dieses Sondermodus sind in CS2 nicht gut gelöst.

Was war nicht optimal?

Der Hauptkritikpunkt der Anwender, die das Isolationskonzept in Illustrator CS2 an sich verstanden haben, war die unlogische Handhabung zur Deaktivierung des Isolationsmodus: die erzwungene Überführung in einen speziellen Modus ohne logische Rückführung in den Normalzustand. Dies kam in Illustrator CS2 schlecht an. Es gibt zwar die kleine Schaltfläche in der Steuerungspalette, doch die blieb vielen Anwendern verborgen.

Die meisten Illustrator-CS2-Anwender mochten diesen aufdringlichen Modus nicht. Viele Anwender machten mit dem Auswahlwerkzeug irgendwo auf der Arbeitsfläche einen verzweifelten Doppelklick, um diesen «klebrigen» Modus wieder loszuwerden. «Vorsicht beim Doppelklicken auf gewisse Objekte!», das blieb in den Köpfen vieler Gelegenheitsanwender hängen.

Adobe war gefordert und musste nachbessern. Jetzt – in Illustrator CS3 – kann der Isolationsmodus über einen augenfälligen Pfeil beendet werden.

Isolation und Pfadansicht

Grundsätzlich kann der Isolationsmodus einer Gruppierung in der Vorschau und in der Pfadansicht eingesetzt werden. In Illustrator CS2 zeigt der Isolationsmodus konsequent die Pfadansicht über die Objekte innerhalb und ausserhalb des Modus. Ein Unterschied ist da in CS3 zu beobachten. Der Isolationsmodus kann zwar nach wie vor in der Vorschau und in der Pfadansicht verwendet werden. Doch in der Pfadansicht werden die isolierten Bereiche nur noch in der Vorschau gezeigt.

Das sieht in Illustrator CS3 vorteilhafter aus, doch bei Formeditierungen, vor allem von 3D-Objekten, war die Pfadansicht im Isolationsmodus hilfreicher.

Von Flash abgeguckt

Die Firmenübernahme von Macromedia durch Adobe hat in der Creative Suite CS3 ein Gesicht erhalten. So stammt denn auch die verbesserte Darstellung des Isolationsmodus von Flash. Dadurch wurde der Isolationsmodus in Illustrator CS3 auf die Symbole ausgeweitet.

Wie in der Vorgängerversion kann der Isolationsmodus auch bei Maskierungen von Bildern und Objekten vorteilhaft genutzt werden. Er steht auch bei Angleichungen zur Verfügung. Bei zusammengesetzten Pfaden ist jedoch kein Isolationsmodus vorhanden.

Mit Symbolen arbeiten

Ein Symbol ist ein Vektor- oder Pixel­objekt, das Sie in Ihren Dokumenten wieder verwenden können. Die Erstellung eines Symbols ist sehr einfach. Dazu müssen Sie die Grafik einfach in das Symbolbedienfeld ziehen, wo sie abgelegt wird. Die dokumenteigenen Symboleinträge können wiederum über eine Symbolbibliothek mit anderen Anwendern ausgetauscht oder für andere Dokumente verwendet werden.

Wenn Sie beispielsweise einen Fisch als Symbol definieren, können Sie diesen Fisch als mehrfache Instanz per Drag&Drop in das Dokument einfügen oder mit dem Sprühwerkzeug auftragen. Jede Instanz des Symbols ist mit dem Symbol im Symbolbedienfeld oder mit einer Symbolbibliothek verknüpft.

Durch die Verwendung von Symbolen haben Sie Vorteile. Zum einen kann die Dateigrösse kleiner gehalten werden. Zum anderen müssen Sie nur ein Symbol im Isolationsmodus ändern, und alle Instanzen auf der «Bühne» des Dokumentes ändern sich. Durch das beliebige Aufsprühen eines Symbols mit dem Sprühwerkzeug können Sie viel Zeit einsparen.

Symbole bearbeiten

Wird ein Symbol mit dem Sprühwerk­zeug aufgesprüht, so handelt es sichum eine Symbolgruppe. Eine Symbol­gruppe erkennen Sie beim Auswählen. Es erscheint ein Begrenzungsrahmen um alle Objekte. Falls Sie nun die Form oder die Farben einer Symbolgruppe ändern möchten, müssen Sie das entsprechende Symbol im Symbolbedienfeld doppelklicken. Sie gelangen so in den Isolationsmodus, wo Sie die Änderung vornehmen können. Nach dem Verlassen des Isolationsmodus passen sich alle Instanzen an.

Symbole können auch aus dem Symbolbedienfeld einzeln per Drag&Drop platziert werden. Für die Bearbeitung dieser Symbole im Isolationsmodus reicht ein Doppelklick auf das platzierte Symbol direkt im Dokument.

 

Der Autor

Andreas Burkard arbeitet als Grafik-designer. Er ist dipl. Erwachsenenausbilder und Experte der Adobe Creative Suite. Zu seinen Kernkompetenzen gehört seit vielen Jahren das Training der Adobe-Programme InDesign, Illustrator, Acrobat und Photoshop.

www.BurkardPublishing.ch

www.creative-college.ch