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Imperfektion als Stilmittel

Manchmal ist Vollkommenheit unerwünscht – nämlich dann, wenn ein Bild alt oder wie eine spontane Amateuraufnahme wirken soll. Photoshop-Aktionen und -Filter sorgen für Glaubwürdigkeit, in dem sie kleine Mängel perfekt simulieren.

Photoshop

Farbsäume für Digitalfotos

(msc) Digitale Spiegelreflexkameras liefern Bilder in Perfektion – so makellos, dass manche Fotografen manchen Motiven mit einem gewissen Aufwand einen Low-Tech-Charme angedeihen lassen.

Eine Möglichkeit, ein Bild in der Postproduktion mit optischen Mängeln auszustatten, ist die Lens Aberrations-Aktion von 3dRender.com. Sie bringt Farbfehler, so genannte chromatische Aberrationen, in das Bild. Das sind Farbsäume, wie sie durch billige oder beschädigte Objektive verursacht werden. Eine Aufnahme wirkt sofort weniger gestellt und damit authentischer oder erweckt den Eindruck, vor einigen Jahrzehnten entstanden zu sein.

Diese Aktion lässt sich gut auch mit anderen Aktionen kombinieren, die ebenfalls gern als Stilmittel eingesetzt werden: Vignettierung bzw. Randlichtabfall, Verzeichnung, Farbstiche oder Lens-Flare. Für diese Effekte finden Sie viele Aktionen und Plug-ins im Downloadbereich. Einen Lens-Flare erzeugen Sie in Photoshop über Filter > Renderfilter > Blendenflecke.

Das Set enthält drei Aktionen, die den Effekt in unterschiedlicher Stärke in das Bild einbringen.

Lens Aberrations für Mac und Windows (1 KB)

 

 

Photoshop

Dem Zufall auf die Sprünge helfen

(msc) Apropos imperfekt: Die Lomo-Kameras sind Kult, weil sie mittel­mässige bis schlechte Bilder mit einem ganz eigenen Charakter produzieren. Die Lomografen pflegen eine Schnappschussfotografie, die unmittelbar vom Zufall lebt. Die optische Anmutung von Lomo-Bildern lässt sich mit der gleichnamigen Photoshop-Aktion nachbilden. Diese Variante des Lomo-Effekts stammt von screenz.de; eine andere Version haben wir in der Publisher-Ausgabe 2-09 vorgestellt.

Lomo (screenz.de) für Mac und Windows (2 KB)

 

 

Photoshop

Bildfehler flicken oder erzeugen

(msc) Flo’s UnDistort filter ist ein leistungsfähiger Filter für Photoshop, um Bildverzeichnungen zu korrigieren. Das Plug-in kann tonnen- und kissenförmige Verzerrungen reparieren, Perspektivenfehler zurechtrücken und stürzende Linien beseitigen und auch chromatische Aberrationen korrigieren. Vor allem bei architektonischen Aufnahmen lassen sich markante Bildverbesserungen erzielen – aber genauso gut kann man das Plug-in auch entgegen der ursprünglichen Absicht einsetzen, um Verzerrungen zu kreieren oder Farbsäume in das Bild zu bringen. Das Plug-in kann mit Bildern bis 800 auf 600 Pixel kostenlos genutzt werden. Für grössere Bilder müssen Sie die Erweiterung für 15 US-Dollar auf flofilters.free.fr/purchase.php lizenzieren.

Flo’s UnDistort filter für Mac und Windows (258 KB)

 

 

Shareware

Flash sinnvoll eingesetzt

(msc) Die Apple-Gemeinde hat, man weiss es, für Flash inzwischen nur noch lautstarke Ablehnung übrig. Grund für den Unmut ist Apples Sträuben, Flash auf iPhones und iPads zu integrieren. Aber auch die berüchtigten «Flash-Intros» haben nicht zur Popularität von Adobes Technologie beigetragen.

