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Photoshop-Praxis: Smarte Objekte

Photoshop-Praxis

Smarte Objekte

Mit der neuen Funktion «Smart Objekt» lassen sich Bildinformationen verändern und automatisch übertragen.

HENNIG WARGALLA Mit dem Smart Objekt wurde Photoshop CS2 eine Funktion spendiert, die ihren Namen wirklich verdient. Pixel- und Vektordaten kann man jetzt in einen Container packen – eben das Smart Objekt. Dieser Container kann beliebig vergrössert und verkleinert – gedreht und verkrümmt werden, ohne dass die Bildqualität darunter leidet. Verändert man die Bildinformationen, die in diesem Container stecken, dann werden die Änderungen automatisch auf alle Vorkommen in der Photoshop-Datei übertragen. Erst, wenn man die Ebene rastert oder das Bild auf Hintergrundebene reduziert, werden die Änderungen auf die Pixel angewendet.

  1. Es gibt verschiedene Wege, ein Smart Objekt zu erstellen. Kopiert man Daten aus Illustrator und fügt diese in Photoshop ein, dann ist das Smart Objekt erste Wahl.
  2. Arbeitet man mit Pixeln, kann man eine oder mehrere Ebenen und auch Ebenengruppen aktivieren. Dies geschieht in CS2, indem man mit Befehls- bzw. Shift-Taste auf die Namen der Ebenen klickt. Diese kann man dann in ein Smart Objekt verwandeln.
  3. In der Palette erkennt man ein Smart Objekt an dem kleinen rechteckigen Symbol im Ebenenthumbnail. Solche Ebenen können nicht mit Filtern, Verläufen und Malwerkzeugen bearbeitet werden. Doch stehen Ebenenmasken, Vektormasken, Effekte und Einstellungsebenen zur Verfügung.
  4. Die so vorbereiteten Bild­elemente lassen sich beliebig verkleinern und danach ohne Qualitätsverlust
  5. auch wieder vergrössern. Wunder kann man aber auch vom Smart Objekt nicht erwarten: Skaliert man Pixelinformationen über das ursprüngliche Format hinaus, dann werden auch diese Daten interpoliert.
  6. Sogar die neuen Verkrümmungs-Funktionen, die es früher nur für Text gab, stehen für die Arbeit mit Smart Objekten zur Verfügung.
  7. In dem Pull-Down-Menü «Ebene» finden Sie weitere Optionen – etwa, um die Originaldateien des Smart Objektes zu bearbeiten. (Alternativ dazu können Sie auch einen Doppelklick auf das Symbol des Smart Objektes in der Ebenenpalette machen.) Vektordaten werden in Illustrator, Pixeldaten in Photoshop geöffnet. Die Daten werden dabei in ein temporäres Verzeichnis auf der Festplatte gelegt. Speichert man die Änderungen an der Referenzdatei, dann werden sie sofort für alle Vorkommen des Smart Objektes in der Photoshop-Datei übernommen.

Alle Informationen – auch jene, die in den Smart Objekten versteckt sind – bleiben in der Ebenendatei erhalten. Man kann diese sichtbar machen, indem man den Inhalt des Smart Objektes exportiert.

Um wiederkehrende Elemente in einem Arbeitsschritt zu verändern, kann man wunderbar die Smart Objekte einsetzen. In diesem Beispiel besteht die obere Reihe aus drei «smarten» Ebenen, die für das schwarze Oval und den roten Stern zuständig sind. Will man diese verändern, genügt ein Doppelklick auf ein Smart-Symbol in der Ebenenpalette. Dadurch öffnet sich die Referenzdatei, in der aus dem schwarzen Oval ein gelbes Rechteck und aus dem roten Stern ein schwarzes Oval gemacht wurde. Mit Befehls-Taste und «s» gesichert, werden die Änderungen automatisch auf alle Vorkommen der smarten Ebene übernommen (untere Reihe).

Es wäre nicht Photoshop, wenn es nicht noch eine verzwickte Zusatzfunktion gäbe: Dupliziert man ein Smart Objekt durch den Befehl «Ebene durch Kopie», dann greift diese Kopie auf die gleiche schon bestehende Referenzdatei zurück. Änderungen betreffen Original und Kopie. Wählt man dagegen «Neues Smart Objekt durch Kopie», dann entsteht ein neues eigenständiges Smart Objekt, das sich unabhängig vom Original verändern lässt.

 

 

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