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Schlangen-Feeling mit Oc� CPS 900 auf stark gepr�gtem Papier

Das Publisher-Cover vermittelt nicht nur einen visuellen Eindruck, sondern l�sst einen dieSchlange mit der Haptik des schlangenhautgepr�gten Cervina Opalin erf�hlen. Sollen solch stark gepr�gten Papiere bedruckt werden, ist die Oc� CPS 900 unschlagbar.

ROMEO HUTTER Sind Sie erschrocken oder fasziniert angesichts des aktuellen Covers des Publisher? Schlangen lösen bei einer Vielzahl von Menschen unterschiedliche Reaktionen aus. Als Raubtier symbolisiert sie einerseits Tod und Zerstörung, als sich häutendes Tier steht sie jedoch gleichzeitig für Leben und Erneuerung. Hat die Haptik des Covers Ihre Gefühlsregung unterstützt? Dann hat das Cover seine Aufgabe erfüllt. Ein Blickfang und ein haptisches Erlebnis zugleich.

Die Ausgangslage dieses Covers bestand darin, die Vorzüge der Océ CPS 900 aufzuzeigen. Die Direct-Imaging-Technologie dieses Systems erlaubt einerseits die schonende Verarbeitung von Papier und andererseits die Verwendung von stark geprägten Kreativpapieren, bei welchen andere Systeme keine Chance hätten. So stand denn am Anfang dieses Covers die Wahl des Mediums. Nicht irgendein Auflagepapier, sondern ein kreatives mit sehr starker Struktur. Aus vier verschiedenen Qualitäten, die Antalis präsentierte, gewann schliesslich dasjenige, welches am meisten faszinierte und zugleich die Fähigkeiten der Océ CPS 900 auf eindrückliche Weise unter Beweis stellen würde. Beim Papier dieses Publisher-Covers handelte es sich um das schlangenhautgeprägte Cervina Opalin. Dieses wird in der Schweiz von Landqart hergestellt und exklusiv von Antalis vertrieben. Die Papiere der Cervina-Opalin-Linie werden aus hochwertigem und reinem FSC-Zellstoff hergestellt und zeichnen sich durch eine hohe Weisse aus. Zusätzlich weist das schlangenhautgeprägte Cervina Opalin eine Schuppenstruktur mit tiefen Furchen auf.

Das richtige Motiv

Das Papier stand fest, nur, welche Botschaft soll damit vermittelt werden? Ralf Turtschi machte sich an die Arbeit und kreierte verschiedene Sujets mit unterschiedlicher Aussage. Dabei stand die Frage im Zentrum, ob das Papier das Bild unterstützen und verstärken soll oder dem Bild eine zusätzliche, eventuell auch fremdartige Dimension verleihen soll. Ein verworfener Vorschlag war beispielsweise ein verrenkter Schlangenmensch im Gummianzug, dem durch die Haptik des Papiers das Schlangenhafte zusätzlich aufgezwungen worden wäre.

Schliesslich machte die auf dem Cover abgebildete Schlange das Rennen. Obwohl es sich dabei um eine für Menschen ungefährliche Hundskopfboa handelt, sticht dem Betrachter das «giftgrüne» Tier sofort ins Auge.

Schlangenwelt schaffen

Das Bild der auf dem Cover abgebildeten Hundskopfboa stammt von der Online-Bildagentur Imagepoint. Erst im Nachhinein wurde realisiert, dass die Auflösung und die Abmessung für die Gestaltung eines A3-Heftumschlages eher an der unteren Grenze waren. In Photoshop wurde das Bild von 180 auf 300 dpi interpoliert, die Grösse verdoppelt und etwas nachgeschärft, wodurch ein akzeptables Resultat entstand und Ralf Turtschi einmal mehr den Beweis lieferte, wie flexibel die Arbeit mit digitalen Bildern ist. Ebenfalls in Photoshop verpasste er der Schlange ein «knutschblaues» Auge, einen zusätzlichen Eyecatcher. Das optimierte Bild wurde schliesslich in InDesign auf eine Doppelseite platziert und die transparenten, stilisierten Gräser darüber gelegt. Publisherlogo, Ausgabenummer und Inhaltsanreisser vervollständigten das Cover. Dabei hielt Ralf Turtschi die vierte, für Océ bestimmte Umschlagseite bewusst schlicht, damit von Océ im Nachhinein der Inserateinhalt integriert werden konnte.

Papier mit Tücken

Da mit dem gewählten Papier noch keinerlei Erfahrungen auf der Océ CPS 900 gesammelt werden konnten, wurde ein erster Entwurf des Umschlags bei Océ intern getestet. Dabei stellte sich heraus, dass sich schwarze Volltonflächen im Druck kritisch verhalten. Beim schlangenhautgeprägten Cervina Opalin war denn auch die Océ CPS 900 gefordert. Neben perfekten Exemplaren gab das System zwischendurch auch solche Seiten aus, bei denen die Farbe an den Übergängen zur Struktur nicht haften blieb. Wenn die Vorzüge eines Digitaldrucksystems gezeigt werden sollen, ist eine sich häutende Schlange das falsche Resultat, obwohl auch dieses Druckbild seinen speziellen Reiz auslöst.

