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Per Mausklick Quark-Dokumente in InDesign bearbeiten

Konvertierungs-Plug-in Q2ID

Per Mausklick QuarkXPress-Dokumente in InDesign bearbeiten

Das neue Plug-in Q2ID des niederländischen Softwareherstellers Markzware konvertiert QuarkXPress-Files bis Version 6.5 nach Adobe InDesign. Umsteiger können frühere Dokumente ohne Umwege weiterverwenden – allerdings nicht ohne Einschränkung.

ROMEO HUTTER Nachdem in jüngster Zeit immer mehr Leute von QuarkXPress auf Adobe InDesign umsteigen und ihre früheren Dokumente in InDesign weiterverwenden wollen, müssen diese umgewandelt werden. Zwar unterstützt InDesign die Konvertierung älterer QuarkXPress-Dokumente (4.0 und tiefer), neuere Layout-Projekte mussten vor dem Öffnen in InDesign in eine ältere Version abgespeichert werden. Mit dem neuen Plug-in «QuarkXPress to Adobe InDesign» (Q2ID) des holländischen Softwareherstellers Markzware können neuere QuarkXPress-Dokumente direkt in InDesign geöffnet werden. Q2ID unterstützt die QuarkXPress-Versionen 3.3, 4.x, 5.x und 6.x. Zum Öffnen älterer Dokumente kann das Plug-in per Tastenkombination deaktiviert werden.

Wandelt fast alles um

Das Q2ID-Plug-in basiert auf derselben Technologie wie die Flight-Check-Professional-Software aus dem gleichen Haus. Sie berücksichtigt die Eigenart von Dateiformaten und eignet sich deshalb auch für das Q2ID-Plug-in. Beim Konvertieren eines QuarkXPress-Dokuments bleiben – so verspricht es der Anbieter – alle Eigenschaften wie die exakte Objektpositionierung, Farbmodelle, Schriftarten und präzise Textattribute erhalten. Ebenen, Transparenzen, Tabellen und Pantone-Farben werden beim Öffnen in InDesign neu erzeugt. Voraussetzung dafür ist, dass InDesign das konvertierte Element auch unterstützt. Quarkeigene Features, die in InDesign nicht existieren, zaubert auch das Plug-in nicht herbei.

Einfache Installation

Um Q2ID zu installieren, wird vorerst InDesign beendet. Danach muss das Plug-in lediglich per Drag&Drop in den Plug-in-Ordner von InDesign bewegt werden. Beim nächsten Start von InDesign erscheint ein Dialogfeld, in das der Aktivierungscode einzugeben ist. Anschliessend ist das Konvertierungstool einsatzbereit.

Keine absolute Konvertierung

Die ersten Tests mit dem Konvertierungstool waren vielversprechend. Das Plug-in schien auf den ersten Blick alle getesteten QuarkXPress-Dokumente einwandfrei zu konvertieren. Bild- und Textobjekte werden identisch platziert und die korrekte Schrift wird angezeigt. Betrachtet man das konvertierte Dokument jedoch etwas genauer, tauchen Probleme auf. Bei komplexen QuarkXPress-Dokumenten eignet sich das Plug-in nur begrenzt. Wer nun meint, mit Q2ID umfangreiche Dokumente wie regelmässig erscheinende Kunden- oder Personalzeitschriften einfach in InDesign weiterbearbeiten zu können, hat sich zu früh gefreut. Während des Tests sind einige kleinere und grössere Probleme aufgetaucht.

n Absatz- und Zeichenformate: Text wird in InDesign scheinbar identisch angezeigt. Betrachtet man die Absatzformate etwas genauer, zeigt sich, dass das erstellte Format in Quark ausschlaggebend ist. Wird dort ein Standard-Zeichenformat verwendet, nimmt InDesign den eigenen Standard. Dies hat zur Folge, dass die Eigenschaften des Absatzformates neu eingegeben werden müssen.

n Verknüpfungen: Die Position stimmt mit dem Original überein. Um die verknüpften Elemente einwandfrei anzeigen und exportieren zu können, müssen sie jedoch neu geladen werden.

n Ebenen: Nach dem Öffnen eines QuarkXPress-Dokuments in InDesign werden die Ebenen im Ebenenfenster angezeigt, sie stimmen jedoch nicht mit dem Original überein und alle Objekte befinden sich auf der konvertierten «Standardebene».

n Tabellen: QuarkXPress 6.0 besitzt eine Funktion, um Tabellen zu erstellen. Diese Tabellen können mit dem Plug-in auch nach InDesign konvertiert werden. Im Test stimmten die Formate der Inhalte jedoch nicht mit dem Original überein.

Laufende Updates

Die anfänglich getestete Version von Q2ID (1.21) konvertierte Text- und Bildrahmen mit feinen Linien, obwohl die Ursprungsdatei aus QuarkXPress keine solchen Umrisse beinhaltet. Dieser Mangel wurde inzwischen von den Entwicklern behoben und Version 1.23 konvertiert Text- und Bildobjekte ohne sichtbare Rahmen.

Markzwares Q2ID ist vorerst für InDesign CS und CS2 ab Mac OS X 10.2 verfügbar. Mindestvoraussetzung ist ein G3-Prozessor und 128 MB Arbeitsspeicher. Die Hersteller hoffen, das Plug-in Anfang 2006 auch für Windows anbieten zu können.

Fazit

Das Q2ID-Plug-in von Markzware leistet seine Dienste durchaus bei der Konvertierung einfacher Dokumente. Simple Dokumente sind allerdings schnell neu erstellt, zumal bereits eine Vorlage besteht. Für Grafiker oder Layouter, die von QuarkXPress auf InDesign gewechselt haben, wäre Q2ID bei komplexen oder umfangreichen Dokumenten ein Umstiegshelfer. Leider tauchen gerade bei diesen Konvertierungsversuchen Probleme auf, die nur durch einen zusätzlichen Mehraufwand behoben werden können. Der Abschied von QuarkXPress scheint wohl schwieriger als erhofft.

Q2ID im Publisher-Shop

Das im Artikel vorgestellte Plug-in «Q2ID» von Markzware kann über den Publisher-Shop bestellt werden. Q2ID ist vorerst nur für Mac OS X erhältlich und kostet Fr. 316.–.

Bitte bestellen Sie dieses Produkt hier.

 

 

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