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Photoshop-Praxis: Camera Raw, Teil 2

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Photoshop-Praxis

Camera Raw Teil 2

Teil 2 über die Camera-Raw-Funktionen in Photoshop behandelt die erweiterten Optionen.

HENNIG WARGALLA Standen im ersten Teil des Artikels zu Camera Raw die Farbanpassungsmöglichkeiten im Vordergrund, so beschäftigt sich der zweite Teil mit den erweiterten – kameraspezifischen – Optionen. Auch in diesem Bereich kann man Analogien zu Scanprogrammen finden:Sind es dort gerätespezifische Funktionen zur Entrasterung oder der Entfernung von Staub und Kratzern, so finden sich im Camera Raw-Modul Möglichkeiten zur Reduzierung eines Farbrauschens oder der Korrektur eines Lichtabfalls im Randbereich.

1. Arbeitet man im «erweiterten» Modus, stehen insgesamt vier Tabs Options-Fenster zur Verfügung.

2. Im Untermenü «Details» gibt es einen Schärferegler, der nur in der Stärke, nicht aber im Radius oder Schwellenwert einstellbar ist. Damit eignet er sich für eine Basis-Schärfung des Bildes. Für die Ausgabe wird man die Datei aber ggf. mit dem Filter «Unscharf maskieren» erneut bearbeiten wollen.

3. Die Farbstörungsreduktion minimiert das Farbrauschen der digitalen Aufnahme, verändert aber nicht die Helligkeitsinformationen des Bildes.

4. Im Gegensatz dazu wirkt die Luminanzglättung auf die flächigen Bereiche des Bildes, verändert aber nicht die Kanten. Für beide Einstellungsmöglichkeiten gibt es in Photoshop kein entsprechendes Pendant.

5. Mit der chromatischen Aberration können Fehler des Objektives ausgeglichen werden, die gerade im Weitwinkel-Bereich öfter auftreten. Dies geschieht auf der Rot-Cyan- (a) oder auf der Blau-Gelb-Achse (b). Diese Regler wird man wirklich nur bei handfesten Problemen der Kamera einsetzen wollen. Anders sieht es aus bei der Korrektur des Vignettenbetrags. 6 Der Vignettenbetrag führt, je nach Einstellung, zu einer Aufhellung (a) oder Abdunkelung (b) des Randbereichs. Entdeckt man hier Verbesserungsmöglichkeiten, muss das nicht zwangsläufig auf einen Fehler des Objektives hinweisen. Dies kann auch durch die allgemeine Licht- bzw. Beleuchtungssituation begründet sein. Der Vignetten-Mittelpunkt bestimmt die Grösse der Änderung.

7. Die Kalibrierungs­optionen eignen sich kaum zur individuellen Bearbeitung von Bildern. Sie dienen vielmehr der grundsätzlichen Farbabstimmung. Man kann sie etwa in Kombination mit einem Gretag Color Checker Testchart einsetzen.

8. Natürlich kann man all die vorgenommenen Einstellungen abspeichern. Wählt man dabei die «Einstellungsteilmenge», lässt sich genau bestimmen, welche Einstellungen gesichert werden sollen. So kann man etwa die Scharfzeichnungs- und Kalibrierungsoptionen speichern – die Farbanpassungseinstellungen aber individuell für jedes Bild einstellen.

9. In der oberen JPG-Datei kann man einen Farb­abfall zum Rand hin erkennen. Durch die Änderung des Vignettenbetrags wurde dies für die Raw-Datei (unten) ausgeglichen. Farb­rauschen und Schärfe wurden in den Detail-Einstellungen optimiert.

 

 

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