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Proofen auf der Redaktion

 

ROMEO HUTTER Ringier Romandie ist eine eigenständige Abteilung der Ringier Verlags AG. Neben den regelmässig erscheinenden Publikationen «L’illustré», «L’Hebdo», «TV8» und «edelweiss» werden zahlreiche Sonderpublikationen herausgegeben, darunter der erfolgreich gestartete Versuchstitel «edelgirls» oder das Magazin für Qualitätsuhren «Montres Passion».

Am Pont Bessières, mitten in Lau-sanne befinden sich die Räumlichkeiten der Redaktionen. Im letzten Herbst definierte man für die Produktion der Publikationen neue Arbeitsabläufe. In diesem Zusammenhang stellte sich auch die Frage nach einem geeigneten Drucksystem, mit dem die fertig gelayouteten Seiten einer Zeitschrift verbindlich, also möglichst nahe an der effektiven Auflage, ausgedruckt und beurteilt werden können. Auslöser für die Erarbeitung neuer Produktionsabläufe war im Jahr 2003 der globale Entscheid von Ringier, die Mischplattform, bestehend aus verschiedenen Betriebssystemen, einheitlich auf Windows umzustellen. Dieser Entscheid hatte Auswirkungen auf den gesamten Produktionsablauf. Neben dem PDF/X-Workflow wurde auch gleich ein durchgehendes Colormanagement eingeführt.

Der neue Produktionsworkflow bei Ringier Romandie erlaubt spätere Redaktionsschlüsse. Durch die Erstellung von Softproofs kurz vor der Daten-übermittlung an die Druckerei und die anschliessende interne Umrechnung über das RIP entfällt die Vorstufe dort und ermöglicht den Datentransfer fünf Minuten vor der Druckplattenbelichtung. Der neue Produktionsworkflow bei Ringier hatte auch die Umstellung der Hardware und die Erstellung unterschiedlicher Druckprofile zur Folge.

Alte Geräte ersetzen

Die bis dahin eingesetzten Drucksys-teme innerhalb der Redaktionen lieferten kaum befriedigende Resultate. Der druckbare Farbraum kam nicht einmal an den eher bescheidenen des Offsetdrucks heran. Deshalb schaute man sich nach einem neuen System um. Da Ringier im Bereich der Office-Druckgeräte bereits mit Canon zusammenarbeitete, fanden im Frühjahr 2006 die ersten Gespräche für den Ersatz der alten Geräte statt. Damals stand die Canon imagePRESS C1 noch in der Entwicklungsphase. Erstmals wurde sie an der IPEX 2006 in Birmingham einem breiten Fachpublikum vorgestellt. «Wir kannten das Vorgängermodell, welches uns nicht eben überzeugte», meint Thomas Baumann, Informatikverantwortlicher bei Ringier Romandie. «Bevor wir uns für ein neues System entscheiden konnten, wollten wir die imagePRESS C1 auch in einer Produk-tionsumgebung testen.» Ausserdem war man bis im Herbst 2006 an die alten Geräte gebunden, da noch Verträge liefen und die Systeme vollständig abgeschrieben werden mussten.

Im letzten Herbst dann konnte in einem Showroom in Lausanne die imagePRESS C1 erstmals in Aktion betrachtet werden. Ringier Romandie entschied sich, ein System anzuschaffen und es «auf Herz und Nieren» zu testen. «Die imagePRESS C1 hat uns in den von uns vorgegebenen Bereichen überzeugt. Mittlerweile stehen bei uns fünf dieser Multifunktionsdrucker», meint Baumann sichtlich zufrieden über den Entscheid. Letztlich waren jedoch nicht nur die sehr guten Druckeigenschaften der imagePRESS C1 für den Kauf ausschlaggebend.

Service entscheidet

Entscheidend für ein Unternehmen sind immer auch die Serviceleistungen. Dabei hatte man mit den Office-Druckern bereits gute Erfahrungen mit Canon gemacht. Canons eMaintenance zur Optimierung der Geräteleistungen, die auch die Ferndiagnose der Geräte beinhaltet, sind geschätzte Serviceleistungen auf Kundenseite. Davon ist auch Thomas Baumann überzeugt: «Dem früheren Anbieter musste ich eine Woche lang beweisen, dass wir einen Servicevertrag haben. Man kann noch so viel Wert auf die Druckqualität legen, der Service ist für die Wahl des Systems und des Anbieters entscheidend. Punkt!»

So kam es bereits vor, dass die für die iPRC1-Systeme bei Ringier Romandie Verantwortlichen einen Anruf von Canon erhielten, bevor sie überhaupt ein Problem am Druckgerät feststellten. Aber auch die Beschaffung des Verbrauchsmaterials läuft automatisch. Ein tiefer Tonerstand beispielsweise löst automatisch die Bestellung des Ersatzes aus, der dann umgehend an Ringier Romandie ausgeliefert wird. Somit ist auch die Verantwortung für die Funktionstüchtigkeit der Geräte bei Canon, was wiederum die Informatik-abteilung bei Ringier entlastet. «Wir kümmern uns um die ganze Informatik, da haben wir für die Drucker schlicht keine Zeit», meint Baumann.

