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InDesign kocht Buchstabensuppe

Unser Menüvorschlag im Downloadbereich: ein InDesign-Script, das appetitliche Typografie-Akrobatik beherrscht, ein auf Porträts spezialisiertes Bildoptimierungs­programm und weitere Tools, mit denen man als kreativer Kopf nichts anbrennen lässt und gelungene Designs anrichtet.

Gute Aussichten für Wortwolken

(msc) Unter www.wordle.net findet sich eine Anwendung, die einen Text in ein typografisches Kunstwerk verwandelt. Die Webanwendung gewichtet die Worte im Text nach Häufigkeit. Oft benutzte Wörter erscheinen gross, seltenere Worte klein. Die Software arrangiert die Worte zu kompakten Gebilden – in rechteckiger Form, als Wolke oder mehr oder weniger rund.

Wordalizer ist die Adaption dieser Webanwendung für InDesign. Marc Autret hat es anhand des von Jonathan Feinberg entwickelten und dokumentierten Programms geschrieben und stellt es auf seiner Website www.indiscripts.com zur Verfügung. Das Programm nimmt den zu verarbeitenden Text aus der Zwischenablage oder einer Datei entgegen, verarbeitet auf Wunsch aber auch die geöffnete InDesign-Datei. Die Sprachwahl bei Language sorgt dafür, dass nur gängige Worte berücksichtigt werden und allzu häufige Begriffe wie Partikel oder Konjunktionen aussortiert werden. In der vorliegenden Version stehen nur Englisch und Französisch zur Auswahl; für deutsche Texte muss die Auswahl auf none gesetzt werden. Worte, die Sie nicht in der Wortwolke haben möchten, müssen Sie mit der Einstellung none selbst aus dem Text entfernen. Das lässt sich aber einfach mittels Suchen-Ersetzen erledigen, indem Sie das Ersetzen-Feld leer lassen. Wichtig ist aber, die Option Nur ganzes Wort suchen einzuschalten. Sie können die Schriftart für die Wortwolke einstellen, das Farbmuster und Anordnungsprinzip wählen und einige weitere Parameter setzen – Experimente sind erlaubt und erwünscht.

Das Script erzeugt eine InDesign-Datei mit Textblöcken, die Sie nach Belieben weiter bearbeiten können.

Wordalizer für Windows und Mac

 

 

Schönheit für jedermann

(msc) Schönheit ist Statussymbol und gesellschaftlicher Fetisch – und für Fotografen, die sich auf Porträts festgelegt haben, schlicht ein gutes Verkaufsargument. Die Software Portrait Professional verbessert Porträtaufnahmen – und zwar markant, und ohne dass vonseiten des Anwenders viel Interaktion nötig wäre.

Der Trick ist die Gesichtserkennung: Das Programm ermittelt in der Aufnahme die Konturen des Kopfs, die Position der Augen, der Nase und des Kinns. Die Gesichtserkennung funktioniert halbautomatisch: Das Programm verlangt die Angabe einiger Punkte – linke Augenecke, rechte Augenecke, Nasenspitze, Kinn – und sucht dann automatisch die weiteren Konturen. Bei einer Fehlleistung kann der Anwender korrigierend eingreifen, in aller Regel leistet das Programm jedoch gute Arbeit. Da das Programm dann weiss, welche Bildbereiche, Haut, Augen und Mund sind, kann es gezielt eingreifen. Durch leichtes Verformen des Gesichts wird die abgelichtete Person schlanker und die Proportionen etwas gefälliger. Dieser Effekt ist verblüffend und wird so dezent ausgeführt, dass er nur beim direkten Vergleich von veränderter und unveränderter Aufnahme auffällt. Auch die Haut wird leicht korrigiert, die Farben werden angepasst. Die Korrekturen bei der Haut sind mitunter etwas auffällig, aber der Anwender kann steuern, ob er das Resultat gemäss dem Vorschlag der Software akzeptiert oder eingreift. Im letzten Fall können die Parameter für die Gesichtsform und Haut einzeln angepasst werden.

Portrait Professional ist unter www.portraitprofessional.com für knapp 70 US-Dollar für Windows und Mac erhältlich.

Portrait Professional für Windows

Portrait Professional für Mac

 

 

Fotografieren wie Ansel Adams, …

(msc) … kann man auch mit Lightroom nicht. Immerhin hilft die Software aber bei eindrucksvollen Bearbeitungen der Aufnahmen. Eine Sammlung von 27 Entwicklungs-Voreinstellungen ist jedenfalls ein guter Ausgangspunkt für kreative Experimente.

Um die Voreinstellungen zu installieren, klicken Sie in Lightroom auf Bearbeiten > Voreinstellungen. Öffnen Sie den Reiter Vorgaben und klicken Sie bei Speicherort auf die Schaltfläche Lightroom-Vorgabenordner anzeigen. Der fragliche Ordner erscheint, wobei Sie den Unterordner Develop PresetsUser Presets öffnen und dort die Dateien mit der Endung .lrtemplateablegen. Nach einem Neustart von Lightroom erscheinen diese Voreinstellungen – wenn Sie mit der rechten Maustaste auf ein Bild klicken – im Untermenü Einstellungen. Ihnen stehen dann die 27 Vorgaben zur Verfügung – mit «Ansel Adams» eine kräftige Schwarzweiss-Umsetzung. «Faded Foto» lässt die Aufnahme verblassen und künstlich altern. Knallige Gelbtöne und überstrahlende helle Flächen erscheinen mit dem Preset «Rocky Mountain High» – und so weiter. Experimentieren lohnt sich!