Der Entwurf ging zurück an Ralf Turtschi, der die vollflächigen Bereiche entschärfte, indem er die Schlange in eine realitätsnahe Umgebung setzte. Ein Dschungel mit Riesenblättern und Callas-Blumen, die er in Cornwall, England, fotografierte, ergänzten die transparenten Stilelemente. Haben Sie das Schlangenzünglein entdeckt? Aus einer transparenten Zunge aus dem Mund der Schlange wurde ein Schlangenzünglein-Blütenstempel.

Der erneute Test war erfolgreich, und alle Beteiligten kamen zum Schluss, den Druck der gesamten Auflage wagen zu können.

Jeder Zielgruppe ihr eigenes Cover

Da bei diesem Cover die Möglichkeit, unmögliches Papier mit der Océ CPS 900 zu bedrucken, im Vordergrund steht, verzichteten wir bewusst auf Personalisierungselemente. Dennoch wurde ein weiterer Vorteil des Digitaldrucks ausgenutzt. Sowohl die Seite 2 wie auch die Seite 99 dieses Heftes sind zielgruppenspezifisch aufbereitet. Auf Seite 2 haben beispielsweise der Verband Sieb- und Digitaldrucktechnik Schweiz und der Schweizer Verband Werbetechnik neu eine Seite zur Verfügung, die sie dazu verwenden, ihren Mitgliedern Verbandinformationen weiterzugeben. Zusätzlich zu den Verbandinformationen kommen die Mitglieder auch in den Genuss des redaktionellen Inhalts des Publisher. Andersherum gehen die Verbandinformationen nicht an die gesamte Publisher-Leserschaft, sondern lediglich an diejenigen Empfänger, die ein echtes Interesse daran haben.Aus insgesamt 14 PDF-Dateien wurden schliesslich 11 verschiedene, nach Zielgruppen sortierte Produktionstranchen mit je zwei identischen und zwei individuellen Umschlagseiten zusammengetragen.

Technologie einzusetzen wissen

Für die Produktion nahm Océ die Genius Media AG mit ins Boot. Genius gehört zum Océ Quality Center. Letzteres ist ein von Océ ins Leben gerufenes Netzwerk von Digitaldruckdienstleistern, die sich durch ihre Ganzheitlichkeit in der Drucksachenerstellung auszeichnen.

Das Frauenfelder Unternehmen setzt seit einigen Jahren auf die CPS-Technologie von Océ und konnte bereits ein vielseitiges Know-how in der Drucksachenerstellung auf der Océ CPS 900 aufbauen. Die Vorteile dieses Systems liegen klar bei der Vielfalt an bedruckbaren Medien und der Farbtreue, mit der das System druckt. Dabei kommt es kaum zu Unterbrüchen, denn eine wiederkehrende Kalibrierung entfällt.

Den Druck auf das schlangenhautgeprägte Cervina Opalin macht erst die Océ-Colour-CopyPress-Technologie möglich. Bei diesem Verfahren wird das Druckbild mit rund der Hälfte der Fixiertemperatur anderer xerografischer Verfahren über einen Gummizylinder auf das Papier gepresst. Dadurch gelangt die Farbe in die Vertiefungen stark strukturierter Papiere, und mit einer Temperatur von 90 bis 100 Grad Celsius trocknet das Papier nicht aus.

Obschon die Verwendung dieses Papiers im Digitaldruck ein Novum ist, tauchten während der Produktion kaum Probleme auf. Vorsorglich stellte Océ der Genius Media AG einen Techniker zur Verfügung, der während des Drucks unterstützend zur Seite stand. «Aufgrund der Informationen, die wir im Vorfeld hatten, rechnete ich mit wesentlich mehr Komplikationen. Die Produktion lief wirklich reibungslos», meint Tina Kohler, die bei Genius für die Produktion des Publisher-Covers verantwortlich war.

Blickfang und Inspiration

Gefordert waren beim aktuellen Cover des Publisher alle Beteiligten. Ein Papier mit einem exklusiven Charakter vorschlagen. Das Design auf das Papier abstimmen und damit gleichzeitig eine einzigartige Wirkung erzielen, standen am Anfang. Im Anschluss musste die Problematik mit den Vollflächen überwunden werden und die Produktion einer für den Digitaldruck sehr hohen Auflage von 9000 Exemplaren in kurzer Zeit gemeistert werden. Normalerweise würde da der Offsetdruck zum Zuge kommen. Durch die an die Zielgruppen angepassten Produktionstranchen ist der Digitaldruck aber wieder genau das richtige Verfahren. Die Océ CPS 900 hat bewiesen, dass sie selbst mit scheinbar unmöglichen Papieren zurechtkommt.

Wenn das Cover Ihren Blick auf sich gezogen und eventuell Emotionen ausgelöst hat, ist das Ziel erreicht. Vielleicht nutzen Sie die Idee für die Umsetzung einer eigenen Botschaft mit exklusivem Touch.