Qualität und Vielseitigkeit

In den vier Redaktionen von «L’illustré», «L’Hebdo», «TV8» und «edelweiss» sowie in der Druckvorstufe wird heute auf der imagePRESS C1 gedruckt. «Der Mehrwert der iPRC1 in der Druckvorstufe sind die sehr gute Qualität, die Vielseitigkeit und die hohe Zuverlässigkeit», sagt Denis Jacquérioz, Druckvorstufenleiter bei Ringier Romandie. Das Einsatzgebiet reicht von internen Dokumenten in Farbe und Schwarz-Weiss über das Farbproofing auf spe-ziellem Papier bis hin zur Erstellung von personalisierten Mailings.

Nahe am zertifizierten Proof

Von den rund 240 Mitarbeitern von Ringier Romandie arbeiten 70 Prozent in den Redaktionen. Fünf Mitarbeiter sind für die Informatik zuständig, 18 sind mit Aufgaben der Druckvorstufe beschäftigt. Zwar werden Titelbilder, grossflächige Bilder innerhalb der Publikation sowie sämtliche Inserate nach wie vor von einem Lithografen bearbeitet und im Anschluss auf einem High-End-Proofsystem simuliert. Mit der imagePRESS C1 sind nun aber auch die Redaktionen in der Lage, die fertiggestellten Seiten während der Produktion verbindlich zu proofen.

Da es sich bei den Publikationen von Ringier Romandie mehrheitlich um Hochglanzmagazine handelt, werden Bilder und Inserate nach wie vor auf dem Proofsystem der Druckvorstufe simuliert. Dies sind sicherlich Luxusbedingungen. In kleineren Umgebungen oder im Kontext der Prooferzeugung für Tageszeitungen könnte die imagePRESS C1 durchaus als Proofsystem eingesetzt werden. Das System kommt einem absolut verbindlichen Proof sehr nahe, ist jedoch nicht zertifiziert.

Proofen auf der Redaktion

Nachdem die Redaktion von «L’illustré» den Entscheid für das nächste Titelbild gefällt hat, wird dieses vom Lithografen bearbeitet und auf dem Epson-Proof-system gemäss den effektiven Druckbedingungen simuliert. Gleichzeitig hat die Redaktion aber bereits die Möglichkeit, Titel und Aufmacher auf dem Layout der Titelseite zu platzieren und im Anschluss auf der Canon imagePRESS C1 zu proofen, bevor die Daten an die Druckerei übermittelt werden. Den redaktionellen Bedürfnissen genügt dies voll und ganz. Dadurch haben auch die Redaktoren und Layouter ein möglichst gutes Bild der schliesslich in hohen Auflagen gedruckten Zeitschriften.

Um das effektive Druckerzeugnis, also die Zeitschrift, die der Leser letztlich in den Händen hält, zu simulieren, ist es entscheidend, dass die imagePRESS C1 kalibriert ist und unterschiedliche Druck- und Farbprofile für den Druck auf verschiedenen Papieren erstellt werden können. Denn beim Proofing gilt es, sämtliche Parameter wie Papier- und Druckereigenschaften aufeinander abzustimmen. Erst die verbindliche Ausgabe des Proofs anhand der vordefinierten Profile gewährleistet eine hohe Produktionssicherheit bei der Erstellung von Zeitschriften.

Als auf den Redaktionen noch die alten Drucksysteme standen, hatten die Mitarbeiter keine Möglichkeit, verbindliche Ausdrucke der Seiten auszugeben. Ausserdem sah dies der einstige Workflow auch nicht vor. Erst die Einführung des neuen Produktionsworkflows und die Investition in die imagePRESS C1 von Canon gaben auch den redaktionellen Mitarbeitern mehr Kontrolle über die fertigen Layouts.

Zudem können nun auch personalisierte Briefe und Mailings intern kreiert und ausgedruckt werden. Der Zeitgewinn durch die In-House-Produktion ist dabei nicht unerheblich. Bereits wurde ein 500 Exemplare umfassender und personalisierter Brief für den Auslandschweizerkongress in Genf auf der iPRC1 gedruckt. Die in InDesign gelayouteten Vorlagen waren nach eineinhalb Stunden gedruckt und versandbereit.

