Zwei Indigos nur f�r Fotob�cher? Aber sicher!

Das Geschäft mit Fotobüchern läuft gut: Neben einer HP Indigo 5000, die seit 2007 in Betrieb steht, wurde bei der Bookfactory von BuBu kürzlich eine HP Indigo 7000 installiert. Auch sie dient auschliesslich dem Druck von Fotobüchern in Kleinstauflagen.

Peter Nadler Natürlich reicht es nicht, eine Digitaldruckmaschine zu installieren, um erfolgreich am Fotobuchmarkt in Erscheinung treten und sich von den Mitbewerbern abheben zu können. Dazu braucht es zusätzlich eine grosse Portion an Know-how, insbesondere im Bereich der qualitativ hochstehenden, rationellen Buchherstellung. Dies jedenfalls betont Thomas Freitag, Geschäftsleiter der Buchbinderei Burkhardt AG resp. BuBu in Mönchaltorf im Zürcher Oberland. Die Druckqualität müsse zwar stimmen, meint er, doch seien im Bereich der Fotobuchproduktion vor allem buchbinderische Spitzenleistungen gefragt. Dass diese im Hause BuBu auch geboten werden, steht wohl aufgrund der langen erfolgreichen Entwicklung des Unternehmens ausser Frage.

www.bookfactory.ch

Der Einstieg in die Fotobuchproduktion fand bei BuBu im Herbst 2004 statt. Seit einem Jahr nun wird die Fotobuchsoftware «Designer» nicht mehr nur für PC-, sondern auch für Mac-User erfolgreich angeboten. Lösungen für Macintosh sind ja immer noch eher dünn gesäht. Publisher-Autor Ralf Turtschi ist ein überzeugter Anwender der ersten Stunde. Er hat immer wieder nützliche Verbesserungsvorschläge für die Softwareschmiede in Deutschland eingebracht, die auch für die Mac-User zu einer höheren Benutzerfreundlichkeit führten.

Es funktioniert ganz einfach: Man lädt die passende Software herunter, gestaltet offline sein Fotobuch (mit RGB-Bildern) und lädt die Daten auf den Bookfactory-Server hoch oder schickt eine CD mit den Daten. Und innert einer Woche ab Dateneingang hält man das gedruckte Buch in den Händen. Bei Unklarheiten oder Problemen wird man nicht allein gelassen. Die Website bietet klare Antworten auf alle möglichen auftauchenden Fragen. Und wenn man sich trotzdem nicht zurechtfindet, kann man auch telefonische Beratung in Anspruch nehmen (was dann aber kostenpflichtig ist). Neben der reinen Buchgestaltungssoftware werden auch Erweiterungen (Hintergründe, Muster, Covers etc.) zum Gratis-Download angeboten. Speziell am Angebot der Bookfactory ist ausserdem, dass der Buchdeckel komplett individuell gestaltet werden kann.

Auf der Bookfactory-Website können aber nicht nur Fotobücher in sechs Standardgrössen von 24 bis maximal 192 Seiten (ein Umfang, der laut Thomas Freitag oft verlangt wird) bestellt werden, sondern aktuell auch Kinderbücher, Fotokalender in der Formaten A4 und A3 hoch und quer oder auch Leinwandbilder. Der Ausbau der Produkte- und Formatevielfalt ist bereits aufgegleist. Die Preise sind moderat, die Qualität ist hoch – Letzteres ist sich BuBu als traditionsreiche Buchbinderei sozusagen schuldig. bookfactory.ch übrigens ist das einzige Fotobuchportal der Schweiz, bei welchem für den Druck der Fotobücher eine HP Indigo mit der einzigartigen Elektro-Ink-Technologie eingesetzt wird – ein nicht zu unterschätzender Qua­litätsvorteil.

Ab sofort können die Produkte der Bookfactory mit einem moderaten Aufpreis klimaneutral gekauft werden. BuBu als langjähriges Viscom-Mitglied beteiligt sich an der vom Viscom angebotenen Lösung der CO2-Kompensation in Zusammenarbeit mit myclimate. Für klimaneutrale Druckerzeugnisse werden alle relevanten CO2-Emissionen, die bei der Herstellung eines Druck­erzeugnisses entstehen, ermittelt und im weiteren Verlauf über den Ankauf und die verbindliche Stilllegung von anerkannten Klimaschutz-Zertifikaten ausgeglichen. Das bedeutet natürlich eine wiederkehrende Überprüfung der Bookfactory betreffend Energieverbrauch etc. durch unabhängige Fachleute.

Aus der Masse herausragen

Im umkämpften Markt der Fotobücher kann sich langfristig nur behaupten, wer mehr als die nach wie vor weithin verbreitete Nullachtfünfzehn-Qualität bietet. Das beginnt bei der Software, die es dem Kunden unabhängig von der Plattform ermöglicht, seine Vorstellungen umzusetzen. Es geht weiter bei der Druckqualität, auf dass der Kunde seine Fotobücher auch in 10 Jahren noch mit Freude und Befriedigung anschaut. Und es endet mit der buchbinderischen Verarbeitung, die dem Produkt mehr als nur den Anschein von Qualität gibt. Insgesamt muss schlicht das Angebot stimmen, sowohl bezüglich Preis als auch bezüglich Wertigkeit – auf einen Nenner gebracht: Wo Qualität drauf steht, soll auch Qualität drin sein, und zwar im umfassenden Sinn. Anzumerken ist hier, dass es bei der Bookfactory keine Softcover-, sondern nur Hardcover-Fotobücher gibt – Fotobücher werden als langlebige Produkte angesehen.