Cervina Opalin «schlangenhautgeprägt»

Die Papiere der Cervina-Opalin-Kollektion werden von der Papierfabrik Landqart nach den Richtlinien des FSC gefertigt und in der Schweiz exklusiv von Antalis vertrieben. Dabei handelt es sich um hochwertige Feinpapiere. Diese hochwertigen Feinpapiere bestechen durch eine hohe Weisse und eine glatte, gleichmässige Oberfläche. Cervina Opalin ist als Kartonlinie mit Grammaturen von 180 bis 290 g/m2 Bestandteil der «Swiss Corporate Identity Line», einer Kollektion, die speziell für den einheitlichen Firmenauftritt entwickelt wurde. Egal für welche Geschäftsdrucksachen, die Swiss Corporate Identity Line unterstützt die gedruckte Botschaft durch ein edles Medium, das für einen bleibenden Eindruck sorgt.
Neben der Schlangenhautprägung dieses Covers ist Cervina Opalin in Texturen wie Leinen, Hammerschlag, Mosaik, Diagonal oder Leder mit einer Grammatur von 240 g/m2 erhältlich.

 

Océ CPS 900 – Technologie für unmögliche Papiere

Die Océ CPS 900 druckt mit 7 Prozessfarben. Das Ziel dabei ist nicht, den Farbraum zu vergrössern, sondern einen Monolayer an Tonerpartikeln auf dem Papier zu erzeugen. Dadurch werden alle Tonerfarbpixel nebeneinander und nicht übereinander gedruckt. Um trotzdem den ganzen Farbgamut abzudecken, werden neben den standardmässigen Prozessfarben CMYK auch die sekundären Mischfarben Rot, Grün und Blau eingesetzt. Dieses Verfahren bietet Vorteile bei der Weiterverarbeitung, da der Monolayer-Toner beim Falzen weniger anfällig als andere auf Lasertechnologie basierende Digitaldruckverfahren ist. Sowohl die Océ-Direct-Imaging- wie auch die Océ-Colour-CopyPress-Technologie wurden von Océ entwickelt und patentiert. Die Océ-Direct-Imaging-Technologie erlaubt eine sehr hohe Farbkonstanz ohne Kalibrierung, da der Prozess unabhängig von äusseren Einflüssen wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit abläuft. Die in der Océ CPS 900 verwendete Technologie ermöglicht die maximale Übereinstimmung innerhalb einer Auflage, aber auch zwischen zwei verschiedenen Auflagen oder sogar zwischen zwei verschiedenen Drucksystemen des gleichen Typs.

Im Gegensatz zur Xerografie wird weder der Schreibvorgang mit Licht noch der Tonertransfer mittels elektrostatischer Prozesse durchgeführt. Der Schreibzylinder (Direct-Imaging-Zylinder) mit über 7000 sehr kleinen elektrischen Spuren wird direkt von der Elektronik angesteuert. Dadurch wird der magnetische Toner dort angezogen und gehalten, wo er benötigt wird. Vom Schreibzylinder wird anschlies­send das gesamte Druckbild auf den zentralen Transferzylinder aus Gummi übertragen und unter hohem Druck auf das Papier gepresst. Dieser Vorgang wird mit Océ Colour Copy­Press bezeichnet. Aufgrund der verwendeten Technologien ist dieser Prozess mit dem Offsetdruck vergleichbar, wo die Farben ebenfalls über ein Gummituch auf das Papier gepresst werden. Dieser Océ-eigene Fixierungsprozess benötigt denn auch nur etwa die Hälfte (ca. 100 °C) der in der Xerographie benötigten Temperatur, wodurch das Papier geschont wird und seine ursprünglichen Eigenschaften behält. Zudem ermöglicht Océ Colour CopyPress das Bedrucken einer grossen Bandbreite an Bedruckstoffen mit konstanter Druckgeschwindigkeit – darunter auch scheinbar unmögliche Papiere mit starker Struktur.

Produktions-partner

Bei der Produktion des Covers unterstützten uns folgende Partner, bei denen wir uns herzlich bedanken möchten.

Agenturtschi
Kreation der Frontseite durch
Ralf Turtschi
Agenturtschi, visuelle Kommunikation, 8134 Adliswil

www.agenturtschi.ch

Antalis AG
Umschlagpapier Cervina Opalin schlangenhautgeprägt
Kontakt: Maurice Lüscher

www.antalis.ch

FO Print & Media AG
Druck Heftinhalt und Ausrüsten der Zeitschriften
Kontakt: Mirjam Rüeger

www.fo-print-media.ch

Genius Media AG
Produktion des Publisher-Cover auf Océ CPS 900
Verantwortung: René Weber, Samuel Zurbuchen, Tina Kohler

www.geniusmedia.ch

Océ (Schweiz) AG
Vertrieb Schweiz von Océ-Digitaldrucksystemen
Projektmanagement:
Dieter Weber, Thomas Kollhopp

www.oce.ch

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