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Schweizer Fachzeitschrift
für Publishing und Digitaldruck


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Am Ende des Digitaldruck-Nischendaseins

Zum 25-jährigen Jubiläum des PUBLISHER versammeln wir auf der Frontseite alle bis heute erschienenen Digitadruck-Covers. Als wir vor 13 Jahren das erste individualisierte Cover mit einem verschneiten Smart und dem Vornamen des Empfängers auf der Windschutzscheibe brachten, schlug das ein wie eine Bombe. Seither demonstrierten 80 Covers mit Digitaldruck- oder Veredelungsspezialitäten die prägende Wirkung der «Verpackung» und gaben unserer Zeitschrift von Ausgabe zu Ausgabe einen ganz speziellen Auftritt.

Und trotzdem: Auch bei diesem Heft sind mit dem Cover nur gut fünf Prozent des Umfangs digital gedruckt, der ganze Heftinhalt ist wie schon vor 25 Jahren im Offsetdruck produziert. Auch im gesamten Markt fristet der Digitaldruck so gesehen erst ein Nischendasein – Offset dominiert volumenmässig überdeutlich. Dies dürfte sich jetzt jedoch rasch ändern, indem Rollen-Inkjetsysteme den Digitaldruck bezüglich Druckleistung in ganz neue Dimensionen katapultieren: Während heute gängige tonerbasierte Systeme gerade mal 80 bis 150 A4-Seiten in der Minute schaffen, sind es bei Highspeed-Inkjetsystemen deren 1000 bis 2000!

Damit stehen wir an einem Wendepunkt zu einer neuen Ära des Publizierens, die auch dem PUB­LISHER in einem neuen Zusammenspiel von Print und Digital spannende Perspektiven eröffnet. Mit der April-Nummer hatten wir schon eine erste Ausgabe 100% digital produziert und Abonnenten die Möglichkeit gegeben, ein eigenes Inserat zu publizieren; So wurde jedes abonnierte Heft zum Unikat. Und auch für die kommende Dezember-Ausgabe heisst das Motto «100% digital».

Wie im letzten Editorial schon ausgeführt, möchte ich nächstes Jahr die Verantwortung für diese digitale Transformation unserer Zeitschrift in frische Hände übergeben und damit eine neue Ära in meinem Leben lancieren. Dabei möchte ich mich jedoch keinesfalls ganz vom PUBLISHER und der Publishing-Community verabschieden – dafür ist mir beides zu stark ans Herz gewachsen. Aber mit sechzig etwas kürzer treten und auch den «analogen» Seiten des Lebens etwas mehr Platz einräumen, das darf schon sein!

Martin Spaar