Free Lightroom Presets für Windows und Mac

 

 

Gefaltete Photo­shop-Dateien

(msc) PageCurl Pro von AV Bros. (erstmals besprochen in Publisher 05-2) ist ein ausgeklügeltes Photo­shop-Plug-in, das nicht nur den berühmten Eselsohr-Effekt erstellt, sondern Bilder faltet oder rollt.

Er ermöglicht es konkret, «flache» Bilddateien im dreidimensionalen Raum zu verformen, ganz oder teilweise zu rollen, zum Trichter zu formen oder in eine Berg- und Tal-Landschaft zu verwandeln. Es ist möglich, das virtuelle Blatt mehrfach zu falten oder an einer Ecke zu rollen und an einer anderen zu falten. Nicht möglich sind Überlappungen beim Falten oder Rollen.

Die so virtuell gefaltete Datei kann im dreidimensionalen Raum frei gedreht und beleuchtet werden. Auch Schattenwurf ist möglich, ebenso die Strukturierung der Oberfläche über eine Bump-Map. Das Plug-in ist in der Vollversion für 70 US-Dollar erhältlich.

PageCurl Pro für Windows (32-bit)

PageCurl Pro für Windows (64-bit)

PageCurl Pro für Mac

 

 

Ein grosses Puzzle­spiel

(msc) Puzzle Pro von AV Bros. ist ein neu aufgelegter Photoshop-Klassiker. Dieses Plug-in zerlegt eine Photoshop-Datei in ein Puzzle. Im ersten Schritt kann man die Zahl der Reihen und Spalten und damit die Zahl der Puzzleteile festlegen, ebenso die Form der Teilchen. Nebst der klassischen Teilchenform mit den gerundeten Zähnchen gibt es auch spitze oder ornamentartige Teilchenformen. Das Bild kann auch in versetzte Reihen zerlegt werden. Die Teilchenform lässt sich per Zufall variieren und es ist möglich, die Stanzform über Vektoranfasser pro Teilchen oder Reihe zu bearbeiten.

Nachdem das Bild in die Teilchen zerlegt ist, lassen sich einzelne Teilchen in der Farbe anpassen und mit Effekten versehen. Über Export kann man das Puzzle als neue Datei speichern – achten Sie dabei auf die Option Export to PSD. In Kombination mit der Einstellung Export all Pieces entsteht eine Datei, bei der jedes Teilchen auf einer separaten Ebene liegt und frei platziert werden kann. In der neuen Version kann ausserdem die Dicke des Messers, mit dem das Bild «zerschnitten» wird, pro Teil festgelegt werden.

Puzzle Pro ist für 70 US-Dollar erhältlich. Im Paket mit Page Curl Pro gibt es das Plug-in für 112 US-Dollar.

Puzzle Pro für Windows (32-bit)

Puzzle Pro für Windows (64-bit)

Puzzle Pro für Mac

 

 

Übersichtliche Metadaten

(msc) Wer in Lightroom häufig Bilder verschlagwortet, sie mit Bildlegenden versieht oder mit Geotags arbeitet, kennt das Problem: Die Palette zur Bearbeitung der Metadaten ist alles andere als übersichtlich. In Publisher 5-08 hatten wir eine Website vorgestellt, über die sich eine massgeschneiderte Ansicht für die Metadaten-Palette erstellen liess. Der Autor hat diese Webanwendung zu einem Lightroom-Plug-in weiterentwickelt, das direkt in der Software eine Anpassung der Metadaten-Panels ermöglicht. Nach Installation der Erweiterung lassen sich über beliebig viele Ansichten (so genannte Metadata Presets) erstellen und diese über das Dropdown-Menü, in welchem Lightrooms eigene Ansichten vorhanden sind, auswählen.

Installiert wird die Erweiterung in Lightroom über Datei > Zusatzmodul-Manager. Nachdem Sie den Inhalt der ZIP-Datei entpackt haben, klicken Sie im Dialogfeld unter der Liste mit den verfügbaren Plug-ins auf Hinzufügen und geben den Ordner mit dem Plug-in an. Wählen Sie dann zum Einrichten und Ändern von Metadata Presets im Zusatzmodul-Manager den gleichnamigen Eintrag und klicken Sie rechts auf Configure Metadata-View Presets.

Das Plug-in ist Shareware. Freischalten lässt sich die Vollversion mit einer Spende von mindestens einem Cent per Paypal. Spenden kann man unter folgender Adresse:

http://regex.info/blog/lightroom-goodies/metadata-presets

Jeffrey’s Metadata-Viewer Preset Editor Lightroom Plug-in für Windows und Mac

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