Erfolg auf beiden Seiten

Dass bis anhin 130 Geräte der imagePRESS C1 verkauft wurden, übertraf alle Erwartungen von Canon. Dieser Erfolg kommt einerseits daher, dass die auf Kundenseite von vornherein gestellten Anforderungen erfüllt werden, und andererseits die Möglichkeit besteht, in Zukunft neue Druckerzeugnisse mit demselben System zu erstellen. Dies war vor allem für die Druckvorstufe von Ringier Romandie ein entscheidendes Kriterium. Thomas Baumann ist daher überzeugt, dass das Druckvolumen künftig steigen wird. Mit 14 A4-Seiten in Farbe pro Minute gehört das System nicht zu den schnellsten. Die Geschwindigkeit war aber auch nicht das wichtigste Kriterium. Mit der imagePRESS C1 steht Ringier Romandie ein System mit hoher Qualität zur Verfügung, das zusätzlich auch Produktionsaufgaben wie Mailings in einer vernünftigen Zeit erledigt.

Zwar liegen noch keine definitiven Zahlen vor, doch die laufenden Kosten für den Betrieb der iPRC1 sind gemäss Baumann sicherlich tiefer als mit den alten Systemen. Zudem könnte die iPRC1 mit «Follow- und Secure-Printer» ausgerüstet werden und ermöglicht dadurch eine höhere Sicherheit, da nur mit der nötigen Berechtigung gedruckt werden kann oder ein vertrauliches Dokument erst per Knopfdruck auf das Gerät ausgegeben wird. Damit könnten auch die Kosten besser überblickt und noch exakter auf die Abteilungen verteilt werden.

 

 

Canon imagePRESS C1

Die imagePRESS C1 von Canon wurde für hohe Qualitätsansprüche, die vor allem im Bereich Prepress gestellt werden, entwickelt. Mit einer Druckgeschwindigkeit von 14 A4-Farbseiten in der Minute und 60 A4-Seiten in Schwarz-Weiss ist dieses System für höchste Qualitätsansprüche gedacht. Die hohe Qualität und die Produktivität sowie die umfassenden Medien- und Finishing-Optionen sorgen für eine einfache und bedarfsorientierte Erstellung von Farbdrucken.

Um die hohe Bildqualität zu garantieren, wird bei der imagePRESS C1 der neue V-Toner von Canon eingesetzt. Dieser besteht aus Polymer- und mechanisch gebrochenen Tonerpartikeln und ermöglicht den Druck einer umfangreichen Farbskala mit hoher Konsistenz und Stabilität. Der Advanced Image Transfer Belt löst das Problem der ungleichmässigen Tonerverteilung durch die teilelastische Oberfläche. Dieser passt sich an das verwendete Druckmedium an, verteilt den Toner gleichmässig und sorgt so für Bildkonsistenz auf verschiedensten Trägermaterialien. Durch den Einsatz dieser Technologie entfällt die Verwendung von Öl im Fixierprozess, wodurch ein «glattes», dem Offsetdruck ebenbürtiges Druckergebnis möglich ist. Ein leistungsstarkes System zur erweiterten Steuerung der Bildstabilität garantiert kontinuierliche Tonerabgabe.

Eine grosse Medienbibliothek ermöglicht, dass die imagePRESS C1 die Druckparameter automatisch an das Trägermaterial anpasst. Dank umfangreichen Finishing-Optionen wie beispielsweise der Sattelheftung zur Broschürenherstellung lässt sich die imagePRESS C1 auch als vielfältiges Produktionssystem einsetzen.

Weitere Informationen
Canon (Schweiz) AG
8305 Dietlikon
Tel. 0848 833 835

www.canon.ch

 

Ringier Romandie

Der Ringier Verlag Schweiz ist das grösste Medienunternehmen der Schweiz und beschäftigt im Heimmarkt rund 3000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ringier ist als einziges Schweizer Verlagshaus in den drei Hauptsprachgebieten vertreten und bewirtschaftet alle dynamischen Wachstumsmärkte erfolgreich. Ringier besetzt Spitzenpositionen im Druckbereich und bei wesentlichen Medien im Boulevard- und Unterhaltungsbereich. Ringier ist Marktführer im Segment der unterhaltenden und informierenden Zeitungen und Zeitschriften.

Ringier Romandie befindet sich in Lausanne und beschäftigt rund 240 Mitarbeiter. Haupttitel dieses Bereiches des Ringier Verlag Schweiz sind die französische Wochenzeitschrift L‘Hebdo (45 000 Ex.), das News- und Peoplemagazin L‘illustré (92 000 Ex.), die Programmzeitschrift TV8 (80 000 Ex.) sowie das Frauenmagazin edelweiss (24 000 Ex.). Ausserdem erscheint viermal pro Jahr al dente (deutsch und französisch), Montres Passion sowie zweimal jährlich das Lifestylemagazin für Männer TYPE. Der offizielle Führer für den Autosalon Genf, GaultMillau, der Schweizer Weinführer und andere Titel ergänzen diese Palette.

Weitere Informationen
Ringier Romandie
Pont Bessières 3
1002 Lausanne
Tel. 021 331 70 00

www.ringier.ch