Damit marktfähige Preisvorstellungen realisiert werden können, ist ein grosses Mass an Automatisierung und Standardisierung notwendig. Die integrierte Software überwacht den Produktionsprozess vom Dateneingang bis zum Versand mittels Barcodes. Auch die Rechnung wird automatisch generiert – die Verwaltung wird auf ein absolutes Minimum beschränkt. Beim Druck von Fotobüchern beschränkt man sich bei der Bookfactory auf zwei für die Indigo zertifizierte Papiere mit Gewichten von 170 und 200 g/m2. Das Verpacken der Fotobücher und Kalender bleibt aber weiterhin eine manuelle Tätigkeit – zu unterschiedlich sind die Produkte, als dass sinnvoll automatisiert werden könnte. Zeitweise ist die Belastung des Personals sehr gross, insbesondere in der Vorweihnachtszeit kann es auch hektisch zu und her gehen.

Höchste Druckqualität und Standardisierung

Die Bookfactory geht in Sachen Qualität keine Kompromisse ein. Deshalb wurde in die gemäss Thomas Freitag zurzeit beste digitale Drucktechnologie investiert, in die HP Indigo 7000. Bereits die Vorläufermodelle dieser Maschine (eine HP Indigo 5000 bleibt bei der Bookfactory weiterhin in Betrieb) erreichten ein auch unter Fachleuten unbestrittenes Höchstmass an Druckqualität – regelmässig rangieren deshalb die auf Indigo-Maschinen hergestellten Drucke bei Qualitäts­vergleichen in den vordersten Rängen. Mit der HP Indigo 7000 wurde nun Druckqualität nochmals erhöht. Die Genauigkeit im Schön-/Widerdruck ist gemäss Thomas Freitag sehr gut – anders wären die in den Fotobüchern über den Bund laufenden Panoramabilder gar nicht herstellbar. Durch das grössere Druckformat sind nun auch Buchüberzüge für A4-Fotobücher mit 192 Seiten Inhalt und einem entsprechend breiten Rücken auf der Indigo herstellbar. Gedruckt wird ausschliesslich CMYK, obwohl die Indigo auch den Druck von Pantone-Farben ermöglichen würde. Eingesetzt wird natürlich professionelles Color­management.

Die in den Indigo-Maschinen eingesetzte Technologie bietet verschiedene Vorteile, zum Beispiel durch die Tatsache, dass der Toner nicht mit Hitze fixiert wird. Das Papier wird entsprechend weniger «gequält», es trocknet nicht aus und muss auch nicht wiederbefeuchtet werden. Infolgedessen bilden sich beim Klebebinden im Bund auch keine Wellen. Der Druckprozess findet zwar bei ca. 110 °C statt, der Bedruckstoff selbst aber wird nur gerade handwarm. Deshalb können beispielsweise auch Schrumpffolien bedruckt werden. Alle Papiere, egal, ob dick oder dünn, können mit derselben Einstellung bedruckt werden – es gibt also absolut keine Farbveränderungen aufgrund unterschiedlicher Fixiertemperatur, wie sie bei anderen digitalen Drucksystemen vorkommen können. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Bogen nicht mit Silikon behandelt werden, was zu weniger Bindeproblemen wegen nicht oder schlecht haftenden Leimes führt.

Gemäss Aussagen von Chromos druckt die HP Indigo 7000 100% produktiver und ökologischer als ihre Vorgängerinnen. Zudem wurde die Lebenszeit vieler Verschleissteile erhöht, sodass insgesamt eine umweltschonendere Produktion stattfindet. Auch das Öl, das für die Aufbereitung der Farbe für den Druck benötigt wird, wird rezykliert.

Buchbinderische ­Spitzenleistungen

Das von der Bookfactory in Lizenz eingesetzte «AirStitch»-Bindeverfahren ist eine Klebebindung mit einer Art Schlitzperforation, die bestmögliche Planlage des offenen Buches erlaubt. Dem Betrachter fällt sofort ins Auge, dass die über den Bund laufenden Panoramaseiten auch wirklich den Eindruck eines ganzen Bildes ergeben, dass also die Fortsetzung des Bildes auf der gegenüberliegenden Seite nicht nur erahnt werden kann, wie es oft bei Fotobüchern sonst der Fall ist. Die den Buchblock bildende Maschine ist online mit der Indigo verbunden, was einen höheren Automatisierungsgrad ermöglicht.

Da Fotobücher praktisch immer Einzelexemplare oder Kleinstauflagen sind – die durchschnittliche Auflagenhöhe beträgt laut Thomas Freitag gerade einmal 1,8 Exemplare (!) –, kommt eine spezielle Buchfertigungsstrasse Bookmaster zum Einsatz. Auch hier wird viel Wert auf einen Arbeitsablauf mit möglichst wenig manuellen Eingriffen gelegt – nur so kann die versprochene kurze Produktionszeit eingehalten werden. Der Kunde hat bereits einige Stunden in sein Fotobuch investiert, nun will er es möglichst rasch erhalten. Jedes Produkt wird vor dem Versand nochmals überprüft – kein Kunde soll sich über schlechte Qualität ärgern müssen. Und dass sich offensichtlich kaum ein Kunde ärgern muss, zeigt der zunehmende Erfolg der Bookfactory.