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Photoshop-Praxis: Rauschen entfernen

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Photoshop-Praxis

Rauschen entfernen

In Photoshop CS2 gibt es neue Möglichkeiten, Rauschen und JPG-Störungen zu verringern.

HENNIG WARGALLA Neben den auffälligen, bunten Neuerungen in Photoshop CS2 – etwa dem Perspektiv-Filter – gibt es auch Funktionen, die nur in Nebensätzen erwähnt werden. So ergeht es dem Rausch-Reduzierungsfilter, der sich zur Optimierung von Digitalkamera-Aufnahmen eignet. Gerade bei hohen ISO-Einstellungen und langen Verschlusszeiten können diese Effekte auftreten. Darüber hinaus kann man den Filter auch einsetzen, um Bilder aus dem Internet und Screenshots, die als JPG gespeichert wurden, zu optimieren. Leider stand für diesen Artikel nur die englische Version von Photoshop CS2 zur Verfügung.

  1. Man unterscheidet zwischen Helligkeits- und Farb­rauschen. Mit den beiden Reglern «Stärke» (Strength) und «Details erhalten» (Preserve Details) kann man das Helligkeitsrauschen bekämpfen. Dabei gilt es, die Balance zu finden zwischen dem Erhalt der Bildinformationen (1a) und der Unterdrückung der Störungen (1b).
  2. Daneben gibt es das Farb­rauschen, das sich durch einzelne farbige Pixel im Bild äussert. Diesen Effekt mindert effektiv der Regler «Farbrauschen verringern» (Reduce Color Noise). Dabei wird die Farbinformation des Bildes weichgezeichnet. Vorsichtig muss man allerdings bei feinen Strukturen sein, da die Gefahr besteht, dass diese ihre Farbigkeit einbüssen (2b).
  3. Da immer mehr stark komprimierte Bilder etwa aus dem Internet auch für andere Zwecke verwendet werden, ist das Kästchen «JPEG-Artefakte entfernen» hochinteressant. Und wirklich kann der Filter die Kachelstrukturen vielfach deutlich reduzieren. Doch es besteht die Gefahr, dass kleine Schriften – z.B. aus Screenshots – gänzlich unlesbar werden (3b). Hier muss man im Einzelfall das Ergebnis überprüfen.
  4. Mit dem Schärfungsregler kann man schliesslich die ggf. verlorengegangene Schärfe dem Bild zurückgeben. Wie beim «Unscharf Maskieren»-Filter werden die Konturen betont. Schnell tauchen aber unschöne, weisse Outlines im Bild auf. Genauere Einstellmöglichkeiten für diese Scharfzeichnung gibt es leider nicht.
  5. Der erweiterte («Advanced») Modus bietet die Möglichkeit, die Rauschreduktion für jeden Kanal einzeln einzustellen. Das kann durchaus sinnvoll sein, da in der Regel die stärksten Störungen im Blaukanal von RGB-Bildern bzw. Gelbkanal von CMYK-Bildern auftauchen.
  6. Das gesamte Themengebiet des Rauschverhaltens, von Weich- und Scharfzeichnung, wird von vielen Funktionen in Photoshop abgedeckt. So gab es schon immer die Filter «Störungen ent­fernen» «Unscharf maskieren» und «Gaussscher Weichzeichner».

In Photoshop CS2 sind «Smart Sharpen», «Smart Blur» und «Surface Blur» hinzugekommen. Der Rausch-Reduktionsfilter bietet im Gegensatz zu den anderen Lösungen aber ein komplettes Paket an Einstellmöglichkeiten, um in einem Arbeitsschritt recht überzeugende Resultate zu erzielen.

 

 

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