Dennoch, in manchen Bereichen hat Flash nach wie vor seine Berechtigung. Für die Online-Präsentation von digitalen Fotos ist sie nachgerade optimal. Mit Lightroom lassen sich schöne Bild-Portfolios in Flash ausgeben.

Flash-Diashows sind mit Photo Flash Maker möglich. Die Software gibt es in zwei Versionen, nämlich Platinum für 45 Euro und Pro für 36 Euro. Es existiert auch eine kostenlose Version, die wegen eingebauter Werbung aber annähernd unbrauchbar ist.

Für die Diashows stehen diverse Layoutvorlagen zur Auswahl, die für das multimediale Drumherum besorgt sind – wobei man sich, um keine Vorurteile bezüglich Flash zu fördern, besser an die klassischeren Vorlagen hält. Ein fertiges Werk kann als selbstlaufende CD oder DVD gebrannt, oder, in der Platinum-Version, als Video ausgegeben werden.

Photo Flash Maker für Windows (25 MB)

 

 

Illustrator

Ein Objekt in Linien packen

(msc) AddGuides ist ein kostenloses Script für Illustrator, entwickelt von Gerald Singelmann. Es legt um das ausgewählte Objekt oder um alle Objekte Hilfslinien. Es kann ausgewählt werden, ob die Hilfslinie an der äusseren Kante oder am Pfad der Kontur angelegt werden soll. Auch ein Versatz ist wählbar.

AddGuides für Mac und Windows (2 KB)

 

 

Shareware

Fotocollagen auf die Schnelle

(msc) Fotowall ist eine Open-Source-Anwendung, mit der sich ohne viel Aufwand Fotocollagen erstellen lassen: Man lädt eine Handvoll Fotos in die Anwendung, arrangiert sie, fügt etwas Gestaltung hinzu und exportiert das ganze als neue Grafik.

Die Fotos können frei skaliert, gedreht und mit Rahmen versehen werden. Es ist möglich, Textfelder einzubringen und einen Verlauf oder ein Bild in den Hintergrund zu legen. Eine praktische Funktion erlaubt es, in Flickr Fotos zu einem bestimmten Begriff zu suchen und in die Collage zu ziehen. Dadurch eignet sich Fotowall auch besonders gut für Gestaltungsentwürfe, bei denen Bilder zu einem bestimmten Thema gesucht und ausgewählt werden sollen.

Fotowall für Mac (9 MB)

Fotowall für Windows (3,2 MB)

 

 

Shareware

Bildbearbeitung umsonst

(msc) Magix ist ein deutsches Softwareunternehmen, das im Bereich Video, Musik und Multimedia eine breite Palette an Produkten anbietet. Von Magix gibt es kostenlos den Foto Designer 7: Das ist ein kostenloses Bildbearbeitungsprogramm, das eine solide Auswahl an Grundfunktionen bietet: Beschneiden, Farben und Helligkeiten korrigieren oder verändern, einfache Retuschearbeiten vornehmen oder Effekte zuweisen. Mit den Objekten gibt es sogar eine Art Ebenenverwaltung. Auch der aus Photoshop gut bekannte Klonstempel ist vorhanden.

Kurz: Wenn es nicht Photoshop sein muss, tut es diese Software allemal. Für eine dauerhafte Nutzung ist eine kostenlose Registrierung nötig.

Foto Designer 7 für Mac (28 MB)

 

 

Photoshop

Ansengen und in Stein hauen

(msc) Seit 1993 entwickelt Alien Skin Grafiksoftware und Erweiterungen für Photoshop – und fast so lange gibt es die Produkte dieses Hauses im Downloadbereich des Publisher. Ein Photoshop-Plug-in, das wir bis anhin noch nie vorgestellt haben, ist Xenofex. Es ist eine Sammlung von 14 Effekten, die für 129 US-Dollar zu erwerben ist, und folgende exquisite Funktionen bereitstellt:

  • Burnt Edges fügt einem Bild angesengte Ränder hinzu.
  • Mosaic macht ein Bild zum Mosaik, wobei die Teilchen auf die Kanten im Bild Rücksicht nehmen und das Resultat realistischer machen. Auch mit recht groben Steinchen bleibt das Ursprungsmotiv gut erkennbar.
  • Constellation verwandelt ein Bild in einen Sternenhimmel. Entlang von Kanten setzt die Software Sterne, die leicht in der ursprünglichen Farbe des Motivs getönt sind, sodass dieses erahnbar wird.
  • Cracks fügt Risse an den Rändern hinzu.
  • Crumple zerknittert ein Bild.
  • Electrify fügt einem Bild oder einem freigestellten Objekt elektrostatische Spannung hinzu.
  • Flag lässt das Bild wie eine Fahne im Wind flattern.
  • Lightning simuliert einen äusserst realistischen Blitzschlag.
  • Little fluffy clouds erzeugt kleine, flauschige Wölkchen in Weiss vor blauem Himmel. Diverse Einstellungen ermöglichen es, Wölkchen so zu generieren, dass man sie in ein Foto mit flauem Himmel einfügen oder als Hintergründe für Kompositionen einsetzen kann. Es ist möglich, Himmel als saumlose Kacheln zu generieren, die sich horizontal und vertikal nahtlos aneinander fügen.
  • Puzzle zerlegt ein Foto in ausgestanzte Puzzleteilchen. Einzelne Teile können transparent gemacht, sprich «weggelassen» werden und es gibt diverse Beleuchtungs- und Stanz-Optionen.
  • Cut Open bricht das Innere eines Bildes heraus, sodass nur die Ränder erhalten bleiben.
  • Shatter zerbricht ein Bild in glasartige Stücke. Grösse der Splitter und Versatz sind einstellbar.
  • Stain macht aus dem ausgewählten Bereich eine fleckige Angelegenheit: Für die Simulation von Spaghettisauce verschüttetem Rotwein oder Beize.
  • Television bringt die längst vergangene Zeit der Röhrenfernseher zurück: Das Bild wird gewölbt, mit analog wirkenden Bildstörungen und einem sichtbaren Zeilenaufbau versehen.
  • Xenofex für Mac (19 MB)

    Xenofex für Windows (19 MB)

     

     

    InDesign (1,4 MB, CS4/CS5)

    Sorgfältig gerasterte Layouts

    (msc) Grid Calculator Pro von Designers Bookshop ist ein Hilfsmittel für Gestalter, die ihre Dokumente oder Gestaltungsvorlagen mit Hilfe von Layoutrastern aufbauen.

    Die Erweiterung richtet in InDesign ein Layoutraster mit allen Feinheiten ein: Anzahl Zeilen und Spalten, Seitenränder, Abstände, Stege, und viele weitere Einstellungen. Das Plug-in bietet in drei Hauptrubriken eine überaus verwirrliche Zahl von Optionen, die es aber in einem Dialog ermöglichen, die Vorlage mit dem Raster und den Formatvorlagen für den Fliesstext einzurichten.

    Die Vorschau des Linienrasters wird live im Dokument angezeigt, sodass man die Struktur des Layouts sofort vor Augen hat. Die Erweiterung gibt eine Reihe Standard-Raster vor, die adaptiert werden können.

    Fazit: Ein sehr leistungsfähiges InDesign-Plug-in, das Gestaltern von Katalogen oder Magazinlayouts gute Dienste zu leisten vermag. Gerade für die Konzeption eines neuen Layouts kann es sehr hilfreich sein. Es benötigt allerdings ein gerütteltes Mass an Einarbeitungszeit, da die Benutzerführung beim besten Willen nicht als intuitiv bezeichnet werden kann. Beim Erlernen hilft immerhin die Video-Einführung in fünf Teilen.

    Die Erweiterung wird in zwei Versionen angeboten: Die Basic-Version ist für 37 US-Dollar zu haben, die Vollversion kostet 197 US-Dollar. Die Registrierung erfolgt über die Website designersbookshop.com.

    Grid Calculator Pro (CS4) für Mac und Windows (1,4 MB)

    Grid Calculator Pro (CS5) für Mac und Windows (1,4 MB)

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